Bericht Lachse in der - Lorch im Rheingau
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Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Wehrumgestaltungen<br />
Für die Teilanrampung am Wehr <strong>Lorch</strong> hat<br />
sich e<strong>in</strong>e starke Anfälligkeit für<br />
Verklausungen durch Treibgut manifestiert.<br />
Die Stadt <strong>Lorch</strong> kommt dabei ihrer<br />
Wartungsverpflichtung nur ungenügend<br />
nach. In <strong>der</strong> Laichzeit 2006 und 2007 war<br />
die Passierbarkeit nur gegeben, weil die<br />
Teilanrampung durch den Bearbeiter jeweils<br />
zwei mal gesäubert worden war. Der<br />
beschriebene Zustand muss als unhaltbar<br />
bezeichnet werden.<br />
Empfehlung: In jedem Fall muss die<br />
Unterhaltung durch die Stadt <strong>Lorch</strong> dr<strong>in</strong>gend<br />
<strong>in</strong>tensiviert werden. Alternativ sollte jedoch<br />
auch e<strong>in</strong> völliger Rückbau des Wehres<br />
angedacht werden. Hiermit ließen sich <strong>im</strong><br />
jetzigen Rückstaubereich weitere Laichplätze<br />
gew<strong>in</strong>nen. Daneben entfiele auch<br />
e<strong>in</strong>e zukünftige Unterhaltung. Aus<br />
fischökologischer Sicht, aber auch <strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne<br />
<strong>der</strong> Gewässerentwicklung nach den<br />
Grundsätzen <strong>der</strong> EU-Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie<br />
ist e<strong>in</strong> Komplettrückbau die s<strong>in</strong>nvollste<br />
und nachhaltige Variante.<br />
Als zweitbeste Lösung kann <strong>der</strong> bestehen<br />
gebliebene Wehrrücken auf <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken Seite<br />
um 20 – 30 cm erhöht werden (z.B. Aufsatz<br />
von Bohlen); damit würde <strong>der</strong> Abfluss<br />
verstärkt auf die Teilrampe gelenkt, was die<br />
Wasserführung an diesem neuralgischen<br />
Punkt erhöhen würde und die Gefahr von<br />
Verklausungen reduzieren kann. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
wäre hiermit ke<strong>in</strong>e Habitataufwertung<br />
verknüpft.<br />
Das Wehr <strong>der</strong> Firma Schlaadt, das dem<br />
Aufstau zum Zwecke <strong>der</strong> Kühlwasserentnahme<br />
dient, wurde mit e<strong>in</strong>er mäan<strong>der</strong>förmig<br />
gestalteten Anrampung <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er<br />
vierfach gewundenen, etwa 1 m breiten<br />
R<strong>in</strong>ne durchgängig gestaltet. Die wegen <strong>der</strong><br />
beengten räumlichen Möglichkeiten<br />
(Firmengelände, unmittelbar angrenzende<br />
Brücke <strong>im</strong> Unterwasser) anspruchsvolle<br />
Planung und Durchführung wurde nach<br />
bisherigen E<strong>in</strong>drücken gut umgesetzt.<br />
Innerhalb <strong>der</strong> Rampe wurden Groppen und<br />
e<strong>in</strong> juveniler Lachs AK 0+ nachgewiesen.<br />
Bei erhöhten Wasserständen kommt es<br />
allerd<strong>in</strong>gs zu starken Turbulenzen und<br />
Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten, die auch für<br />
die schw<strong>im</strong>mstarken Salmoniden grenzwertig<br />
se<strong>in</strong> dürften.<br />
Empfehlung: Es wird angeregt, durch den<br />
nachträglichen E<strong>in</strong>bau von rund 30 cm<br />
langen, versetzt an <strong>der</strong> Sohle angeordneten<br />
Querriegeln die Turbulenz und Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Rampe zu<br />
reduzieren.<br />
Rampe Schlaadt: Anregung E<strong>in</strong>bau<br />
Querriegel (vgl. schwarze Balken)<br />
Das Wehr <strong>der</strong> Fischzucht Flach wurde mit<br />
e<strong>in</strong>em Umgehungsgewässer versehen. Da<br />
für die Wehranlage zur Versorgung <strong>der</strong><br />
Fischzucht e<strong>in</strong> Wasserrecht besteht, konnte<br />
das Umgehungsgewässer nur bed<strong>in</strong>gt<br />
ausreichend d<strong>im</strong>ensioniert werden. Die<br />
Funktionsfähigkeit ist weiterh<strong>in</strong> unbestätigt.<br />
Im Herbst 2005 und 2006 war die<br />
Funktionsfähigkeit des Umgehungsger<strong>in</strong>nes<br />
aufgrund von Sed<strong>im</strong>entablagerungen <strong>im</strong><br />
E<strong>in</strong>lauf stark bee<strong>in</strong>trächtigt. Der Abfluss<br />
wurde am 8. Oktober 2005 auf < 10 l/s<br />
geschätzt. Hier waren für 2006 Nachbesserungen<br />
am E<strong>in</strong>lauf vorgesehen, die<br />
jedoch nicht durchgeführt wurden. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
wurde <strong>der</strong> poröse Zulaufgraben <strong>der</strong><br />
Fischzucht abgedichtet, so dass pr<strong>in</strong>zipiell<br />
dem Umgehungsgewässer und <strong>der</strong> Fischzuchtanlage<br />
mehr Wasser zur Verfügung<br />
steht.<br />
Empfehlung: In Eigenleistung wurden am<br />
E<strong>in</strong>lauf Ste<strong>in</strong>e so gesetzt, dass e<strong>in</strong>e flache<br />
Buhne den l<strong>in</strong>ken (unterwasserseitigen)<br />
E<strong>in</strong>laufbereich bis <strong>in</strong> die Gewässermitte<br />
verlängert. Hierdurch konnte die Wasserführung<br />
<strong>im</strong> Bypass signifikant erhöht werden<br />
(ca. bei MNQ). Da durch die flache<br />
Buhnengestaltung e<strong>in</strong>e Überströmung ab<br />
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