Baumklettern und Baumhausbau - Naturerlebnis

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Baumklettern und Baumhausbau Naturfreunde Seminar 05.-09.04.2009 Mag. Albert Iglseder Tag 1 Gruppe, die ein Baumhaus bauen soll, lernt unbedingt zuerst einheitlich die gleiche Art zu Sichern, keine Kompromisse. Jeder muss es auf EINE Weise machen….überschaubarer! Gruppenstruktur: entweder kleinere Gruppe oder das Alter höher ansetzen. Ca. 6-8 TN bei 2 TrainerInnen Ideal: Alter älter als 14 Jahre, 6 TeilnehmerInnen, 2 TrainerInnen Beim Baumklettern wird ausschließlich mit TN im TOPEROPE geklettert. Keine Vorstiegssituation!! (außer vielleicht beim Aufbau für TrainerIn) Es wird eine Topropestation eingerichtet: Material: 1 Schwerlastschlinge (SLS) mit Ankerstich unbedingt um den Baum nicht um einen Ast! 2 gegengleich eingehängte HMS Schraubkarabiner Abbau: 1 Karabiner in der anderen Ankerstichschlaufe mit Abzugsseil (oder dickerer Reepschnur) Oberhalb der Toprope Station wird ein Einzelstrang eingehängt, zur Bergung/Begleitung von TN In der Gruppe werden 3er Seilschaften gebildet: 1 Kletterer, 1 Sicherer, 1 Hintersicherer. Ablauf immer gleich halten. Partnercheck! Sicherer kontrolliert Kletterer und umgekehrt! Gurte werden gecheckt, könnten unterschiedlich sein, Einbindeknoten (gesteckter Achter) und Sicherungsgeräte. Der Knoten im Seilende wird vom Kletterer geprüft, und zwar unmittelbar vor dem Klettern. Wie komme ich auf einen Baum? • Vorstieg ist zu vermeiden • Wurfsack mit einer Plastikschnur • Seil werfen Der Wurfsack wird mit einem Bulinknoten an die Plastikschnur befestigt Annette Marchl, 2009 1

<strong>Baumklettern</strong> <strong>und</strong> <strong>Baumhausbau</strong><br />

Naturfre<strong>und</strong>e Seminar<br />

05.-09.04.2009<br />

Mag. Albert Iglseder<br />

Tag 1<br />

Gruppe, die ein Baumhaus bauen soll, lernt unbedingt zuerst einheitlich die gleiche<br />

Art zu Sichern, keine Kompromisse. Jeder muss es auf EINE Weise<br />

machen….überschaubarer!<br />

Gruppenstruktur: entweder kleinere Gruppe oder das Alter höher ansetzen. Ca. 6-8<br />

TN bei 2 TrainerInnen<br />

Ideal: Alter älter als 14 Jahre, 6 TeilnehmerInnen, 2 TrainerInnen<br />

Beim <strong>Baumklettern</strong> wird ausschließlich mit TN im TOPEROPE geklettert.<br />

Keine Vorstiegssituation!! (außer vielleicht beim Aufbau für TrainerIn)<br />

Es wird eine Topropestation eingerichtet:<br />

Material:<br />

1 Schwerlastschlinge (SLS) mit Ankerstich unbedingt um<br />

den Baum nicht um einen Ast!<br />

2 gegengleich eingehängte HMS Schraubkarabiner<br />

Abbau: 1 Karabiner in der anderen Ankerstichschlaufe<br />

mit Abzugsseil (oder dickerer Reepschnur)<br />

Oberhalb der Toprope Station wird ein Einzelstrang<br />

eingehängt, zur Bergung/Begleitung von TN<br />

In der Gruppe werden 3er Seilschaften gebildet: 1 Kletterer, 1 Sicherer,<br />

1 Hintersicherer.<br />

Ablauf immer gleich halten.<br />

Partnercheck! Sicherer kontrolliert Kletterer <strong>und</strong> umgekehrt! Gurte werden gecheckt,<br />

könnten unterschiedlich sein, Einbindeknoten (gesteckter Achter) <strong>und</strong><br />

