Wir - Parkinson Schweiz
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<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> Suisse Svizzera<br />
Jahresbericht<br />
2008
Inhalt<br />
3 Grusswort des Präsidenten<br />
4 <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>: Wer wir sind und was wir tun<br />
6 2008 – unser «Jahr der Angehörigen»<br />
10 Beratung: Verlässliche Hilfe für die Betroffenen<br />
11 Information: Wissen ist die Basis guter Lebensqualität<br />
12 Neue Publikationen von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
13 Projekte 2008: Kurse, Seminare, Ferien und mehr<br />
14 Selbsthilfegruppen: Ein wichtiger Pfeiler unserer Arbeit<br />
16 Forschung: Gezielte Förderung von sieben Projekten<br />
17 100‘000 Franken für herausragende <strong>Parkinson</strong>forschung<br />
18 Unsere Mitglieder<br />
19 Miteinander füreinander: Unser Solidaritätsfonds<br />
20 Öffentlichkeitsarbeit: Das Interesse an <strong>Parkinson</strong> wächst<br />
21 <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> im Internet<br />
22 Unser Engagement in der Weiterbildung des Fachpersonals<br />
23 Bericht der Geschäftsführung<br />
ORGANISATION<br />
24 Die Gremien von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
FINANZEN<br />
26 Kommentar zur Jahresrechnung 2008<br />
27 Bericht der Revisoren<br />
28 Bilanz 2008<br />
29 Betriebsrechnung 2008<br />
AUSBLICK<br />
30 Unsere Pläne für das Jahr 2009<br />
331<br />
Herzlichen Dank!<br />
31 3<br />
Impressum<br />
Zugunsten Z einfacherer Lesbarkeit wird in diesem Jahresbericht für alle<br />
geschlechter g<br />
spezifi schen Begriffe wie z.B. «Angehörige/ Angehöriger»,<br />
«Patientin/Patient» «<br />
etc. generell die männliche Form verwendet.<br />
<strong>Wir</strong> W bitten alle Leserinnen hierfür um Verständnis! Besten Dank.
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
GRUSSWORT DES PRÄSIDENTEN<br />
«Der Weg ist mein Ziel!», antwortete mir vor geraumer Zeit ein etwas in die Jahre gekommener Appenzeller, den<br />
ich fragte: «Wohin gehts?», als ich ihn beim Wandern im Alpstein überholte. «Steigt der in die Berge, ohne sich klar<br />
zu sein, wohin er will», dachte ich. Doch beim Weitergehen begriff ich: Ihm war der Weg wichtiger als das Ziel!<br />
Heutzutage werden die Menschen ein Leben lang auf das Erreichen von Zielen getrimmt. In der Schule, im Beruf,<br />
im Sport, im Alter. Kein Zweifel: Dies hat sein Gutes. Doch ist uns im Bestreben, gesetzte Ziele zu erreichen, der<br />
Weg zu ihnen oft ziemlich nebensächlich. Manchmal sind einem für ein Ziel gar «alle Mittel und Wege recht». Erst<br />
wenn etwas schiefgelaufen ist, besinnt man sich, ob allenfalls der Pfad zum verpassten Ziel falsch gewählt war.<br />
Auch wir bei <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> setzen uns jährlich Ziele. Im Vorstand, in der Geschäftsstelle und in den Regionalbüros<br />
in der Romandie und im Tessin. Auch wir schauen am Jahresende auf das Erreichte und Nichterreichte zurück und<br />
erkennen gelegentlich, dass wir beim Planen die Wahl der Route oder mögliche Hindernisse nicht aufmerksam<br />
genug bedacht hatten. Solche Erkenntnisse sind wertvoll – sofern wir aus ihnen lernen.<br />
Mein Fazit am Ende eines weiteren Geschäftsjahres und kurz vor meinem Rücktritt als Präsident von <strong>Parkinson</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> heisst denn auch: «Es kommt ebenso darauf an, die richtigen Dinge zu tun, wie es darauf ankommt, die<br />
Dinge richtig zu tun!» Für das Erste braucht es klare Ziele. Für das Zweite aber zählt, ob wir uns auf den richtigen<br />
Wegen zu diesen Zielen bewegen!<br />
Die folgenden Seiten erlauben Ihnen, sich ein Bild zu machen, wie sich <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> im Jahr 2008 bewegte.<br />
<strong>Wir</strong> hatten das Jahr 2008 als unser «Jahr der Angehörigen» proklamiert. Mit diesem Jahresthema wollten wir<br />
weit herum aufzeigen und in Erinnerung rufen, dass die pfl egenden Partnerinnen und Partner und die Familie<br />
die entscheidenden Beiträge leisten, um den Patienten und Patientinnen das Leben mit <strong>Parkinson</strong> zu erleichtern<br />
und qualitativ aufzuwerten. Sie verdienen uneingeschränkte Anerkennung und Unterstützung. Unsere Porträts im<br />
ersten Teil des Berichts stellen die vielfältigen Verdienste der betreuenden Angehörigen nochmals ins Licht.<br />
Im Bestreben, unsere Mission als Ihre Ansprech- und Dienst leistungspartner noch besser wahr zunehmen, haben wir<br />
anderseits im Jahr 2008 auch wieder Neues gestaltet. Dazu gehören neben einer neuen Leistungsvereinbarung mit<br />
dem Bund der aktive Ausbau unserer Weiterbildung für Pfl egefachleute, ein neu geschaffener Solidaritätsfonds für<br />
Härtefälle sowie die Konzeption<br />
einer Patien tenverfügung für<br />
<strong>Parkinson</strong>betroffene und einer<br />
Gymnastik-DVD in vier Sprachen.<br />
Gemessen an den Herausforderungen,<br />
denen <strong>Parkinson</strong>betroffene<br />
täglich gegen überstehen,<br />
bleibt unser <strong>Wir</strong>ken zwar stets<br />
Stückwerk. Wenn <strong>Parkinson</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> aber auch künftig die<br />
noch unerfüllten Bedürfnisse der<br />
Betroffenen ernst nimmt und erkannte<br />
Lücken Schritt für Schritt<br />
schliesst, fi ndet die Zuversicht<br />
unserer Mitglieder das erhoffte<br />
Echo. Dies wünsche ich Ihnen von<br />
Herzen.<br />
Ihr Kurt Meier, Präsident<br />
3
4 PORTRÄT PARKINSON SCHWEIZ<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>: Wer wir sind und was wir tun<br />
Die <strong>Schweiz</strong>erische <strong>Parkinson</strong>vereinigung «<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>» ist eine gemeinnützige, unabhängige und neutrale<br />
Vereinigung. Die von der Stiftung ZEWO (Zentralstelle für Wohlfahrtsunternehmen) zertifi zierte Fachorganisation für<br />
<strong>Parkinson</strong> im Dienste Betroffener (Erkrankte, deren Partner und Familien) fi nanziert sich durch Mitgliederbeiträge,<br />
Spenden, Legate, die öffentliche Hand und Sponsoring. Die Dienstleistungen werden grundsätzlich in drei <strong>Schweiz</strong>er<br />
Landessprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch) erbracht. Neben der Geschäftsstelle in Egg (ZH) unterhält<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> Regionalbüros in Lausanne und im Tessin. Die Mitglieder des Vorstandes, des Fachlichen Beirates<br />
und der Leitungsteams der Selbsthilfegruppen arbeiten ehrenamtlich.<br />
Die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle und der Regionalbüros<br />
Per Ende des Jahres 2008 beschäftigte <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> in der Geschäftsstelle in Egg, im Bureau romand in<br />
Lausanne und im Uffi cio Svizzera italiana in Davesco-Soragno elf Mitarbeitende (Voll- und Teilzeitkräfte, ein<br />
ehrenamtlicher Mitarbeiter) mit gesamthaft 660 Stellenprozenten.<br />
Peter Franken,<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. Jörg Rothweiler, Leiter<br />
Kommunikation (seit Mai ’08)<br />
Katharina Scharfenberger,<br />
Leiterin Kundendienst und<br />
Support<br />
Anita Osterhage,<br />
Rechnungs wesen<br />
Marlies Jauk,<br />
Kundendienst<br />
Susi Obrist,<br />
Leiterin Beratung, Selbsthilfe<br />
und Bildungsarbeit<br />
Jris Häberli,<br />
Datenverwaltung<br />
Ruth Dignös, Betreuung<br />
der Selbsthilfegruppen<br />
Johannes Kornacher,<br />
Leiter Kommunikation<br />
(bis Februar 2008)<br />
Evelyne Erb,<br />
Leiterin Bureau romand<br />
Anita Vaucher,<br />
Sekretariat Bureau romand<br />
Osvaldo Casoni, Leiter<br />
Uffi cio Svizzera italiana<br />
(ehrenamtlich)
Philosophie und Mission<br />
Rund 15’000 Menschen in der <strong>Schweiz</strong> leiden an <strong>Parkinson</strong>,<br />
einer unheilbaren neurologischen Erkrankung. Diese betrifft<br />
nicht nur die Patienten, sondern auch deren soziales Umfeld<br />
– vom Lebenspartner über die Familie und Freunde bis zu<br />
den Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz. An <strong>Parkinson</strong><br />
erkrankt zu sein, bedeutet Einschränkung, Behinderung<br />
und schlimmstenfalls sogar Pfl egebedürftigkeit.<br />
Der Leitgedanke von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> ist die Verbesserung<br />
der Lebensqualität der Betroffenen (Patienten, deren<br />
Partner und Familien). Dabei ist <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> ein verlässlicher<br />
Partner für die Betroffenen, die Öffentlichkeit und<br />
für alle mit <strong>Parkinson</strong> befassten Fachpersonen.<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> informiert, stützt und begleitet die Betroffenen<br />
und hilft ihnen, das Leben mit <strong>Parkinson</strong> bestmöglich<br />
zu gestalten. Die Vereinigung vertritt die Interessen<br />
der Patienten gegenüber Behörden und Leistungserbringern,<br />
fördert und begleitet die landesweit mehr als 60 Selbsthilfegruppen<br />
und unterstützt Forschungs- und Betreuungsangebote.<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> klärt die Öffentlichkeit und<br />
die Medien über die Krankheit und das Leben mit <strong>Parkinson</strong><br />
auf. Dadurch werden Vorurteile abgebaut und eine Diskriminierung<br />
der Patienten wird vermieden. Überdies fördert<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> gezielt die Aus- und Weiterbildung<br />
von Fachpersonen aus Medizin, Pfl ege und Therapie.<br />
Unser Angebot im Überblick<br />
n Informationen für Betroffene, Öffentlichkeit und Medien<br />
n Beratung für Patienten, ihre Partner und Familien, Arbeitgeber,<br />
Fachleute aus Medizin und Pfl ege und Interessierte<br />
n Gratis-Hotline Parkinfon, direkter Draht zum Neurologen<br />
n Aufbau, Förderung und Begleitung von Selbsthilfegruppen<br />
für Patienten, Angehörige und jüngere Betroffene<br />
n Unterstützung und Fortbildung der Leitungsteams der<br />
Selbsthilfegruppen<br />
n Organisation von Seminaren, Kursen und Entlastungsferien<br />
für Betroffene und Angehörige<br />
n Förderung der Aus- und Weiterbildung von Fachpersonen<br />
aus Medizin, Pfl ege und Therapie<br />
n Herausgabe von Broschüren, Ratgebern, Serviceblättern,<br />
dem Magazin <strong>Parkinson</strong> und der Website www.parkinson.ch<br />
n Professionelle Medien- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
n Förderung von Forschungsprojekten<br />
n Shop mit Literatur, Hilfsmitteln und anderen Produkten<br />
n Vertretung der Interessen Betroffener gegenüber Behörden,<br />
Leistungserbringern und der Öffentlichkeit<br />
n Zusammenarbeit mit themenrelevanten Organisationen<br />
Substantia nigra<br />
<strong>Parkinson</strong>: Die wichtigsten Fakten<br />
Das <strong>Parkinson</strong>syndrom, das Männer und Frauen in<br />
etwa gleichem Mass betrifft, ist eine der weltweit häufi<br />
gsten neurologischen Erkrankungen. Aufgrund der<br />
zunehmenden Überalterung der Bevölkerung ist in den<br />
kommenden Jahrzehnten mit einem deutlichen Anstieg<br />
der Patientenzahlen zu rechnen.<br />
<strong>Parkinson</strong> zeichnet sich vor allem durch die Unfähigkeit<br />
des Körpers aus, zielgerichtete Bewegungen auszuführen.<br />
Grund der Beschwerden ist ein Mangel des<br />
Botenstoffs Dopamin im Hirn, verursacht durch das<br />
Absterben der Dopaminproduzierenden Zellen in der<br />
Substantia nigra. Durch den Dopaminmangel entsteht<br />
ein Ungleich gewicht der für die Reizleitung über<br />
Nerven verbindungen hinweg zuständigen Botenstoffe<br />
(neben Dopamin z. B. auch Acetylcholin oder Glutamat),<br />
wodurch eine «fl üssige» Steuerung der Bewegungsabläufe<br />
unmöglich wird. Die ersten Symptome treten erst<br />
zutage, wenn bereits etwa zwei Drittel der Dopaminerzeugenden<br />
Nervenzellen geschädigt oder abgestorben<br />
sind. Da sie vom Körper nicht nachgebildet werden<br />
können und man die Ursachen ihres Absterbens nicht<br />
kennt, ist <strong>Parkinson</strong> unheilbar.<br />
Die vier wichtigsten Symptome von <strong>Parkinson</strong> sind das<br />
Zittern in Ruhe (Ruhetremor, in der Regel zu Beginn<br />
einseitig), Unbeweglichkeit (Bradykinese, Akinese),<br />
Steifheit (Rigor, ständig erhöhter Spannungszustand<br />
der Muskulatur, oft einhergehend mit schmerzhaften<br />
Krämpfen) und die Haltungsinstabilität (posturale<br />
Instabilität), die zu Stürzen führen kann. Durch die Unbeweglichkeit<br />
und Steifheit können Patienten Gefühle<br />
über die Mimik nur unzulänglich ausdrücken. Sie wirken<br />
nach aussen lustlos, abgespannt und verschlossen.<br />
Auch Sprechstörungen, Depressionen und Schlafstörungen<br />
