Das Info-Magazin der Oltech GmbH Olten
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Nummer 2 Dezember 2007 www.oltech.ch<br />
Ein Tag in <strong>der</strong> <strong>Oltech</strong><br />
Morgenstund…<br />
so läuft es rund<br />
Walter Kiener<br />
<strong>Das</strong> <strong>Info</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>der</strong> <strong>Oltech</strong> <strong>GmbH</strong> <strong>Olten</strong><br />
Nahaufnahme<br />
Die Türe<br />
öffnet sich<br />
Cornelia Suter<br />
Echo<br />
Nicht aufgeben…<br />
Jessica<br />
1
2<br />
Editorial<br />
Viktor Bürgi<br />
Die gute Wirtschaftslage wirkt sich<br />
allmählich auf dem Arbeitsmarkt aus.<br />
Viele, auch schwächere Stellensuchende<br />
können wie<strong>der</strong> Fuss fassen. Mit unserer<br />
Vermittlung tragen wir zu diesem Erfolg<br />
bei. Darauf sind wir stolz.<br />
«Kehrseite» <strong>der</strong> erfreulichen Entwicklung:<br />
Weniger Anmeldungen in die oltech. Die<br />
Dynamik des Marktes zwingt uns deshalb,<br />
neue Tätigkeitsfel<strong>der</strong> zu erschliessen, den<br />
Kundenkreis zu erweitern. Sie erfor<strong>der</strong>t<br />
Innovationen in unserem Betrieb.<br />
Die 5. IV-Revision ruft nach Aufgaben,<br />
die zu unseren Kompetenzen passen. Ich<br />
denke namentlich an unsere Erfahrungen<br />
bei <strong>der</strong> arbeitsmarktlichen Integration von<br />
Menschen. Eine entsprechende Offerte<br />
wurde bei <strong>der</strong> Beschaffungsstelle <strong>der</strong> IV<br />
eingereicht.<br />
Die Zukunft stellt an uns neue Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Selbstbewusst nehmen wir<br />
diese an.<br />
Viktor Bürgi, Geschäftsführer<br />
Inhalt<br />
Seite 2 Baumontage – ein neues, attraktives<br />
Kursangebot<br />
Seite 3 Die Zahl<br />
Seite 4 Morgenstund… so läuft es rund<br />
Seite 5 Von <strong>der</strong> Sozialwerkstatt zur Hauswartschule<br />
Seite 6 Sozialfi rmen: Gelingt <strong>der</strong> Schritt in<br />
den Arbeitsmarkt?<br />
Seite 7 Vom Schminker zum Regisseur<br />
Seite 7 «Arbeit ist ein Dürfen»<br />
Seite 8 «Wir können uns besser auf das<br />
Coaching konzentrieren»<br />
Impressum<br />
Redaktion<br />
Viktor Moser, <strong>Oltech</strong> <strong>GmbH</strong><br />
E-Mail: viktor.moser@bluewin.ch<br />
Konzept und Gestaltung<br />
E. A. Wyss SGD, Balsthal<br />
Druck<br />
Baumberger Print AG, Oberbuchsiten<br />
Aufl age<br />
1300 Exemplare<br />
Aktuell Baumontage –<br />
ein neues, attraktives<br />
Kursangebot<br />
Die Holzabteilung <strong>der</strong> oltech bietet neu einen Baumontagekurs<br />
an. Die Lerninhalte reichen von <strong>der</strong> Montage von Küchen und<br />
Wänden bis hin zum Verlegen von Bodenfl ächen. Diese Kenntnisse<br />
sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt. <strong>Das</strong> Konzept ist erarbeitet,<br />
<strong>der</strong> Kurs kann starten. Was jetzt noch fehlt, sind die Teilnehmenden.<br />
Geschickte Hilfskräfte sind gefragt<br />
Wer regelmässig die Schreinerzeitung liest,<br />
fi ndet zurzeit zahlreiche Stelleninserate für<br />
Bauschreiner, Fenster- o<strong>der</strong> Küchenmonteure.<br />
<strong>Das</strong> Baunebengewerbe boomt. Gesucht<br />
werden nicht bloss gelernte Schreiner,<br />
son<strong>der</strong>n geeignete, handwerklich<br />
geschickte Hilfskräfte. <strong>Das</strong> ist eine Chance<br />
für einzelne unserer Teilnehmenden.<br />
Vor diesem Hintergrund haben die regionalen<br />
Arbeitsvermittlungszentren (RAV)<br />
angeregt, neu einen Kurs anzubieten, <strong>der</strong><br />
sich an <strong>der</strong> Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt<br />
orientiert. Die Holzabteilung <strong>der</strong><br />
oltech hat den Ball aufgenommen. Seit<br />
August 2007 haben wir einen Baumontagekurs<br />
im Angebot, welcher auf dem<br />
bisherigen Lehrgang aufbaut; mit dem Un-<br />
terschied, dass die Teilnehmenden nicht<br />
mehr ein Möbelstück herstellen, son<strong>der</strong>n<br />
mit <strong>der</strong> Baumontage vertraut werden.<br />
Stufengerecht einsteigen –<br />