Sicherungsgeräte.<br />

Der Knoten im Seilende wird vom Kletterer geprüft, <strong>und</strong> zwar unmittelbar vor<br />

dem Klettern.<br />

Wie komme ich auf einen Baum?<br />

• Vorstieg ist zu vermeiden<br />

• Wurfsack mit einer Plastikschnur<br />

• Seil werfen<br />

Der Wurfsack wird mit einem Bulinknoten an die Plastikschnur befestigt<br />

Annette Marchl, 2009 1


Es gibt verschiedene Möglichkeiten ein Seil zu fixieren:<br />

• Toprope Station mit Ankerstich um Baum mit SLS wie oben beschrieben<br />

• Kambiumschoner auch um dem Baum nicht um einen Ast!<br />

• Seilschlaufe um einen Stamm<br />

Methode: Kambiumschoner:<br />

In das eine Ende der SLS wird ein schmaler Karabiner<br />

(Feuerwehrkarabiner) gebracht, durch ihn wird der<br />

Wurfsack gebracht, der vorher schon über den<br />

gewünschten Baum geworfen worden ist.<br />

Feuerwehrkarabiner mit Zange zudrehen, <strong>und</strong> so am<br />

Baum platzieren, dass durch mögliche Erschütterungen,<br />

der Karabiner nicht aufgedreht wird!<br />

Danach wird das andere Ende der Plastikschnur an das andere<br />

Ende der SLS in die man 2 HMS Schraubkarabiner gegengleich<br />

einhängt gebracht, auf dieser Seite der Plastikschnur wird der<br />

Kambiumschoner aufgezogen.<br />

ACHTUNG: Den Moment abwarten, bis Sack von selbst<br />

runterkommt!<br />

Achtung: auf dem Bild sind KEINE 2 HMS Karabiner!<br />

Danach wird an die Plastikschnur das Kletterseil angebracht. Mit einem<br />

Mastwurfknoten <strong>und</strong> einem einfachen Schlag, damit das Seil im Karabiner nicht<br />

hängen bleibt<br />

Abbau: Knoten (Sackstich) im Seil machen.<br />

ACHTUNG: so abziehen, dass der Knoten ZUERST durch die 2 großen HMS<br />

Karabiner läuft, danach im kleinen Feuerwehrkarabiner hängen bleibt, <strong>und</strong> somit die<br />

gesamte SLS mitnimmt.<br />

Annette Marchl, 2009 2


Methode: Seilschlaufe um einen Baum<br />

Aufbau: mit Wurfsack zuerst auf einen Ast werfen.<br />

Danach um den Baumstamm herumgehen. Achtung<br />

dabei auf Äste die eventuell in dieser Höhe oder auch<br />

tiefer sein können, die würden die Schlaufe „stören“. Um<br />

eine zu große Schlaufe zu vermeiden, muss man<br />

solange das Wurfsackerl werfen, bis kein störender Ast<br />

mehr dazwischen ist.<br />

Das Seil wird wieder mit Mastwurfknoten <strong>und</strong> einfachem<br />

Schlag an die Plastikschnur aufgezogen.<br />

ACHTUNG: es muss bei dieser Methode genügend Seil auf beiden Seiten bleiben.<br />

Es wird daraufhin eine ACHTERSCHLINGE in das Seil gemacht, in diese 2<br />

gegengleiche HMS Schraubkarabiner gehängt <strong>und</strong> in das andere Seil gehängt.<br />

Die Achterschlinge mit den beiden Karabinern wird so hoch als möglich platziert.<br />