sind häufi g. Demenzerscheinungen sind<br />
sehr selten, <strong>Parkinson</strong> ist keine Demenzkrankheit.<br />
Solange die Ursachen unbekannt sind, gibt es keine<br />
Heilung. Es gibt aber Medikamente, die den Patienten<br />
(zumindest in den ersten Jahren) ein weitgehend normales<br />
Leben ermöglichen. Parallel zu den Medikamenten<br />
benötigen die Betroffenen Begleittherapien wie<br />
Physio- und Ergo therapie, Logopädie oder auch eine<br />
Psychotherapie (gegen Depressionen). Auch hochpräzise<br />
Hirnoperationen wie die Tiefe Hirnstimulation<br />
(Hirnschrittmacher) können bestimmten Patienten eine<br />
Verbesserung bescheren. Das Fortschreiten der Krankheit<br />
lässt sich aber weder durch die heute verfügbaren<br />
Medikamente noch durch Operationen aufhalten. n
6 JAHRESTHEMA «ANGEHÖRIGE»<br />
<strong>Parkinson</strong> betrifft auch die Partner und die Angehörigen<br />
<strong>Parkinson</strong> bedeutet eine stetig fortschreitende Veränderung der Lebenssituation. <strong>Parkinson</strong> betrifft daher nicht nur<br />
die Patienten, sondern strahlt auch auf das persönliche Umfeld der Patienten aus. <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> versteht sich<br />
als verlässlicher Partner aller Beteiligten – und hat das Jahr 2008 den Angehörigen gewidmet.<br />
D<br />
as Leben mit einer chronisch-degenerativen Krankheit<br />
wie <strong>Parkinson</strong> ist enorm schwer. Für die Betroffenen<br />
– aber auch für ihre Angehörigen. Denn <strong>Parkinson</strong> löst<br />
im gesamten persönlichen Umfeld der Patienten, vom<br />
Lebens partner über die Kinder und Verwandten bis zu<br />
Freunden und Arbeitskollegen, teils heftige Reaktionen aus.<br />
In ähnlichem Masse wie die Patienten selbst sind auch die<br />
Menschen in deren Umfeld gezwungen, sich mit der Krankheit<br />
und deren Auswirkungen auf das Berufs- und Alltagsleben<br />
auseinanderzusetzen. Es gilt zu verstehen, was die <strong>Parkinson</strong>krankheit<br />
ist und wie sie das gemeinsame Leben in<br />
der Zukunft beeinfl ussen und verändern wird. Insbesondere<br />
muss akzeptiert werden, dass <strong>Parkinson</strong> eine fortschreitende<br />
Krankheit ist, die kontinuierliche körperliche, psychologische<br />
und soziale Veränderungen mit sich bringt und entsprechend<br />
eine hohe Anpassungsfähigkeit von den Patienten und<br />
deren Umfeld verlangt.<br />
<strong>Wir</strong> helfen, den Schock der Diagnose zu überwinden<br />
Die Diagnose «<strong>Parkinson</strong>» ist ein brutaler Schock für die Patienten.<br />
Aber auch für die Angehörigen ist das Wissen um<br />
die Krankheit eines geliebten Menschen ein harter Schlag,<br />
der ein Wechselbad der Gefühle auslöst. Ungläubigkeit, Wut,<br />
Angst, Trauer, Verwirrung und Verzweifl ung lösen sich gegenseitig<br />
ab. In dieser extrem belastenden Situation steht<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> den Patienten, aber auch ihren Angehörigen<br />
zur Seite. Besonders wichtig dabei sind seriöse Information<br />
und fachkundige Beratung der Betroffenen. Denn<br />
gute Information hilft, das Gefühl der Ohnmacht bei allen<br />
Beteiligten zu lindern und den Weg für das Akzeptieren der<br />
Krankheit zu ebnen. Die Vereinigung zeigt den Angehörigen<br />
ihre Rolle in den kommenden Jahren auf, erläutert, wo sie<br />
Hilfe und Unterstützung fi nden, erklärt, welche Unterstützung<br />
die Angehörigen für die Patienten leisten müssen und<br />
können – aber auch, wo die jeweiligen Grenzen liegen.<br />
<strong>Wir</strong> helfen, die Kommunikation aufrechtzuerhalten<br />
Das vertrauensvolle Gespräch zwischen Patient und Familie<br />
ist sehr wichtig. Jeder muss seinen Gefühlen, Ängsten und<br />
Fragen sowie seinen Bedürfnissen Ausdruck verleihen können.<br />
Gespräche sind die Basis für gegenseitiges Verständnis<br />
und ein harmonisches Miteinander. Nur wenn die Angehörigen<br />
wissen, was für die Patienten wichtig ist, können sie diese<br />
in den schweren Phasen, die <strong>Parkinson</strong> mit sich bringt,<br />
sinnvoll und zielgerichtet unterstützen. Nur wenn die Patienten<br />
wissen, dass sie ihre Angehörigen nicht überfordern,<br />
werden sie deren Hilfe freimütig, ohne schlechtes Gewissen<br />
annehmen. Oft genug sind es simple Fehlinterpretationen<br />
oder Missverständnisse, die zu Spannungen und Frustrationen<br />
führen. Lösungen müssen auf einer gemeinsamen Basis<br />
gefunden werden. Und sie müssen den Wünschen des Patienten<br />
und seiner Angehörigen gleichermassen entsprechen.<br />
<strong>Wir</strong> helfen, die Partnerschaft intakt zu halten<br />
Die Grundlagen guter Kommunikation und mögliche Wege<br />
zu einem respektvollen Miteinander und einer ausgewogenen<br />
Balance zwischen Geben und Nehmen innerhalb der<br />
Familie vermittelt <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> in Angehörigen- und<br />
Paar-Seminaren. Diese werden von erfahrenen Partnern der<br />
Vereinigung wie Rosemarie Wipf, Theologin und Psychotherapeutin<br />
SPV, oder Bruno Fischer-Schnider, Paar-,<br />
Familien- und Sexualtherapeut VEF, geleitet. Letzterer ist<br />
selbst <strong>Parkinson</strong>patient und kennt sich daher bestens mit<br />
den besonderen Problemen der Betroffenen aus.<br />
<strong>Wir</strong> helfen, Respekt und Selbstvertrauen zu bewahren<br />
In den Seminaren von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> lernen die Angehörigen<br />
aber auch, dass sie die Patienten nicht mit Fürsorge<br />
erdrücken dürfen. Gerade bei <strong>Parkinson</strong> ist es wichtig, dass<br />
der Patient so lange als möglich sein Leben selbst gestalten<br />
und auch Verantwortung tragen kann. <strong>Parkinson</strong> ist keine<br />
Demenzerkrankung! Die Patienten haben Pläne für die Zukunft,<br />
klare Vorstellungen davon, wie sie ihr Leben gestalten<br />
und erleben wollen. Für die Angehörigen ist es wichtig, die<br />
Bedürfnisse der Patienten zu erkennen. Nur so können sie<br />
diese beim Erreichen ihrer Ziele unterstützen.<br />
<strong>Wir</strong> helfen, das Leben auch lebenswert zu gestalten<br />
Andererseits haben natürlich auch die Angehörigen ein<br />
Recht auf ein Leben in Selbstbestimmung. Bei allen Veränderungen,<br />
die durch die Krankheit unausweichlich werden,<br />
bei aller Verantwortung, die sie gegenüber den Patienten haben,<br />
müssen die Angehörigen doch auch lernen, sich selbst<br />
treu zu bleiben. Sie dürfen ihr Leben nicht aufgeben, müssen<br />
Wege fi nden, ihre eigenen Träume zu leben, ihre eigenen<br />
Bedürfnisse zu stillen. Denn nur, wenn sie sich selbst Freiräume<br />
schaffen, um frische Energie zu tanken, können sie<br />
die Betreuungsarbeit über lange Zeit hinweg leisten, ohne
Der Zusammenhalt in der Familie gibt allen Kraft: Silvia und Josef Heeb mit ihren Kindern Bettina (20), Michael (18) und Dominic (14).<br />
«Die Familie und ein verständnisvoller Arbeitgeber machen das Ganze überhaupt erträglich!»<br />
«Der Schock hat die Familie zuerst fürchterlich durchgerüttelt<br />
– und dann zusammengeschweisst.» So beschreibt<br />
Silvia Heeb (47) die Stimmung in ihrer Familie – damals,<br />
am 3. Dezember 2002. Niemand hatte mit einer so brutalen<br />
Diagnose gerechnet. <strong>Parkinson</strong>! Das durfte – das konnte<br />
doch nicht wahr sein! Ein Irrtum, ganz sicher! Ihr Mann Josef,<br />
der Vater ihrer Kinder Bettina, Michael und Dominic,<br />
ihr Josef, der konnte doch nicht <strong>Parkinson</strong> haben! Er war<br />
doch erst 40 Jahre alt! Und <strong>Parkinson</strong>, so viel wusste sie<br />
von betroffenen Bekannten, ist doch eine Alterskrankheit!<br />
Natürlich hatte Josef seit gut zwei Jahren über ständige,<br />
schmerzhafte Krämpfe im rechten Oberschenkel geklagt.<br />
«Ja!» – er zog das rechte Bein manchmal etwas nach. Aber<br />
«Nein!» – er hatte doch noch niemals gezittert!<br />
Gezittert hat dafür seine ganze Familie. Um Josef – und mit<br />
Josef. Weil niemand wusste, wie er, dieser mächtige Mann,<br />
der Pöstler, der bei Wind und Wetter mit dem Töff auf Tour<br />
ging, die Diagnose verdauen würde. Angesehen hat man<br />
ihm seine Gefühle ja kaum – er wirkte immer so gelassen,<br />
redete stets mit gleichmütiger, fast monotoner Stimme.<br />
Heute ist allen klar: Das waren erste Zeichen der Krankheit.<br />
Denn <strong>Parkinson</strong> beeinträchtigt auch Sprache und Mimik.<br />
Hinzu kommen allgemeine Verlangsamung, schmerzhafte<br />
Muskelverspannungen, Krämpfe und eine gestörte<br />
Feinmotorik. Viele Symptome sind kaum wahrnehmbar –<br />
weshalb Betroffene wie Josef, der bis heute nicht zittert,<br />
mit Vorurteilen zu kämpfen haben. «Man sieht ihm seine<br />
Krankheit nicht an. Daher wird er immer wieder einmal mit<br />
diskriminierenden Äusserungen konfrontiert, in der Art:<br />
«Was willst du denn? Dir gehts doch gut!», erzählt Silvia.<br />
Und Sohn Michael (18) fügt hinzu: «Dann wird Papa oft wütend<br />
und sehr traurig, wünscht sich gar, er würde zittern,<br />
damit die anderen sehen, dass er wirklich krank ist!»<br />
In solchen Momenten ist es gut, dass Josef auf den Rückhalt<br />
der Familie vertrauen kann – und der ist bedingungslos<br />
stark. «Ich liebe meinen Vater, wünsche mir, dass er<br />
mich eines Tages zum Traualtar führen wird – und wenn er<br />
es im Rollstuhl tun muss!», sagt Tochter Bettina. Die<br />
20-Jährige arbeitet als Fachfrau für Betreuung im Seniorenheim<br />
und weiss genau, wie <strong>Parkinson</strong> verlaufen kann.<br />
Doch auch sein Arbeitgeber unterstützt Josef. «Ich habe<br />
Glück! Die Post hat mir eine 40-Prozent-Stelle im Büro eingerichtet»,<br />
sagt er. «So verständnisvolle Arbeitgeber haben<br />
nicht alle, die so jung an <strong>Parkinson</strong> erkranken.» Die<br />
Solidarität der Post ermöglicht es der Familie bisher, ihr<br />
Leben fast so zu leben wie vor der Krankheit des Vaters.<br />
«Das macht den Druck erst erträglich», sagt Silvia. «Würden<br />
uns zusätzlich zur Krankheit auch noch Geldsorgen belasten<br />
– das wäre kaum lange auszuhalten.»<br />
Im Wissen darum, dass die Krankheit bei Josef zwar gottlob<br />
langsam, aber doch stetig fortschreitet, lebt die Familie<br />
so aktiv und normal wie möglich. Silvia: «Eine Freundin<br />
meiner Mutter, deren Mann an <strong>Parkinson</strong> litt, sagte mir, ich<br />
müsse Josef auf Trab halten. Bewegung sei extrem wichtig.<br />
Sie gab mir auch viele andere wertvolle Tipps – und schaute<br />
sich umgekehrt auch Ideen von uns ab.» Eine Praxis, die<br />
Silvia und Josef auch mit vielen anderen Jungbetroffenen<br />
pfl egen – in der JUPP-Selbsthilfegruppe Säntis.<br />
n
8 JAHRESTHEMA «ANGEHÖRIGE»<br />
Hildegard und<br />
Theo Prinz: «Nicht<br />
genau zu wissen,<br />
woran ein geliebter<br />
Mensch leidet,<br />
ist eine enorme<br />
Belastung. Da ist<br />
die definitive<br />
Diagnose fast eine<br />
Erleichterung.»<br />
«Die Ungewissheit vor der Diagnose war<br />
für die ganze Familie sehr belastend!»<br />
Theo Prinz, dessen Frau Hildegard an <strong>Parkinson</strong> leidet,<br />
erinnert sich nicht gerne an die Zeit vor acht, neun Jahren.<br />
«<strong>Wir</strong> wussten, dass mit meiner Frau etwas nicht<br />
stimmt. Aber es dauerte doch geraume Zeit, bis die Diagnose<br />
endgültig feststand», erinnert sich der 61-Jährige.<br />
«Anfangs standen vier bis fünf Krankheiten zur Diskussion,<br />
unter anderem auch <strong>Parkinson</strong> – eine Krankheit,<br />
über die wir praktisch nichts wussten. Die Ungewissheit<br />
führte zu einer grossen Verunsicherung, löste<br />
Angstgefühle aus – bei mir ebenso wie bei Hildegard.»<br />
Ihre Diagnose erhielt Hildegard Prinz dann vor rund<br />
sechs Jahren. Für Theo Prinz, damals CEO der Thurgauer<br />
Kantonalbank, war es «natürlich ein grosser<br />
Schock, aber irgendwie auch eine Erleichterung. Endlich<br />
wussten wir, woran Hildegard leidet.» Gemeinsam<br />
suchte das Ehepaar nach Informationen über <strong>Parkinson</strong>,<br />
nahm hierfür auch Kontakt zu anderen Betroffenen<br />
auf. Über Prof. Dr. med. Hans-Peter Ludin, der Hildegard<br />
Prinz in seiner Praxis in St. Gallen behandelte,<br />
erfuhren sie von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>. «<strong>Wir</strong> traten der<br />
Vereinigung bei, erhielten regelmässig das Magazin<br />
<strong>Parkinson</strong> und damit auch immer neue, aktuelle Informationen<br />
rund um die Krankheit», erklärt Theo Prinz.<br />
Heute wissen er und seine Frau: Bei Hildegard ist der<br />
Verlauf der Krankheit verhältnismässig mild und ihr aktiver,<br />