Angst abbauen<br />
«Was ist eigentlich Baumontage?» Diese<br />
Frage wird uns verschiedentlich gestellt.<br />
Baumontage umfasst ein breites Tätigkeitsspektrum:<br />
Maurerarbeiten, Montage<br />
von Fenstern, Fertigtüren, Küchen, Isolationen,<br />
Dampfsperren (für den Ausgleich<br />
<strong>der</strong> Aussen- und Innentemperaturen).<br />
Für unseren Lehrgang verfügen wir über<br />
einen Übungsraum mit Montagewänden,<br />
sozusagen unsere «Baustelle». Schritt für<br />
Schritt erwerben dort die Teilnehmenden
wichtige Grundlagen für handwerkliche<br />
Arbeiten aller Art: Kennenlernen von<br />
Masseinheiten, Berechnen von Flächen<br />
und Räumen, Umgang mit Kleinmaschinen<br />
und Werkzeugen und vieles mehr.<br />
Die einzelnen Lerneinheiten sind auf die<br />
individuellen Fähigkeiten abgestimmt. Auf<br />
diese Weise sollen Unsicherheiten und<br />
Ängste allmählich abgebaut werden.<br />
Da <strong>der</strong> Wissensstoff für die meisten recht<br />
anspruchsvoll ist, beschränken wir die tägliche<br />
Kursdauer jeweils auf vier Stunden.<br />
Der ganze Lehrgang umfasst 27 Halbtage<br />
sowie einen ganztägigen Eignungstest zu<br />
Beginn.<br />
Mit diesem Eignungstest wollen wir herausfi<br />
nden, auf welchem Niveau wir starten<br />
können. Wenn jemand völlig ungeeignet<br />
ist, teilen wir dies dem RAV mit. Minimale<br />
Voraussetzung ist das Beherrschen <strong>der</strong><br />
deutschen Sprache.<br />
Durch Praxis lernen<br />
Nach dem Eignungstest beginnen wir<br />
mit einem Faltwürfel als Übungsstück.<br />
Die Teilnehmenden lernen messen und<br />
vertiefen ihre Zahlenkenntnisse. Danach<br />
berechnen sie Bodenfl ächen, wie dies für<br />
das Verlegen von Teppichen o<strong>der</strong> Platten<br />
erfor<strong>der</strong>lich ist. Für dreidimensionale Berechnungen<br />
verfügen wir über eine ganze<br />
Sammlung von Musterholzstücken.<br />
In einem nächsten Schritt geht es darum,<br />
die Masseinheiten auf die Werkstücke zu<br />
übertragen. Konkret: Die Teilnehmenden<br />
lernen zeichnen und Skizzen anfertigen.<br />
Anschliessend folgt <strong>der</strong> «Sprung ins kalte<br />
Wasser». In Zweiergruppen werden Wän-<br />
Die<br />
Zahl<br />
122<br />
Wände montieren: Zuerst unter Anleitung… …danach selbständig<br />
de mit Isolationen, Dampfsperren, Lattenrosten<br />
montiert. In diesen praktischen<br />
Arbeiten lernen die Teilnehmenden<br />
Handmaschinen und Werkzeuge kennen<br />
und sachgemäss anwenden – Werkzeuge<br />
wie Stichsäge o<strong>der</strong> Bohrhammer, welche<br />
nicht unbedingt mit Schreinerarbeiten im<br />
engeren Sinne zu tun haben. Baumontage<br />
umfasst eben auch Tätigkeiten wie<br />
Boden verlegen, Gipswände einsetzen,<br />
Werkstücke und Gegenstände befestigen.<br />
Sie lernen beispielsweise die Zugkraft von<br />
Schrauben kennen und erfahren, für welche<br />
Materialien die einzelnen Schrauben<br />
zu verwenden sind. Zudem montieren sie<br />
Sockelleisten o<strong>der</strong> sägen mit dem Winkelschleifer<br />
Platten zu.<br />
<strong>Das</strong> Sachgebiet ist ausgesprochen vielfältig.<br />
Wie weit wir im Lehrgang effektiv<br />
kommen, wissen wir jetzt noch nicht.<br />
Wir sind bereit<br />
Vorgesehen war ein erster Lehrgang im<br />
August 2007, doch wurde niemand angemeldet.<br />
Danach wurden wir durch die<br />
Hochwasserschäden gebremst.<br />
Tonnen Material haben 14 fest<br />
angestellte Mitarbeitende <strong>der</strong><br />
oltech am 10./11. August 2007<br />
aus dem völlig überfl uteten<br />
Keller entsorgt. Unterstützt<br />
wurden sie von einer Equipe<br />
<strong>der</strong> Sanierungs- und Reinigungsfi<br />
rma Altola.<br />
<strong>Das</strong> Hochwasser vom 8./9. August<br />
2007 hatte alles zerstört:<br />
Fertigprodukte,Halb fabrikate,<br />
Verpackungsmaterial, Kleinge-<br />
Wir freuen uns auf diesen Lehrgang und<br />
hoffen, im nächsten Jahr starten zu können.<br />
Dies ist aber nur möglich, wenn wir<br />
genügend geeignete Teilnehmende haben.<br />
Bei <strong>der</strong> Gruppengrösse, gehen wir von<br />