Diese Methode ist zum Anbringen eines Einzelstranges geeignet, <strong>und</strong> ist auch<br />

schnell wieder abgebaut, da es keine eigene Einrichtung dafür braucht. Man zieht<br />

einfach wieder an dem Seilende, an dem die beiden Karabiner wieder<br />

herunterkommen.<br />

ACHTUNG: die Seilenden müssen unbedingt ordentlich versorgt werden. Zb an<br />

einem anderen Baum mit SLS <strong>und</strong> Karabiner fixieren<br />

Aufstiegshilfen auf einen Baum für TN:<br />

Mit SLS Mit Klettergriffen…..<br />

Materialk<strong>und</strong>e:<br />

• was hält das Material?<br />

Zb: Reepschnur mit Durchmesser 6mm<br />

Formel: Durchmesser zum Quadrat x 20= soviel kg hält das Material<br />

36.20= 720kg<br />

Bei Klettermaterial wird die tatsächliche Bruchlast angegeben<br />

Industriematerial (SLS) ist weit mehr belastbar<br />

Annette Marchl, 2009 3


• Sturzfaktor<br />

Ausgegebene Seilmenge: zb 2m Seil, Sturz ist 4m 4:2= 2……ergibt Sturzfaktor 2<br />

Das ist der schwerste Sturz den es gibt!<br />

Außer beim Klettersteg, da ist der Sturzfaktor noch höher<br />

• Normen<br />

CE<br />

EN….Euroäische Normen, gelten nur in Europa<br />

UIAA….sind den EN Normen immer einen Schritt voraus, gelten als DER Stand der<br />

Technik, sind aber nicht echtsverbindlich, haben keinen Gesetzescharakter wie die<br />

EN Normen. Hersteller kann seine Waren nach UIAA prüfen lassen, muss aber nicht<br />

….aus berg & steigen 1/03<br />

• Knoten<br />

Alle Knoten müssen gelegt <strong>und</strong> gesteckt gekonnt werden<br />

Achterknoten: gesteckter Achter zum Einbinden in den Gurt beim Klettern<br />

Achterschlinge<br />

Mastwurf „Mickemouse“ Ohren<br />

Halbmastwurf:<br />

• Ankerstich<br />

• Prusik Bremsklemmknoten, ist eigentlich ein Ankerstich doppelt gelegt,<br />

wichtig ist, dass er sauber liegt! Man nimmt keine Reepschnur unter 4mm.<br />

Verhältnis sollte halb: halb zu dem Seil sein, das ich verwende<br />

Annette Marchl, 2009 4


<strong>Baumklettern</strong> <strong>und</strong> <strong>Baumhausbau</strong><br />

Naturfre<strong>und</strong>e Seminar<br />

05.-09.04.2009<br />

Mag. Albert Iglseder<br />

Tag 2<br />

<strong>Baumhausbau</strong><br />

Theorie: Plattform bauen<br />

Gr<strong>und</strong>gerüst: 4 Pfosten mit 15 cm Durchmesser <strong>und</strong> ca. 3m Länge<br />

8 SLS mit Ankerstich an Baumstamm befestigen, mit Mastwurf darin<br />

die Pfosten , oder wenn sich es von der Länge nicht anders ausgeht,<br />

einfach Pfosten in SLS hineinlegen.<br />

Mit diesen 4 Pfosten, die dann eigentlich nur hängen versuchen ein<br />

Quadrat zwischen 4 Bäumen zu bauen,<br />

ACHUNG: auf genügend Überstand achten!<br />

Plattformskizze: bei 200kg/m²<br />

12cm Pfosten<br />

Grün= SLS Baum<br />

15 cm Pfosten<br />

Blau=Kreuzb<strong>und</strong> Bretter Dürfen nicht mehr als 3m<br />

angenagelt Abstand haben<br />

12cm Pfosten<br />

Sollen 60cm Abstand<br />

voneinander nicht überschreiten<br />

Annette Marchl, 2009 5


Kreuzb<strong>und</strong>knoten:<br />

Der Anfang ist ein ganz normaler Sackstich, mit genügend Seil, dmit noch ein<br />

Weberknoten gemacht werden kann, dann mit Seil immer nach innen verlaufend<br />

Einmal über den einen Pfosten, dann über den anderen gehen. Danach unbedingt<br />

abwürgen! Das ende ist ein Weberknoten, wenn noch genug Seil da ist ein zweiter<br />

auf der anderen Seite!<br />

Was ist beim Bau zu beachten?<br />

• Standort!<br />

• Baumdurchmesser: darf nicht 30cm unterschreiten, am höchsten Befestigungs<br />