starker Charakter hilft ihr. «Hildegard war, als<br />
Mutter von vier Söhnen, allesamt Leistungssportler,<br />
immer stark gefordert. Hinzu kamen die Pfl ege unseres<br />
grossen Hauses und viele gesellschaftliche Anlässe –<br />
zu denen sie mich bis heute regelmässig begleitet», erzählt<br />
Theo Prinz. «Man merkt Hildegard die Krankheit<br />
kaum an. Sie ist sehr selbstständig, immer aktiv und<br />
lenkt sich durch karitative Aufgaben von ihrer eigenen<br />
Krankheit ab», erzählt er. Und auch er selbst ist, kaum<br />
dass er pensioniert wurde, ehrenamtlich aktiv – im Vorstand<br />
von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
n<br />
selbst krank zu werden. <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> hilft den Angehörigen<br />
auf diesem steilen, teils sehr schmalen Grat, zeigt<br />
Möglichkeiten auf, wie die scheinbare Unvereinbarkeit von<br />
Sorge um den kranken Partner und Erfüllung der eigenen<br />
Bedürfnisse aufgelöst werden kann.<br />
<strong>Wir</strong> helfen, die nötige Erholung zu finden<br />
Der stetige Druck, der auf den Angehörigen von <strong>Parkinson</strong>patienten<br />
lastet, geht an diesen nicht spurlos vorüber. Viele<br />
von ihnen leiden unter Schlafstörungen und zermürbenden<br />
Selbstzweifeln. Langfristig können durch die körperliche<br />
Überlastung sogar chronische Schmerzen auftreten und die<br />
stete Bürde der Verantwortung führt bei manchen Angehörigen<br />
zu tiefer psychischer Erschöpfung oder gar zu Depressionen.<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> bietet Hand und organisiert Veranstaltungen,<br />
bei denen die Angehörigen loslassen, entspannen<br />
und neue Energie tanken können. Beispiele sind die in<br />
Kooperation mit der HUMAINE Klinik Zihlschlacht veranstalteten<br />
betreuten Ferien für Patienten und deren Angehörige,<br />
aber auch das im neuen Jahr erstmals angebotene Qigong-Seminar<br />
für Betroffene und Angehörige.<br />
<strong>Wir</strong> helfen, das Leben besser zu meistern<br />
Doch <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> bietet nicht nur Hilfe an, wenn es<br />
fast zu spät ist. Im Gegenteil ist die Prophylaxe unser oberstes<br />
Gebot. Daher informiert und berät die Vereinigung Angehörige<br />
mit Broschüren und Merkblättern sowie persönlichen<br />
Beratungen und unterstützt auch Studien zur Rolle<br />
und den Herausforderungen, denen sich Angehörige chronisch<br />
kranker Patienten täglich stellen müssen. Überdies hat<br />
die Vereinigung 2008 erstmals den Kurs «Kinaesthetics für<br />
pfl egende Angehörige» durchgeführt. In diesem 4-Tage-<br />
Kurs lernten Angehörige, wie sie durch geschicktes Ausnützen<br />
kinästhetischer Prinzipien die Patienten bei alltäglichen<br />
Verrichtungen effi zient und dennoch kräfteschonend unterstützen<br />
können (siehe S. 13). Mit dem Solidaritätsfonds<br />
bietet die Vereinigung überdies unbürokratische Hilfestellung<br />
für Familien an, die bedingt durch die Krankheit in<br />
eine fi nanzielle Notlage geraten sind (siehe S. 19).<br />
<strong>Wir</strong> helfen, Fachkräfte und Umfeld zu sensibilisieren<br />
Angehörige sind ein wichtiger Pfeiler unseres Gesundheitssystems.<br />
Ohne die Zigtausenden Stunden, welche die Angehörigen<br />
für die Begleitung, Betreuung und Pfl ege ihrer kranken<br />
Angehörigen aufwenden, würde das <strong>Schweiz</strong>er Gesundheitssystem<br />
kollabieren. Dennoch wird die Arbeit der Angehörigen<br />
nur unzulänglich gewürdigt. <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
setzt sich daher seit vielen Jahren unermüdlich für eine bessere<br />
Aufklärung der Öffentlichkeit und der Fachpersonen<br />
aus Medizin, Therapie und Pfl ege ein, mit dem Ziel, diese<br />
zu einer partnerschaftlichen Unterstützung der Angehörigen<br />
zu motivieren – zum Wohle der Patienten.<br />
n
«Man muss lernen, Freiräume zu schaffen!»<br />
Die Lebensfreude von Claire Erne ist so ansteckend wie ihr<br />
Lachen. Man mag nicht glauben, wie viele schwere Stunden<br />
die 71-Jährige in den letzten 22 Jahren, seit ihr Mann Martin<br />
an <strong>Parkinson</strong> erkrankt ist, durchleben musste. «Mein unbändiger<br />
Wille ist das Resultat eines jahrelangen Reifeprozesses,<br />
einer intensiven Auseinandersetzung mit dem ‹Problem<br />
<strong>Parkinson</strong>›, von unzähligen durch wachten Nächten,<br />
sorgengeplagten Tagen und letztlich einer konsequenten<br />
Anpassung meiner Wertevorstellungen und Begehrlichkeiten<br />
an eine unabänderliche Situation», erklärt Claire.<br />
Heute lautet ihre Strategie im Umgang mit <strong>Parkinson</strong>: «Das<br />
Mögliche schätzen lernen, das Verlorene nicht beweinen<br />
und sich selbst des nicht mehr Möglichen wegen nicht bedauern.»<br />
Entsprechend gelassen fügt sich Claire in Tage,<br />
an denen «Herr <strong>Parkinson</strong>» ihr und ihrem Mann einen<br />
Strich durch die Rechnung macht – etwa, wenn ein Ausfl ug<br />
ins Wasser fällt, weil Martin einen schlechten Tag hat. «Ich<br />
hadere nicht – sonst würde sich Martin nur auch noch Vorwürfe<br />
machen, weil er sich die Schuld für meinen Ärger<br />
geben würde», sagt sie. Stattdessen überlegt sie mit ihm<br />
gemeinsam, wie man aus dem «schlechten» einen «fast<br />
guten» Tag zaubern kann, von dem beide am Abend sagen<br />
können: «Was nicht gut begann, fand wenigstens ein versöhnliches<br />
Ende.»<br />
Erika und Jachen Tones: «Die Probleme, die <strong>Parkinson</strong> mit sich<br />
bringt, können gemeistert werden – das geht aber nur gemeinsam.»<br />
JAHRESTHEMA «ANGEHÖRIGE»<br />
Claire Erne: «Freiräume und Respekt für die Bedürfnisse des Partners<br />
sind wichtig – für die Patienten und für ihre Angehörigen.»<br />
Vieles, was sie heute anwendet, hat sie im Angehörigenseminar<br />
von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> gelernt. Dazu gehört auch, dass<br />
sie sich Freiräume gönnt, um Energie aufzutanken. «Während<br />
einiger Betreuungsstunden erlebt Martin Abwechslung<br />
und Anregung zum Alltag und ich kann loslassen, gönne mir<br />
Aquafi t und Seniorenturnen.» Und sie bewahrt nicht nur ihre<br />
Freiräume, sie gönnt Martin auch die seinen: «Alles, was er<br />
noch selbst kann, lasse ich ihn auch selbst tun.» Damit das<br />
möglichst gut klappt, besuchte sie mit ihm den von <strong>Parkinson</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> organisierten Kurs «Kinaesthetics für pfl egende Angehörige».<br />
«Seither kann Martin manches noch besser und<br />
ich spare viel Kraft», sagt sie.<br />
n<br />
«<strong>Parkinson</strong> macht das Leben teurer!»<br />
Erika Tones (62), deren Mann Jachen seit 1997 an <strong>Parkinson</strong><br />
leidet, kennt die Probleme, die <strong>Parkinson</strong> mit sich bringt.<br />
«Die Pfl ichten der Angehörigen ergeben sich aus dem<br />
Krankheitsverlauf. Anfangs macht vielen vor allem die<br />
Langsamkeit des Patienten zu schaffen. Was der Gesunde<br />
als Zeitlupe empfi ndet, ist für den Patienten oft schon<br />
Stress», weiss sie. «Im Krankheitsverlauf kommen weitere<br />
motorische Störungen – und damit neue Probleme hinzu:<br />
Als Angehörige muss man immer mehr Aufgaben übernehmen,<br />
wird zum Kopf, den Händen und den Beinen des Kranken.<br />
Selbst nachts ist man gefordert. Das Mehr an Betreuung<br />
zieht ein Weniger an sozialen Kontakten nach sich. Und<br />
weil sich oft auch die Persönlichkeit des Patienten verändert,<br />
entsteht zusätzliche Verunsicherung.» Hilfe und Unterstützung<br />
fi ndet Erika Tones in der Gemeinschaft mit<br />
Gleichbetroffenen – sie leitet eine Selbsthilfegruppe für Angehörige.<br />
2008 referierte sie an der Pfl egefachtagung im<br />
Weiterbildungszentrum für Gesundheitsberufe WE’G über<br />
ihr Leben an der Seite ihres kranken Mannes. Dabei verwies<br />
sie auch auf die hohen Kosten, die <strong>Parkinson</strong> mit sich bringt.<br />
«Mit der 2007 angenommenen IV-Kürzung wurde der Angehörigenteil<br />
gestrichen, Pfl ege und Betreuung werden nicht<br />
entschädigt. Doch Hilfsmittel, Arzthonorare und Medikamente<br />
sind teuer. Oft bleibt kein Geld für die Finanzierung<br />
von Entlastungsdiensten übrig. Und die kantonal sehr unterschiedlich<br />
gehandhabte Hilfslosenentschädigung greift<br />
erst, wenn der Patient schon bettlägrig geworden ist.» n<br />
9
10 ENGAGEMENT BERATUNG<br />
Beratung: Verlässliche Hilfe für die Betroffenen<br />
Die Diagnose <strong>Parkinson</strong> hat für die Patienten, ihre Partner und Angehörigen weitreichende Folgen. <strong>Parkinson</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> bietet den Betroffenen kostenlos persönliche, fundierte und vertrauliche Beratung zu allen Fragen rund um<br />
Krankheit, Therapie und Pfl ege sowie Sozialversicherungen und Lebensplanung an.<br />
D<br />
ie Beratung der Betroffenen und die Aufklärung der<br />
Öffentlichkeit über alle Belange der <strong>Parkinson</strong>krankheit<br />
ist eine der wichtigsten Aufgaben von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
Gute Information konfrontiert die Betroffenen zwar mit der<br />
teils harten Wahrheit. Sie verhilft ihnen aber auch zu mehr<br />
Sicherheit und zeigt ihnen auf, dass das Leben auch mit einer<br />
chronischen Krankheit lebenswert sein kann.<br />
Beratung in Versicherungs- und Sozialfragen<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> beschäftigt zwei Sozialarbeiterinnen, die<br />
Betroffene und Angehörige kostenlos beraten. Bis wann müssen<br />
bei welchem Amt welche Anträge gestellt werden? Muss<br />
ich meinen Arbeitgeber über die Krankheit informieren? Wo<br />
erhalte ich Unterstützung für die Pfl ege? Welche Hilfsmittel<br />
gibt es? Was tun, wenn der Betroffene jede Hilfe ablehnt?<br />
Es gibt Tausende Fragen, die sich die Patienten, ihre Angehörigen,<br />
aber auch Freunde und Bekannte von <strong>Parkinson</strong>betroffenen<br />
stellen. Bei <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> erhalten sie Merkblätter,<br />
Parkinfon, die Gratis-Neurologen-Hotline<br />
Die Gratis-Hotline Parkinfon 0800 80 30 20, der direkte Draht<br />
zum erfahrenen Neurologen, ist seit seiner Lancierung im Jahr<br />
1995 einer unserer meist genutzten Beratungsdienste.<br />
Die medizinische Beratung <strong>Parkinson</strong>betroffener ist eine anspruchsvolle<br />
Dienstleistung. Dank eines guten Netzes ehrenamtlicher<br />
Experten kann <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> mit dem<br />
Parkinfon – der Gratis-Hotline zum Neurologen – kompetente<br />
Beratung anbieten. Die Hotline ist jeden Mittwoch von<br />
17 bis 19 Uhr auf Deutsch, jeden dritten Mittwoch auf Französisch<br />
und jeden dritten Monat auf Italienisch in Betrieb.<br />
2008 verzeichnete das Parkinfon gesamthaft mehr als 132<br />
Betriebsstunden. Dabei wurden im Jahresverlauf mehr als<br />
650 Anrufe von den beratenden Ärztinnen und Ärzten beantwortet.<br />
Eine anonymisierte statistische Auswertung ergab,<br />
dass es sich bei etwas mehr als zwei Dritteln der Ratsuchenden<br />
um Patienten handelte. Die restlichen gut 30<br />
Prozent der Anrufer waren Angehörige.<br />
Broschüren und Bücher mit vielen wichtigen Ratschlägen.<br />
Natürlich beraten wir Betroffene, Angehörige und Interessierte<br />
auch telefonisch, per Briefpost, via E-Mail oder im persönlichen<br />
Gespräch. Unsere Beratungen sind kostenlos, fundiert,<br />
professionell und selbstverständlich vertraulich.<br />
Beratung zu Diagnose, Therapie und Medikamenten<br />
Beratungen zu medizinischen Fragen und zur medikamentösen<br />
Behandlung erfolgen durch die erfahrenen Neurologen<br />
des Fachlichen Beirates – per Briefpost, E-Mail oder am Parkinfon,<br />
unserer kostenlosen Beratungs-Hotline (s. unten).<br />
Beratung rund um die Pfl ege – auch für Fachpersonen<br />
Um künftig auch ohne Zuzug externer Fachpersonen professionelle<br />
Beratungen rund um die Pfl ege der Patienten anbieten<br />
und das Weiterbildungsangebot für Pfl egefachkräfte ausbauen<br />
zu können, hat <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> für 2009 die Schaffung<br />
einer zusätzlichen 80-Prozent-Stelle für eine ausgewiesene<br />
Fachperson aus dem Bereich Pfl ege beschlossen. m<br />
Häufi gste Beratungsthemen 2008 waren Ursache, Symp to me,<br />
Therapie, Verlauf, Epidemiologie, Neurochirurgische Operationen,<br />
Vererbung, Rehabilitationsaufenthalte und Unzufriedenheit<br />
mit dem behandelnden Neurologen (Wechselwunsch).<br />
Bei Fragen zur Medikation ging es meist um Therapiebeginn,<br />
Verträglichkeit, Dosierung, <strong>Wir</strong>kungsverlust,<br />
Schwankungen, Umstellung oder Nebenwirkungen.
