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Exegese von Mk 16,1-8 (Susanne Schneider - vaticarsten.de

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7<br />

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Textvariante fin<strong>de</strong>t sich ebenfalls in <strong>de</strong>n Schriften <strong>de</strong>s Eusebius <strong>von</strong> Caesarea 7 [ = Eus],<br />

gestorben 339/40 n. Chr.<br />

1.1.4 Bewertung <strong>de</strong>r Varianten<br />

Die bei<strong>de</strong>n Textvarianten a) und b) ergänzen <strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n Text <strong>de</strong>s NA. Es han<strong>de</strong>lt sich<br />

dabei jeweils um Ortsangaben im weitesten Sinne, da sie die Tätigkeit <strong>de</strong>s Engels näher<br />

bestimmen. Sie sagen aus, <strong>von</strong> wo er <strong>de</strong>n Stein wegwälzt [b) noch genauer bestimmt als a)].<br />

Alle drei Varianten sind gut bezeugt: <strong>de</strong>r Text <strong>de</strong>s NA durch 3 ständige Zeugen erster sowie 4<br />

ständige Zeugen zweiter Ordnung, die Textvariante a) durch 3 ständige Zeugen erster sowie 4<br />

ständige Zeugen zweiter Ordnung und die Variante b) durch 4 ständige Zeugen erster 8 sowie<br />

4 ständige Zeugen zweiter Ordnung.<br />

Der Herausgeber hat die <strong>von</strong> ihm gewählte Lesart wahrscheinlich bevorzugt, weil sie durch<br />

<strong>de</strong>n Co<strong>de</strong>x Sinaiticus und <strong>de</strong>n Co<strong>de</strong>x Vaticanus belegt sind. Diese Hands chriften sind <strong>von</strong><br />

beson<strong>de</strong>rs hoher Aussagekraft bei <strong>de</strong>r Rekonstruktion <strong>de</strong>s Ursprungstext. Da die bei<strong>de</strong>n in<br />

diesem Fall zusammentreffen, d.h. die gleiche Lesart bezeugen, kann man in ihr mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit <strong>de</strong>n Ursprungstext vermuten. Außer<strong>de</strong>m sind <strong>de</strong>r Sinaiticus und <strong>de</strong>r<br />

Vaticanus (jeweils 4. Jh.) im Schnitt ein Jahrhun<strong>de</strong>rt älter als die Zeugen <strong>de</strong>r Variante a); die<br />

Zeugen <strong>de</strong>r Variante b) sind sogar erheblich jünger. 9<br />

Die an<strong>de</strong>ren Grundregeln <strong>de</strong>r Philologie stützen ebenfalls die Textversion <strong>de</strong>s NA. Sie ist die<br />

kürzere Lesart und damit gemäß <strong>de</strong>m Grundsatz „lectio brevior potior“ meistens die<br />

ursprünglichere. Außer<strong>de</strong>m ist sie die schwierigere Lesart, die nach „lectio difficilior“<br />

vorzuziehen ist, da die Ergänzungen <strong>de</strong>r Varianten a) und b) <strong>de</strong>m besseren Ve rständnis<br />

dienen. Ohne diese Erläuterungen ist die Tätigkeit <strong>de</strong>s Engels schwerer nachzuvollziehen. Die<br />

Lesarten in a) und b) lassen sich aus <strong>de</strong>r Variante im NA somit als nachträglich beigefügte<br />

Erläuterungen zum besseren Verständnis erklären. So wur<strong>de</strong> im Laufe <strong>de</strong>r Zeit zunächst „ap?<br />

t?? ???a?“ und dann noch <strong>de</strong>r Zusatz „t?? µ??µe???“ ergänzt. 10<br />

1.2 Textkritik zu Mt 28, 6<br />

7 Eusebius Caesariensis<br />

8 Die Minuskelfamilien f 1 und f 13 wer<strong>de</strong>n jeweils als ein Zeuge gezählt.<br />

9 Es gilt <strong>de</strong>r Grundsatz, dass ältere Lesarten jüngeren vorzuziehen sind, weil sie meist ursprünglicher sind.<br />

10 Dies passt auch genau mit <strong>de</strong> m Alter <strong>de</strong>r Textzeugen zusammen. Die Textzeugen mit <strong>de</strong>r längsten Ergänzung<br />

sind auch die jüngsten.

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