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Exegese von Mk 16,1-8 (Susanne Schneider - vaticarsten.de

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leicht inhaltliche Verschiebung, <strong>de</strong>nn in b) wird ausdrücklich auf <strong>de</strong>n „Leib“ hingewiesen.<br />

Dies könnte zum einen betonen wollen, dass Jesus vorher wirklich tot war o<strong>de</strong>r zum an<strong>de</strong>ren<br />

auf die leibliche Auferstehung Jesu verweisen. Variante c) nennt hingegen Jesus beim Namen.<br />

Alle drei Varianten benennen die Person näher, die auch im Text <strong>de</strong>s NA gemeint (nur dort<br />

nicht benennt, da <strong>de</strong>r Kontext die I<strong>de</strong>ntität erschließen lässt) ist. Die Lesarten a), b) und c)<br />

bil<strong>de</strong>n eine Erweiterung <strong>de</strong>s Textes mit jeweils unterschiedlichem Akzent (sie betonen Jesus<br />

als <strong>de</strong>n Herrn, seinen Leib o<strong>de</strong>r die Person selbst).<br />

Die vier Varianten sind unterschiedlich gut bezeugt: <strong>de</strong>r Text <strong>de</strong>s NA durch 3 ständige<br />

Zeugen erster sowie 2 ständige Zeugen zweiter Ordnung, die Textvariante a) durch 8 ständige<br />

Zeugen erster Ordnung (sie gilt außer<strong>de</strong>m als Mehrheitstext), die Variante b) durch einen<br />

ständigen Zeugen zweiter Ordnung und die Variante c) durch einen ständigen Zeugen erster<br />

Ordnung. Die Varianten b) und c) sind <strong>de</strong>utlich schlechter bezeugt als die an<strong>de</strong>ren bei<strong>de</strong>n,<br />

zusätzlich sind die Handschriften wesentlich jünger, so dass keine dieser bei<strong>de</strong>n Lesarten die<br />

ursprüngliche ist.<br />

Der NA hat die <strong>von</strong> ihm gewählte Lesart wahrscheinlich <strong>de</strong>r Variante a) vorgezogen, weil sie<br />

durch <strong>de</strong>n Co<strong>de</strong>x Sinaiticus und <strong>de</strong>n Co<strong>de</strong>x Vaticanus belegt sind. Jedoch ist Variante a)<br />

durch eine <strong>de</strong>utlich größere Anzahl an ständigen Zeugen erster Ordnung belegt und gilt als<br />

Mehrheitstext.<br />

Aber für <strong>de</strong>n Text <strong>de</strong>s NA sprechen die an<strong>de</strong>ren Grundregeln <strong>de</strong>r Philologie. Sie ist die<br />

kürzere Lesart und ebenfalls schwierigere Lesart, da die Ergänzungen <strong>de</strong>r Varianten <strong>de</strong>r<br />

Erläuterung dienen. Durch sie wird klarer, wer (o<strong>de</strong>r was) im Grab gelegen hat und lassen die<br />

Aussageabsicht <strong>de</strong>s Schreibers 11 <strong>de</strong>utlich wer<strong>de</strong>n. Die Lesarten in a), b) und c) lassen sich aus<br />

<strong>de</strong>r Variante im NA somit als nachträglich beigefügte Erläuterungen zum besseren<br />

Verständnis erklären. So wur<strong>de</strong> im Laufe <strong>de</strong>r Zeit zunächst „? ??????“, später „t? s?µa t??<br />

??????” bzw. „? ??s???“ ergänzt<br />

1.3 Textkritik zu <strong>Mk</strong> <strong>16</strong>,7<br />

1.3.1 Der Text im Nestle-Aland (NA)<br />

11 In diesem Fall wohl die Aussageintention <strong>de</strong>s „Abschreibers“.

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