ENGAGEMENT INFORMATION<br />
Zu den zehn im Berichtsjahr von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> in enger Kooperation mit <strong>Schweiz</strong>er Kliniken und den Ärzten des Fachlichen Beirates<br />
durchgeführten Informationsveranstaltungen kamen 2008 mehr als 1000 Betroffene, Angehörige und Interessierte aus der ganzen <strong>Schweiz</strong>.<br />
Information: Wissen ist die Basis guter Lebensqualität<br />
Das Leben mit einer chronischen Krankheit ist umso schlimmer, je weniger man darüber weiss. Daher setzt <strong>Parkinson</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> auf gezielte Aufklärung der Betroffenen, ihres Umfelds und der Öffentlichkeit. Wissen vermeidet Ängste und<br />
Vorurteile, gute Informationen sind eine wichtige Basis, um das Leben mit <strong>Parkinson</strong> besser meistern zu können.<br />
D<br />
ie Informationsarbeit von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> beruht<br />
auf einer engen Kooperation mit Kliniken (Universitäts-<br />
und Kantonsspitäler, Rehakliniken), den Ärzten des<br />
Fachlichen Beirates und mit Fachpersonen aus Therapie,<br />
Begleittherapie und Pfl ege. Gemeinsam mit den Partnern<br />
veranstaltet die Vereinigung seit 18 Jahren schweizweit Informationstagungen<br />
zum Thema «Leben mit <strong>Parkinson</strong>». Die<br />
Tagungen richten sich an Patienten, deren Partner und Angehörige,<br />
aber auch an Fachpersonen und die interessierte<br />
Öffentlichkeit. Der Eintritt ist kostenlos.<br />
2008 fanden 10 Informationstagungen statt – in Basel, Brissago,<br />
Brig, La-Chaux-de-Fonds, Lugano, Luzern, Tschugg,<br />
Valens, Yverdon-les-Bains und Zihlschlacht. Mehr als 1000<br />
Gäste strömten zu den Tagungen, bei denen das Jahresthema<br />
«Angehörige» von renommierten Spezialisten aus Medizin,<br />
Pfl ege, Therapie, Forschung und dem Sozialversicherungswesen,<br />
aber auch von Angehörigen und Betroffenen in<br />
gesamthaft 27 Vorträgen und Referaten in allen Facetten<br />
beleuchtet wurde. Ebenso interessant wie die Vorträge waren<br />
die bei allen Informationstagungen fi x ins Programm integrierten<br />
Diskussionsrunden. Hier zeigte sich – an der Vielzahl<br />
der Fragen und an deren Inhalten – nicht nur das star-<br />
ke Bedürfnis der Besucherinnen und Besucher nach fundierter<br />
Information, sondern insbesondere auch deren ausgesprochen<br />
waches Interesse am Jahresthema «Angehörige».<br />
Informationen in gedruckter und digitaler Form<br />
Ergänzend zu den Informationstagungen bietet <strong>Parkinson</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> den Betroffenen und allen Interessierten ein umfassendes<br />
Programm an Büchern, Broschüren, Merk- und<br />
Serviceblättern zu vielen Themen rund um die <strong>Parkinson</strong>krankheit<br />
an. Diese werden teils gratis, teils zu Selbstkosten<br />
abgegeben und sind in der Regel in Deutsch und Französisch<br />
sowie häufi g auch in Italienisch erhältlich. Das Angebot<br />
an Druckprodukten sowie an digitalen Ton- und Datenträgern<br />
(beispielsweise eine CD mit Logopädieübungen)<br />
wird kontinuierlich ergänzt und aktualisiert. Die Neuerscheinungen<br />
des Jahres 2008 fi nden Sie auf Seite 12.<br />
Magazin <strong>Parkinson</strong> und Website www.parkinson.ch<br />
Das Mitgliedermagazin <strong>Parkinson</strong> erscheint viermal jährlich<br />
in drei Sprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch). Es bietet<br />
Informationen zu unserem Engagement, zu Forschung, Therapie<br />
und Pfl ege. Weitere aktuelle Informationen fi nden Interessierte<br />
überdies auf unserer Website www.parkinson.ch. m<br />
11
12 ENGAGEMENT NEUE PUBLIKATIONEN<br />
1 2 3 4<br />
5 6<br />
7<br />
Neue Publikationen von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Getreu dem Credo «Gute Information ist ein Stück Lebensqualität» hat <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
sein Angebot an Broschüren, Büchern und Tonträgern 2008 erweitert und aktualisiert.<br />
Zusätzlich zum Jahresbericht 2008, vier Ausgaben unseres Magazins <strong>Parkinson</strong> und einer Informationskarte<br />
für Ärzte mit dem Titel «An <strong>Parkinson</strong> stirbt man nicht – man lebt damit» wurden im<br />
Berichtsjahr folgende Publikationen neu aufgelegt respektive in zusätzlichen Sprachen und/oder in<br />
aktualisierter und überarbeiteter Aufl age produziert:<br />
1 Informationsbroschüre «Morbus <strong>Parkinson</strong> am Arbeitsplatz», Erstaufl age in Französisch und<br />
Italienisch<br />
2 Jahresprogramm 2008<br />
3 Angehörigenbroschüre «Mein Partner hat <strong>Parkinson</strong>», Erstaufl age in Italienisch sowie zweite,<br />
überarbeitete und ergänzte Aufl age in Deutsch<br />
4 Zweite, überarbeitete Aufl age der Fachkräftebroschüre «Anästhesie bei Morbus <strong>Parkinson</strong>» in<br />
Deutsch, Französisch und Italienisch<br />
5 Statuten, revidierte Fassung, wie von der Mitgliederversammlung im Juni 2008 genehmigt<br />
6 Zweite, überarbeitete und ergänzte Aufl age des von Prof. Dr. med. Hans-Peter Ludin verfassten<br />
Fachbuches «Vademecum der <strong>Parkinson</strong>therapie – ein Schnell-Nachschlagewerk» in Deutsch<br />
7 CD «Logopädieübungen für <strong>Parkinson</strong>patienten», Erstaufl age in Französisch
ENGAGEMENT PROJEKTE UND VERANSTALTUNGEN<br />
Projekte 2008: Kurse, Seminare, Ferien und mehr<br />
Mit sechs Seminaren, zwei Kursen und den <strong>Parkinson</strong>ferien hat <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> das Veranstaltungsangebot für<br />
seine Mitglieder 2008 mehr als verdoppelt. Parallel dazu konnten weitere Projekte zugunsten Betroffener realisiert<br />
werden – beispielsweise gewähren viele Autoimporteure unseren Mitgliedern nun Rabatte beim Neuwagenkauf.<br />
D<br />
er Erfolg übertraf die Erwartungen: Die von <strong>Parkinson</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> angebotenen Seminare für Angehörige,<br />
aber auch die 2006 neu konzipierten <strong>Parkinson</strong>ferien erfreuten<br />
sich 2007 grosser Beliebtheit. Daher wurde das Angebot<br />
2008 ausgebaut und um neue Kurse ergänzt.<br />
Paarseminare in Zürich, Bern und Luzern<br />
<strong>Parkinson</strong> stellt jede Partnerschaft auf die Probe. Der Schock<br />
der Diagnose verändert die Weltanschauung der Patienten<br />
und als Folge oft deren Paarbeziehung. In zwei Paarseminaren<br />
in Zürich und Luzern vermittelten Rosemarie Wipf, Theologin<br />
und Psychotherapeutin SPV, und Antonio Nadalet, Paar-<br />
und Familientherapeut SGS, Wege zu besserem Verständnis<br />
füreinander. In Bern setzte Bruno Fischer-Schnider, Paar-<br />
und Familientherapeut VEF, auf den Erfahrungsaustausch<br />
und den direkten Kontakt der Paare, um sinnvolle Wege zu<br />
einer guten Partnerschaft trotz <strong>Parkinson</strong> aufzuzeigen.<br />
Angehörigenseminare in Wil, Basel und Lausanne<br />
Im «Jahr der Angehörigen» erweiterte <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
das Angebot an Seminaren und Kursen für Angehörige ganz<br />
gezielt. 2008 wurden drei Angehörigenseminare durchgeführt<br />
– mit grossem Erfolg. Ein wichtiges Thema dabei war<br />
der Umgang mit der zunehmenden Verlangsamung des<br />
kranken Partners. Rosemarie Wipf zeigte den Angehörigen<br />
in Wil und Basel auf, wie man Ängsten wirksam begegnet,<br />
dem Partner trotz aller Sorge die nötigen Freiheiten lässt<br />
und selbst eine gesunde, etwas gelassenere Einstellung zum<br />
Leben mit <strong>Parkinson</strong> entwickelt.<br />
Kurs «Kinaesthetics für pfl egende Angehörige»<br />
Neu angeboten wurde 2008 der Kurs «Kinaesthetics für pfl egende<br />
Angehörige». An zwei Wochenenden zeigten die Kinaestheticstrainerinnen<br />
Cilly Valär und Esther Winsch anhand<br />
praktischer Übungen, wie Angehörige den Patienten<br />
bestmögliche Hilfestellung bieten können, ohne sich selbst<br />
körperlich zu überanstrengen. Die Teilnehmenden lernten,<br />
wie sie ihre eigenen Bewegungen bei alltäglichen Aktivitäten<br />
so geschickt ausführen können, dass der Gesunde den Kranken<br />
gezielt in dessen eigenen Fähigkeiten unterstützen und<br />
fördern kann. Resultat: Die Patienten werden selbst aktiver<br />
und können, ebenso wie ihre pfl egenden Angehörigen, viele<br />
zuvor als sehr beschwerlich empfundene Bewegungen einfacher,<br />
also mit deutlich weniger Kraftaufwand, ausführen.<br />
Beim Kinaestheticskurs lernten Angehörige, wie sie ihrem kranken<br />
Partner mit wenig Kraftaufwand bestmöglichst helfen können.<br />
Spezialrabatt beim Autokauf<br />
2008 konnte <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> mit diversen <strong>Schweiz</strong>er Autoimporteuren<br />
Flottenrabatte für seine Mitglieder vereinbaren.<br />
So profi tieren diese beim Neuwagenkauf von günstigeren<br />
Konditionen. Die jeweils aktuelle Liste der teilnehmenden<br />
Automarken wird auf www.parkinson.ch publiziert.<br />
<strong>Parkinson</strong>ferien in Wildhaus<br />
Die in Kooperation mit der HUMAINE Klinik Zihlschlacht<br />
angebotene Ferienwoche mit Aktivprogramm, die 2008 erstmals<br />
in Wildhaus stattfand, war erneut ein grosser Erfolg (Bilderbogen<br />
auf www.parkinson.ch). Sie wird daher 2009 wieder<br />
in Wildhaus durchgeführt. Überdies baut <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
sein Angebot 2009 weiter aus. Das Jahresprogramm der Vereinigung<br />
kann gratis bei der Geschäftsstelle bezogen werden. m<br />
Die <strong>Parkinson</strong>ferien im schönen Toggenburg bieten einen erholsamen<br />
Mix aus Aktivitäten für Betroffene und ihre Angehörigen.<br />
13
14 ENGAGEMENT SELBSTHILFEGRUPPEN<br />
Selbsthilfegruppen: Ein wichtiger Pfeiler unserer Arbeit<br />
Im Jahr 1985 aus der Idee der Hilfe zur Selbsthilfe entstanden, sind für <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> die Selbsthilfegruppen<br />
ein wichtiger Pfeiler bei der Arbeit zugunsten der Betroffenen. Die Gruppen sind wichtige Orte der Begegnung, hier<br />
werden Erfahrungen und Tipps ausgetauscht und es wird Hilfe für ein besseres Leben mit <strong>Parkinson</strong> angeboten.<br />
D<br />
ie Selbsthilfegruppen (SHG) von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
sind ein wichtiges Angebot für alle Betroffenen. Hier<br />
fi nden die Patienten, aber auch Angehörige und Partner<br />
Rat, Informationen und Tipps sowie Trost in schweren Zeiten.<br />
Die Mitglieder der Gruppen entwickeln aufgrund ihrer<br />
Gleichbetroffenheit ein besonderes Verständnis füreinander.<br />
Weil jeder weiss, wovon der andere spricht, entsteht eine<br />
einzigartige Atmosphäre aus Offenheit, Erfahrungsaustausch<br />
und menschlicher Begegnung. Getreu dem Leitsatz<br />
«Geteiltes Leid ist halbes Leid» fi nden Betroffene hier emotionale<br />
und soziale Unterstützung. Die gegenseitige Unterstützung<br />
reicht vom einfachen Gespräch über gelegentliche<br />
oder regelmässige Hilfe im Alltag bis zur Ausbildung enger<br />
Freundschaften, die teils weit über das Gruppenerlebnis<br />
hin aus Bestand haben.<br />
Statistik: Die Selbsthilfegruppen im Jahr 2008<br />
Anzahl Selbsthilfegruppen 67<br />
Neugründungen 3<br />
Mitglieder <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> 5111<br />
davon in einer SHG aktiv 1474 (28,8 %)<br />
1 2<br />
3<br />
Vielseitiges Engagement, hilfreiches Angebot: Selbsthilfegruppen informieren die Öffentlichkeit (1), organisieren Vorträge (2), Kurse und<br />
Ausflüge (3) für ihre Mitglieder. <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> unterstützt die Leitungsteams, beispielsweise mit Weiterbildungswochenenden (4).<br />
Selbsthilfegruppen sind Börsen des Wissens über <strong>Parkinson</strong>.<br />
Die Gruppenmitglieder und die Leitungsteams verfügen,<br />
nicht zuletzt auch dank der Unterstützung und Begleitung<br />
durch <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>, über einen grossen Fundus von<br />
Erfahrungen und Informationen, der für Patienten und Angehörige<br />
von unschätzbarem Wert ist, wenn diese im Alltag<br />
mit der <strong>Parkinson</strong>krankheit nicht mehr weiterkommen.<br />
Im Jahr 2008 gewannen gruppenübergreifende Treffen in<br />
den Selbsthilfegruppen an Bedeutung. Einerseits trafen sich<br />
verschiedene Gruppen, beispielsweise die Gruppen Engadin<br />
und Chur, zum Gedankenaustausch. Andererseits fand auch<br />
ein verstärkter Austausch zwischen älteren Gruppen und<br />
Gruppen für Jungbetroffene <strong>Parkinson</strong>patienten (JUPP)<br />
statt. Diese Kooperation über Regionen und Altersgrenzen<br />
hinweg ist aufgrund der unterschiedlichen Fragestellungen<br />
und Erfahrungen für beide Seiten spannend und lehrreich.<br />
Der erweiterte Erfahrungsaustausch, das Kennenlernen anderer<br />
Betroffener und die gemeinsamen Aktivitäten fördern<br />
den Zusammenhalt, geben Vertrauen, dass das Leben auch<br />
mit einer chronischen Krankheit lebenswert gestaltet werden<br />
kann. In der Gruppe fi ndet man immer einen Weg und man<br />
4
fühlt sich nicht so alleine mit sich und seinen Problemen»,<br />
schildert ein Betroffener seine Erfahrungen in der Gruppe.<br />
Ein neues Selbstbewusstsein erfasst die Gruppen<br />
Erfreulich ist, dass die Selbsthilfegruppen von <strong>Parkinson</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> immer selbstbewusster werden. Sie suchen den Kontakt<br />
zu Fachleuten, organisieren Events, treten verstärkt in<br />
Kontakt mit der Öffentlichkeit, klären auf und werben um<br />
mehr Verständnis für die Betroffenen. Dies hilft, Vorurteile<br />
abzubauen, Missverständnisse auszuräumen und die Integration<br />
der Patienten in der breiten Bevölkerung zu stärken.<br />
Selbsthilfegruppen packen Probleme an, bieten Hand zur<br />
Selbsthilfe und leisten insbesondere im psychosozialen Bereich<br />
Unterstützung an Stellen, an denen es der medizinischen<br />
Dienstleistung kaum möglich ist. Die Gruppen bieten<br />
den Betroffenen Halt, Sicherheit und Stabilität – und entlasten<br />
nicht zuletzt unser Gesundheitswesen. m<br />
Weiterbildungsangebote für die Leitungsteams der Selbsthilfegruppen<br />
Traditionell lud <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> auch 2008 die Mitglieder<br />
