Exegese von Mk 16,1-8 (Susanne Schneider - vaticarsten.de
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3.3 Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>Mk</strong> und Mt<br />
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Auffallend sind die vielen Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Evangelien, vor allem in <strong>de</strong>n<br />
Details. Aber es sind nicht nur Einzelheiten und Formulierungen, die verschie<strong>de</strong>n sind,<br />
son<strong>de</strong>rn auch einige inhaltliche Aspekte.<br />
Bei Mt sind es nur noch zwei Frauen, die zum Grab kommen. In diesem Evangelium treten<br />
die einzelnen Personen in <strong>de</strong>n Hintergrund. Die „zweite“ Maria wird nur noch mit <strong>de</strong>m<br />
Vornamen genannt, die ausdrückliche Nennung <strong>de</strong>s Petrus weggelassen. Es war wohl für ihn<br />
nicht sinnvoll, Petrus eine Son<strong>de</strong>rstellung zuzuweisen.<br />
Der Grund, warum die Frauen an diesem Morgen zum Grab kommen, ist nicht (wie bei <strong>Mk</strong>)<br />
die Absicht <strong>de</strong>r Salbung, son<strong>de</strong>rn sie wollen nach <strong>de</strong>m Grab sehen. Was sie dort genau<br />
nachschauen wollten bleibt unklar. Mt scheint weniger Wert auf das Han<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>r Menschen<br />
zu legen, son<strong>de</strong>rn mehr auf das wun<strong>de</strong>rbare Wirken Gottes.<br />
Das Matthäusevangelium ist dramatischer geschrieben als das Markusevangelium. Die Er<strong>de</strong><br />
Bebt, als <strong>de</strong>r Engel <strong>de</strong>s Herrn herabkommt und <strong>de</strong>n Stein wegwälzt (Mt 28, 2). Bei <strong>Mk</strong><br />
hingegen ist <strong>de</strong>r Stein bereits weggewälzt und <strong>de</strong>r junge Mann erwartet ruhig sitzend die<br />
Ankunft <strong>de</strong>r Frauen.<br />
Während Mt <strong>de</strong>n Menschen nicht viel Aufmerksamkeit schenkt, beschreibt er <strong>de</strong>n Engel<br />
<strong>de</strong>tailliert. <strong>Mk</strong> nennt einfach nur das weiße Gewand, bei Mt ist es weiß wie Schnee und die<br />
ganze Gestalt leuchtet wie ein Blitz. Die Wächter, die die <strong>Mk</strong> überhaupt nicht erwähnt<br />
wer<strong>de</strong>n, zittern vor Angst und wer<strong>de</strong>n ohnmächtig. So ist <strong>de</strong>r ganze Auftritt <strong>de</strong>s Engels viel<br />
beeindrucken<strong>de</strong>r als bei <strong>Mk</strong>.<br />
Auffallend ist, dass das Grab bei <strong>de</strong>r Ankunft <strong>de</strong>r Frauen noch verschlossen ist und sogar<br />
bewacht wird. So erscheint das Verschwin<strong>de</strong>n Jesu als wahres Wun<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>nn die Möglichkeit,<br />
er sei vielleicht gar nicht tot gewesen und weggegangen, wird ausgeschlossen. Auch ist es<br />
unmöglich, dass <strong>de</strong>r Leichnam gestohlen wur<strong>de</strong>. Vielleicht wollte Mt so auf die Gerüchte<br />
reagieren, die Jünger Jesu hätten dies getan und sich die Auferstehung nur ausgedacht.<br />
Auf je<strong>de</strong>n Fall wird bei Mt die Unterhaltung <strong>de</strong>r Frauen darüber, wer ihnen nun <strong>de</strong>n Stein<br />
wegwälzen könnte, überflüssig, so dass er sie weglässt.<br />
Bei seiner Botschaft an die Jünger fügt Mt in Vers 7 zusätzlich zu <strong>Mk</strong> die Worte<br />
ein. Diese Aussage hat er zwar in