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Stadt Tirschenreuth Integriertes Wärmenutzungskonzept für die ...

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<strong>Integriertes</strong> <strong>Wärmenutzungskonzept</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Tirschenreuth</strong><br />

verordnet und muss daher durch Aufklärung und Aktivierung der Bürger angestoßen werden. Der<br />

Schaffung einer Koordinierungsstelle (Handlungsfeld B) kommt im gesamten integrativen Ansatz<br />

eine Schlüsselrolle zu, um <strong>die</strong> Sanierungsbereitschaft der Bürger zu intensivieren.<br />

Ausgehend von einer grundsätzlichen Bereitschaft der Bevölkerung, ggf. in Verbindung mit einer<br />

ersten allgemeinen Bestandserfassung, ist zur Identifikation von Effizienzmaßnahmen eine<br />

detaillierte Analyse des Gebäudezustandes durch einen qualifizierten Energieberater notwendig.<br />

In einem weiteren Schritt wird eine individuelle Kosten-Nutzen-Berechnung <strong>für</strong> unterschiedliche<br />

Maßnahmenpakete der einzelnen Gebäude durchgeführt. Die ermittelten Ergebnisse werden<br />

dem Gebäudebesitzer in Form eines Berichts zur weiteren Umsetzung übergeben.<br />

Gegebenenfalls ist eine Erläuterung der Vorgehensempfehlungen in einem persönlichen<br />

Gespräch notwendig.<br />

Im Bereich des Heizwärmebedarfes stellen <strong>die</strong> Wohngebäude mit einem Anteil von 75% am<br />

Gesamtverbrauch den größten Verbrauchssektor dar. Seitens der <strong>Stadt</strong>verwaltung können<br />

neben der Einrichtung einer Beratungsstelle im Wesentlichen flankierende Maßnahmen ergriffen<br />

werden. Eine Möglichkeit ist <strong>die</strong> bereits beschriebene Auslobung eines Wettbewerbs und <strong>die</strong><br />

Prämierung vorbildhafter Projekte in Form von Preisgeldern. Energetische Sanierungen durch<br />

private Gebäudeeigentümer können durch speziell auf <strong>die</strong> jeweiligen Sanierungsvorhaben<br />

zugeschnittene Zuschüsse gefördert und somit schneller vorangebracht werden.<br />

Die Bildung eines Netzwerks örtlicher Handwerker und Energieberater soll dem Grundgedanken<br />

der Regionalität gerecht werden und den Bürgern kompetente Ansprechpartner vor Ort zu bieten.<br />

Im Rahmen <strong>die</strong>ses Netzwerks können Qualitätsrichtlinien <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gebäudesanierung definiert und<br />

eine optimal abgestimmte Bauausführung gewährleistet werden. Einhergehend mit dem Aufbau<br />

des Netzwerkes sollte eine kontinuierliche Qualifizierung und ständige Fortbildung der<br />

Handwerksbetriebe ermöglicht werden. Hierbei kann auf <strong>die</strong> bestehenden Programme vieler<br />

Organisationen (z.B. Innungsverbände oder Handelskammern) zurückgegriffen werden. Die<br />

<strong>Stadt</strong> kann <strong>die</strong> Durchführung und Organisation durch Bereitstellung von Räumlichkeiten oder<br />

notwendige Technik und Materialien unterstützen.<br />

Ein Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fortbildung und Integration ortsansässiger Handwerker in<br />

Sanierungsprozesse stellt <strong>die</strong> Kampagne der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) „Haus<br />

sanieren - profitieren!" dar. Der kostenlose Energie-Check im Rahmen der Kampagne richtet sich<br />

vor allem an Ein- und Zweifamilienhausbesitzer mit älteren Immobilien. Mit Hilfe eines<br />

Beratungsbogens vermittelt ein speziell geschulter Handwerker in einem Einführungsgespräch<br />

einen ersten Überblick über den energetischen Zustand des Hauses und erläutert potenzielle<br />

Sanierungsschritte. Darauf aufbauend können Sanierungsmaßnahmen geplant und sinnvoll<br />

aufeinander abgestimmt werden.<br />

Die an Neubau- und Sanierungsmaßnahmen beteiligten ortsansässigen Architektur- und<br />

Planungsbüros sind in den Aufklärungsprozess ebenfalls einzubinden. Erfahrungsgemäß<br />

erreichen <strong>die</strong> vorgeschlagenen Maßnahmen über <strong>die</strong> Einbindung örtlicher Expertise eine höhere<br />

Akzeptanz. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze und gegebenenfalls sogar eine Ansiedlung neuer<br />

Betriebe in <strong>die</strong>sem zukunftsträchtigen Technologiegebiet der Gebäudesanierung sowie der<br />

innovativen Energieversorgung von Wohngebäuden kann ein erwünschter Nebeneffekt sein.<br />

Die rechtlichen Rahmenbedingungen im Hinblick auf eine Reduzierung des Energiebedarfes <strong>für</strong><br />

Neubauten sowie <strong>die</strong> damit einhergehenden steigenden energetischen Anforderungen einer<br />

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