mindestens sechs bis acht Personen aus,<br />
zumal wir oft in Zweierteams arbeiten und<br />
mit Abgängen rechnen müssen.<br />
Mit den jetzigen Teilnehmenden wäre <strong>der</strong><br />
Baumontagekurs nicht durchführbar. Von<br />
insgesamt 24 Personen wären gerade mal<br />
zwei geeignet. Kommt hinzu, dass sich das<br />
Angebot auf die Zielgruppe <strong>der</strong> Bildungswerkstatt<br />
(bws) konzentriert.<br />
Wie erwähnt, <strong>der</strong> Lehrgang ist startklar. Wir<br />
haben sogar zwei Schreinereien, in welchen<br />
die Kursabsolventen ihre Kenntnisse<br />
erproben und vertiefen könnten. Was jetzt<br />
noch fehlt, sind die Teilnehmenden. ■<br />
Heinz Wiedmann<br />
räte, Maschinen, Holzvorräte,<br />
Mobiliar. Und es schwemmte unglaubliche<br />
Mengen von Schlamm<br />
… und drei Fische an.<br />
Ströme von Schweiss wurden an<br />
den beiden Tagen beim unfreiwilligen<br />
«Fitness-Training»<br />
vergossen. Der Rieseneinsatz<br />
und die Gewissheit «<strong>Das</strong> packen<br />
wir!» war (und bleibt)<br />
ein unvergessliches Gemeinschaftserlebnis.<br />
3
4<br />
Ein Tag in <strong>der</strong> <strong>Oltech</strong> Morgenstund…<br />
so läuft es rund<br />
Die Oeko-Abteilung <strong>der</strong> oltech<br />
nimmt vor allem Umgebungsund<br />
Waldarbeiten vor. Manchmal<br />
vermittelt sie auch befristete<br />
Einsätze in Firmen. Die<br />
Vielfalt <strong>der</strong> Tätigkeiten und <strong>der</strong><br />
dezentrale Einsatz in Gruppen<br />
erfor<strong>der</strong>n viel Organisationsgeschick,<br />
oft auch die Fähigkeit<br />
zum Improvisieren.<br />
Die Organisation in <strong>der</strong> Oeko-Gruppe ist an<strong>der</strong>s<br />
als in an<strong>der</strong>en Abteilungen, vor allem<br />
bei <strong>der</strong> Arbeitsvorbereitung frühmorgens.<br />
Erscheinen alle Teilnehmenden (TN)? Ist<br />
ein Fahrer anwesend? Wie transportieren<br />
wir die TN an die einzelnen Arbeitsplätze?<br />
Diese und viele weitere Fragen sind zu klären.<br />
Was alles zu erledigen ist, bevor mit<br />
<strong>der</strong> eigentlichen Arbeit gestartet werden<br />
kann, zeigt ein Überblick im Zeitraffer.<br />
06.30 <strong>Das</strong> erste Telefon, ein TN meldet<br />
sich krank, er hustet deutlich hörbar. Ich<br />
gebe ihm den Hinweis auf die Arztzeugnisregelung<br />
und wünsche gute Besserung.<br />
06.40 Fahrt in die oltech, <strong>der</strong> Wetterbericht<br />
ist durchzogen, er meldet wenig Regen.<br />
06.50 In <strong>der</strong> oltech fi nden sich bereits<br />
die ersten TN ein. Sie schliessen die Gar<strong>der</strong>obenschränke<br />
auf, um sich mit festem<br />
Schuhwerk, Arbeits- und Regenklei<strong>der</strong>n<br />
und Handschuhen auszurüsten. Die Grundausstattung<br />
im Wert von Fr. 250.– erhalten<br />
sie leihweise.<br />
07.00 Die TN warten vor dem Haupteingang.<br />
Ich bespreche mit dem Gruppenleiter<br />
das geplante Arbeitsprogramm (<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e Gruppenleiter ist in <strong>der</strong> Weiterbildung).<br />
Folgende Arbeitseinsätze sind geplant:<br />
Gunzgen, Kiesgrube: Bäume pfl anzen, 6<br />
TN (inkl. ein Fahrer). Nie<strong>der</strong>buchsiten, Jura<br />
AG, Elektroapparate: Kommissionierarbeiten,<br />
5 TN (inkl. Fahrer). Schönenwerd,<br />
Einwohnergemeinde: Freischneiden mit<br />
Maschinen, 5 TN (exkl. Führungsperson).<br />
Schönenwerd, Bally-Park: Strassenneubau/Lauben,<br />
allgemeiner Unterhalt, 10 TN<br />
(exkl. Führungsperson).<br />
<strong>Das</strong> Telefon klingelt wie<strong>der</strong>, ein TN kann<br />
sich vorstellen gehen.<br />
07.10 Besprechung und Zuweisung <strong>der</strong><br />
Arbeitsplätze.<br />
Die Gruppe «Gunzgen» ist selbständig, sie<br />
wird vor Ort vom zuständigen Gemeindeförster<br />
betreut und fachlich angewiesen.<br />
Kurz werden mit den sechs TN die Fahrroute<br />
und <strong>der</strong> Ort besprochen, an dem sie sich<br />
melden müssen. Die Pause wird die Grup-<br />
Frühmorgens in <strong>der</strong> Oeko-Abteilung: Sind alle da? Haben wir einen Fahrer? Wie gelangen wir an die Arbeitsplätze?<br />
