Bericht Lachse in der - Lorch im Rheingau
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Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Stand <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>ansiedlung des<br />
Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar L.)<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen)<br />
<strong>Bericht</strong> 2007<br />
Dr. Jörg Schnei<strong>der</strong><br />
Büro für Fisch- und Gewässerökologische Studien - BFS<br />
Unterl<strong>in</strong>dau 78, 60323 Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Tel. & Fax.: 069 / 97203407<br />
bfs-schnei<strong>der</strong>@web.de<br />
STUDIE IM AUFTRAG DES REGIERUNGSPRÄSIDIUMS DARMSTADT<br />
OBERE FISCHEREIBEHÖRDE<br />
Werkvertrag-Nr.: 30/2007<br />
Frankfurt am Ma<strong>in</strong> <strong>im</strong> Dezember 2007
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
INHALT<br />
1. Zusammenfassung 3<br />
2. E<strong>in</strong>leitung 9<br />
3. Besatzmaßnahmen 14<br />
4. Ergebnisse <strong>der</strong> Erfolgskontrollen 2007 16<br />
4.1. Untersuchungsstrecken 16<br />
4.2. Erfolgskontrolle Frühjahr 2007 16<br />
4.3. Erfolgskontrolle Herbst 2007 17<br />
4.4. Natürliche Reproduktion 20<br />
4.5. Rückkehrer 21<br />
4.6. Beson<strong>der</strong>e Nachweise 2007 27<br />
5. Besatzfischproduktion 28<br />
6. Zitierte und verwendete Literatur 29<br />
ANHANG<br />
Projektstatistik Wisper<br />
2
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
1. Zusammenfassung<br />
In <strong>der</strong> hessischen Wisper s<strong>in</strong>d seit dem<br />
Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> ersten Besatzmaßnahmen<br />
1998/1999 mit Stand Dezember 2007<br />
<strong>in</strong>sgesamt 13 Lachsrückkehrer zweifelsfrei<br />
dokumentiert worden. Weiterh<strong>in</strong><br />
liegen e<strong>in</strong> Angelfang aus dem<br />
hessischen Rhe<strong>in</strong> (2007; rund 5 km<br />
oberhalb <strong>der</strong> Wispermündung), e<strong>in</strong>e<br />
unbestätigte Sichtung und zwei<br />
Nachweise, bei denen e<strong>in</strong>e Doppelerfassung<br />
nicht ausgeschlossen werden<br />
kann, als zusätzliche H<strong>in</strong>weise vor.<br />
Naturvermehrungskontrollen erbrachten<br />
Nachweise natürlich aufgekommener<br />
<strong>Lachse</strong> <strong>in</strong> den Jahren 2003, 2004 und<br />
2007. Auch für die aktuelle Saison<br />
2007/2008 wird wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />
natürliche Reproduktion erwartet.<br />
Im Herbst 2006 wurden m<strong>in</strong>destens vier<br />
verschiedene adulte <strong>Lachse</strong> (drei Grilse, e<strong>in</strong><br />
Multi-See-W<strong>in</strong>ter – Lachs?) <strong>im</strong> Ortsbereich<br />
<strong>Lorch</strong> und oberhalb Wehr <strong>der</strong> Fa. Schlaadt<br />
erfasst. Im Sommer 2007 wurden an zwei<br />
Lokalitäten diesjährige <strong>Lachse</strong> (AK 0+) aus<br />
natürlicher Reproduktion dokumentiert.<br />
Rogner 2006<br />
Im Herbst 2007 wurden vier Rückkehrer <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Wisper sowie e<strong>in</strong> Rückkehrer <strong>im</strong> Rhe<strong>in</strong><br />
nahe <strong>Lorch</strong> gefangen. E<strong>in</strong> weiterer Rogner<br />
entkam und wurde als potenzielle Doppelerfassung<br />
nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachweisstatistik<br />
gewertet. Drei <strong>der</strong> Erstnachweise waren<br />
Rogner (1-SW 73 cm, laichreif; 2-SW 79 cm,<br />
abgelaicht; 2-SW 88 cm, abgelaicht), e<strong>in</strong><br />
Lachs war männlich (2-SW 88 cm,<br />
laichend).<br />
Außerdem wurden zwei Meerforellen (e<strong>in</strong><br />
Milchner 78 cm und e<strong>in</strong> abgelaichter Rogner<br />
55 cm) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper erfasst. Das Ergebnis<br />
muss auch vor dem H<strong>in</strong>tergrund gesehen<br />
werden, dass zur Hauptlaichzeit <strong>der</strong> <strong>Lachse</strong><br />
Mitte November wegen hoher Wasserführung<br />
und starker Trübung nur sehr ungünstige<br />
Befischungsbed<strong>in</strong>gungen vorlagen.<br />
Milchner 2007<br />
Das erfolgreiche Jahr 2007 markiert auch<br />
das Jahr mit <strong>der</strong> höchsten Anzahl<br />
dokumentierter „großer bis sehr großer“<br />
