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Bericht Lachse in der - Lorch im Rheingau

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Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />

Bei den Naturvermehrungskontrollen 2004<br />

wurden <strong>in</strong>sgesamt 33 Lachsbrütl<strong>in</strong>ge aus<br />

natürlicher Reproduktion von Rückkehrern<br />

gefunden, die sich auf 10 potentielle<br />

Laichplätze unterhalb des Gewerbegebietes<br />

<strong>Lorch</strong> verteilten. Damit wurde 2004 zum<br />

zweiten Mal <strong>in</strong> Folge e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />

Naturvermehrung durch <strong>Lachse</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Wisper belegt. Der Bestand natürlich<br />

aufgekommener Jungfische <strong>im</strong> Herbst 2004<br />

lag nach grober Schätzung bei rund 900<br />

Individuen <strong>der</strong> AK 0+.<br />

Die Rückkehrerkontrollen <strong>im</strong> Herbst 2004<br />

wurden am 13.10.04, 10.11.04 und 16.11.04<br />

durchgeführt. Dabei konnten ke<strong>in</strong>e<br />

Rückkehrer gefangen werden. Unter den<br />

vorgefundenen Laichgruben hatte lediglich<br />

e<strong>in</strong>e Grube oberhalb Wehr <strong>Lorch</strong> (WS 3a)<br />

mit e<strong>in</strong>er Länge über 2 m und e<strong>in</strong>er Breite<br />

um 1 m die für Lachslaichgruben charakteristischen<br />

Ausmaße.<br />

Die Kontrollbefischungen zum Nachweis<br />

natürlich aufgekommener Lachsbrut<br />

erfolgten am 8.6.2005 (Besatzterm<strong>in</strong>:<br />

11.6.2005). In den Kontrollstrecken wurden<br />

ke<strong>in</strong>e Lachsbrütl<strong>in</strong>ge nachgewiesen. Der<br />

parallel erfasste Bestand <strong>der</strong> Forellenbrut<br />

war außerordentlich ger<strong>in</strong>g und erreichte nur<br />

etwa 5% des Vorjahres. Insgesamt<br />

gelangen auf 2000 m ab Mündung bis Wehr<br />

<strong>Lorch</strong> nur 15 Nachweise und oberhalb des<br />

Wehres (Ws 3a) 3 Nachweise. Unterhalb<br />

Wehr Flach wurde ke<strong>in</strong>e Brut gefunden.<br />

Die Ergebnisse legen des Schluss nahe,<br />

dass es <strong>im</strong> W<strong>in</strong>ter 2004/2005 <strong>in</strong> den<br />

beprobten Strecken zu ke<strong>in</strong>er Reproduktion<br />

o<strong>der</strong> nur zu e<strong>in</strong>em sehr ger<strong>in</strong>gen<br />

Reproduktionserfolg von <strong>Lachse</strong>n gekommen<br />

ist. Zudem dokumentieren die<br />

Rekrutierungsdefizite <strong>der</strong> Forelle stellvertretend<br />

für Kieslaicher e<strong>in</strong>e schwere<br />

Störung <strong>im</strong> Reproduktionsjahr 2004/2005.<br />

Als Ursache kommen die <strong>im</strong> Endbericht<br />

2005 (hier: Kapitel 3.4.) beschriebenen<br />

Fe<strong>in</strong>sed<strong>im</strong>entbelastungen bzw. Sauerstoffdefizite<br />

<strong>im</strong> Interstitial <strong>in</strong> Betracht. Ob <strong>Lachse</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper abgelaicht haben, kann damit<br />

für das Jahr 2004/2005 nicht abschließend<br />

beurteilt werden. Dennoch bleibt festzuhalten,<br />

dass die ger<strong>in</strong>ge Zahl großer<br />

Laichgruben auf lediglich ger<strong>in</strong>ge Laichaktivitäten<br />

von Großsalmoniden h<strong>in</strong>deuten.<br />

Die geschätzte Überlebensrate zwischen<br />

Besatzzeitpunkt und Herbst 2005 belief sich<br />

auf etwa 30% und lag damit deutlich über<br />

dem Niveau des Vorjahres (21%). Als Grund<br />

wird e<strong>in</strong>e herausragende Qualität und<br />

relative Größe <strong>der</strong> Besatzfische angenommen.<br />

Die Rückkehrerkontrollen <strong>in</strong> 2005<br />

erbrachten ebenfalls ke<strong>in</strong>e Nachweise.<br />

Dieser Befund bzw. <strong>der</strong> offenbar rückläufige<br />

Trend <strong>der</strong> Rückkehrerzahlen korreliert mit<br />

negativen Trends <strong>in</strong> den Bestandsentwicklungen<br />

anadromer Salmoniden <strong>im</strong><br />

gesamten Rhe<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e mögliche Ursache<br />

dürfte <strong>der</strong> <strong>in</strong>tensive Fischereidruck (Angel-,<br />

Berufs- und Nebenerwerbsfischerei) <strong>im</strong><br />

nie<strong>der</strong>ländischen Deltarhe<strong>in</strong> (<strong>in</strong>kl. <strong>der</strong><br />

Küstengewässer) und auch <strong>im</strong> deutschen<br />

Rhe<strong>in</strong>abschnitt se<strong>in</strong>. Grobe Schätzungen<br />

gehen davon aus, dass jährlich zwischen<br />

1000 und 3000 <strong>Lachse</strong> durch illegale<br />

Entnahme o<strong>der</strong> fangbed<strong>in</strong>gte Schäden (z.B.<br />

durch Handl<strong>in</strong>g, Angelhaken, Netze) vor<br />

Erreichen <strong>der</strong> Reproduktionsgewässer<br />

gefangen werden und/o<strong>der</strong> verenden (vgl.<br />

ausführliche Darstellung <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Erkenntnisse <strong>im</strong> Endbericht 2005).<br />

Die Kontrollbefischungen 2006 zum<br />

Nachweis natürlich aufgekommener Lachsbrut<br />

erfolgten am 29.6.2006 (Besatzterm<strong>in</strong>:<br />

11.7.2006). Beprobt wurde die Strecke<br />

zwischen Mündung und Rampe Wehr <strong>Lorch</strong><br />

(Ws 1 - Ws 3), <strong>der</strong> Abschnitt 200 - 600 m<br />

oberhalb Wehr <strong>Lorch</strong> (Ws 3a), 250 m<br />

unterhalb Wehr Schlaadt und <strong>der</strong> Bereich<br />

oberhalb Firma Schlaadt bis zur<br />

Grolochmündung (Ws 4b – Ws 4a). Die<br />

ersten beiden Teilstrecken wurden bereits <strong>in</strong><br />

den Vorjahren als Laichgebiete genutzt. Mit<br />

e<strong>in</strong>er Aufwan<strong>der</strong>ung von Rückkehrern über<br />

das Umgehungsger<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Fischzucht<br />

Flach <strong>im</strong> Herbst 2005 war wie <strong>in</strong> 2004 nicht<br />

zu rechnen, weil <strong>in</strong> diesem Zeitraum <strong>im</strong><br />

Bypass ke<strong>in</strong>e ausreichende Wasserführung<br />

herrschte. In den Kontrollstrecken wurden<br />

ke<strong>in</strong>e Lachsbrütl<strong>in</strong>ge nachgewiesen.<br />

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