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Gestalten Sonderdruck aus STEREO 12/2004 - Kern + ...

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MAGAZIN FÜR HIFI • HIGH END • MUSIK<br />

LICHT-<br />

<strong>Sonderdruck</strong> <strong>aus</strong><br />

<strong>STEREO</strong> <strong>12</strong>/<strong>2004</strong><br />

<strong>Gestalten</strong><br />

Aus dem Schatten abklingender AV-Euphorie lässt Marantz die<br />

„Elfer“-Linie treten. Zwei Stereo-Highlights, die sich<br />

auf klassische Tugenden besinnen und einschlagen werden


von Matthias Böde<br />

Zugegeben, wir genießen die Freude,<br />

neue Komponenten erstmalig in<br />

Betrieb nehmen zu dürfen, öfter als<br />

Sie, liebe Leser. Wer jedoch meint, bei diesen<br />

Gelegenheiten herrsche nur professionelle<br />

Routine vor, der irrt. Gerade,<br />

wenn es um Geräte geht, die man<br />

schon sehnsüchtig erwartet hat. Etwa<br />

Marantz’ großen Stereo-SACD-<br />

Spieler SA-11 S1. Denn neben seiner<br />

klanglichen Potenz ist er ein Credo für<br />

den von uns so geliebten zweikanaligen<br />

Musikgenuss. Bei diesem Player wird<br />

2.0 nicht zur Untermenge des Mehrkanalangebots.<br />

Damit nicht genug, stellt Marantz ihm<br />

den Vollverstärker PM-11 S1 an die Seite,<br />

der ebenfalls streng zweikanalig aufgebaut<br />

ist und wesentliche Techniken <strong>aus</strong> der exakt<br />

vor einem Jahr in <strong>STEREO</strong> getesteten High<br />

End-Kombi SC-7S1/MA-9S1 übernimmt.<br />

Ehrlich gesagt, haben wir dem Player zunächst<br />

den höheren Stellenwert zugesprochen<br />

und den Amp eher als Ergänzung zum<br />

Set gesehen. Nun sind wir allerdings der<br />

Ansicht, dass der PM-11S1 der eigentliche<br />

Hammer des Gespanns ist, was keinesfalls<br />

gegen den SACD-Spieler spricht.<br />

Angenommen, Sie besitzen einen guten<br />

Amp, sagen wir mal einen Marantz PM-17,<br />

und steigen nun zum PM-11S1 auf. In diesem<br />

und anderen Fällen wird er Ihnen die<br />

Sprache verschlagen. Denn nach<br />

kurzer Einspielzeit klingt<br />

der neue Marantz so<br />

souverän und inbrünstig, so farbig und gelassen,<br />

so dominant und leichtfüßig, dass<br />

Sie die 3500 Euro mit Freude als<br />

„zwingende Investition“ verbuchen<br />

werden. Dieser Klang ist die<br />

Inkarnation von „High End“.<br />

Und der SA-11 S1 schlägt in<br />

dieselbe Kerbe. Er besticht<br />

gleichfalls mit geordneter Opulenz<br />

und Klangfarbenreichtum,<br />

Die serienmäßige Metallfernbedienung<br />

umfasst alles,<br />

was der aufgeräumten<br />

Player-Front an<br />

Funktionen fehlt<br />

Gekapselter Trafo, massebewehrtes<br />

Laufwerk – und dazu gibt’s<br />

eine große Netzteilplatine sowie ein aufwändig<br />

bestücktes Wandler/Ausgangs-Board<br />

Die Balance- und Klangregelung<br />

des PM-11S1 sind<br />

nur über die Fernbedienung<br />

steuerbar<br />

Wie üblich füllen<br />

das Netzteil und<br />

die Kühlkörper fast den<br />

gesamten Vollverstärker. Die gekapselte<br />

Vorstufe drängt sich rechts<br />

lässt so manchen Mitbewerber oder ältere<br />

Player blass und fahl erscheinen. Damit<br />

hatten wir insgeheim gerechnet,<br />

denn sein fünfkanaliger „Halbbruder“<br />

SA-17 S1, der mit einem Preis<br />

von 2500 Euro etwas günstiger ist,<br />

hatte uns in Ausgabe 5/03 auch mit<br />

einem betont druckvollen Auftritt<br />

überrascht.<br />

Im Zuge dieses Tests ließen wir die<br />

beiden gegeneinander antreten, und<br />

tatsächlich wirkte der SA-11 im Bass<br />

nur um Nuancen zurückgenommen.<br />

Er stellt die unteren Lagen <strong>aus</strong>gesprochen<br />

„saftig“ und füllig dar,<br />