Punkt!<br />

• Verhältnis Durchmesser :Höhe= max 20<br />

• Bsp: 30cm : 10m= 30cm : 1000cm= 33 das ist zuviel!<br />

• Totholz begutachten (lassen), wegräumen lassen<br />

Wer? Baumpfleger, Förster, ….<br />

• Baumbewegung berücksichtigen, schwingen gegengleich, deswegen keine<br />

Fixmontage, sondern Aufhängung mit SLS, die möglichst nach unten belastet<br />

werden <strong>und</strong> nicht auf Zug (wenn dann nicht über 30°! !)<br />

MATERIALLISTE für 1 Tag <strong>Baumklettern</strong> für 6 Kinder <strong>und</strong> 1 Trainer<br />

• 2x 60m dynamische Seile, Abzugsseile<br />

• Bandschlingen<br />

• Schwerlastschlingen, unterschiedliche Längen<br />

• Karabiner 3x Stahl, 10 Alu<br />

• Kambiumschoner System<br />

• Klettergurte passend<br />

• Helme<br />

• Sicherungsgeräte<br />

• Wurfsack, Wurfleine (ca. 60m)<br />

Annette Marchl, 2009 6


MATERIAL ZUSÄTZLICH BAUMPLATTFORM<br />

• Viele SLS mind. 20 in verschiedenen Größen <strong>und</strong> Längen<br />

• Bretter versch. Längen, Breiten<br />

• Trägerholz 15cm Durchmesser r<strong>und</strong> oder eckig<br />

• Balken 12cm Durchmesser (Abstand voneinander 60cm)<br />

• Nägel, Hammer (zum Festbinden), Arbeitstasche, Arbeitshandschuhe,<br />

Beißzange<br />

• Reepschnüre 5cm/6cm passend zum Kreuzknoten <strong>und</strong> Prusiken<br />

• Grigri<br />

• Steighilfe<br />

• Foottape oder Bandschlinge<br />

• Rollen (Flaschenzug)<br />

• Zusätzliche Karabiner ca. 40 Stk. einige davon Stahl<br />

• Klettersteigset<br />

• Verschiedene Seile (dynamisch, statisch)<br />

• Für diese Art der Übung genügen Hüftgurte (Ausnahme: dicke,<br />

besonders schlanke Menschen)<br />

EN 15567/1,2 Hochseilgarten Bau Norm ist eine EU Norm<br />

Keine ÖNORM!<br />

Abbau mit Hilfe eines zusätzlichen Karabiners im Ankerstich<br />

Flaschenzug:<br />

Annette Marchl, 2009 7


Sicherungsleine auf der Plattform<br />

Wird innerhalb der Bäume geführt.<br />

Aufbau: SLS um den Baum, HMS Schraubkarabiner, das auf alle 4 Bäume. Dann<br />

wird mit einem statischen Seil eine Achterschlinge in jeden Karabiner gelegt.<br />

Diese Sicherung muss geschlossen geführt werden.<br />

TN gehen zu zweit, einer passt auf den anderen auf, fragt den anderen, ob er<br />

sich schon umhängen darf, dabei ist eine Hand am Seil die andere kann zum<br />

Karabiner greifen <strong>und</strong> umhängen.<br />

Bau einer Aufstiegshilfe:<br />

Aus kurzen R<strong>und</strong>hölzern <strong>und</strong> einem statischen seil wird eine Strickleiter gebaut.<br />

Die Knoten dafür sind Mastwürfe.<br />

Die TN werden während sie die Leiter hinauf klettern wieder topropegesichert.<br />

Die Leiter ist unten fixiert (Zurrgurt)<br />

ACHTUNG: bei Konstruktionen, die stehen bleiben, ubedingst die Leiter Und<br />

herunterhängende Seile versorgen <strong>und</strong> hochbinden!<br />

Mögliche High Lights auf/ in der Plattform:<br />

• Hängesessel montieren (Achtung: TN üssen immer selbst gesichert sein!)<br />

• Hängematte<br />

• Essen auf der Plattform<br />

• Von der Plattform sich selbst abseilen (Abseilen als eigene Aktion)<br />

• Prusiken bis zur Plattform<br />

Annette Marchl, 2009 8

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