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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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ein anderes Werfen sein, aber ich nenne es mit dem griechischen Worte<br />

Diskuswerfen. _.. ., c A,. . ,<br />

Diskuswerfen: Mienenspiel.<br />

Und dasjenige, was das Paradoxeste ist, was man natürlich ganz<br />

und gar nicht beweisen kann, was aber erlebt werden muß - es kann<br />

ja auch mit Stöcken geschehen statt mit Speeren, aber es sollte<br />

geschehen -: im Speerwerfen lernt man sprechen. Das heißt, es<br />

erfährt die Sprache im Speerwerfen diejenige Selbstverständlichkeit,<br />

daß sie als Sprache wirkt, nicht als Ausdruck des Gedankens wirkt,<br />

sondern als Sprache wirkt. Daher muß der Schauspieler auch im Werfen<br />

von solchen Gegenständen erzogen werden, die eben Stock oder<br />

Speer sind. Denn wie man da innerlich achtgeben muß, das zieht die<br />

Sprache aus dem bloßen Intellekt heraus in die Sprachorgane und ihre<br />

Gestaltung. Speerwerfen ist direkt die Grundlage des Sprechens.<br />

Speerwerfen: Sprache.<br />

Natürlich, das ganz im allgemeinen. Dazu kommen die besonderen<br />

Dinge, die wir schon durchgemacht haben. Aber soll wirklich schulmäßig<br />

vorgegangen werden, dann handelt es sich darum, daß man<br />

ein instinktives Verständnis für dasjenige hervorruft, was in den letzten<br />

Stunden gerade in bezug auf die Sprachgestaltung durch das<br />

Werfen von länglichen stock- oder speerartigen Gegenständen gesagt<br />

worden ist. Und wenn hier lauter solche Menschen sitzen würden,<br />

die sich längere Zeit etwas geübt hätten im Speerwerfen, so würde<br />

bei den Zuhörern gar kein Zweifel sein, daß das richtig ist, was ich<br />

gesagt habe. Man beweist diese Dinge eben nicht theoretisch, sondern<br />

man beweist sie durch die Trainierung desjenigen, der sie aufnehmen<br />

soll. Es ist schon einmal die richtige okkulte Trainierung für die Auffassung<br />

des schauspielerischen Sprechens das Speerwerfen.<br />

Sie sehen also, wie diese Vorschule der Bühnenkunst eigentlich<br />

gestaltet sein muß. Wenn man in dieser Weise aus dem Geiste des<br />

Ganzen an die als künstlerisches Subjekt auftretende menschliche<br />

Persönlichkeit herankommt, dann wird man gerade die Details, um<br />

die es sich dann weiter handeln wird, nicht in pedantischer Art als Anweisungen<br />

nehmen, sondern als Anregungen. Und eigentlich muß in

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