während sie der SA-17 knorriger abbildet.<br />

Hier könnte man noch von<br />

einem Patt sprechen, doch in den<br />

darüber liegenden Bereichen zieht<br />

der Zweikanalspieler dem fünfkana-<br />

Oben: Kleine<br />

Indikatoren im<br />

Display informieren<br />

über die<br />

Filterwahl und<br />

das Noiseshaping<br />

Unten: Dieser<br />

Steuerchip<br />

wurde von<br />

Marantz programmiert


Im „Bi-Amp“-Modus<br />

wird der linke Kanal<br />

auf beide Kanäle<br />

gelegt. Dann ist ein zweiter<br />

PM-11 für die andere Seite notwendig.<br />

Die doppelten Recorderanschlüsse<br />

waren mal<br />

Usus, sie sind heute selten<br />

ligen davon. Der SA-11<br />

glänzt mit großer Detailfülle<br />

und finessiert seine<br />

Klangbilder stärker <strong>aus</strong> als<br />

der zwar dynamisch gut<br />

zupackende, insgesamt<br />

aber burschikoser auftretende<br />

SA-17. Das erweitert<br />

die Ausdrucksspanne des<br />

SA-11, lässt ihn mal Stimmen<br />

zart umschmeicheln,<br />

mal ein Orchester-Tutti<br />

brachial nach vorne stürmen.<br />

Ein Klasse-Player!<br />

Sorry, dass wir gleich so mit der Tür ins<br />

H<strong>aus</strong> fallen, doch das neue Marantz-Gespann<br />

ist für Betulichkeiten einfach zu brisant.<br />

Da wirft man erst im zweiten Schritt<br />

einen Blick auf Technik und Ausstattung.<br />

Besonders interessant waren für uns auf der<br />

Playerseite dessen umschaltbare Filtercha-<br />

rakteristiken für die CD-Wiedergabe.<br />

Von einem an strenger<br />

Linearität orientierten Typ über<br />

eine Variante mit kürzerem Vorund<br />

längerem Nachschwingen<br />

bis zum radikal impulsoptimierten<br />

Modus ist alles wählbar.<br />

Wir machten die Probe aufs<br />

Exempel und blieben prompt bei<br />

letzterer Einstellung („2“) hängen. Dann<br />

war die Homogenität am natürlichsten,<br />

floss die Musik geschmeidig. Bei Filter „1“<br />

fiel das Klangbild zwar sehr aufgeräumt,<br />

aber auch ein wenig statisch <strong>aus</strong>, während<br />

Marantz stärkt nicht nur seine Zweikanalabteilung,<br />

sondern bietet den HiFi-Fans mit dem TT-<br />

15S1 auch wieder einen Plattenspieler<br />

an<br />

STICHWORT<br />

impulsoptimiertes Filter<br />

Hier hat der digitale Impuls<br />

praktisch kein Vorund<br />

Nachschwingen. In<br />

der Praxis klanglich oft<br />

am überzeugendsten.<br />

Geht mit minimalem Höhenverlust<br />

einher.<br />

es in der frequenzoptimierten Position „3“<br />

an Akkuratesse wie Übersichtlichkeit mangelte<br />

und die Wiedergabe deshalb etwas diffus<br />

erschien. Keine Welten, aber man hört’s.<br />

Zusätzlich ist jede der Einstellungen<br />

durch einen so genannten Noiseshaper ergänzbar,<br />

der während des Abarbeitens der<br />

Filterformeln auf das korrekte Runden der<br />

Bruchstellen achtet, damit ungünstigenfalls<br />

nicht plötzlich ein ganzes Bit fehlt. Der<br />

„DC“-Filter schließlich beseitigt Gleichstromanteile<br />

im Signal gerade älterer Discs.<br />

Auch bei der Wiedergabe von SACDs bleiben<br />

die Filter aktiv, allerdings beschränken<br />

sie dann die Bandbreite des SA-11 auf <strong>12</strong>0<br />

beziehungsweise 100 Kilohertz, um einer<br />

möglichen Schwingneigung des angeschlossenen<br />

Amps vorzubeugen. All diese<br />

Funktionen lassen sich über die formschöne<br />

Metallfernbedienung abrufen, wobei<br />

man jedoch zum Wechseln „Stop“ drücken<br />

muss.<br />

Im Innern des SA-11 nimmt die dreigeteilte<br />

Stromversorgung viel Platz ein. Motor/Steuerung/Display,<br />

die beiden D/A-<br />

Wandler sowie die ebenfalls vollsymmetrisch<br />

<strong>aus</strong>geführten Ausgangsstufen wer-<br />