der Selbsthilfegruppen-Leitungsteams zu Regionaltreffen<br />
in den Kantonen beider Basel, Bern, St. Gallen, Luzern<br />
und Zürich sowie in der Romandie und im Tessin ein. An<br />
den Tagungen tauschen sich die Gruppen über die Themen<br />
für ihre Gruppentreffen, ihre Organisation und ihre Programme<br />
aus. Zusätzlich wurde im April 2008 erstmals ein<br />
Regionaltreffen speziell für Leitungsteams von JUPP-Gruppen<br />
organisiert. Ebenfalls ein Novum war die Angehörigentagung<br />
in Zürich. Am 17. September trafen sich mehr als 40<br />
ENGAGEMENT SELBSTHILFEGRUPPEN<br />
Für die Leitungsteams der Selbsthilfegruppen organisierte <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> im Jahr 2008 neben einem Weiterbildungswochenende<br />
und einer Angehörigentagung in Zürich auch acht Regionaltreffen, von denen sich eines speziell<br />
an die Leitungsteams der JUPP-Gruppen richtete.<br />
Kontinuierliches Wachstum: Seit 1985 stieg die Zahl der<br />
<strong>Schweiz</strong>er <strong>Parkinson</strong>-Selbsthilfegruppen von 5 auf 67. Sie alle<br />
werden von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> ideell, organisatorisch und<br />
finanziell unterstützt. Im Jahr 2008 leistete die Vereinigung<br />
Unterstützungsbeiträge für die SHG in Höhe von CHF 54’495.<br />
SHG: Geschichte, Zahlen und Entwicklung<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> unterstützt und begleitete im Berichtsjahr<br />
landesweit 67 Selbsthilfegruppen. Diese sind in drei Kategorien<br />
eingeteilt: Gemischte Gruppen für Patienten und Angehörige<br />
(50 Gruppen), Gruppen für Angehörige (8) und JUPP-<br />
Gruppen für jungbetroffene <strong>Parkinson</strong>patienten (9).<br />
Von den 67 SHG befi nden sich 52 in der Deutschschweiz, zwölf<br />
in der Romandie und drei im Tessin. Die älteste Gruppe ist die<br />
im Jahr 1983 gegründete SHG Thun/Spiez. Die jüngste Gruppe<br />
ist die im Dezember 2008 gegründete JUPP Aktiv Zürich.<br />
Durchschnittlich haben die Gruppen 23 Mitglieder. Die drei<br />
grössten Gruppen sind Fribourg (58 Mitglieder), Neuchâtel<br />
(47) und Limmattal (40).<br />
Nach der Neugründung der drei SHG Aaretal, La Riviera und<br />
JUPP Aktiv Zürich im Jahr 2008 strebt <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> im<br />
Jahr 2009 die Gründung neuer Gruppen in Bern, Luzern,<br />
Sursee und Zürich an. m<br />
Angehörige zum Gedanken- und Ideenaustausch mit Barbara<br />
Schoop, Pfl egewissenschaftlerin MSc. N., die über die<br />
besondere Rolle der Angehörigen <strong>Parkinson</strong>kranker referierte.<br />
Ende Oktober 2008 schliesslich trafen sich die Leitungsteams<br />
der Deutschschweizer SHG zum Weiterbildungswochenende<br />
in Wislikofen. Dieses stand unter dem Motto<br />
«Sich einlassen und abgrenzen». Diplompsychologin Margret<br />
Surdmann vermittelte den Teilnehmenden vertieftes<br />
Wissen über den respektvollem Umgang mit dem Partner,<br />
den Mitgliedern der SHG aber auch mit sich selbst. m<br />
Entwicklung der Selbsthilfegruppen<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1980 1985 1990 1995 2000 2005 2008 2010<br />
Jahr<br />
15
16 ENGAGEMENT FORSCHUNG<br />
Forschung: Gezielte Förderung von sieben Projekten<br />
<strong>Parkinson</strong> soll eines Tages geheilt oder ganz vermieden werden können. Daher ist die Förderung der Forschung<br />
ein statutarischer Auftrag von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>. Im Jahr 2008 investierte die Vereinigung CHF 195’372 in die<br />
Förderung von sieben Forschungsprojekten. Überdies wurden mehrere neue Projektanträge genehmigt.<br />
P<br />
arkinson <strong>Schweiz</strong> fördert mit einem eigens zu diesem<br />
Zweck eingerichteten Fonds die Erforschung der <strong>Parkinson</strong>krankheit.<br />
Dabei werden sowohl Projekte in der<br />
<strong>Schweiz</strong> als auch die Arbeiten von <strong>Schweiz</strong>er Forschern im<br />
Ausland unterstützt. Die Kontrolle über den Forschungsfonds<br />
obliegt dem Forschungsausschuss unter Leitung von<br />
Prof. Dr. med. Hans-Peter Ludin (Muri). Jährlich können<br />
vom Forschungsausschuss Fördergelder in Höhe von maximal<br />
CHF 400’000 vergeben werden.<br />
Dabei folgt <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> dem Grundsatz, prinzipiell<br />
eher weniger Projekte mit grösseren Zuschussbeiträgen zu<br />
fördern, weil bei dieser Vorgehensweise erfahrungsgemäss<br />
grössere Chancen für einen erfolgreichen Abschluss eines<br />
Projekts bestehen. Da aber häufi g auch kleinere Projekte<br />
wichtige Erkenntnisse für die Klärung der Zusammenhänge<br />
von <strong>Parkinson</strong> versprechen, werden auch sie geprüft und für<br />
die Förderung freigegeben. Wichtigstes Kriterium dabei ist,<br />
dass es sich um klinisch relevante wissenschaftliche Arbeiten<br />
handelt, die zu einem grösseren Verständnis der noch<br />
immer sehr rätselhaften Krankheit beitragen.<br />
Die Forschungsbeiträge werden in Raten ausbezahlt, wobei<br />
vor Auszahlung jeder Rate dem Forschungsausschuss ein<br />
Zwischenbericht vorgelegt werden muss. Dies garantiert einerseits,<br />
dass der Forschungsausschuss regelmässige Informationen<br />
zu jedem geförderten Projekt erhält. Andererseits<br />
ist mit diesem Vorgehen sichergestellt, dass bei einem vorzei-<br />
tigen Abbruch eines Projektes die nicht benötigten Teile des<br />
Förderbeitrags eingespart werden.<br />
Rund CHF 195’000 für sieben Forschungsprojekte<br />
Im Berichtsjahr investierte <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> rund CHF<br />
195’000 in die Forschung. Mit diesen Geldern wurden gesamthaft<br />
sieben Projekte unterstützt, von denen vier im<br />
Jahr 2008 neu eingereicht und vom Forschungsausschuss<br />
als förderungswürdig eingestuft worden waren. Die sieben<br />
unterstützten Projekte hatten die Erforschung genetischer<br />
Zusammenhänge der <strong>Parkinson</strong>krankheit, die Aufklärung<br />
medizinischer Sachverhalte sowie biochemische und pathophysiologische<br />
Untersuchungen zum Thema. Alle Projekte<br />
werden im Jahr 2009 weitergeführt.<br />
Überdies wurden im Jahr 2008 zwei weitere Projekte erfolgreich<br />
abgeschlossen. Ein drittes Projekt musste nach<br />
Teilerfolgen leider aufgegeben werden.<br />
Neue Anträge belegen: Es wird weiterhin intensiv geforscht<br />
Der Eingang mehrerer neuer Anträge für Fördergelder im<br />
Jahr 2008 belegt, dass die Aufklärung der Ursachen der<br />
<strong>Parkinson</strong>krankheit auch künftig ein wichtiges Thema für<br />
Forschungsvorhaben in der <strong>Schweiz</strong> respektive für die an<br />
ausländischen Institutionen tätigen <strong>Schweiz</strong>er Forscher<br />
bleiben wird. Da 2008 rund 45’000 Franken weniger investiert<br />
wurden als 2007, ist die Finanzierung weiterer<br />
Projekte auch über das Jahr 2009 hinaus gesichert. m
ENGAGEMENT 4. ANNEMARIE OPPRECHT PARKINSON AWARD 2008 17<br />
100’000 Franken für herausragende <strong>Parkinson</strong>forschung<br />
Die beiden Professoren Andrew Singleton und John Hardy suchen nach den genetischen Ursachen der <strong>Parkinson</strong>krankheit.<br />
Am 30. Oktober 2008 wurden sie von der <strong>Schweiz</strong>erischen Annemarie Opprecht-Stiftung mit dem mit<br />
100’000 Franken dotierten Annemarie Opprecht <strong>Parkinson</strong> Award ausgezeichnet.<br />
D<br />
ie Freude war Prof. John Hardy vom University College<br />
in London und seinem britischen Landsmann<br />
Prof. Andrew Singleton vom National Institute of Aging in<br />
Bethesda (USA) anzusehen. Die beiden Forscher erhielten<br />
Ende Oktober 2008 den mit 100’000 Franken dotierten<br />
Forschungspreis der <strong>Schweiz</strong>erischen Annemarie Opprecht-<br />
Stiftung. Geehrt wurden die beiden Neurowissenschaftler<br />
für ihr herausragendes Engagement in der Erforschung der<br />
genetischen Ursachen der <strong>Parkinson</strong>krankheit.<br />
Zwar können nur rund fünf Prozent aller <strong>Parkinson</strong>erkrankungen<br />
auf monogenetische, also familiäre Vererbung zurückgeführt<br />
werden. Dennoch geht die Forschung heute davon<br />
aus, dass genetische Veranlagung in Kombination mit<br />
Umwelt- und Lebensfaktoren für eine weitaus grössere Zahl<br />
von <strong>Parkinson</strong>fällen verantwortlich ist. Gemäss Andrew<br />
Singleton sind bislang sechs Risikogene identifi ziert, die in<br />
die Entstehung von <strong>Parkinson</strong> involviert sind. Laut John<br />
Hardy sind diese sechs Gene für bis zu 15 Prozent aller <strong>Parkinson</strong>fälle<br />
verantwortlich. Für die restlichen 85 Prozent der<br />
<strong>Parkinson</strong>fälle steht die Identifi kation der auslösenden Faktorten<br />
noch aus. Sind diese erst entdeckt, so die Hoffnung<br />
Strahlende Preisträger: Prof. Andrew<br />
Singleton aus Bethesda (USA) und<br />
Prof. John Hardy aus London erhielten<br />
in Basel den mit 100’000 Franken<br />
Preisgeld dotierten 4. Annemarie<br />
Opprecht <strong>Parkinson</strong> Award 2008.<br />
der Forscher, könnte <strong>Parkinson</strong> früher und exakter diagnostiziert<br />
und eventuell sogar eines Tages geheilt werden.<br />
Und genau an dieser Aufgabe arbeiten John Hardy und Andrew<br />
Singleton. Sie verglichen in den vergangenen Jahren<br />
mehr als eine halbe Million Genvarianten im Erbgut <strong>Parkinson</strong>kranker<br />
mit den entsprechenden Varianten gesunder<br />
Menschen und machen sich nun daran, das gesamte Genom<br />
<strong>Parkinson</strong>kranker zu analysieren und zu entschlüsseln. Damit<br />
diese Arbeiten, die erst durch in jüngster Vergangenheit<br />
entwickelte Technologien überhaupt in nützlicher Frist zu<br />
schaffen sind, noch intensiver vorangetrieben werden können,<br />
legten Singleton und Hardy die Resultate ihrer Arbeiten<br />
für die internationale Forschergemeinde offen. Sie erhoffen<br />
sich so eine Stärkung und Beschleunigung der weltweiten<br />
Kooperation bei der Erforschung von <strong>Parkinson</strong>.<br />
Nicht zuletzt diese uneigennützige Einstellung würdigte<br />
auch Prof. Dr. Mathias Sturzenegger, Präsident des Preiskomitees<br />
der Annemarie Opprecht-Stiftung und Mitglied<br />
des Fachlichen Beirates von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>, in seiner<br />
Festrede anlässlich der Preisübergabe in Basel. m
18 ENGAGEMENT FORSCHUNG / MITGLIEDERSTATISTIK<br />
420 Mitglieder unterstützen Zürcher Forschungsprojekt<br />
2008 rief ein Forschertrio um Prof. Dr. med. Claudio Bassetti, Leiter der Poliklinik am Universitätsspital Zürich,<br />
unsere Mitglieder auf, an einer Studie zu Schlafstörungen bei <strong>Parkinson</strong> mitzuwirken. 420 Mitglieder machten mit.<br />
A<br />
lbträume, Halluzinationen, Krämpfe, Atemnot und<br />
sogar Schlafwandeln. Die Liste der Schlaf-Wach-Störungen,<br />
über die <strong>Parkinson</strong>patienten klagen, ist lang. Und<br />
obwohl laut Studien zwei von drei <strong>Parkinson</strong>kranken mit<br />
Schlafstörungen kämpfen, weiss man noch wenig darüber.<br />
Insbesondere das bei einigen <strong>Parkinson</strong>patienten im Erwachsenenalter<br />
neu auftretende Schlafwandeln ist noch weitgehend<br />
unerforscht. Weitere Studien zu diesem Thema sind<br />
daher für die Forschung sehr wichtig.<br />
Im Juli 2008 lag dem Magazin <strong>Parkinson</strong> ein Fragebogen zu<br />
einer Studie der Neurologischen Klinik und Poliklinik des<br />
Universitätsspitals Zürich über Schlaf-Wach-Störungen bei<br />
<strong>Parkinson</strong>patienten bei. 420 Mitglieder nahmen sich die<br />
Zeit, alle 85 Fragen gewissenhaft zu beantworten und den<br />
Fragebogen ans Universitätsspital zu retournieren. Dort<br />
wurden die Fragebogen anonymisiert und ausgewertet.<br />
Resultat: 57 Prozent der Studienteilnehmer (67% Männer,<br />
33% Frauen, Durchschnittsalter 69 Jahre, mittlere Krank-<br />
Die seriöse und wirkungsvolle Arbeit von <strong>Parkinson</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> spricht sich zunehmend herum. Die Vereinigung<br />
wird in der Bevölkerung immer stärker wahrgenommen,<br />
immer mehr Menschen unterstützen <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
als aktive Mitglieder. Entsprechend erfreulich präsentiert<br />
sich die Mitgliederstatistik von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>. Seit der<br />
Gründung der Vereinigung vor 24 Jahren – im ersten Jahr<br />
waren knapp 400 Mitglieder registriert – stiegen die Netto-<br />
Mitgliederzahlen jährlich um durchschnittlich rund 200<br />
Neumitglieder. So konnte bereits 1992, gerade einmal sieben<br />
Jahre nach der Gründungsfeier, das zweitausendste<br />
Mitglied willkommen geheissen werden. Fünf Jahre später<br />
fi el die 3000er-Marke und 2001 waren erstmals mehr als<br />
4000 Menschen Mitglied bei <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>. Per<br />
31. Dezember 2008 betrug die Zahl der aktiven Mitglieder<br />
der Vereinigung 5111.<br />
n<br />
heitsdauer 10 Jahre) berichten über Schlaf-Wach-Störungen,<br />
vor allem über Durchschlafstörungen, frühes Erwachen<br />
und Einschlafprobleme, aber auch über Atemnot und Albträume.<br />
Die Hälfte von ihnen leidet an der «REM-Parasomnie»,<br />
einer Störung des Traumschlafes, die fatale Folgen haben<br />
und den ersten Symptomen der <strong>Parkinson</strong>krankheit um<br />
mehrere Jahre vorauseilen kann.<br />
Noch bedeutender für die Forscher aber ist, dass stattliche<br />
fünf Prozent der Studienprobanden von im Erwachsenenalter<br />
neu aufgetretenem Schlafwandeln betroffen sind. Ein<br />
Wert, der zwölf Mal (!) höher ist als in der gesunden Gesamtbevölkerung.<br />
Im Laufe des Jahres 2009 werden alle Patienten, bei denen<br />
anhand der Auswertung ihrer Fragebogen eine ausgeprägte<br />
motorische Störung im Schlaf vermutet wird, von den Forschern<br />
eingehend untersucht. Von den Untersuchungen erhoffen<br />
sich die Zürcher Ärzte neue Erkenntnisse, um Schlafstörungen<br />
besser verstehen und behandeln zu können. n<br />
Unsere Mitglieder: Ihre Zahl steigt seit 23 Jahren<br />
Seit Gründung der Vereinigung im Jahr 1985 steigt die Zahl der Mitglieder von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> ununterbrochen.<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
