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2<br />

Planung<br />

Umfangreiche Berechnungen direkt aus dem Architekturgrundriss<br />

Beat Lüscher*<br />

Grundriss als generelle<br />

Berechnungsgrundlage<br />

Seit Einführung von CAD in der Gebäudetechnik ist es der Traum eines jeden<br />

Haustechnikers, aus dem scheinbar vollständigen Architekturgrundriss einen<br />

Energiebedarf, eine Heizlast- oder Kühllastberechnung abzuleiten. Nach eingehender<br />

Prüfung der Benutzeranforderungen ist es gelungen, in der Software<br />

nova mehrere parallel verlaufende Möglichkeiten zu entwickeln.<br />

Aufbauend auf den neuen Möglichkeiten<br />

ist es <strong>Plancal</strong> nun möglich, sicherzustellen,<br />

dass sich Architekturzeichnungen jeder Art<br />

möglichst automatisiert einlesen und bearbeiten<br />

lassen. Ingenieurbüros beschäftigen<br />

sich oft mit der Effizienzsteigerung von<br />

haustechnischen Anlagen. Die Grundlage<br />

einer genauen Planung bildet die möglichst<br />

genaue Dateneingabe der Gebäudeabmessungen<br />

innerhalb der jeweils benötigten<br />

technischen Berechnung. Diese Berechnungen<br />

stellen den Ausgangspunkt für die<br />

weitere Planung dar. Entsprechend kann<br />

sich eine Ungenauigkeit in der Berechnung<br />

negativ durch den gesamten weiteren Planungsablauf<br />

hindurch auswirken.<br />

Tabellarische Gebäudeerfassung<br />

Bis vor einiger Zeit existierte im Wesentlichen<br />

nur die tabellarische Erfassung des<br />

Gebäudes, um eine technische Berechnung<br />

durchzuführen. Bauteil für Bauteil, Raum<br />

für Raum mussten erfasst werden. Um hier<br />

eine genaue Dateneingabe vorzunehmen,<br />

waren die Bauteilinformationen entspre-<br />

Bezüglich Verschattung werden in den Kühllast-Berechnungen Vordächer,<br />

Gebäude-Eigenverschattung sowie Fremdverschattung durch Nachbargebäude<br />

oder Bäume berücksichtigt. (Bild: Minergie)<br />

chend genau einzugeben. Allein die nicht<br />

immer ausreichend detaillierte Bemassung<br />

konnte zu Problemen führen. Eine besondere<br />

Erschwernis kam bei allfälligen Änderungen<br />

hinzu: Verschob sich eine Wand,<br />

mussten massgenau alle angrenzenden Bauteile,<br />

Raumflächen, Raumvolumen, Decken<br />

und Fussböden angepasst werden.<br />

Erfassung der Gebäudedaten<br />

mittels CAD<br />

Seit Einführung von CAD in der Gebäudetechnik<br />

möchten Haustechniker aus dem<br />

scheinbar vollständigen Architekturgrundriss<br />

eine Heizlastberechnung, ein Energiebedarf<br />

oder eine Kühllastberechnung ableiten.<br />

Dieser Wunsch ist durch die SIA 384.201<br />

– mit der veränderten Betrachtung von<br />

Wänden (½ Innenwand, Aussenwandecke,<br />

usw.) – noch verstärkt worden.<br />

Von Seiten der Softwarehersteller gibt es<br />

eine Vielzahl von Ansätzen, diesen Wunsch<br />

zu erfüllen. Die Datenstruktur von Architekturzeichnungen<br />

ist jedoch oft unterschiedlich.<br />

Deshalb sollten in einer CAD-Software<br />

mehrere Möglichkeiten bestehen, wie sich<br />

die Daten übernehmen lassen.<br />

Architekturzeichnungen einlesen<br />

Die Software nova von <strong>Plancal</strong>, in der Zeichnungen<br />

und Berechnungen integriert sind,<br />

ermöglicht mehrere Wege der Datenübernahme.<br />

Nach eingehender Prüfung der Benutzeranforderungen<br />

ist es gelungen, mehrere<br />

parallel verlaufende Möglichkeiten für<br />

die einzelnen Arbeitsschritte zu entwickeln,<br />

um so sicherzustellen, dass Architekturzeichnungen<br />

jeder Art erfasst und bearbeitet<br />

werden können.<br />

Wände, Türen und Fenster<br />

Für die Erfassung von Wänden, Türen und<br />

Fenstern beispielsweise bietet nova sich ergänzende<br />

Möglichkeiten: Erstens können<br />

die entsprechenden Linien beziehungsweise<br />

Kanten manuell eingegeben werden.<br />

Zweitens erkennt nova bei qualitativ guten<br />

Architekturzeichnungen Räume, Türen und<br />

Fenster und generiert diese automatisch.<br />

Raumtexte<br />

Im besten Fall, beim automatischen Generieren,<br />

werden die Raumtexte direkt in die<br />

Räume eingetragen. Ist dies nicht möglich<br />

und liegen die Raumstempel vor, lassen sich<br />

die Bezeichnungen und Raumnummern aus<br />

der Architekturzeichnung übernehmen.<br />

Dies ist auch möglich, wenn die Texte in<br />

einem Block oder in einer Referenz liegen.<br />

U-Werte<br />

Grundsätzlich erhält jede Aussen- und Innenwand<br />

denjenigen U-Wert, der für das jeweilige<br />

Geschoss in der Heizlastberechnung<br />

definiert wurde. Einer einzelnen Wand oder<br />

auch Wänden, gruppiert nach Wandstärke,<br />

kann jedoch zusätzlich ein individueller U-<br />

Wert zugewiesen werden.<br />

Um die Effektivität der zeichnerischen Erfassung noch zu steigern, wurden<br />

alle relevanten Funktionen in einem Dialog, dem so genannten Architekturassistenten,<br />