den separat versorgt, um Interferenzen<br />

zu verhindern. Im Ausgang<br />

finden sich keine integrierten<br />

Operationsverstärker, sondern<br />

die für Marantz typischen,<br />

diskret aufgebauten „HDAM“-<br />

Module, wenn wir diesmal auch<br />

die wertig glänzenden Kupferkappen<br />

vermissten. Ohne habe<br />

es einfach besser geklungen, berichtete Marantz-Geschäftsführer<br />

Rainer Finck. Das<br />

leise Sony-Laufwerk erhielt zur Beruhigung<br />

eine Metallbrücke aufgeschraubt. Dass die<br />

innen verkupferten Gehäuse der neuen<br />

Marantz-Komponenten schwer und<br />

grundsolide sind, haben wir nicht anders<br />

erwartet.<br />

Im Bullauge des PM-11S1 werden<br />

nicht nur der Eingang<br />

und die Lautstärke angezeigt.<br />

Über ein per<br />

Fernsteuerung wählbares<br />

Menü erhält<br />

man Zugriff auf eine<br />

Balanceeinstellung<br />

sowie eine Klangregelung.<br />

Zwei Paar Lautsprecher<strong>aus</strong>gänge sind einzeln<br />

schaltbar, der Phonoeingang lässt sich<br />

mit MM- oder MC-Systemen beschicken,<br />

schließlich bietet Marantz mit demTT-<br />

15 S1 (um 1500 Euro) ja seit neuestem einen<br />

mit Clearaudio entwickelten Plattenspieler<br />

an. Wie beim SACD-Spieler sind<br />

beim Vollverstärker die frontseitigen Bedienelemente<br />

in zwei vertikalen Fugen versenkt,<br />

die bläulich illuminiert werden. Auf<br />

Wunsch ist die den hochwertigen Anspruch<br />

der Komponenten unterstreichende Lightshow<br />

abschaltbar.<br />

Die extrem kanalgleich, feinfühlig in 0,5-<br />

Dezibel-Stufen arbeitende Pegelregelung<br />

des PM-11 wird übrigens vom gleichen Widerstandschip<br />

umgesetzt, der auch in der<br />

aufwändigen Vorstufe SC-7 S1 Dienst tut.<br />

Wie dort wird auch hier jeder der Eingänge<br />

mit Hilfe eines kleinen Verstärkers gepuffert,<br />

was Kabeleinflüsse gering halten soll.<br />

Eine konsequente Lösung.<br />

Im dicken Trafo des Vollverstärkers befinden<br />

sich Extrawicklungen für den integrierten<br />

Pre, bei denen eine Spule hochfrequente<br />

Störungen <strong>aus</strong> dem Netz unterdrückt.<br />

Ein zweiter, kleinerer Umspanner<br />

hält den Standby-Betrieb aufrecht und versorgt<br />

die Steuerung. Damit beim Einschalten<br />

des kräftigen Amps die H<strong>aus</strong>sicherung<br />

nicht ‘r<strong>aus</strong>springt, fährt der PM-11 die<br />

Leistungsaufnahme sanft hoch.<br />

Als einziges Zugeständnis an die Mehrkanalfraktion<br />

gibt’s eine Schnittstelle für die<br />

Pegelregelung, über die weitere PM-11 sozusagen<br />

als Sklaven eines „Master“-Gerätes<br />

in der Lautstärke fernsteuerbar sind. Dann<br />

wird jeweils ein Amp mit je zwei Kanälen<br />

des analogen 5.1-Ausgangs eines entsprechenden<br />

SACD- oder auch DVD-Audio-<br />

Players versorgt. Marantz selbst stattet<br />

übrigens künftig nur noch seine Multiplayer<br />

mit Mehrkanaltechnik <strong>aus</strong>. Reine SACD-<br />

Spieler wie der SA-11 bleiben puristisch<br />

zweikanalig.<br />

In der Praxis spielte das Marantz-Duo sowohl<br />

miteinander als auch mit anderen<br />

Komponenten vollkommen problemlos.<br />

Dass die beiden bereits ohne Musik eine gediegene<br />

Atmosphäre verbreiten, liegt zum<br />

einen an den aufgeräumten, dicken Frontplatten<br />

mit ihren nach hinten fluchtenden<br />

Flanken – das erinnert schwer an die Endstufen<br />

von Mark Levinson oder Lindemanns<br />

SACD-Player 820 –, aber auch an<br />

den sähmig drehenden Reglern und präzise<br />

geführten Druckknöpfen. Beim PM-11<br />

werden viele Funktionen zudem von dezentem<br />

Relaisklicken begleitet. So etwas<br />

nennen wir das „Accuphase-Feeling“.


