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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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nur immer so vorgehen, daß man Beispiele gibt, das heißt, daß man<br />

die Anleitungen so gibt, daß sie als Beispiele aufgefaßt werden können;<br />

gewissermaßen immer einen Fall unter vielen gibt. Denn die<br />

Freiheit des Künstlers muß gerade im Bühnenmäßigen in alleräußerster<br />

Weise respektiert werden.<br />

Es kann sich nicht darum handeln, daß man Anweisungen in der<br />

Schule empfängt, die in pedantischer Weise festgehalten werden müssen,<br />

sondern daß die Anweisungen so gegeben werden, wie man es<br />

eben gut machen kann, aber die völlige Freiheit gelassen wird, nun<br />

in dem Geiste solcher Anweisungen weiterhin gestaltend zu wirken.<br />

So sind die Dinge gemeint, die ich nun vorbringen werde.<br />

Sehen Sie, ich habe gleich im Beginne dieser Auseinandersetzungen<br />

darauf aufmerksam gemacht, wie man zum Beispiel in der griechischen<br />

Gymnastik etwas hat, was instinktiv der menschlichen Organisation<br />

abgenommen ist, indem die fünf Betätigungen, Laufen,<br />

Springen, Ringen, Diskuswerfen, Speerwerfen, tatsächlich mit einer<br />

gewissen Steigerung aus demjenigen heraus kommen, was die menschliche<br />

Natur verlangt.<br />

Nun wird man gemäß der Entwickelung ins Moderne herein für<br />

heutige gymnastische Bewegungen die alten Formen etwas modifizieren<br />

müssen; aber im wesentlichen werden wir dennoch eine gute<br />

Vorstellung bekommen, wenn wir Laufen, Springen, Ringen und so<br />

weiter uns von dem Geist beseelt denken, wie es in der griechischen<br />

Gymnastik der Fall war. Denn diese griechische Gymnastik hatte etwas<br />

Geniales und wirkte in ihrer Art wirklich echt künstlerisch und<br />

echt geistig. Natürlich, die Kürze der Zeit hindert uns daran, einzugehen<br />

darauf, wie die Dinge etwas modifiziert werden können; aber<br />

dasjenige, was eigentlich gemeint ist, werden Sie auch ersehen, wenn<br />

ich die Auseinandersetzung so gestalte, daß ich einfach die Worte für<br />

die griechische Gymnastik gebrauche.<br />

Eine eigentliche Schauspielschule sollte mit einer in diesem griechischen<br />

Geiste gehaltenen Gymnastikschule beginnen, und es sollte<br />

richtig in moderner Gestalt geübt werden: Laufen, Springen, Ringen,<br />

Diskuswerfen oder etwas ähnliches, Speerwerfen oder etwas ähnliches.<br />

Warum? Nicht, damit der Schauspieler das kann, denn ich will den

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