pe vor Ort verbringen, das Mittagessen in<br />
<strong>der</strong> oltech einnehmen. Die Bestellung wird<br />
aufgenommen: vier Menus (davon eines<br />
ohne Schweinefl eisch), ein Salatteller.<br />
Die «Jura-Gruppe» wird zusammengestellt.<br />
Es müssen kräftige Personen sein, gilt es<br />
doch mehrere Paletten mit Kaffeemaschinen<br />
auszupacken, die Betriebsanleitungen<br />
von Deutsch auf Englisch zu wechseln und<br />
beim Auswechseln <strong>der</strong> Stecker mitzuhelfen.<br />
Kurz vor <strong>der</strong> Abfahrt merkt einer, dass<br />
er am frühen Nachmittag einen wichtigen<br />
Termin hat. Folglich muss umdisponiert<br />
werden, er kommt in eine an<strong>der</strong>e Gruppe.<br />
Gefahren wird zu den Arbeitsplätzen in<br />
Personentransportern mit sechs Plätzen.<br />
Die Oeko-Truppe hat vier solcher Busse<br />
sowie einen 5-Plätzer, zusammen also 29<br />
Plätze.<br />
Die Vollauslastung <strong>der</strong> Abteilung beträgt<br />
34 TN plus drei Führungspersonen. Wenn<br />
alle kommen, entstehen Platzprobleme.<br />
Dies war aber noch nie <strong>der</strong> Fall. Krankheit,<br />
Amts-, Arzt- o<strong>der</strong> Vorstellungstermine, Ferien<br />
sind Gründe für Absenzen.<br />
Heute ist ein guter Tag, wir haben genügend<br />
TN mit Führerausweis. <strong>Das</strong> ist alles<br />
an<strong>der</strong>e als selbstverständlich. Fehlt ein<br />
Fahrer, muss halt jemand aus einer an<strong>der</strong>en<br />
Abteilung einspringen!<br />
<strong>Das</strong> Wetter verschlechtert sich und dies<br />
tun auch die Minen <strong>der</strong> TN. «Es gibt kein<br />
schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung».<br />
Diesen Satz meines Lehrmeisters verkneife<br />
ich mir. <strong>Das</strong> Arbeitsprogramm aber wird<br />
durchgezogen, auch bei Regen.<br />
Im Bally-Park wird um 08.00 Uhr Kies geliefert,<br />
mit welchem die Strassen nach<br />
dem Hochwasserschaden wie<strong>der</strong> aufge-
aut und planiert werden. Walze, Werkzeug<br />
und Absperrmaterial wurden bereits<br />
gestern zusammengestellt.<br />
Ein Gruppenleiter geht mit <strong>der</strong> «Freischnei<strong>der</strong>-Gruppe»<br />
nach Schönenwerd,<br />
um Arbeiten für die Einwohnergemeinde<br />
zu erledigen. Maschinen, Betriebsstoff und<br />
Werkzeug sind im Fahrzeug verstaut. Die<br />
Gruppe ist beweglich und wird anhand<br />
eines Planes die Arbeitsorte anfahren.<br />
07.20 Die 5 TN für die Jura AG sind weg.<br />
Die sechs für die Kiesgrube auch, die fünf<br />
nach Schönenwerd machen sich auch auf<br />
den Weg.<br />
Im Januar 2007 trat <strong>der</strong> vierzigjährige<br />
Schweizer M.B. mit einem Pensum von<br />
60% in die Reinigungsabteilung ein. Von<br />
Anfang an zeigte er eine positive Einstellung<br />
zu den verschiedenen Arbeiten.<br />
Sein Hauptziel war klar: In einem Reinigungsunternehmen<br />
so schnell wie möglich<br />
eine feste Stelle fi nden und Beruf begleitend<br />
die Hauswartschule besuchen.<br />
Die Alkoholprobleme hatte er mit medizinischer<br />
Kontrolle im Griff. Bereits nach<br />
einem Monat wurde <strong>der</strong> oltech-Einsatz<br />
auf seinen ausdrücklichen Wunsch auf<br />
100% aufgestockt.<br />
Vielseitig einsetzbar<br />
Nach kurzer Zeit arbeitete M.B. selbständig,<br />
bis hin zu Grundreinigungen von<br />
Bodenbelägen. Da er schon über Reinigungserfahrungen<br />
verfügte, konnte<br />
er nach kurzer Anweisung ohne grosse<br />
Mühe die Einscheibenmaschine bedienen.<br />
Darüber hinaus war er in <strong>der</strong> Büro-,<br />
Sanitär- und Baufeinreinigung tätig.<br />
Begleitend zur Arbeit besuchte er die<br />
Module 1 bis 7 des ABC Reinigungskurses,<br />
den er mit dem Zertifi kat abschloss.<br />
Jetzt stehen noch sieben da, es sollten<br />
doch zehn sein. Aha, einer ist schon wie<strong>der</strong><br />
auf <strong>der</strong> Toilette. Zwei fehlen jedoch.<br />
Wir warten nicht auf die beiden und fahren<br />
in den Bally-Park.<br />
07.45 Im Bally-Park klingelt das Telefon<br />