Wer das Duett betreibt, der sollte auf eine<br />

symmetrische Verbindung achten, denn so<br />

gerät die Wiedergabe noch ein wenig entspannter,<br />

aufgeräumter und schlüssiger.<br />

Wir haben’s mit je einem XLR- und Cinchbestückten<br />

Satz Sun Wire Audio Reference<br />

probiert, das aufgrund seiner straffen,<br />

durchsichtigen und feinzeichnenden Art<br />

hervorragend zum üppig wie grundtonstark<br />

auftretenden Marantz-Set passt.<br />

Analog zu ersten Statements <strong>aus</strong> dem<br />

Handel, wo die 11er-Serie auf großen Zuspruch<br />

trifft, lässt sich sagen, dass beide Geräte<br />

eine im positiven Sinn röhrenähnliche<br />

Diktion aufweisen. In der Tat zeichnen sich<br />

sowohl der SACD-Spieler als auch der Vollverstärker<br />

durch eine besondere Art von<br />

Schmelz in den Mitten sowie ein goldiges,<br />

sonores Timbre <strong>aus</strong>, das zusätzlich zu aller<br />

gebotenen Perfektion dem Klang eine edle<br />

Note verleiht, die direkt aufs Gefühl zielt.<br />

Schön nachzuvollziehen<br />

etwa mit abwechslungsreichenOrchesterstücken,<br />

die über tendenziell<br />

schlank und analytisch<br />

zeichnende Ketten leicht<br />

Gefahr laufen, <strong>aus</strong>drucksarm<br />

und steril zu wirken.<br />

Nichts davon beim Marantz-Gespann.<br />

Hier<br />

leuchten die Klangfarben,<br />

atmet die Musik in weiten<br />

Melodiebögen richtig<br />

durch, sorgt neben der<br />

weit gespannten räumlichen<br />

Abbildung vor allem<br />

der Schub <strong>aus</strong> dem Frequenzkeller für Energie<br />

und „Dramatik“.<br />

Keine Hektik heißt die Devise, obwohl dynamische<br />

Kontraste deutlich und blitzschnell<br />

umgesetzt werden. Das Set strahlt<br />

exemplarische Ruhe <strong>aus</strong>. Selbst der Phonotrakt<br />

hat mehr Groove als Clearaudios<br />

zum Vergleich mitlaufender Smartphono.<br />

Und so prägnant wie vom SA-11 haben wir<br />

Gitarrensaiten selten gehört. Dies unterstützt<br />

einmal mehr den Eindruck, es mit<br />

„großem HiFi“ zu tun zu haben.<br />

Echte Lichtgestalten also, die beiden Neuzugänge<br />

von Marantz, die nicht nur in ihrer<br />

eigenen Preisklasse vieles in den Schatten<br />

stellen. Und ihr Klang hat das, was gerade<br />

AV-Equipment oft fehlt: eine Seele.<br />

TEST-KETTE<br />

PLATTENSPIELER: Transrotor<br />

Fat BobS/Benz RubyII<br />

(SA)CD-SPIELER: Accuphase<br />

DP-67, Marantz SA-17<br />

S1/SA-8400, Naim CD5x<br />

VOLLVERSTÄRKER: Classé<br />

CAP-2100, Symphonic Line<br />

RG14 2000, T+A V10, Vincent<br />

SV-238<br />

LAUTSPRECHER: Audio Physic<br />

Virgo, Dynaudio Contour<br />

S5.4, Elac FS209.2<br />

LS-KABEL: Black&White<br />

LS-<strong>12</strong>02, Mudra Silvercom<br />

Deutschland: Marantz GmbH,<br />

Tel. 0541/40466-0 www.marantz.de<br />

Schweiz: B&W Loudspeakers GmbH<br />

Tel. +41 (0)434336150<br />

Österreich: Wolfgang Spatt GmbH<br />

Tel. +43 (0)6643523423<br />

MARANTZ SA-11S1<br />

ca. €3000<br />

Maße: 45 x 13 x 41 cm (BxHxT)<br />

Garantie: 3 Jahre<br />

Vertrieb: Marantz, Tel.: 0541/40466-0<br />

www.marantz.de<br />

Endlich ein engagierter Zweikanal-SACD-<br />

Spieler, der nicht die Welt kostet. Der SA-<br />

11S1 füllt eine Lücke. Und wie! Der Player<br />

überzeugt mit einem druckvollen und dennoch<br />

