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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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Schauspielkunst an uns herankommt, als Schauspielkunst, die auf das<br />

Gebiet gehört, das ich neulich erwähnt habe und das in Ausstellungen<br />

einem zum Beispiel entgegentreten kann, wie die primitive Darstellungskunst<br />

der Orientalen auf der jetzigen Londoner Ausstellung,<br />

etwas uns entgegen, wo die Menschen - wir wissen, das bedeutet noch<br />

ursprünglichere Etappen der Schauspielkunst - nicht so recht bis zu<br />

der Mysterienart vordringen. Allein, wollen wir das zunächst beiseite<br />

lassen und nachher erwähnen, wollen wir zunächst wirklich den Ursprung<br />

des gewöhnlichen Dramas in der Mysterienkunst suchen, damit<br />

von dieser Auffassung des Mysteriencharakters des gewöhnlichen<br />

Dramas das Seriöse hineinkommen kann in das Handeln des gegenwärtigen<br />

Schauspielers.<br />

Im Grunde sollte im Mysterium zunächst nur dargestellt werden<br />

durch Menschen, wie die Götter in das menschliche Leben hereinwirken.<br />

Und würde man vieles von dem, was von Äschylos zugrunde<br />

gegangen ist, heute noch haben, dann würde man darin zwar nicht<br />

unmittelbar sehen, wie die allerälteste Mysterienkunst war, man würde<br />

aber Nachklänge dieser alten Mysterienkunst schon haben können.<br />

Man würde sehen können, daß da zunächst eigentlich mit einer gewissen<br />

heiligen Scheu herangegangen worden ist an das Darzustellende.<br />

Denn dasjenige, was darzustellen war, waren nicht menschliche<br />

Vorgänge auf der Erde, Vorgänge unter Menschen auf der Erde,<br />

sondern waren eigentlich übersinnliche Vorgänge, die sich mit Beziehung<br />

auf das menschliche Leben unter Göttern abspielen. Dasjenige<br />

gewissermaßen, was im Übersinnlichen geschieht, unter übersinnlichen<br />

Wesenheiten, das sollte in seinem Hereinwirken in das<br />

Irdische dargestellt werden.<br />

Aber man hatte in den ältesten Zeiten durchaus Scheu, das unmittelbar<br />

anschaulich darzustellen. Man hatte vielmehr das Gefühl, man<br />

muß alles dasjenige tun, wodurch gewissermaßen ein Schema der Götter<br />

selber auf der Bühne steht. Man mußte auf der Bühne alles so einrichten,<br />

daß der Zuschauer das Gefühl bekam, die Götter seien selbst<br />

mit einem Teil ihres Wesens auf die Bühne heruntergestiegen.<br />

Wie suchte man das zu erreichen? Das suchte man dadurch zu erreichen,<br />

daß man zunächst überhaupt nicht handelnde Personen hatte,

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