mehrmals nacheinan<strong>der</strong>: Die TN in <strong>der</strong><br />
Jura AG und jene in <strong>der</strong> Kiesgrube melden,<br />
dass sie angekommen sind. Am Abend<br />
werden sie mir ihre Eindrücke übermitteln.<br />
Die Essensbestellung wird zusammengestellt<br />
und an die Kantine <strong>der</strong> oltech weitergeleitet.<br />
Um 11.30 Uhr kann das Essen<br />
in einer Warmhaltebox geholt werden.<br />
Anschliessend wechselte M.B. in die Cafeteria,<br />
wo er kochte, den Menüplan erstellte,<br />
die Kasse bediente, Tagesabrechnungen<br />
erstellte und die Arbeitseinteilung<br />
des Personals vornahm. Auch diese Arbeiten<br />
führte er mit hohem Engagement<br />
aus.<br />
Die Türe öffnet sich<br />
Gut vier Monate nach seinem Eintritt in<br />
die oltech fand M.B. in <strong>der</strong> Reinigungsfi rma<br />
Son<strong>der</strong>egger AG, Wangen bei <strong>Olten</strong>,<br />
eine Festanstellung, mit <strong>der</strong> Option, dass<br />
er die Hauswartschule besuchen kann.<br />
Schon nach zwei weiteren Wochen war<br />
es so weit: M.B. besucht berufsbegleitend<br />
die Hauswartschule.<br />
Auch in <strong>der</strong> jetzigen Firma wird er als<br />
Allroun<strong>der</strong> eingesetzt. Abwechselnd mit<br />
kurzen Einsätzen nimmt er in <strong>der</strong> Zweigfi<br />
rma Farebo Bodengrundreinigungen auf<br />
Naturstein vor. Zurzeit unterstützt er bei<br />
<strong>der</strong> Atel in <strong>Olten</strong> den Hauswart. ■<br />
Cornelia Suter<br />
Die TN werden an den Maschinen instruiert.<br />
08.00 Wie<strong>der</strong> klingelt das Telefon, ein<br />
TN hat sich verschlafen und fragt, ob ihn<br />
jemand in <strong>Olten</strong> holt. Nein, er muss selber<br />
schauen, wie er auf schnellstmöglichem<br />
Weg in den Bally-Park kommt.<br />
Nun läuft alles (vorläufi g) rund, das Tagwerk<br />
kann beginnen.<br />
■<br />
Walter Kiener<br />
Nahaufnahme Von <strong>der</strong> Sozialwerkstatt<br />
zur Hauswartschule<br />
Schon längere Zeit arbeitslos, Alkohol- und Rückenprobleme<br />
– mit einem Teilpensum startete M.B. in <strong>der</strong> Sozialwerkstatt<br />
(sws) <strong>der</strong> oltech. Vier Monate später: Festanstellung in einem<br />
Reinigungsunternehmen und Besuch <strong>der</strong> Hauwartschule. Eine<br />
Erfolgsgeschichte.<br />
5
6<br />
Sozialfi rmen: Aus Abwesenden werden Anwesende auf dem Arbeitsmarkt<br />
Sozialfi rmen schaffen Nischenarbeitsplätze für Behin<strong>der</strong>te und Ausgesteuerte. Sie entlasten die<br />
Sozialhilfe und för<strong>der</strong>n die Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung in den ersten Arbeitsmarkt.<br />
Sozialfi rmen sind Institutionen an <strong>der</strong><br />
Nahtstelle zwischen Beschäftigungsprogrammen<br />
und geschützten Werkstätten<br />
auf <strong>der</strong> einen Seite und nach ausschliesslich<br />
wirtschaftlichen Gesichtspunkten orientierten<br />
Firmen auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>n Seite.<br />
Sie beschäftigen je nach Defi nition mindestens<br />
30 Prozent körperlich o<strong>der</strong> geistig<br />
leistungsbeeinträchtigte Menschen und<br />
erwirtschaften mit Dienstleistungen und<br />
Waren zu Marktpreisen mindestens 50<br />
Prozent eigene Finanzmittel. Sozialpolitisch<br />
sind sie nicht unumstritten. Die Rede<br />
ist von staatlich subventioniertem Lohndumping<br />
im untersten Einkommenssegment<br />
o<strong>der</strong> von 1000-Franken-Jobs.<br />
Schwerpunkte in Deutschland<br />
und England<br />
In Deutschland sind Integrationsfi rmen<br />
seit den siebziger Jahren bekannt und zunehmend<br />
breit vertreten. Inzwischen sind<br />
sie staatlich anerkannt und somit auch<br />
fi nanziell unterstützt. In England wurden<br />
«social fi rms» als Mittel gegen die hohe<br />
Arbeitslosigkeit und nicht weniger auch<br />
gegen die leeren Haushaltskassen <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Hand gegründet: Häufi g sind sie<br />
in Bereichen Abfallentsorgung, Recycling,<br />
Gebäudeunterhalt an staatlichen Wohnungen<br />
und Geschäftshäusern, für die Versorgung<br />
