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Wir - Parkinson Schweiz

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6 JAHRESTHEMA «ANGEHÖRIGE»<br />

<strong>Parkinson</strong> betrifft auch die Partner und die Angehörigen<br />

<strong>Parkinson</strong> bedeutet eine stetig fortschreitende Veränderung der Lebenssituation. <strong>Parkinson</strong> betrifft daher nicht nur<br />

die Patienten, sondern strahlt auch auf das persönliche Umfeld der Patienten aus. <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> versteht sich<br />

als verlässlicher Partner aller Beteiligten – und hat das Jahr 2008 den Angehörigen gewidmet.<br />

D<br />

as Leben mit einer chronisch-degenerativen Krankheit<br />

wie <strong>Parkinson</strong> ist enorm schwer. Für die Betroffenen<br />

– aber auch für ihre Angehörigen. Denn <strong>Parkinson</strong> löst<br />

im gesamten persönlichen Umfeld der Patienten, vom<br />

Lebens partner über die Kinder und Verwandten bis zu<br />

Freunden und Arbeitskollegen, teils heftige Reaktionen aus.<br />

In ähnlichem Masse wie die Patienten selbst sind auch die<br />

Menschen in deren Umfeld gezwungen, sich mit der Krankheit<br />

und deren Auswirkungen auf das Berufs- und Alltagsleben<br />

auseinanderzusetzen. Es gilt zu verstehen, was die <strong>Parkinson</strong>krankheit<br />

ist und wie sie das gemeinsame Leben in<br />

der Zukunft beeinfl ussen und verändern wird. Insbesondere<br />

muss akzeptiert werden, dass <strong>Parkinson</strong> eine fortschreitende<br />

Krankheit ist, die kontinuierliche körperliche, psychologische<br />

und soziale Veränderungen mit sich bringt und entsprechend<br />

eine hohe Anpassungsfähigkeit von den Patienten und<br />

deren Umfeld verlangt.<br />

<strong>Wir</strong> helfen, den Schock der Diagnose zu überwinden<br />

Die Diagnose «<strong>Parkinson</strong>» ist ein brutaler Schock für die Patienten.<br />

Aber auch für die Angehörigen ist das Wissen um<br />

die Krankheit eines geliebten Menschen ein harter Schlag,<br />

der ein Wechselbad der Gefühle auslöst. Ungläubigkeit, Wut,<br />

Angst, Trauer, Verwirrung und Verzweifl ung lösen sich gegenseitig<br />

ab. In dieser extrem belastenden Situation steht<br />

<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> den Patienten, aber auch ihren Angehörigen<br />

zur Seite. Besonders wichtig dabei sind seriöse Information<br />

und fachkundige Beratung der Betroffenen. Denn<br />

gute Information hilft, das Gefühl der Ohnmacht bei allen<br />

Beteiligten zu lindern und den Weg für das Akzeptieren der<br />

Krankheit zu ebnen. Die Vereinigung zeigt den Angehörigen<br />

ihre Rolle in den kommenden Jahren auf, erläutert, wo sie<br />

Hilfe und Unterstützung fi nden, erklärt, welche Unterstützung<br />

die Angehörigen für die Patienten leisten müssen und<br />

können – aber auch, wo die jeweiligen Grenzen liegen.<br />

<strong>Wir</strong> helfen, die Kommunikation aufrechtzuerhalten<br />

Das vertrauensvolle Gespräch zwischen Patient und Familie<br />

ist sehr wichtig. Jeder muss seinen Gefühlen, Ängsten und<br />

Fragen sowie seinen Bedürfnissen Ausdruck verleihen können.<br />

Gespräche sind die Basis für gegenseitiges Verständnis<br />

und ein harmonisches Miteinander. Nur wenn die Angehörigen<br />

wissen, was für die Patienten wichtig ist, können sie diese<br />

in den schweren Phasen, die <strong>Parkinson</strong> mit sich bringt,<br />

sinnvoll und zielgerichtet unterstützen. Nur wenn die Patienten<br />

wissen, dass sie ihre Angehörigen nicht überfordern,<br />

werden sie deren Hilfe freimütig, ohne schlechtes Gewissen<br />

annehmen. Oft genug sind es simple Fehlinterpretationen<br />

oder Missverständnisse, die zu Spannungen und Frustrationen<br />

führen. Lösungen müssen auf einer gemeinsamen Basis<br />

gefunden werden. Und sie müssen den Wünschen des Patienten<br />

und seiner Angehörigen gleichermassen entsprechen.<br />

<strong>Wir</strong> helfen, die Partnerschaft intakt zu halten<br />

Die Grundlagen guter Kommunikation und mögliche Wege<br />

zu einem respektvollen Miteinander und einer ausgewogenen<br />

Balance zwischen Geben und Nehmen innerhalb der<br />

Familie vermittelt <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> in Angehörigen- und<br />

Paar-Seminaren. Diese werden von erfahrenen Partnern der<br />

Vereinigung wie Rosemarie Wipf, Theologin und Psychotherapeutin<br />

SPV, oder Bruno Fischer-Schnider, Paar-,<br />

Familien- und Sexualtherapeut VEF, geleitet. Letzterer ist<br />

selbst <strong>Parkinson</strong>patient und kennt sich daher bestens mit<br />

den besonderen Problemen der Betroffenen aus.<br />

<strong>Wir</strong> helfen, Respekt und Selbstvertrauen zu bewahren<br />

In den Seminaren von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> lernen die Angehörigen<br />

aber auch, dass sie die Patienten nicht mit Fürsorge<br />

erdrücken dürfen. Gerade bei <strong>Parkinson</strong> ist es wichtig, dass<br />

der Patient so lange als möglich sein Leben selbst gestalten<br />

und auch Verantwortung tragen kann. <strong>Parkinson</strong> ist keine<br />

Demenzerkrankung! Die Patienten haben Pläne für die Zukunft,<br />

klare Vorstellungen davon, wie sie ihr Leben gestalten<br />

und erleben wollen. Für die Angehörigen ist es wichtig, die<br />

Bedürfnisse der Patienten zu erkennen. Nur so können sie<br />

diese beim Erreichen ihrer Ziele unterstützen.<br />

<strong>Wir</strong> helfen, das Leben auch lebenswert zu gestalten<br />

Andererseits haben natürlich auch die Angehörigen ein<br />

Recht auf ein Leben in Selbstbestimmung. Bei allen Veränderungen,<br />

die durch die Krankheit unausweichlich werden,<br />

bei aller Verantwortung, die sie gegenüber den Patienten haben,<br />

müssen die Angehörigen doch auch lernen, sich selbst<br />

treu zu bleiben. Sie dürfen ihr Leben nicht aufgeben, müssen<br />

Wege fi nden, ihre eigenen Träume zu leben, ihre eigenen<br />

Bedürfnisse zu stillen. Denn nur, wenn sie sich selbst Freiräume<br />

schaffen, um frische Energie zu tanken, können sie<br />

die Betreuungsarbeit über lange Zeit hinweg leisten, ohne

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