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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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FAUST:<br />

Aber wer bist du?<br />

GEIST:<br />

Wer ich bin? Laß mich besinnen! Ich bin - ich bin nur erst kürzlich,<br />

was ich bin. Dieses Körpers, dieser Glieder war ich mir dunkel bewußt;<br />

jetzt (etc.).<br />

FAUST:<br />

Aber wer warst du?<br />

GEIST:<br />

Warst du?<br />

FAUST:<br />

Ja, wer warst du sonst, ehedem?<br />

GEIST:<br />

Sonst? Ehedem?<br />

FAUST:<br />

Erinnerst du dich keiner Vorstellungen, die diesem gegenwärtigen und<br />

jenem deinem hinbrütenden Stande vorhergegangen? -<br />

GEIST:<br />

Was sagst du mir? Ja, nun schießt es mir ein. - Ich habe schon einmal<br />

ähnliche Vorstellungen gehabt. Warte, warte, ob ich den Faden zurückfinden<br />

kann.<br />

FAUST:<br />

Ich will dir zu helfen suchen. Wie hießest du?<br />

GEIST:<br />

Ich hieß - Aristoteles. Ja, so hieß ich. Wie ist mir?<br />

Bis hierher brachte es Lessing zustande. Aber Sie sehen zugleich,<br />

es ist tatsächlich nicht gemacht, es ist geschaut. Es steht in einer kur­<br />

zen Szene. Der lebendige Menschengeist stellt sich hier künstlerisch<br />

dar.<br />

Und wer sich bemüht, das zur wirklichen Gestaltung zu bringen,<br />

der wird dann den Weg zum dramatischen Dialog hinüber finden.<br />

Sehen Sie, die Sprachorgane selber - gewiß, man soll im Bewußtsein<br />

Aufklärung über sie haben, aber beim eigentlichen Sich-Hinerziehen

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