1980<br />
Entwicklung der Mitgliederzahlen<br />
1985<br />
1990<br />
1995<br />
Jahr<br />
2000<br />
2005<br />
2010
ENGAGEMENT SOLIDARITÄTSFONDS<br />
Miteinander füreinander: Unser Solidaritätsfonds<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> will die Lebenssituation der Betroffenen verbessern. Um diesem Grundsatz zu entsprechen, ist<br />
die Gewährleistung materieller Sicherheit – vor allem in aussergewöhnlichen Situationen – ein wichtiges Mittel.<br />
E<br />
in lang gehegter Wunsch wurde endlich Realität: <strong>Parkinson</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> konnte per 1. Dezember 2008 die<br />
Einrichtung eines Solidaritätsfonds bekannt geben, aus welchem<br />
die Vereinigung individuelle fi nanzielle Direkthilfen<br />
an aufgrund ihrer <strong>Parkinson</strong>erkrankung in Not geratene<br />
Mitglieder ausrichten kann. Damit hat die Vereinigung einen<br />
weiteren, wichtigen Schritt im Sinne ihres Leitgedankens,<br />
der Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen,<br />
getan. Denn gute Lebensqualität bedingt auch die Gewährleistung<br />
materieller Sicherheit – insbesondere in ausserordentlichen<br />
Situationen.<br />
Bereits Ende 2007 konnte die Vereinigung, dank Zuwendungen<br />
einer Stiftung sowie einer zweckgebundenen Privatspende,<br />
den Grundstein für die Einrichtung des Solidaritätsfonds<br />
legen. In den ersten Monaten des Jahres 2008 arbeitete<br />
dann eine eigens zu diesem Zweck gebildete Arbeitsgruppe<br />
das Reglement für den Solidaritätsfonds aus. Wenig<br />
später, im Juni 2008, konnte auf der Mitgliederversammlung<br />
in Bellinzona die Einrichtung des Solidaritätsfonds angekündigt<br />
werden. Mitte November waren das Reglement<br />
und alle Dokumente erstellt und die administrativen Vorbereitungen<br />
abgeschlossen.<br />
Aus dem 2008 neu eingerichteten Solidaritätsfonds<br />
kann <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> finanzielle<br />
Direkthilfen an durch ihre Krankheit<br />
in Not geratene Mitglieder ausrichten und<br />
zinslose Überbrückungskredite gewähren.<br />
Direkthilfen für in Not geratene Mitglieder<br />
Aus dem Solidaritätsfonds kann <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> Mitgliedern,<br />
die durch ihre Krankheit bedingt – also unverschuldet<br />
– in eine aussergewöhnliche Notlage geraten sind, individuelle<br />
fi nanzielle Direktleistungen zukommen lassen. Letztere<br />
sollen insbesondere dazu dienen, den Betroffenen und ihren<br />
Angehörigen bei der Überwindung einer aktuellen, zeitlich<br />
befristeten Notlage zu helfen und aussergewöhnliche Ausgaben<br />
zu fi nanzieren. Darüber hinaus können aus dem Solidaritätsfonds<br />
zwar rückzahlbare, aber immerhin zinslose<br />
Überbrückungskredite gewährt werden.<br />
Über die Vergabe von Leistungen aus dem Solidaritätsfonds<br />
entscheidet die Geschäftsführung respektive bei höheren<br />
Beträgen der Präsident und der Vizepräsident des Vorstandsausschusses.<br />
Das Reglement des Solidaritätsfonds von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
und die entsprechenden Formulare für Unterstützungsgesuche<br />
(in Deutsch, Französisch oder Italienisch) können bei<br />
der Geschäftsstelle der Vereinigung in Egg sowie bei den<br />
Regionalbüros der Vereinigung in Lausanne und Mezzovico<br />
bestellt werden. m<br />
19
20 KOMMUNIKATION ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Öffentlichkeitsarbeit: Das Interesse an <strong>Parkinson</strong> wächst<br />
Die Information der Öffentlichkeit über die <strong>Parkinson</strong>krankheit und das Engagement der Vereinigung sowie die<br />
Kooperation und die Unterstützung der Medien ist eine wichtige Aufgabe von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>. Seit Mai 2008 leitet<br />
Dr. Jörg Rothweiler den Bereich Kommunikation der Vereinigung.<br />
W<br />
er nichts über sich erzählt, wird nicht wahrgenommen.<br />
Doch nur wer bekannt ist, erhält die für jede<br />
gemeinnützige Organisation unabdingbare Unterstützung<br />
der breiten Bevölkerung. Daher ist die Öffentlichkeitsarbeit<br />
ein wichtiger Pfeiler der Arbeit von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
Seit Mai 2008 verantwortet Dr. Jörg Rothweiler, Journalist<br />
und Medienprofi mit 15 Jahren Erfahrung im <strong>Schweiz</strong>er<br />
Print- und Onlinemediengeschäft, die Kommunikation von<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>. Seine Arbeit folgt dem Leitbild «Offenheit,<br />
eindeutige Positionierung, klare Zielsetzung und transparente<br />
Information für alle Partner». Diesen Grundsätzen<br />
folgend wurde die Öffentlichkeitsarbeit im Jahr 2008 neu<br />
strukturiert und schrittweise ausgebaut.<br />
<strong>Parkinson</strong> in Fernsehen und Radio<br />
<strong>Parkinson</strong> war 2008 sieben Mal das Thema von TV- und<br />
Radiobeiträgen. So berichtete SF DRS 2008 unter anderem<br />
über neue Ansätze in der Stammzellenforschung und über<br />
die Möglichkeiten der Tiefen Hirnstimulation, einer Operation,<br />
bei der durch Einpfl anzen von Elektroden ins Gehirn<br />
von Patienten deren Symptome gelindert werden können.<br />
Das Tessiner Fernsehen berichtete in der Sendung «Falò»<br />
über das Leben mit <strong>Parkinson</strong> und die Bedeutung der<br />
Selbsthilfegruppenarbeit. Und als im Sommer 2008 die Diskussion<br />
um die Forschung mit embryonalen Stammzellen die<br />
Gemüter erhitzte, stellte sich Prof. Dr. med. Hans-Peter Ludin,<br />
Präsident unseres Fachlichen Beirates, im Radio DRS 2<br />
den Fragen der Journalisten und der Diskussion mit Befürwortern<br />
und Gegnern. Dabei rückte er die Bedeutung und<br />
die Chancen dieser Forschung im Kampf gegen <strong>Parkinson</strong><br />
neutral und sachlich fundiert ins rechte Licht.<br />
<strong>Parkinson</strong> in den Printmedien<br />
Fast 400 Mal war <strong>Parkinson</strong> ein Thema in Tageszeitungen,<br />
Magazinen und Fachpublikationen. Die Berichte wurden einerseits<br />
durch Medieninformationen von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
angestossen, etwa zum Welt-<strong>Parkinson</strong>-Tag, zur Gratis-Hotline<br />
Parkinfon, zum Benefi zkonzert der La Compagnia Rossini<br />
im April 2008, zu unseren Informationstagungen oder<br />
zur Verleihung des 4. Annemarie Opprecht <strong>Parkinson</strong> Award<br />
2008 (siehe S. 17). Andererseits sind die Medien selbst zu-
nehmend am Thema <strong>Parkinson</strong> interessiert und wenden<br />
sich an <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>, um Betroffene, Angehörige oder<br />
Fachpersonen für Interviews zu gewinnen.<br />
Gemäss Medienbeobachterin Argus der Presse wurden 2008<br />
in der <strong>Schweiz</strong>er Printpresse 389 relevante Artikel in einer<br />
durchschnittlichen Aufl age von 15’000 Exemplaren zum<br />
Thema <strong>Parkinson</strong> publiziert. Dies entspricht einem Inserate-<br />
Äquivalenzwert (Kosten für Inserate in der Grösse der Artikelfl<br />
äche) von mehr als CHF 335’000.<br />
Rund zwei Drittel der 389 Artikel wurden in der allgemeinen<br />
Presse, ein Drittel in Fachpublikationen veröffentlicht. Mehr<br />
als die Hälfte der Artikel erschien in überregionalen Publikationen,<br />
vom Rest wurden 69% in der Deutschschweiz, 26%<br />
in der Romandie und 5% im Tessin abgedruckt.<br />
Veranstaltungen, Foren, Inserate und Tramwerbung<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> hat 2008 mit gezielten Aktionen auf sich<br />
aufmerksam gemacht. Im März 2008 führte die Vereinigung<br />
an der Zürcher Brainfair ein Forum zum Thema <strong>Parkinson</strong><br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> im Internet: Schnellere News, bessere Inhalte und mehr Klicks<br />
Die dreisprachige, im Jahr 2006 grundlegend modernisierte Website www.parkinson.ch erfreut sich wachsender<br />
Beliebtheit. Dies belegt die im zweiten Halbjahr 2008 begonnene Beobachtungsstatistik.<br />
Wer in unserer von digitalen Medien dominierten Welt erste<br />
Informationen sucht, begibt sich ins Internet. Das gilt<br />
für Alt und Jung, für Geschäfts- und für Privatleute – und<br />
natürlich für <strong>Parkinson</strong>betroffene. Entsprechend grosse<br />
Bedeutung kommt unserer Website www.parkinson.ch zu.<br />
Auf der dreisprachigen Website fi nden Patienten, Angehörige,<br />
Fachpersonen und Interessierte vielfältige Informationen<br />
über die <strong>Parkinson</strong>krankheit, die Menschen und die<br />
Arbeit der Vereinigung, zum Informations-, Beratungs-<br />
und Veranstaltungsangebot, zu den Selbsthilfegruppen sowie<br />
zur Forschung. Ein Medienportal, Links zu Partnerorganisationen<br />
und ausländischen <strong>Parkinson</strong>vereinigungen<br />
sowie der Shop, in dem Betroffene und Interessierte schnell<br />
und unkompliziert Bücher, Broschüren, Tonträger sowie<br />
Hilfsmittel bestellen können, runden das Angebot ab. Zudem<br />
bietet die Website ein Diskussionsforum, in dem sich<br />
die Betroffenen untereinander austauschen können.<br />
2008 rückte der Internetauftritt verstärkt in den Fokus.<br />
Die Inhalte wurden aktualisiert und ergänzt, die Frequenz,<br />
mit der neue Nachrichten aufgeschaltet werden, deutlich<br />
gesteigert.<br />
KOMMUNIKATION PARKINSON SCHWEIZ IM INTERNET<br />
durch, im April veranstaltete <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> in Zürich<br />
ein mit über 500 Besuchern ausverkauftes Benefi zkonzert<br />
mit dem bekannten Bündner Solistenchor La Compagnia<br />
Rossini und über das Jahr verteilt wurden zehn Informationstagungen<br />
in der <strong>Schweiz</strong> (siehe S. 11) durchgeführt.<br />
Im Oktober 2008 stand Basel während gut zweier Wochen<br />
im Zeichen von <strong>Parkinson</strong>. Am 23. Oktober fand im UBS<br />
Ausbildungs- und Konferenzzentrum eine Informationstagung<br />
statt, am 30. Oktober wurde im Congress Center Basel<br />
der 4. Annemarie Opprecht <strong>Parkinson</strong> Award 2008 verliehen<br />
(siehe S. 17), wofür <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> und die Annemarie<br />
Opprecht-Stiftung einen Festakt inklusive viel beachtetem<br />
Medienlunch und Festdinner organisierten. Überdies konnte<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> dank einer grosszügigen Privatspende<br />
vom 20. Oktober bis 9. November 2008 mit 650 Plakaten in<br />
den in Basel und den umliegenden Regionen verkehrenden<br />
Trams und Bussen auf sich aufmerksam machen.<br />
Eigeninserate wurden zur Bekanntmachung eigener Veranstaltungen<br />
und in der Legat- und Spendenwerbung eingesetzt. m<br />
Das Resultat der Bemühungen kann sich sehen lassen. Wie<br />
eine im August 2008 begonnene Beobachtungsstatistik<br />
zeigt, stieg die Zahl der Besucher von August bis Dezember<br />
2008 um 10 Prozent auf durchschnittlich 880 pro Woche.<br />
Parallel stieg die Zahl der Seitenaufrufe um gut 20<br />
Prozent auf mehr als 4000. Angespornt von diesen Erfolgen<br />
wird das Informations- und Service angebot auf der<br />
Website 2009 schrittweise weiter ausgebaut. m<br />
4500<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Nutzung der Website www.parkinson.ch<br />
Aug. 08<br />
Besucher / Woche Seitenaufrufe / Woche<br />
Sept. 08<br />
Okt. 08<br />
Monat<br />
Nov. 08<br />
Dez. 08<br />
21
22 ENGAGEMENT AUS- UND WEITERBILDUNG DER FACHPERSONEN<br />
Mehr Wissen für bessere Pflege, Betreuung und Therapie<br />
Für <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> ist die Förderung der Aus- und Weiterbildung der Fachpersonen aus Medizin, Pfl ege und<br />
Therapie eine Kernaufgabe. 2008 wurde eine Weiterbildungskampagne für Hausärzte realisiert und auch in der<br />
Fortbildung des Pfl egepersonals wurden wichtige Verbesserungen erzielt.<br />
P<br />
arkinson <strong>Schweiz</strong> misst der Aus- und Weiterbildung<br />
der Fachpersonen aus Medizin, Therapie und Pfl ege<br />
grosse Bedeutung zu. Gute Schulung, fundierte Information<br />
und Beratung sowie hohe Sensibilisierung des Fachpersonals<br />
steigern die Qualität der Versorgung der Betroffenen.<br />
Diese wiederum ist die Basis für die Sicherstellung einer<br />
bestmöglichen Lebensqualität für die Betroffenen.<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> hat das Engagement in der Weiterbildung<br />
2008 nochmals forciert, und zwar auf zwei Ebenen: mit dem<br />
im Herbst 2007 lancierten Projekt «Weiterbildung für Pfl egende»<br />
und mit Weiterbildungs-Workshops für Hausärzte,<br />
welche zusammen mit den Spezialisten des Fachlichen Beirats<br />
durchgeführt wurden.<br />
Das Projekt «Weiterbildung für Pfl egende»<br />
Der Facettenreichtum von <strong>Parkinson</strong> macht die pfl egerische<br />
Betreuung der Betroffenen äusserst anspruchsvoll. Nicht nur<br />
sind die Kardinalsymptome bei den Betroffenen oft sehr verschieden<br />
ausgeprägt – sie weichen auch häufi g deutlich vom<br />
bekannten klassischen Bild ab. Parallel wird das pfl egende<br />
Umfeld mit Therapiekomplikationen und Besonderheiten,<br />
wie etwa der zeitlich strikt geregelten Medikamenteneinnahme,<br />
konfrontiert. Alle diese Faktoren machen <strong>Parkinson</strong>pati-<br />
enten oft zu «Störkörpern» im minutiös geplanten Alltag von<br />
Pfl egeeinrichtungen – mit der betrüblichen Folge, dass viele<br />
Patienten nicht adäquat betreut werden.<br />
Um dies zu ändern, ist gute Aufklärung des Pfl egepersonals<br />
unabdingbar. An dieser Stelle setzt <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> mit<br />
seinem Projekt an. Dessen Inhalte wurden von einer Arbeitsgruppe<br />
konzipiert, der erfahrene Ärzte wie Dr. med. Fabio<br />
Baronti, Chefarzt der Klinik Bethesda in Tschugg, aber auch<br />
Betroffene wie Doris Wieland, Pfl egefachfrau und selbst <strong>Parkinson</strong>patientin,<br />
angehörten.<br />
Auf der Stufe der Pfl egefachpersonen kooperiert <strong>Parkinson</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> mit dem Bildungsinstitut des <strong>Schweiz</strong>er<br />
Berufsverban des der Pfl egefachfrauen und Pfl egefachmänner<br />
(SBK), dem Schulungszentrum Gesundheit der Stadt<br />
