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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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Extrem möglich sind, und die natürlich wieder Nuancen dazwischen<br />

haben.<br />

Alles Wollen, wo man das Wollen des anderen zugibt, muß mit<br />

irgendeiner Bewegung entweder des ganzen Körpers oder der Arme<br />

von links nach rechts verbunden sein. Probieren Sie einmal: Lassen<br />

Sie einen dasjenige sprechen, was über ein Wollen handelt, lassen Sie<br />

einen anderen dastehen und die Geste ausführen, die sich von links<br />

nach rechts bewegt - Sie haben Zustimmung zum Wollen, es drückt<br />

das aus, daß der andere, der zuhört, das auch will. Lassen Sie ihn von<br />

rechts nach links bewegen, wehrt er ab und nimmt sich vor, Hindernisse<br />

in den Weg zu stellen. Insbesondere kommt das im allerschärfsten<br />

Maße zum Ausdruck, wenn solche Bewegungen namentlich mit dem<br />

Kopfe selbst gemacht werden, aber man soll natürlich auch den anderen<br />

Leib dazu zu Hilfe nehmen.<br />

Sehen Sie, das sind die Dinge, die eingehen müssen in eine Regieschule,<br />

in eine eigentliche Bühnenkunstschule. Ich habe gestern dieses<br />

Paradoxe gesagt, daß Laufen instinktiv das Gehen übt, wie man es<br />

auf der Bühne braucht, daß Springen instinktiv das modifizierte<br />

Gehen, schneller Gehen oder langsam Gehen übt, Ringen die Handund<br />

Armbewegungen und so weiter. Und wie wird man denn die<br />

Sache praktisch ausführen müssen ?<br />

Nun, zunächst natürlich muß die Schule damit beginnen, daß überhaupt<br />

die Teilnehmer Laufen, Springen, Ringen, eine Art von Diskuswerfen<br />

und eine Art von Speerwerfen wirklich üben, denn dadurch<br />

kommen sie in diese Bewegungen hinein. Namentlich wird dadurch das<br />

vermieden werden, daß man bei dem Schauspieler schon von allem<br />

Anfang an das Gefühl hat, der hat seinen Körper nicht in der Hand.<br />

Es ist heute sogar ein sehr häufiges Gefühl, das man hat, daß eigentlich<br />

alle, die da oben auf der Bühne herumhopsen und herumtänzeln<br />

und so weiter, gar nicht ihren Körper in der Hand haben. In ganz<br />

anderer Weise würde man den Körper in die Hand kriegen, wenn<br />

eben diese Übungen zunächst vorausgingen.<br />

Dann gehe man über dazu, gerade das eine aus dem anderen herauszuholen.<br />

Man übt eine halbe oder eine Viertelstunde das Laufen,<br />

nachher eine halbe oder dreiviertel Stunde das Gehen auf der Bühne

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