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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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SECHSTER VORTRAG<br />

Dornach, 10. September 1924<br />

Laut- und Wortempfindung im Gegensätze<br />

%u Sinn- und Ideenempfindung<br />

Bevor wir beginnen, möchte ich, damit das nicht vergessen wird, eine<br />

Bitte anbringen. Das ist diese, daß die Freunde, welche hier an diesem<br />

Kursus teilnehmen, und die mit einer gewissen Berechtigung die<br />

Dinge, von denen hier gesprochen wird, dann auch ins praktische<br />

Üben überführen, dieses nicht tun sollen zum Beispiel da oben an<br />

der Burg oder sonst irgendwo an den unmöglichsten Orten der Umgebung.<br />

Wir haben durch derlei, wie soll ich es nennen, Freiheiten<br />

der Anthroposophen gerade hier seit Jahren solche Schwierigkeiten<br />

gehabt, und obwohl man nicht eigentlich denken sollte, daß darüber<br />

immer von neuem wiederum viel geredet werden müßte, so ist es<br />

doch heute auch wiederum notwendig, Sie zu bitten, die Übungen<br />

womöglich im geschlossenen Raum zu halten. Das ist schon durchaus<br />

notwendig.<br />

Wir werden jetzt den Übergang suchen von der Praxis in der<br />

Sprachgestaltung überhaupt zu derjenigen Sprachgestaltung, die zum<br />

Dialog, zur Handhabung des Dramatischen führt. Es ist tatsächlich<br />

in dieser Beziehung ein durchgreifender neuer Zug in die Bühnenkunst<br />

hineinzutragen. Und wenn viele Persönlichkeiten heute gerade<br />

der Bühnenkunst gegenüber etwas stark Unbefriedigendes fühlen, so<br />

rührt es nicht zum wenigsten, sondern zum sehr starken davon her,<br />

daß die Bühnenkunst eigentlich die alten Traditionen - aber die sehr<br />

alten - völlig verloren hat und nicht den Anschluß gefunden hat,<br />

irgendwie neu zu gestalten, weil dieses tatsächlich nur aus einer geistigen<br />

Auffassung heraus kommen kann. Und inwiefern eine solche<br />

geistige Auffassung zu einer Praktizierung des Dialogs, Trialogs und<br />

so weiter führen kann, das zu betrachten, wollen wir jetzt übergehen.<br />

Wir wollen unseren Ausgangspunkt von der Rezitation nehmen,<br />

die Frau Dr. Steiner geben wird, und zwar, weil ja das Drama, in-

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