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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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druckt, der sich dann angeschlossen hat an diese Aufführung -, wie<br />

dazumal ein Mitglied der Theosophischen Gesellschaft, das es auch<br />

dann geblieben ist, gefragt hat: Ja, Kleonis, das ist wohl, ich glaube,<br />

die Empfindungsseele? - Und andere Gestalten waren die Bewußtseinsseele,<br />

Manas und so weiter. So wurde das alles hübsch eingeteilt.<br />

Die einzelnen Bezeichnungen, die man in der Theosophie hatte, wurden<br />

hingeschrieben zu den einzelnen Persönlichkeiten. Ich habe dann<br />

einmal eine Hamlet-Interpretation gelesen, da waren diese Personen<br />

des «Hamlet» auch belegt mit all den Termini der einzelnen Glieder<br />

der menschlichen Natur. Nun, ich habe ja an meinen eigenen Mysteriendramen<br />

- ich habe es schon erwähnt - in dieser symbolischen Ausdeutung<br />

wirklich recht viel erfahren, und ich kann gar nicht sagen,<br />

wie froh ich war, als gestern hier unser Freund, Herr Uehli, einmal eine<br />

wirklich künstlerische Betrachtung des ersten Dramas, die vielleicht<br />

zu schmeichelhaft gewesen ist, wenn wir die Sache persönlich nehmen,<br />

aber eine wirklich künstlerische Betrachtung angelegt hat, das<br />

heißt, dasjenige gesagt hat, was man sagen muß, wenn man eben irgend<br />

etwas, was künstlerisch sein will, betrachten will. Da darf man nicht<br />

symbolisieren, da muß man ausgehen von dem, was der unmittelbare<br />

Eindruck ist. Um das handelt es sich dabei. Und diese wüste Symbolisiererei<br />

ist natürlich etwas, was recht abschreckend werden müßte,<br />

wenn man von dem Bewußtwerden sprechen will. Denn dieses Symbolisieren<br />

bedeutet nicht etwa ein Bewußtwerden, sondern ein höchst<br />

unbewußtes Herumreden in der Sache. Es bedeutet nämlich ein Sichvöllig-Entfernen<br />

von dem Inhalt und ein Aufkleben äußerer Vignetten<br />

an den Inhalt. Also man muß schon auf das eingehen, was geisteswissenschaftlich<br />

lebensvoll wirklich sein kann, dann wird man finden,<br />

daß dieses Bewußtwerden ganz notwendig ist für jede einzelne Kunstrichtung,<br />

wenn sie mit der Evolution mitgehen will. Sie würde einfach<br />

hinter der Menschheitsentwickelung zurückbleiben, wenn sie<br />

nicht in diesem Prozeß des Bewußtwerdens mitgehen wollte. Das ist<br />

eine Notwendigkeit.<br />

Auf der anderen Seite hat man sich durchaus nicht zu hüten vor dem<br />

Bewußtwerden, so wie es hier gemeint ist, wie vor einem Mehltau,<br />

was allerdings berechtigt ist beim gewöhnlichen verstandesmäßigen

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