Exegese von Mk 16,1-8 (Susanne Schneider - vaticarsten.de
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setzt das Matthäusevangelium <strong>de</strong>n Schlussakzent dieser Perikope bei Freu<strong>de</strong>, Hoffnung und<br />
Aufbruch, während bei <strong>Mk</strong> am En<strong>de</strong> die Stimmung <strong>von</strong> Furcht und Verschlossenheit geprägt<br />
ist.<br />
3.4 Grün<strong>de</strong> für die Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>Mk</strong> und MT<br />
Mt hatte bei <strong>de</strong>r Abfassung seines Evangeliums nach heutigem Kenntnisstand das<br />
Markusevangelium und die Logienquelle Q als schriftliche Vorlagen, zusätzlich griff er auf<br />
mündliche Überlieferungen über Jesus zurück. Man nimmt an, dass er bei seiner Arbeit das<br />
Grundgerüst <strong>de</strong>s Markusevangeliums beibehielt und es mit Material aus Q auffüllte. 34<br />
So erklären sie auch die Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Evangelien. Mt hat die <strong>Mk</strong> -<br />
Fassung ergänzt und überarbeitet.<br />
Für ihn Unwichtiges hat er weggelassen, z.B. die Namensnennungen o<strong>de</strong>r das Gespräch <strong>de</strong>r<br />
Frauen. Dies waren vor allem Einzelheiten, die nicht in Zusammenhang mit Jesus o<strong>de</strong>r Gott<br />
stan<strong>de</strong>n. Mt lenkt <strong>de</strong>n Blick <strong>de</strong>s Lesers stärker auf das Wun<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Auferstehung, er verfolgt<br />
ein theologisches Anliegen. Daher kürzt er seine Vorlage hauptsächlich zu Beginn <strong>de</strong>r<br />
Perikope, während er gegen En<strong>de</strong> immer genauer, z.T. auch dramatischer wird.<br />
An<strong>de</strong>re Details hat er ergänzt, da sie ihm <strong>von</strong> beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung schienen, so z.B. vieles<br />
um die Figur <strong>de</strong>s Engels o<strong>de</strong>r im Gespräch mit <strong>de</strong>n Frauen.<br />
Einiges hat Mt im Vergleich zu <strong>Mk</strong> aber auch völlig verän<strong>de</strong>rt. Wie bereits erwähnt gibt er<br />
<strong>de</strong>m Schluss eine völlig neue Wendung. Durch dieses verän<strong>de</strong>rte En<strong>de</strong> erscheint die gesamte<br />
Perikope in einem an<strong>de</strong>ren Licht: Durch Gottes mächtiges, wun<strong>de</strong>rbares Wirken kann <strong>de</strong>r<br />
Mensch voller Hoffnung sein, seine Botschaft verkün<strong>de</strong>n und leben.<br />
Es wird <strong>de</strong>utlich, dass Mt die Arbeit eines Redaktors geleistet hat. Er stellte das Material<br />
zusammen, wählte aus und überarbeitete es.<br />
34 Roloff, Jürgen: Einführung in das neue Testament. Reclam, Stuttgart, 2000, S. <strong>16</strong>4.