Bericht Lachse in der - Lorch im Rheingau
Bericht Lachse in der - Lorch im Rheingau
Bericht Lachse in der - Lorch im Rheingau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Teilstück war entsprechend <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Eignungsprüfung 1998 als gänzlich ungeeignet<br />
für Besatzmaßnahmen bewertet<br />
worden. Mittlerweile haben sich zum<strong>in</strong>dest<br />
kle<strong>in</strong>räumig erhebliche Verän<strong>der</strong>ungen<br />
e<strong>in</strong>gestellt. Die Laichgruben fanden sich an<br />
vier Lokalitäten, die durch quer liegende,<br />
hydro-morphologisch wirksame Sturzbäume<br />
charakterisiert waren, <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Strömungsschatten<br />
sich Kiesablagerungen e<strong>in</strong>gestellt<br />
hatten. Zudem fanden sich diverse<br />
Aufbrüche <strong>in</strong> <strong>der</strong> gestickten Sohle, wodurch<br />
sich örtlich Substratablagerungen ausbilden<br />
konnten. Die genannten Verän<strong>der</strong>ungen und<br />
<strong>der</strong> Fund <strong>der</strong> Laichgruben führen zu e<strong>in</strong>er<br />
Neubewertung e<strong>in</strong>er Kontrollbefischung aus<br />
dem Jahr 2004: Im Rahmen <strong>der</strong> Herbstbefischungen<br />
wurde <strong>der</strong> begradigte und mit<br />
Sohlstickung befestigte Abschnitt <strong>in</strong> Höhe<br />
des Gewerbegebietes <strong>Lorch</strong> auf 400 m<br />
durch den Pächter Willibert Mohr erstmals<br />
beprobt. Dabei konnten überall dort, wo<br />
Ufer- und Sohlbereiche erodiert waren,<br />
Lachs- und Forellenjungfische <strong>der</strong> AK 0+<br />
gefangen werden. Es gelangen 86<br />
Forellenachweise <strong>der</strong> AK 0+ und 51<br />
Nachweise juveniler <strong>Lachse</strong> <strong>der</strong> AK 0+<br />
(zuzüglich 4 Nachweise AK 1+ und 2+). Die<br />
Besatzmaßnahme <strong>in</strong> 2004 erstreckte sich<br />
fast ausschließlich von <strong>der</strong> Grolochmündung<br />
aufwärts; lediglich unterhalb Wehr Schlaadt<br />
wurden noch rund 500 Brütl<strong>in</strong>ge ausgebracht.<br />
Der Fund <strong>der</strong> juvenilen <strong>Lachse</strong><br />
wurde 2004 als E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung <strong>in</strong>terpretiert.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs haben die Untersuchungen <strong>in</strong> den<br />
Folgejahren an ke<strong>in</strong>er Lokalität E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungstendenzen<br />
<strong>in</strong> dieser Größenordnung<br />
aufgezeigt. Da <strong>in</strong> 2004 die<br />
Besatzstrecke unterhalb Wehr Schlaadt nur<br />
<strong>in</strong> sehr ger<strong>in</strong>ger Dichte besetzt wurde,<br />
ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Abwan<strong>der</strong>ung über 500 – 900<br />
m aus heutiger Sicht unrealistisch.<br />
Daher wird heute davon ausgegangen, dass<br />
es sich bei den Junglachsen <strong>in</strong> 2004 auf<br />
Höhe Gewerbegebiet <strong>Lorch</strong> um natürlich<br />
aufgekommene Tiere gehandelt hat.<br />
Abb. 12: Lokalität <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> begradigten<br />
Strecke auf Höhe Gewerbegebiet <strong>Lorch</strong>:<br />
Fangstelle Lachsmilchner 88 cm und Fundort<br />
zweier großer Laichgruben.<br />
Auch <strong>in</strong> 2007 wurden <strong>in</strong> dieser Strecke <strong>im</strong><br />
Rahmen <strong>der</strong> Rückkehrerkontrollen e<strong>in</strong>zelne<br />
Junglachse <strong>der</strong> AK 1+ festgestellt, was<br />
darauf h<strong>in</strong>weisen könnte, dass dieses<br />
Teilstück auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> bisher ohne<br />
Nachweise gebliebenen Saison 2005/2006<br />
zur Reproduktion genutzt wurde. Da<br />
e<strong>in</strong>jährige <strong>Lachse</strong> jedoch deutlich mobiler<br />
s<strong>in</strong>d als die AK 0+ kann hier ke<strong>in</strong>e<br />
abschließende Bewertung erfolgen.<br />
4.5. Rückkehrer<br />
Der erste Fang e<strong>in</strong>es Lachsrückkehrers<br />
gelang am 29.10.2007 <strong>im</strong> Kolk direkt unterhalb<br />
<strong>der</strong> Grolochmündung. Es handelte sich<br />
um e<strong>in</strong>en bis auf wenige Eier vollständig<br />
abgelaichten Rogner mit e<strong>in</strong>er Totallänge<br />
von 88 cm (Abb. 13).<br />
Abb. 13: Abgelaichter Rogner 88 cm, Groloch,<br />
29.10.2007<br />
21