zusammengefasst.<br />

Spektrum GebäudeTechnik – SGT 2/ 2008


Wird im Plan beispielsweise eine Wand verschoben,<br />

werden alle anderen Elemente automatisch<br />

neu berechnet.<br />

Interaktiver<br />

Architekturassistent<br />

Um die Effektivität der zeichnerischen<br />

Erfassung noch zu steigern, wurden alle<br />

relevanten Funktionen in einem Dialog,<br />

dem so genannten Architekturassistenten,<br />

zusammengefasst. Dieser Assistent analysiert<br />

Schritt für Schritt die vorliegende<br />

Architekturzeichnung. In einem ständigen<br />

Dialog mit dem Anwender stellt nova die<br />

ermittelten Strukturen dar und bietet eine<br />

automatische Übernahme oder ein manuelles<br />

Eingreifen an. Dies ermöglicht, schnell<br />

und mit hoher Genauigkeit Gebäudemodelle<br />

zu erfassen. Lästiges Eintippen entfällt<br />

endgültig.<br />

Besonders auch bei Änderungen bietet<br />

dies einen enormen Vorteil: Wird im Plan<br />

beispielsweise eine Wand verschoben,<br />

werden alle anderen Elemente automatisch<br />

neu berechnet.<br />

Die Werte der angrenzenden Räume müssen<br />

also nicht wie früher neu berechnet<br />

und eingegeben werden, sondern die Änderung<br />

wird bei allen anderen Elementen<br />

automatisch übernommen.<br />

Isometrische Darstellung einer Tür mit Vordach in<br />

<strong>Plancal</strong> nova.<br />

Nutzen der so gewonnenen<br />

Gebäudedaten<br />

Die in nova aus der Architekturzeichnung<br />

gewonnenen Daten können danach direkt in<br />

den Berechnungsprogrammen für Heizlast,<br />

Energie im Hochbau, Kühllast, Heizkörper-<br />

und Fussbodenheizung verwendet werden.<br />

Am folgenden Beispiel über die Kühllastberechnung<br />

mit Berücksichtigung der Verschattung<br />

lässt sich erkennen, dass die Datenübernahme<br />

nur durch das Zusammenwirken von<br />

Zeichnung und Berechnung möglich ist.<br />

Die zeichnerische Erfassung liefert nicht nur<br />

die Daten für die Heiz- und Kühllastberechnung,<br />

sondern kann auch für die Ermittlung<br />

der Beschattung herangezogen werden.<br />

Nachbargebäude lassen sich über Wände<br />

und Dächer eintragen. Aber auch Vordächer,<br />

Markisen, Sonnensegel und spezielle Sonnenschutzvorrichtungen<br />

wie Gitterroste oder<br />

Lamellen sind mit nova-eigenen Bauteilen<br />

spezifizierbar. Der Planer wird hierdurch nicht<br />

nur in die Lage versetzt, eine genauere Kühllast<br />

zu berechnen, sondern kann dem Architekten<br />

und Bauherrn auch beratend zur Seite<br />

stehen: Ohne grossen Zeitaufwand lassen<br />

Planung<br />

Dialog mit Angabe der Beschattung zur Tür. (Bilder:<br />

<strong>Plancal</strong>)<br />

sich alternative Sonnenschutzmassnahmen<br />

eintragen und in der Kühllast berechnen.<br />

Zukunftsaussichten<br />

Neue Wege im Datenaustausch von Gebäudemodellen<br />

will die IAI (Industrieallianz für<br />

Interoperabilität) mit dem IFC-Basismodell<br />

beschreiten. Ziel ist es, die modellbasierte<br />

Arbeitsweise im Bauwesen zu entwickeln,<br />

um die Vision einer durchgängigen Datenkommunikation<br />

zu verwirklichen. <strong>Plancal</strong> ist<br />

Mitglied der IAI und gestaltet somit aktiv im<br />

Haustechnikarbeitskreis die Zukunft dieser<br />

neuen Ausrichtung mit. Für den Haustechnikplaner<br />

ist es wichtig, dass er bereits jetzt die<br />

ersten Schritte zur zeichnerischen Erfassung<br />

macht, um den Aufgaben und Arbeitsfeldern<br />

von morgen gewachsen zu sein. l<br />

Weitere Informationen:<br />

<strong>Plancal</strong> AG<br />

Seestrasse 5a, 8810 Horgen<br />

Tel. 044 727 44 44, Fax 044 727 44 45<br />

www.plancal.ch, info@plancal.ch<br />

* Beat Lüscher, Produktmanagement CAD/CAE,<br />

<strong>Plancal</strong> AG<br />

Spektrum GebäudeTechnik – SGT 2/ 2008 3

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