und Alltagspfl ege von älteren und<br />
behin<strong>der</strong>ten Menschen, für die Entfernung<br />
von Graffi ti und die Grünraumverschönerung<br />
zuständig. Um die Jahrtausendwende<br />
entstanden in Grossbritannien fast unzählige<br />
soziale Firmen (Sozialfi rmen in Europa:<br />
www.cefec.de).<br />
Sachthema<br />
Chancen und Risiken<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen an Arbeitnehmende<br />
sind in den letzten Jahren gestiegen.<br />
Eine zunehmende Zahl von Personen im<br />
erwerbsfähigen Alter scheidet zumindest<br />
temporär aus dem Erwerbsprozess<br />
aus. Dies führt zu einem Anstieg <strong>der</strong> Sozialausgaben.<br />
Wenn politisch am Prinzip<br />
«workfare» (Sozialhilfe mit Arbeitspfl icht)<br />
festgehalten werden soll, bieten sich Sozialfi<br />
rmen an, da sie durch ihre Nähe zum<br />
ersten Arbeitsmarkt stets als Sprungbrett<br />
für die Mitarbeitenden dienen können und<br />
gleichzeitig durch eine gewisse Eigenwirtschaftlichkeit<br />
diese Integrationsleistung<br />
erst noch vergleichsweise günstig anbieten<br />
können.<br />
Die Verquickung von staatlichen Transferleistungen<br />
an Arbeitnehmende mit <strong>der</strong><br />
Bedingung <strong>der</strong> Mitarbeit in einer Sozialfi rma<br />
wird sich bei <strong>der</strong> Motivation <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />
teils negativ auswirken.<br />
Die Angst, die hinter dieser Bedingung<br />
steckt, wird auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite bei den<br />
Arbeitgebern fast völlig ausser Acht gelassen:<br />
Sozialfi rmen mit staatlich subventionierten<br />
Löhnen verän<strong>der</strong>n das Gefüge im<br />
Arbeitsmarkt. Es besteht die Gefahr, dass<br />
Firmen unrentable Bereiche abstossen und<br />
in Sozialfi rmen integrieren.<br />
■<br />
Matthias Maurer<br />
Mathias Maurer ist Sozialarbeiter im Integrationsprojekt<br />
Gump- und Drahtesel, Bern-Liebefeld. Er hat<br />
an <strong>der</strong> Fachhochschule für Sozialarbeit Bern eine<br />
Diplomarbeit über Sozialfi rmen verfasst.<br />
Sozialfi rmen:<br />
Gelingt <strong>der</strong><br />
Schritt in den<br />
Arbeitsmarkt?<br />
Stiftung für Arbeit –<br />
ein Erfolgsmodell<br />
Die in St. Gallen ansässige Stiftung für<br />
Arbeit hat kleinere Zweignie<strong>der</strong>lassungen<br />
in Arbon und Wallisellen (ZH).<br />
Sie beschäftigt 600 Mitarbeitende, welche<br />
von den Sozialämtern zugewiesen<br />
werden. Zwei Drittel unter ihnen sind<br />
Männer, die Hälfte Auslän<strong>der</strong>innen und<br />
Auslän<strong>der</strong>. Viele sind beim Eintritt schon<br />
seit Jahren arbeitslos.<br />
Die Arbeitsplätze sind unbefristet. Sie<br />
umfassen Produktion, Recycling, Montage,<br />
Verkauf, Akquisition, Administration.<br />
Die Stiftung für Arbeit weist einen Eigenfi<br />
nanzierungsgrad von 50% auf. Sie betreibt<br />
auch ein Temporärbüro, welches<br />
dazu beiträgt, die Kluft zwischen <strong>der</strong> Sozialfi<br />
rma und dem ersten Arbeitsmarkt<br />
sowie die Ängste <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />
abzubauen. Mit einer Vermittlungsquote<br />
von jährlich 40% gilt sie <strong>der</strong>zeit als Vorzeigebetrieb<br />
unter den Sozialfi rmen.<br />
Weitere <strong>Info</strong>rmationen unter<br />
www.stiftungfuerarbeit.ch VM
Im Team <strong>der</strong> oltech wirkt ein Schauspieler<br />
und Regisseur mit. Peter Hess, Leiter<br />
<strong>der</strong> Metallwerkstatt, hat seit längerem die<br />
Liebe zum Theater entdeckt. Zunächst half<br />
er seiner Frau, einer gelernten Coiffeuse,<br />
beim Schminken einer Laientheatergruppe.<br />
«Hättest du nicht Lust, einmal als Schauspieler<br />
einzusteigen», fragte sie ihn vor<br />
einigen Jahren. Er hatte. Peter Hess begann<br />
seine Karriere in einer Nebenrolle als<br />
Arzt. Sofort hat es ihm «den Ärmel reingenommen».<br />
Im folgenden Jahr wurde er<br />
Porträt Vom Schminker<br />
zum Regisseur<br />
Der Mensch besteht nicht nur aus Arbeit. Bunt und vielfältig<br />