differenzierten, einem ruhigen wie<br />

dynamischen Klangbild. Hinzu kommen die<br />

wertige Verarbeitung, sehr gute Messwerte<br />

und sinnvolles Klangtuning wie etwa<br />

das umschaltbare Digitalfilter.<br />

LABOR<br />

Ausschließlich bei Verwendung des Digitalfilters<br />

„2“ tritt systembedingt ein Höhenabfall<br />

von rund vier Dezibel bei 20 Kilohertz<br />

auf – weniger dramatisch, als es sich<br />

anhört. Ansonsten praktisch nur Traumwerte:<br />

0,18 Prozent Klirr (400 Hz/-60 dB),<br />

und gar nur 0,0089 Prozent Aliasing-Verzerrungen<br />

(-30 dB). Der Widerstand von 47<br />

Ohm spricht für eine stabile Ausgangsstufe,<br />

die Wandlerunlinearität von 0,2 dB für<br />

Sorgfalt bei der Bauteilewahl. Die R<strong>aus</strong>chabstände<br />

sind hoch und betragen 101 sowie<br />

97 dB (digital Null/Quantisierung 400<br />

Hz/0 dB). Fehlerhafte Discs bereiten dem<br />

Marantz kaum Probleme, sein Laufwerk<br />

arbeitet leise. Die Leistungsaufnahme beträgt<br />

im Leerlauf exakt 20 Watt.<br />

AUSSTATTUNG<br />

Je ein Paar Cinch- und XLR-Ausgänge, der<br />

optische und koaxiale Digital<strong>aus</strong>gang ist<br />

abschaltbar, Wiederholfunktionen, CD/<br />

SACD-Umschaltung am Gerät möglich, Zufallswiedergabe,<br />

wählbare Digitalfilter inklusive<br />

Noiseshaper, DC-Filter, Bandbreitenbegrenzung<br />

für SACD schaltbar.<br />

MARANTZ PM-11S1<br />

ca. €3500<br />

Maße: 45 x 17 x 43 cm (BxHxT)<br />

Garantie: 3 Jahre<br />

Vertrieb: Marantz, Tel.: 0541/40466-0<br />

www.marantz.de<br />

Ein Prachtstück von einem Vollverstärker:<br />

kräftig, voll <strong>aus</strong>gestattet und solide gebaut.<br />

Hinzu gesellt sich ein profundes, mit<br />

Charme und Schmelz gesegnetes, räumliches<br />

Klangbild, das Assoziationen zu Röhren-Amps<br />

weckt. Doch der PM-11S1 setzt<br />

auf moderne Technik inklusive einer Chipgesteuerten<br />

Pegelregelung. In der Summe<br />

ein Sonderangebot, deshalb vier Sterne.<br />

LABOR<br />

Beim Marantz-Amp kommt die Ruhe <strong>aus</strong><br />

der Kraft: An unserer Messgrenze von einem<br />

Prozent Klirr leistet seine Endstufe<br />

253 Watt sinus und in Impulsen sogar 354<br />

Watt pro Kanal an vier Ohm. An acht Ohm<br />

sind es immer noch 2x161 Watt sinus. Bereits<br />

ein Dezibel unter Volllast beträgt der<br />

Klirr nur noch 0,0<strong>12</strong> Prozent, bei fünf Watt<br />

und 50 Milliwatt verschwindend geringe<br />

0,007 Prozent. Die Intermodulationen sind<br />

nur geringfügig höher. Die R<strong>aus</strong>chwerte<br />

von 97 sowie 81 dB (5 W/50 mW) sind exzellent<br />

und die für den Phono-MM/-MC-<br />

Trakt mit 85 und 74 dB immer noch respektabel.<br />

Der Ausgangswiderstand beträgt 16<br />

Milliohm, was einen hohen Dämpfungsfaktor<br />

verspricht. Der Gleichlauffehler des<br />

Pegelstellers ist wie erwartet kleiner als<br />

0,1 Dezibel, in punkto Kanaltrennung maßen<br />

wir gute 64 dB, als Leistungsaufnahme<br />

im Leerlauf moderate 35 Watt.<br />

AUSSTATTUNG<br />

Sechs Hochpegeleingänge (einer symmetrisch),<br />

Phono-MM/MC, ein geregelter<br />

Vorstufen- und zwei Recorder-Ausgänge,<br />

zwei Paar Lautsprecher einzeln schaltbar,<br />

Balance-, Bass- und Höhenregelung, Bi-<br />

Amp-Modus, Kopfhörerbuchse.

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