Zürich (SGZ), Pro Senectute, dem <strong>Schweiz</strong>erischen Berufsverband<br />
der Haus pfl eger- und HaushelferInnen in der Spitex<br />
(Vivica) sowie – zusammen mit den dortigen Neurologen<br />
– mit Spitälern. In ein- und zweitägigen Kursen vermittelt<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> den Fachpersonen alles Wissenswerte<br />
zur Pfl ege <strong>Parkinson</strong> betroffener. Ergänzend bietet die<br />
Vereinigung auch massgeschneiderte Kurse für die Mitarbeitenden<br />
von Altersheimen, Spitex und Spitälern, aber
auch für Mitarbeitende und Ehrenamtliche von Nachbarschaftshilfe<br />
oder Kirchgemeinden an.<br />
Zufriedenheit bei Organisatoren und Teilnehmenden<br />
Um die Qualität der Referate überprüfen und das Programm<br />
stetig verbessern zu können, wurden die Teilnehmenden<br />
nach jedem Kurs anonym befragt. Resultat: Die Mehrheit<br />
war von Inhalten, Unterlagen und dem Mix aus Wissensvermittlung<br />
und Gesprächen mit Referenten, Betroffenen und<br />
Angehörigen begeistert.<br />
2009 wird das Projekt durch Schaffung einer zusätzlichen<br />
80-Prozent-Stelle «Leitung Pfl ege» intensiviert. Dann wird<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> in den eigenen Reihen über eine ausgewiesene<br />
Pfl egefachperson verfügen, die einerseits Beratungen<br />
für Betroffene, Angehörige und Fachpersonen durchführen<br />
und andererseits die Aktivitäten in der Weiterbildung koordinieren,<br />
das Angebot schrittweise erweitern und die Kursinhalte<br />
harmonisieren und verbessern wird.<br />
Weiterbildungs-Workshops für Hausärzte<br />
Kaum eine Beziehung ist für Menschen so wichtig wie die<br />
zum Hausarzt. Umso wichtiger ist es, dass Letztere auch<br />
über chronische Erkrankungen gut Bescheid wissen – gerade,<br />
wenn es sich um so komplexe Krankheiten handelt wie<br />
Parkin son. Im zweiten Halbjahr 2008 organisierte die Vereinigung<br />
mit den Spezialisten des Fachlichen Beirates unter<br />
Leitung von Prof. Dr. med. Hans-Peter Ludin Workshops<br />
zum Thema «<strong>Parkinson</strong> – State of the Art und Fallbeispiele».<br />
Dabei vermittelten die Neurologen Dr. med. Fabio Baronti,<br />
Prof. Dr. med. Hans-Peter Ludin, Prof. Dr. med. Mathias<br />
Sturzenegger und Dr. med. Daniel Waldvogel in Bern, Biel,<br />
Liestal, Luzern, St.Gallen, Winterthur und Zürich den Allgemeinmedizinern<br />
die neusten Erkenntnisse zu Diagnose,<br />
Therapie, Begleitmassnahmen und Langzeittherapieproblematik<br />
und diskutierten aktuelle Fallbeispiele der anwesenden<br />
Ärztinnen und Ärzte. Dieser enge Praxisbezug stiess bei<br />
den teilnehmenden Medizinern auf ebenso hohe Akzeptanz<br />
wie der kompakte, aber nicht zu enge Zeitrahmen der Veranstaltungen.<br />
Im Fokus stand bei den Workshops auch die Erkenntnis, dass<br />
<strong>Parkinson</strong> nicht nur eine Dopaminmangel-Erkrankung, sondern<br />
eine Erkrankung praktisch des ganzen Gehirns ist, bei<br />
der vor allem die nicht-dopaminergen Symptome im späteren<br />
Krankheitsverlauf das eigentliche Problem sind. Da die<br />
Medizin diesbezüglich ständig neue Erkenntnisse sammelt,<br />
ist es wichtig, dass die Hausärzte regelmässig über den aktuellen<br />
Stand der Entwicklung informiert werden. Darum wird<br />
sich <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> zusammen mit den Spezialisten des<br />
Fachlichen Beirates auch in den kommenden Jahren in der<br />
Ärzte weiterbildung engagieren. m<br />
Was uns im Jahr 2008 noch bewegte<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Parallel zu den Aktivitäten für die Betroffenen, der Förderung<br />
der Weiterbildung und Forschung sowie der Öffentlichkeitsarbeit<br />
schlossen wir 2008 mehrere administrative Projekte ab.<br />
Eine der bedeutendsten Aufgaben war die Ausarbeitung einer<br />
neuen Leistungsvereinbarung mit dem Bundesamt für Sozialversicherungen<br />
BSV. Das anspruchsvolle Projekt wurde zum<br />
Jahresende abgeschlossen. Die neue Leistungsvereinbarung<br />
trat am 1. Januar 2009 in Kraft. Sie gilt bis Ende 2012.<br />
Zweite wichtige Aufgabe war die Aktualisierung der im Juni<br />
2000 letztmals überarbeiteten Statuten. Wichtigste Neuerung<br />
ist die Erweiterung der Organe der Vereinigung um den Fachlichen<br />
Beirat und den Forschungsausschuss. Die neuen Statuten<br />
wurden im Juni 2008 durch die Mitgliederversammlung in<br />
Bellinzona genehmigt und sind seither in Kraft.<br />
Zudem wurden auf der Mitgliederversammlung mit Mariangela<br />
Wallimann-Bornatico, ehemals Generalsekretärin<br />
der Bundes versammlung, Theo Prinz, Ex-CEO der Thurgauer<br />
Kan tonalbank, Prof. Dr. med. Pierre Burkhard, Neurologe<br />
aus Genf, sowie Markus Rusch, einst persönlicher Berater<br />
von alt Bundesrat Samuel Schmid, vier neue Vorstandsmitglieder<br />
gewählt. Markus Rusch wird im Juni 2009<br />
auch als Nachfolger von Präsident Kurt Meier kandidieren,<br />
der dann, nach sechs Jahren Präsidialarbeit, seinen Abschied<br />
nehmen wird.<br />
Für mich eines der Highlights 2008 war der zweite Tag der<br />
Mitgliederversammlung, an dem Stararchitekt Prof. Mario<br />
Botta, Mitglied des Patronatskomitees der Vereinigung, unsere<br />
Mitglieder durch die von ihm gestaltete Kapelle der Heiligen<br />
Maria der Engel auf dem Monte Tamaro führte. Ein gelungenes,<br />
aussergewöhnliches und zudem sehr persönliches Engagement,<br />
das von allen Beteiligten hoch geschätzt wurde.<br />
Peter Franken, Geschäftsführer<br />
ENGAGEMENT GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
23
24 ORGANISATION UNSERE GREMIEN<br />
Die Gremien von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Vorstand<br />
Präsident<br />
Kurt Meier, Herisau (seit 2003)*<br />
Beauftragter für Finanzwesen und Controlling<br />
Bruno Dörig, Appenzell (seit Juni 2007)*<br />
Mitglieder des Vorstandes<br />
Dr. med. Fabio Baronti, Tschugg (seit 2004)*<br />
Prof. Dr. méd. Pierre Burkhard, Genf (seit Juni 2008)<br />
Osvaldo Casoni, Davesco-Soragno (seit 2005)<br />
Ursula Claren Muller, Lausanne (seit 2003)<br />
Dr. med. Fabio M. Conti, Brissago (seit 1996)<br />
Jacqueline Emery-Rumpf, Corseaux (seit 2003)<br />
Ruth Geiser Schoch, Winterthur (seit 2001)<br />
Daniel Hofstetter, Pontresina (seit 2003)<br />
Peter P. Hügle, Kilchberg (bis Juni 2008)<br />
Theo Prinz, Oberuzwil (seit Juni 2008)<br />
Fachlicher Beirat<br />
Neurologen und Neurowissenschaftler<br />
Prof. Dr. med. Hans-Peter Ludin, Muri b. Bern<br />
(Vorsitzender)<br />
Dr. med. Carlo Albani, Zürich<br />
Dr. med. Fabio Baronti, Tschugg<br />
Prof. Dr. med. Claudio Bassetti, Zürich<br />
Prof. Dr. med. U. W. Buettner, Aarau<br />
Prof. Dr. med. Jean Marc Burgunder, Bern<br />
Prof. Dr. méd. Pierre Burkhard, Genève<br />
Dr. med. Fabio M. Conti, Brissago<br />
Dr. méd. Claude-André Dessibourg, Fribourg<br />
Dr. med. Filippo Donati, Biel<br />
Dr. med. Dieter Ferel, Basel<br />
Dr. Guy Filippa, Bad Ragaz<br />
PD Dr. méd. Pierre Friedli, Neuchâtel<br />
Prof. Dr. med. Peter Fuhr, Basel<br />
Prof. Dr. méd. Joseph André Ghika, Sion<br />
Dr. med. Clemens Gutknecht, Konstanz (D)<br />
Prof. Dr. med. Christian Hess, Bern<br />
Prof. Dr. med. Klaus Hess, Zürich<br />
Dr. med. Paul Isler, Zürich<br />
Prof. Dr. med. Jürg Kesselring, Valens<br />
Prof. Dr. méd. Theodor Landis, Genève<br />
Dr. med. Thomas Loher, Bern<br />
Dr. med. Philippe Maire, Luzern<br />
Dr. med. Roland Markoff, Chur<br />
Neurochirurgie<br />
vakant<br />
Vizepräsident<br />
Patrick Beetschen, Lausanne (bis Juni 2008)*<br />
Markus Rusch, Uetendorf (seit Juni 2008)<br />
Louise Rutz-La Pitz, Walzenhausen (seit 1997)<br />
Dr. iur. Otto Schoch, Herisau (seit 2000)*<br />
Prof. Dr. med. Mathias Sturzenegger, Bern (seit 1995)<br />
Prof. Dr. med. François Vingerhoets, Lausanne (seit 2001)<br />
Mariangela Wallimann-Bornatico, Wabern (seit Juni 2008)<br />
Doris Wieland, Thun (seit 2003)<br />
(* Mitglieder des Vorstandsausschusses)<br />
Dr. med. Felix Müller, Münsterlingen<br />
Dr. méd. Antoine Perrig, Sion<br />
Dr. med. Niklaus Rast, St.Gallen<br />
Prof. Dr. med. Franco Regli, Epalinges<br />
Dr. med. Stefan Reinbott, Langenthal<br />
Dr. med. Hans Peter Rentsch, Luzern<br />
(FMH für physikalische Medizin und Rehabilitation)<br />
Prof. Dr. med. Ulrich Roelcke, Aarau<br />
Dr. med. Adrian M. Siegel, Zürich<br />
Dr. med. Yvonne Spiess, Zürich<br />
Dr. med. Claudio Städler, Lugano<br />
Prof. Dr. med. Andreas J. Steck, Basel<br />
PD Dr. med. Hans Rudolf Stöckli, Liestal<br />
Prof. Dr. med. Mathias Sturzenegger, Bern<br />
Prof. Dr. med. Barbara Tettenborn, St. Gallen<br />
Dr. med. Carlo Tosi, Lugano<br />
Dr. med. Claude Vaney, Montana<br />
Dr. med. Urban Venetz, Visp<br />
Prof. Dr. méd. François Vingerhoets, Lausanne<br />
Dr. med. Barbara Vogel Wigger, Zürich<br />
Dr. med. Daniel Waldvogel, Luzern<br />
Dr. med. Bruno Weder, St. Gallen<br />
Prof. Dr. med. Michael Weller, Zürich<br />
Dr. med. Max Wiederkehr, Luzern<br />
Dr. med. Daniel Zutter, Zihlschlacht
Fachlicher Beirat (Fortsetzung)<br />
Rehabilitation und Pfl ege<br />
Magdalena Betsche, Basel<br />
Elisabeth Ostler, St. Gallen<br />
Psychologen<br />
Dr. phil. Giuseppe Di Stefano, Bern<br />
Physiotherapeutinnen<br />
Ida Dommen Nyffeler, Luzern<br />
Bernadette Kunz, Meggen<br />
Ergotherapeutin<br />
Francesca A. Polotniuk, Luzern<br />
Jurist<br />
Thomas Bickel, lic. iur., SAEB, Zürich<br />
Patronatskomitee (Stand per 31.12.2008)<br />
Prof. Dr. méd. Patrick Aebischer, Lausanne<br />
Christine Beerli, alt Ständerätin, Biel<br />
Prof. Mario Botta, architetto, Lugano<br />
Pascal Couchepin, Bundespräsident, Bern<br />
Verena Diener, Ständerätin, Zürich<br />
Ruth Dreifuss, ancienne Conseillère fédérale, Genève<br />
Anita Fetz, Ständerätin, Basel<br />
Prof. Dr. med. Felix Gutzwiller, Ständerat, Zürich<br />
Trix Heberlein, alt Ständerätin, Zumikon<br />
Charles Kleiber, secrétaire d’Etat, Lausanne<br />
Forschungsausschuss<br />
Prof. Dr. med. Hans-Peter Ludin, Muri b. Bern<br />
(Vorsitzender)<br />
Prof. Dr. med. et phil. Adriano Aguzzi, Zürich<br />
Prof. Dr. med. Yves-Alain Barde, Basel<br />
Dr. med. Fabio Baronti, Tschugg<br />
Prof. Dr. méd. Pierre Burkhard, Genève<br />
Bruno Dörig, Appenzell<br />
(Beauftragter für Finanzwesen und Controlling)<br />
Revisoren<br />
Bruce Mathers, Oberwil (seit 2005)<br />
Ehrenmitglieder<br />
Dr. med. Fiona Fröhlich Egli, Winterthur<br />
Dr. oec. Hans-Peter Göldi, Bottmingen<br />
Prof. Dr. med. Hans-Peter Ludin, Muri b. Bern<br />
Graziella Maspero, Vezia<br />
Annemarie Opprecht, Bergdietikon<br />
Barbara Schoop, Frauenfeld<br />
Dr. phil. Renate Drechsler, Zürich<br />
Louise Rutz-La Pitz, Walzenhausen<br />
Margret Schomburg, Zürich<br />
Logopädin<br />
Erika Hunziker, Bern<br />
Sozialarbeiterin<br />
Hanni Hasler, Rorschach<br />
ORGANISATION UNSERE GREMIEN 25<br />
Claudio Lardi, Regierungsrat, Chur<br />
Ruth Metzler-Arnold, alt Bundesrätin, Appenzell<br />
Dr. iur. Kurt Meyer, alt Regierungsrat, Roggwil<br />
Prof. Dr. med. Marco Mumenthaler, Zürich<br />
Patrizia Pesenti, Consigliera di Stato, Bellinzona<br />
Dr. iur. Philippe Pidoux, ancien Conseiller d’Etat, Lausanne<br />
Guy-Olivier Segond, ancien Conseiller d’Etat, Genève<br />
Dr. Daniel L. Vasella MD, CEO, Basel<br />
Monika Weber, alt Ständerätin, Zürich<br />
Prof. Dr. med. Rolf Martin Zinkernagel, Zürich<br />
Dr. med. Fabio M. Conti, Brissago<br />
Prof. Dr. med. Gerhard Hildebrandt, St. Gallen<br />
Prof. Dr. med. Christian Lüscher, Genève<br />
Prof. Martina Merz, St. Gallen<br />
Prof. Dr. med. Matthias Sturzenegger, Bern<br />
Prof. Dr. méd. François Vingerhoets, Lausanne<br />
PD Dr. phil. Hans R. Widmer, Bern<br />
Dieter Zogg, Pfäffi kon (seit 2003)<br />
Prof. Dr. med. Jean Siegfried, Küsnacht<br />
Lydia Schiratzki, Esslingen<br />
Dr. rer. publ. Lorenz Schmidlin, Muttenz<br />
Elisabeth Vermeil-Gremli, Pully
26 JAHRESRECHNUNG KOMMENTAR<br />
Kommentar zur Jahresrechnung 2008<br />
Die Jahresrechnung 2008 schliesst mit einem positiven Jahresergebnis von CHF 158’605 vor Fondsveränderungen<br />
und CHF 269’334 nach Fondsveränderungen ab.<br />
Der Ertrag aus dem im Jahr 2005 eingeleiteten Direct Mailing erreichte mit CHF 696’773 praktisch<br />
das Ergebnis des Vorjahres, dies bei einem von CHF 625’596 auf CHF 396’542 gesunkenen Sammelaufwand.<br />
Sowohl unter der Position «Gönnerbeiträge, Spenden und Legate» als auch unter der Position<br />
«Diverse zweckgebundene Spenden und Legate» konnten verschiedene grössere Einzelspenden verbucht<br />
werden, davon weitere CHF 105’000 für den neu gegründeten Solidaritätsfonds.<br />
Der Personalaufwand liegt trotz der leichten Erhöhung der Pensen praktisch auf Vorjahresniveau.<br />
Erfreulich ist die Zunahme in der Position «Direkter Aufwand für Aktionen». Im Berichtsjahr konnten<br />
diverse Projekte zugunsten von Betroffenen, aber auch im Zusammenhang mit der Ausbildung von<br />
Fachpersonen durchgeführt werden. Für sieben Forschungsprojekte wurden gesamthaft CHF 195’372<br />
aufgewendet, rund CHF 45’000 weniger als im Vorjahr. Es wurden allerdings im Jahr 2008 diverse<br />
neue Gesuche für Forschungsprojekte bewilligt, sodass die vorhandenen Mittel gezielt eingesetzt werden<br />
können.<br />
Durch das erfreuliche Jahresergebnis sind die in Bankguthaben und Wertschriften angelegten Mittel<br />
weiter angestiegen, was für die zu bewältigenden Aufgaben eine komfortable Ausgangslage bildet.<br />
Nach den Veränderungen der verschiedenen zweckgebundenen Fonds, insbesondere den Entnahmen<br />
aus den beiden Forschungsfonds «Charles Pamblanc/Franz Pfeifer» und «Odile Bonnet» von netto<br />
CHF 193’012, wurde das Jahresergebnis von CHF 269’334 dem Organisationskapital zugewiesen,<br />
welches dadurch auf CHF 2’912’697 gestiegen ist.<br />
Weitere Informationen siehe auch «Anhang zur Bilanz» und «Anhang zur Betriebsrechnung».<br />
Bruno Dörig<br />
Bruno Dörig ist seit 2007 Beauftragter<br />
für Finanzwesen und Controlling von<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>. Vor seiner Pensionierung<br />
leitete der 65-Jährige während 15<br />
Jahren die Appenzeller Kantonalbank.<br />
Der ausführliche Jahresbericht 2008 mit detaillierter Jahresrechnung kann bei der Geschäftsstelle<br />
angefordert werden.