sind deshalb die ausserberufl ichen Tätigkeiten <strong>der</strong> oltech-<br />
Mitarbeitenden. Wir stellen diese in regelmässiger Folge vor.<br />
zum dubiosen Tierarzt beför<strong>der</strong>t. Danach<br />
erhielt er die Hauptrolle als altern<strong>der</strong> Frauenheld,<br />
welcher von <strong>der</strong> jüngsten bis zur<br />
ältesten Frau durchgereicht und sogar in<br />
einen Geissenstall gesperrt wird.<br />
Peter Hess hat auch schon Regie geführt,<br />
nachdem er in gezielten Kursen das nötige<br />
Grundwissen erworben hatte. «Du liest<br />
verschiedene Theaterskripts und plötzlich<br />
– klick – entsteht in deinem Kopf ein Bild,<br />
das immer schärfere Konturen gewinnt.<br />
Nun geht es darum, den Funken auf die<br />
Schauspieler zu übertragen und das Stück<br />
«Arbeit ist ein Dürfen»<br />
Jungen Menschen ohne Arbeit<br />
o<strong>der</strong> Lehrstelle hilft das Lehreinstiegssemester<br />
(les) beim<br />
Einstieg in die Arbeitswelt.<br />
Einige nutzen diese Chance,<br />
wie <strong>der</strong> Bericht einer<br />
Teilnehmerin eindrücklich<br />
beweist.<br />
Am 8. Dezember 2006 trat ich in<br />
die oltech ein. Am Anfang war ich in<br />
<strong>der</strong> Holzabteilung tätig. Dort begann<br />
ich langsam zu verstehen, dass Arbeit<br />
heutzutage ein Dürfen ist! Zuvor war ich<br />
mir noch nicht bewusst, wie wichtig es ist,<br />
sein Leben in die Hand zu nehmen.<br />
Nicht aufgeben…<br />
Mit Hilfe von Herrn Hess schrieb ich Bewerbungen.<br />
Ich wurde immer selbstbewusster<br />
und motivierter und wusste nun,<br />
was ich wirklich will. Ich habe gelernt,<br />
dass ich nicht aufgeben darf, wenn mir etwas<br />
nicht so gelingt, wie ich es mir wünsche.<br />
Ich muss durchhalten, bis ich mein<br />
Ziel erreicht habe.<br />
<strong>Das</strong> gilt auch für die Arbeit. Selbst wenn<br />
ich einmal eine nicht so angenehme Arbeit<br />
verrichten muss, heisst es für mich:<br />
nicht aufgeben, son<strong>der</strong>n durchhalten,<br />
denn es wird wie<strong>der</strong> bessere Zeiten geben.<br />
Ich habe gemerkt, dass ich zuverlässig<br />
und pünktlich bin, die Arbeit sorgfältig<br />
verrichte und mich gut ausdrücken kann.<br />
mit ihnen zu entwickeln.» Mit klaren Worten<br />
bringt er seine Freude an <strong>der</strong> Regietätigkeit<br />
auf den Punkt.<br />
Während rund zwanzig Jahren war <strong>der</strong> Vater<br />
von drei Töchtern (18, 12 und 9) zudem<br />
begeisterter Eishockeyspieler. Seine sportlichen<br />
Aktivitäten konzentriert er heute<br />
auf das Velo fahren.<br />
Kurz, neben seiner anspruchsvollen Berufstätigkeit<br />
wird es ihm auch in <strong>der</strong> Freizeit<br />
nie langweilig.<br />
■<br />
Viktor Moser<br />
Echo<br />
…. und an<strong>der</strong>en vertrauen<br />
Zusätzlich habe ich gelernt, einem Menschen<br />
zu vertrauen, was ich aufgrund von<br />
schlechten Erfahrungen sehr lange nicht<br />
konnte. Eine sehr positive Erfahrung war es<br />
für mich, dass ich mit Abteilungsleitern<br />
und Chefs auch mal über ein privates<br />
Problem sprechen konnte. <strong>Das</strong> gab<br />
mir das Gefühl, dass an<strong>der</strong>e Menschen<br />
mir wohl- gesinnt sind. Ich<br />
wurde ernst genommen und verstanden.<br />
In verschiedenen Abteilungen habe<br />
ich mit an<strong>der</strong>en Kolleginnen und Kollegen<br />
zusammengearbeitet. Ohne Arbeit<br />
wird ein Mensch allmählich krank.<br />
Ich will und ich muss aus meinem Leben<br />
etwas Gutes machen! <strong>Das</strong> wurde mir klar.<br />
■<br />
Eine Teilnehmerin aus dem Lehreinstiegssemester (les)<br />
Nachsatz: Die Teilnehmerin hat ein<br />
wichtiges Teilziel erreicht. Im August<br />
2007 begann sie eine Lehre als Logistikassistentin.<br />
7
8<br />
Interview<br />
«Wir können uns besser auf das<br />
Coaching konzentrieren»<br />
Ruth Rubin: Intensives Coaching – optimaler Bewerbungssupport – wertvolle Gespräche mit den Abteilungsleitern<br />
Viel weniger Administration,<br />
intensiveres Coaching – das<br />
ist das Fazit von Ruth Rubin<br />
(Personalmanagement) nach<br />
<strong>der</strong> Reform des Teilnehmermanagements.<br />
