28.03.2013 Aufrufe

RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Von dem, was anschauliches Vermögen ist, auch anschauliches Vermögen<br />

in bezug auf das, was man selber tut, wo man also in Selbstanschauung<br />

begriffen ist, geht zwar durch das, was man heute gewöhnlich<br />

Bewußtheit, Besonnenheit nennt, und was alles in der bloßen<br />

verstandesmäßigen Tätigkeit verläuft, vieles verloren; es geht auch<br />

durch die gedankliche Verstandestätigkeit einfach das verloren, was<br />

man Künstlerisches überhaupt nennen kann. Man kann nicht mit dem<br />

Verstände das Künstlerische in irgendeiner Weise regulieren.<br />

Aber so wahr dieses ist, so wahr ist es auf der anderen Seite, daß<br />

durch eine Erkenntnis, wie sie hier angestrebt wird, wenn diese Erkenntnis<br />

dann Bewußtseinskraft wird, die Anschauungskraft, das volle<br />

Darinnenstehen in der Realität durchaus nicht verlorengeht. Man<br />

braucht also keine Angst davor zu haben, daß man unkünstlerisch<br />

werden könne durch das, was an Bewußtheit, an bewußter Beherrschung<br />

der Mittel und dergleichen angeeignet werden kann. Indem<br />

anthroposophisch orientierte Geisteswissenschaft ja immer hinzielt auf<br />

Menschenerkenntnis, erweitert sich auch das, was sonst nur in Gesetzen,<br />

in abstrakten Formen erfaßt wird, zu einer Anschauung. Man<br />

bekommt zuletzt von dem körperlichen, seelischen, geistigen Wesen<br />

des Menschen eine wirkliche Anschauung. Und so wenig es einen hindern<br />

kann, in naiver Anschauung etwas künstlerisch auszuführen,<br />

ebensowenig kann es einen hindern, mit dieser Anschauung etwas<br />

künstlerisch auszuführen. Der Irrtum, der hier zutage tritt, beruht<br />

eigentlich auf folgendem.<br />

Auf dem Boden der Anthroposophischen Gesellschaft, die sich<br />

eigentlich aus den Gründen, die Sie auseinandergesetzt finden zum<br />

Beispiel auch jetzt wiederum in der kleinen Schrift «Die Hetze gegen<br />

das Goetheanum», aus einer Mitgliedschaft entwickelt hat, die früher<br />

vielfach Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft umfaßte, auf dem<br />

Boden dieser Gesellschaft hat man ja allerlei getan. Und namentlich<br />

wurzelte bei denen, die aus der alten Theosophie herausgewachsen<br />

sind, das, was ich nennen möchte eine wüste Symbolik, ein wüstes<br />

Symbolisieren. Ich muß noch mit Schrecken denken an das Jahr 1909,<br />

wo wir Schuris Drama «Die Kinder des Lucifer» aufführten - in der<br />

nächsten Nummer «Die Drei» wird ja mein Vortrag wieder abge-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!