Bericht der Revisoren<br />
an die Mitgliederversammlung der <strong>Schweiz</strong>erischen <strong>Parkinson</strong>vereinigung<br />
Als Revisionsstelle haben wir die Buchführung und die Jahresrechnung (Bilanz, Betriebsrechnung,<br />
Geldfl ussrechnung, Rechnung über die Veränderung des Kapitals und Anhang) der <strong>Schweiz</strong>erischen<br />
<strong>Parkinson</strong>vereinigung für das am 31.12.2008 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. In Übereinstimmung<br />
mit Swiss GAAP FER unterliegen die weiteren Angaben im Jahresbericht nicht der ordentlichen<br />
Prüfpfl icht der Revisionsstelle.<br />
Für die Jahresrechnung ist der Vereinsvorstand verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht,<br />
diese zu prüfen und zu beurteilen. <strong>Wir</strong> bestätigen, dass wir die Anforderungen hinsichtlich Befähigung<br />
und Unabhängigkeit erfüllen.<br />
Unsere Prüfung erfolgte nach den <strong>Schweiz</strong>er Prüfungsstandards, wonach eine Prüfung so zu planen<br />
und durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung mit angemessener<br />
Sicherheit erkannt werden. <strong>Wir</strong> prüften die Posten und Angaben der Jahresrechnung mittels Analysen<br />
und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten wir die Anwendung der massgebenden<br />
Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsent scheide sowie die Darstellung<br />
der Jahresrechnung als Ganzes. <strong>Wir</strong> sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende<br />
Grundlage für unser Urteil bildet.<br />
Gemäss unserer Beurteilung vermittelt die Jahresrechnung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit Swiss GAAP<br />
FER. Ferner entsprechen die Buchführung und die Jahresrechnung dem schweizerischen Gesetz und<br />
den Statuten.<br />
<strong>Wir</strong> empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.<br />
Ferner bestätigen wir, dass die einschlägigen Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind.<br />
Egg, 11. März 2009<br />
Die Revisoren<br />
Dieter Zogg Bruce Mathers<br />
lic. oec. HSG Chartered Accountant<br />
JAHRESRECHNUNG REVISIONSBERICHT<br />
27
28 JAHRESRECHNUNG BILANZ<br />
Zusammenzug der Jahresrechnung 2008<br />
Bilanz (in CHF) 31.12.2008 31.12.2007<br />
Aktiven<br />
Flüssige Mittel und Festgeld 909’897 1’256’811<br />
Forderungen, aktive Rechnungsabgrenzung 134’459 120’384<br />
Warenvorräte 49’600 52’200<br />
Sachanlagen 6’000 19’500<br />
Wertschriften 4’407’534 3’793’820<br />
Total Aktiven 5’507’490 5’242’715<br />
Passiven<br />
Verbindlichkeiten, passive Rechnungsabgrenzung 294’352 188’183<br />
Fremdkapital 294’352 188’183<br />
Fonds für Romandie 366’203 370’189<br />
Fonds für Svizzera italiana 42’373 40’010<br />
Fonds für Forschung 241’926 224’072<br />
Fonds Forschungslegat Charles Pamblanc/Franz Pfeifer 685’535 781’998<br />
Fonds Forschungslegat Odile Bonnet 681’167 777’715<br />
Solidaritätsfonds 207’984 100’609<br />
Fonds diverse zweckgebundene Zuwendungen 75’253 116’577<br />
Zweckgebundene Fonds (durch Dritte) 2’300’441 2’411’170<br />
Fonds für Aktionen 492’686 492’686<br />
Fonds für zukünftige Projekte 779’458 779’458<br />
Freies Kapital 1’371’219 1’036’063<br />
Jahresergebnis 269’334 335’155<br />
Organisationskapital 2’912’697 2’643’362<br />
Total Passiven 5’507’490 5’242’715<br />
Anhang zur Bilanz<br />
Die Jahresrechnung wird nach FER, insbesondere nach FER 21 (Fachempfehlungen zur Rechnungslegung für<br />
gemeinnützige, soziale Non-Profi t-Organisationen) dargestellt.<br />
Flüssige Mittel und Festgeld: Vom Gesamtbestand sind CHF 200’000 als Wartegelder in kurzfristigen Festgeldern<br />
angelegt, um bei einem Anstieg der Kapitalmarktzinsen in längerfristige Obligationen umgewandelt zu werden.<br />
Warenvorräte: Die Bewertung erfolgt zu Einstandspreisen, reduziert um notwendige Abschreibungen.<br />
Sachanlagen: Mobiliar und Büromaschinen werden innerhalb von fünf Jahren und EDV innerhalb von drei<br />
Jahren linear abgeschrieben. Der Anschaffungswert beträgt CHF 226’357.<br />
Wertschriften: Der Bestand entspricht den vom Vorstand genehmigten Anlagerichtlinien. Zu Buchwerten sind<br />
CHF 4’357’736 in CHF-Obligationen und CHF 49’798 in Anteile eines CHF-Aktienfonds angelegt. Die Obligationen<br />
werden zwischen 2009 und 2018 fällig. Ihre Bewertung erfolgt nach der «Amortized Cost»-Methode, welche<br />
eine gleichbleibende Rendite über die Laufzeit einer Obligation ergibt und Marktwertschwankungen nicht<br />
berücksichtigt. Für Fondsanteile gilt der Anschaffungswert oder, falls tiefer, der Marktwert. Der gesamte<br />
Marktwert beträgt CHF 4’503’121.<br />
Fondskapital: Für den im Vorjahr aus zweckbestimmten Spenden gebildeten Solidaritätsfonds wurde das<br />
entsprechende Reglement erstellt. Im Fonds für diverse zweckgebundene Zuwendungen sind Zuwendungen<br />
für drei Zwecke enthalten, nämlich die Ausbildung von Fachpersonen, die Gratis-Hotline Parkinfon und<br />
Broschüren/Prospekte/Plakate.
Betriebsrechnung (in CHF) 2008 2007<br />
Mitgliederbeiträge 174’609 172’702<br />
Gönnerbeiträge, Spenden und Legate 1’156’595 1’400’635<br />
AHV-Beitrag 556’000 528’000<br />
Beiträge von Kantonen 20’000 20’000<br />
Diverse zweckgebundene Spenden und Legate 370’150 250’691<br />
Spenden und Legate für Forschung 13’290 11’372<br />
Ertrag aus Geldsammelaktionen 2’116’035 2’210’698<br />
Erlös aus Verkäufen und Vorträgen 41’786 42’687<br />
Total Erträge 2’332’430 2’426’087<br />
Personalaufwand -888’871 -883’585<br />
Reise- und Repräsentationsaufwand -49’553 -39’677<br />
Diverser Sachaufwand -659’391 -862’415<br />
Direkter Aufwand für Aktionen -473’789 -274’848<br />
Forschungsbeiträge -195’372 -240’730<br />
Warenaufwand -8’923 -32’053<br />
Total Aufwand -2’275’899 -2’333’308<br />
Zwischenergebnis 56’531 92’779<br />
Finanzertrag netto 102’074 85’144<br />
Aufl ösung von Rückstellungen 0 0<br />
Jahresergebnis vor Fondsveränderungen 158’605 177’923<br />
Zweckgebundene Fondsveränderungen 110’729 157’232<br />
Jahresergebnis 269’334 335’155<br />
Anhang zur Betriebsrechnung<br />
JAHRESRECHNUNG BETRIEBSRECHNUNG<br />
Gönnerbeiträge, Spenden und Legate sowie Diverse zweckgebundene Spenden und Legate: Diese Positionen<br />
beinhalten unter anderem Spenden über CHF 100’000 von Herrn Dieter Albrecht, Erlenbach, zugunsten des<br />
Solidaritätsfonds, CHF 73’000 von UCB Pharma SA, Bulle, CHF 50’000 von der Fondation Aiuto, Nyon, sowie<br />
weitere bedeutende Spenden und Legate.<br />
Personalaufwand: Per Ende 2008 arbeiteten 10 Personen (Vorjahr: 10) mit umgerechnet 6,6 Vollzeitstellen<br />
(Vorjahr 6,4) auf bezahlter Basis für <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>. Die ehrenamtliche und weitestgehend projektbezogene<br />
Tätigkeit macht rund 16 Vollzeitstellen aus.<br />
Diverser Sachaufwand: Im Sachaufwand ist neben dem Raum- und Unterhaltsaufwand sowie dem üblichen<br />
Administrationsaufwand als wesentliche Position der Sammelaufwand im Zusammenhang mit dem Direct<br />
Mailing enthalten.<br />
Direkter Aufwand für Aktionen: Es sind diverse Aktionen für Betroffene, aber auch Projekte für die Ausbildung<br />
von Fachpersonen durchgeführt worden. Auch die Beiträge an die Selbsthilfegruppen und deren Weiterbildungsveranstaltungen<br />
sind in dieser Position enthalten.<br />
Forschungsbeiträge: Im Jahr 2008 wurden 7 Projekte unterstützt (Vorjahr: 8).<br />
29
30<br />
AUSBLICK 2009<br />
Ausblick: Unsere Pläne für das «Jahr der Mobilität» 2009<br />
Bewegung ist nicht nur ein wichtiger Therapiepfeiler – sie ist auch wichtig für eine gute Lebensqualität. <strong>Parkinson</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> stellt daher das Jahr 2009 unter das Motto «Mobilität» und richtet seine Informationstagungen und das<br />
Kursangebot entsprechend aus. Wichtigstes Projekt: eine DVD mit Bewegungsübungen für <strong>Parkinson</strong>patienten.<br />
W<br />
ir bleiben in Bewegung! So lautet eine der wichtigsten<br />
Botschaften von <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>. Denn tägliche<br />
Bewegung und der Erhalt der geistigen Mobilität sind<br />
für <strong>Parkinson</strong>betroffene noch wichtiger als für gesunde<br />
Menschen. Grund genug für <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>, das Jahr<br />
2009 dem Motto «Mobilität» zu widmen. Dabei wollen wir<br />
unseren Mitgliedern mit gutem Beispiel vorangehen, uns<br />
selbst mit viel Elan vorwärtsbewegen. Entsprechend ehrgeizig<br />
sind die Ziele, die wir uns gesetzt haben.<br />
Ausbau des Selbsthilfegruppen-Netzes<br />
Als Resultat des «Jahres der Angehörigen» 2008 wollen wir<br />
versuchen, mehrere neue Selbsthilfegruppen speziell für<br />
Angehörige ins Leben zu rufen.<br />
Gymnastik-DVD «<strong>Wir</strong> bleiben in Bewegung»<br />
Im Jahr 2008 wurden die Arbeiten an der Gymnastik-DVD<br />
«<strong>Wir</strong> bleiben in Bewegung» begonnen. Diese bietet ein von<br />
den Ärzten des Fachlichen Beirats der Vereinigung und einer<br />
Physiotherapeutin der HUMAINE Klinik Zihlschlacht zusammengestelltes<br />
Übungsprogramm speziell für <strong>Parkinson</strong>patienten.<br />
Diese haben dabei die Wahl zwischen mehr als 70<br />
Bewegungsübungen, die im Stehen, Sitzen oder Liegen und<br />
in jeweils zwei Schwierigkeitsstufen absolviert werden können.<br />
Die DVD, an deren Realisierung auch zwei von <strong>Parkinson</strong><br />
betroffene Mitglieder der Vereinigung mitwirkten, ist<br />
viersprachig konzipiert (Deutsch, Französisch, Italienisch<br />
und Englisch) und erscheint im ersten Halbjahr 2009.<br />
Publikationen: <strong>Parkinson</strong>-spezifi sche Patientenverfügung<br />
Eines der wichtigsten Produkte für 2009 ist die von einer<br />
Arbeitsgruppe der Vereinigung zusammen mit dem Institut<br />
Dialog Ethik ausgearbeitete Patientenverfügung für parkinsonbetroffene<br />
Menschen. Sie erlaubt es Betroffenen, ihren<br />
Willen im Hinblick auf Leben, Leiden, Sterben und Tod<br />
schriftlich und rechtsverbindlich festzuhalten. Die Patientenverfügung<br />
wird im Rahmen der Mitgliederversammlung<br />
2009 im Detail vorgestellt und erläutert und in deutscher<br />
wie auch in französischer Sprache produziert. Zudem werden<br />
2009 die zweite, überarbeitete Aufl age des Fachbuchs<br />
«Vademecum der <strong>Parkinson</strong>therapie» von Prof. Dr. med.<br />
Hans-Peter Ludin und die Zweitaufl age der Angehörigen-<br />
Informationsbroschüre «Mein Partner hat <strong>Parkinson</strong>» ebenfalls<br />
auch in französischer Sprache publiziert. Ein Merkblatt<br />
zum Thema «Auto fahren mit <strong>Parkinson</strong>?» wird im zweiten<br />
Halbjahr 2009 erscheinen.<br />
Kurse und Veranstaltungen<br />
Das 2008 erstmals und mit gutem Erfolg durchgeführte Seminar<br />
«Kinaesthetics für pfl egende Angehörige» wird 2009<br />
erneut durchgeführt. Neu im Programm für 2009 sind überdies<br />
ein Wochenend-Qigong-Seminar für Betroffene und Angehörige<br />
sowie ein Tagesausfl ug in die Panoramawelt Lungern-Schönbühl,<br />
an dem ein an die individuellen Mobilitätsfähigkeiten<br />
der Betroffenen angepasstes Aktivitätsprogramm<br />
angeboten wird. m
Ein herzliches Dankeschön<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong> wird von zahlreichen Menschen unterstützt. Betroffene, Angehörige,<br />
Fachpersonen aus Medizin, Therapie und Pfl ege, Freiwillige und Ehrenamtliche, aber<br />
auch Privatpersonen und Firmen helfen uns fi nanziell oder durch persönlichen Einsatz<br />
bei der Erfüllung unserer Mission zugunsten der von der <strong>Parkinson</strong>krankheit betroffenen<br />
Mitmenschen. Auch wurden wir 2008 erneut von vielen Menschen mit Legaten bedacht.<br />
<strong>Wir</strong> sind für diese breite Unterstützung sehr dankbar und werten die Grosszügigkeit unserer<br />
Mitglieder, Helfer und Spender ebenso wie das wohlwollende Engagement der öffentlichen<br />
Hand und der privaten <strong>Wir</strong>tschaft als Anerkennung unserer seriösen Arbeit und als Zeichen der<br />
Solidarität mit den Betroffenen.<br />
Alle Zuwendungen werden sorgfältig und verantwortungs bewusst zugunsten der von der<br />
<strong>Parkinson</strong>krankheit betroffenen Mitmenschen eingesetzt.<br />
Herzlichen Dank Ihnen allen!<br />
Impressum<br />
Redaktion, Layout und Gestaltung: Dr. Jörg Rothweiler, <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>, CH-8132 Egg<br />
Lektorat: Heike Burkard, CH-8427 Rorbas<br />
Fotos: Thomas Buchwalder, Dr. Jörg Rothweiler, Fotolia.de, Archiv | Druck: FO Print & Media AG, CH-8132 Egg<br />
Aufl age: 8000 Exemplare (deutsch, französisch und italienisch)<br />
© <strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong>, 2009<br />
HERZLICHEN DANK!<br />
31
informieren, stützen, begleiten<br />
informer, soutenir, accompagner<br />
informare, sostenere, accompagnare<br />
<strong>Parkinson</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Gewerbestrasse 12a<br />
Postfach 123<br />
8132 Egg<br />
Tel. 043 277 20 77<br />
Fax 043 277 20 78<br />
Postkonto 80-7856-2<br />
info@parkinson.ch<br />
www.parkinson.ch<br />
<strong>Parkinson</strong> Suisse<br />
Bureau romand<br />
Chemin des Charmettes 4<br />
1003 Lausanne<br />
tél./fax 021 729 99 20<br />
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Piazzora da Vira<br />
6805 Mezzovico<br />
tel. 091 755 12 00<br />
fax 091 755 12 01<br />
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