Die verstärkte<br />
Arbeitsteilung setzt Ressourcen<br />
frei, erfor<strong>der</strong>t aber auch einen<br />
ständigen <strong>Info</strong>rmationsfl uss.<br />
inform: Seit einem Jahr ist das Teilnehmermanagement<br />
(TM) unterteilt in<br />
Frontoffi ce, Jobmanagement und Personalmanagement.<br />
Was hat sich für<br />
dich geän<strong>der</strong>t?<br />
Ruth Rubin: <strong>Das</strong> Frontoffi ce nimmt alle<br />
Anmeldungen entgegen und plant die<br />
Termine für Zwischen- und Abschlussgespräche.<br />
<strong>Das</strong> ist für uns eine enorme<br />
administrative Entlastung. Wir beginnen<br />
am Montagmorgen jeweils gleich mit den<br />
Einführungstagen und verfügen über eine<br />
Liste mit allen Teilnehmenden.<br />
Auch die Anzahl Telefonate ist markant zurückgegangen.<br />
Als Folge davon beschränkt<br />
sich nun allerdings <strong>der</strong> Kontakt zu den<br />
regionalen Arbeitsvermittlungszentren<br />
(RAV) und kommunalen Sozialämtern nur<br />
noch auf beson<strong>der</strong>e Vorfälle bei einzelnen<br />
Teilnehmenden.<br />
Zusammengefasst lässt sich feststellen:<br />
Wir können uns wesentlich besser auf das<br />
Coaching <strong>der</strong> Teilnehmenden konzentrieren,<br />
haben aber weniger den Gesamtüberblick.<br />
Aus diesem Grunde ist ein intensiver<br />
<strong>Info</strong>rmationsfl uss zwischen Frontoffi ce,<br />
Jobmanagement und Personalmanagement<br />
sowie mit den Abteilungen nötig.<br />
Wie sieht das Teilnehmercoaching<br />
konkret aus?<br />
Nach dem Einführungsmorgen führen wir<br />
die individuellen Vertragsgespräche durch.<br />
Am zweiten Morgen starten wir mit dem<br />
Bewerbungssupport. Wir erstellen mit<br />
den Teilnehmenden die Lebensläufe und<br />
analysieren ihre Arbeitszeugnisse. Danach<br />
werden sie mit Daniel Steiner vom Jobmanagement<br />
vernetzt.<br />
Im Laufe eines dreimonatigen Einsatzes<br />
fi ndet jeden Monat ein Gespräch mit dem<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Teilnehmenden statt. Es geht unter<br />
an<strong>der</strong>em darum, die Zielvorgaben und<br />
den Stand <strong>der</strong> Bewerbungen zu überprüfen<br />
und anstehende Probleme, z.B. die<br />
Vernetzung mit Fachstellen, anzugehen.<br />
Kannst du den Bewerbungssupport<br />
noch genauer beschreiben?<br />
Wir geben Musterbriefe ab o<strong>der</strong> korrigieren<br />
Bewerbungsbriefe, die die Teilnehmenden<br />
selbst o<strong>der</strong> mit Unterstützung von Drittpersonen<br />
erstellt haben. Wenn jemand<br />
dazu nicht in <strong>der</strong> Lage ist, schreiben wir<br />
ausnahmsweise auch mal einen Bewerbungsbrief.<br />
Darüber hinaus führt das Jobmanagement<br />
eine Schulungssequenz für<br />
Bewerbungen durch. Zurzeit analysieren<br />
wir den gesamtem Bewerbungssupport.<br />
Es ist sehr wichtig, dass wir mit den Personalberatenden<br />
<strong>der</strong> RAV die Möglichkeiten<br />
und Grenzen des Bewerbungssupports besprechen<br />
und unsere Rolle klären.<br />
Zu eurem Aufgabengebiet gehört<br />
auch das Verfassen <strong>der</strong> Zwischen- und<br />
Schlussberichte. Worauf achtet ihr bei<br />
dieser Arbeit?<br />
Dank des verstärkten Coachings können<br />
wir neben den Protokollen auch unsere<br />
unmittelbare Sichtweise vermehrt in die<br />
Berichte integrieren. Die Diskussion mit<br />
den Abteilungsleitern ist dadurch intensiver<br />
geworden. Diese Gespräche sind sehr<br />
wertvoll.<br />
Was sind deine Anliegen für die nächste<br />
Zukunft?<br />
Oft wäre es hilfreich, mehr Vorinformationen<br />
über zugewiesene Teilnehmende<br />
zu erhalten. Es macht wenig Sinn, immer<br />
wie<strong>der</strong> am Nullpunkt zu beginnen.<br />
Bei <strong>der</strong> Weiterentwicklung unserer Angebote<br />
ist zudem zu berücksichtigen, dass<br />
unser Zielpublikum zunehmend Mehrfachproblematiken<br />
aufweist. Ein effi zientes<br />
Coaching wird deshalb zeitaufwändiger. ■<br />
Viktor Moser<br />
<strong>Oltech</strong> <strong>GmbH</strong><br />
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