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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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Euch allein ist gegeben, den Charitinnen und euch nur,<br />

Über das tote Gebild des Lebens Reize zu streuen.<br />

Auf denn! sparet mir nichts und gießt aus dem heiligen Salbhorn<br />

Liebreiz herrlich umher, damit ich mich freue des Werkes,<br />

Und die Götter entzückt so fort mich preisen wie anfangs!»<br />

Und sie lächelten sanft, die beweglichen, nickten dem Alten<br />

Freundlich und gössen umher verschwenderisch Leben und Licht aus,<br />

Daß kein Mensch es ertrug' und daß es die Götter entzückte.<br />

Wenn wir uns den Hexameter anhören, dann kommen wir zu dem<br />

Gefühle: Mitteilung ist da. Die Mitteilung setzt voraus, daß Anschauung<br />

erregt wird. Man hört gewissermaßen der Mitteilung zu:<br />

aufgesetzt den Fuß. Man empfängt durch die Mitteilung alles, was<br />

man fühlt, das innerliche Leben: die schreitenden Füße, in denen man<br />

sich befreit von der Erdenschwere. Dies mit dem Hexameter fühlen,<br />

heißt, den Hexameter verstehen.<br />

Denken wir aber nun an das Umgekehrte. Wir könnten ja vom Gefühl,<br />

also gerade von dem Inneren des Menschen ausgehen, und würden,<br />

nachdem wir zuerst in dem Unklaren des Gefühls gelebt haben,<br />

uns aufschwingen wollen dazu, so recht zur Besonnenheit zu kommen,<br />

das Gefühl ständig zu machen in uns, stehend zu machen. Wir<br />

würden sagen: erst unsichere zwei Schritte - man steht in dem labilen<br />

Gleichgewichte des Gefühls; sicheres Auftreten - man befestigt das<br />

Gefühl in sich.<br />

u u —<br />

Du beschenkst mich<br />

u u —<br />

Mit den Gaben<br />

u u —<br />

Der Geschwister<br />

Es ist genau das Umgekehrte. Man kann da nicht sprechen, trotzdem<br />

es die Form einer Mitteilung hat, daß eine Mitteilung gegeben sei.<br />

Wer irgendwie sagt: Du beschenkst mich mit den Gaben der Geschwister<br />

- will ja dem anderen nichts mitteilen, denn das weiß doch<br />

der andere; er hat ihn ja beschenkt. Es kann sich hier nicht um eine<br />

Mitteilung handeln, sondern die Sache selbst bedeutet, daß es sich<br />

handelt um den Ausdruck eines Gefühles, das sich befestigt.

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