Laichgruben (27 Stück); bei m<strong>in</strong>destens 12<br />
<strong>der</strong> Laichgruben (Länge 250 – 350 cm) ist<br />
e<strong>in</strong>e Anlage durch <strong>Lachse</strong> mit an Sicherheit<br />
grenzen<strong>der</strong> Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit gegeben,<br />
weil <strong>im</strong> direkten Umfeld (<strong>in</strong>nerhalb 300 m<br />
Strecke) auch die laichenden bzw.<br />
abgelaichten adulten <strong>Lachse</strong> vorgefunden<br />
wurden. Erstmals erstreckte sich die<br />
Reproduktion m<strong>in</strong>destens bis <strong>in</strong> den Mittellauf<br />
(„Alte Villa“ oberhalb Kammerburg).<br />
Laichgrube<br />
2007<br />
3
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Das Jahr 2007 markiert nicht nur an <strong>der</strong><br />
Wisper, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>es <strong>der</strong><br />
erfolgreichsten Jahre <strong>der</strong> seit Mitte <strong>der</strong><br />
1990er Jahre <strong>in</strong>tensiv betriebenen Lachswie<strong>der</strong>ansiedlung<br />
<strong>im</strong> Rhe<strong>in</strong>system. Vielerorts<br />
wurde erstmals seit Jahren e<strong>in</strong><br />
deutlicher Anstieg <strong>der</strong> Rückkehrerzahlen<br />
gemeldet. Im Siegsystem - dem größten<br />
anhängigen Lachswie<strong>der</strong>ansiedlungsprojekt<br />
<strong>der</strong>zeit – stiegen <strong>in</strong> 2007 rund 1.000 adulte<br />
<strong>Lachse</strong> auf. In e<strong>in</strong>er von NRW und<br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz betriebenen Kontrollstation<br />
wurden über 400 Rückkehrer gefangen. E<strong>in</strong><br />
erheblicher Anteil <strong>der</strong> Rückkehrer wurde<br />
zum Zweck e<strong>in</strong>er künstlichen Vermehrung<br />
entnommen und abgestreift. Hierdurch<br />
konnten zwischen 350.000 und 400.000 Eier<br />
gewonnen werden. In Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />
wurde mit <strong>in</strong>sgesamt 66 Nachweisen und<br />
e<strong>in</strong>er Vielzahl an Sichtungen ebenfalls das<br />
beste Ergebnis seit 1993 verzeichnet.<br />
Bisher wurden <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz damit 463<br />
adulte <strong>Lachse</strong> registriert.<br />
Beson<strong>der</strong>s erfreulich war <strong>in</strong> 2007 <strong>der</strong> hohe<br />
Anteil großer Mehr-See-W<strong>in</strong>ter-<strong>Lachse</strong> mit<br />
Längen zwischen 75 und 90 cm <strong>im</strong><br />
Rhe<strong>in</strong>system (wie auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper).<br />
Diese Tiere haben meist zwei Jahre <strong>im</strong><br />
Meer verbracht und erreichen meist<br />
Stückgewichte über 5 kg; die MSW-Rogner<br />
verfügen über Eizahlen von über 7.000<br />
Stück. In 2007 wurde auch e<strong>in</strong> deutlich<br />
höherer Rogner-Anteil verzeichnet, was <strong>in</strong><br />
unmittelbarem Zusammenhang mit dem<br />
hohen MSW-Anteil steht. Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sieg, <strong>in</strong><br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz und auch <strong>in</strong> Hessen<br />
verwendeten südschwedischen Herkünfte<br />
haben e<strong>in</strong> Ungleichgewicht h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong><br />
Geschlechterverteilung und dem jeweiligen<br />
Meeresaufenthalt: die Grilse (1-SW-<strong>Lachse</strong>)<br />
s<strong>in</strong>d mehrheitlich männlich und kle<strong>in</strong>er als<br />
75 cm, die Rogner überwiegen bei den<br />
großen MSW-<strong>Lachse</strong>n. Der hohe MSW-<br />
Anteil ist also maßgeblich für e<strong>in</strong>en hohen<br />
Anteil weiblicher Rückkehrer und damit für<br />
e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>s hohe durchschnittliche<br />
Eizahl ursächlich. Für die Wisper kann mit<br />
e<strong>in</strong>er Ablage von alle<strong>in</strong> 15.000 Eiern durch<br />
die drei erfassten Rogner gerechnet<br />
werden.<br />
Als Ursache für die diesjährige Häufigkeit<br />
<strong>der</strong> MSW-<strong>Lachse</strong> werden verschiedene<br />
exogene Faktoren angenommen:<br />
a) MSW-<strong>Lachse</strong> <strong>im</strong>migrieren bereits <strong>im</strong><br />
Frühjahr und Sommer <strong>in</strong> große Gewässer<br />
wie den Rhe<strong>in</strong>. Ihr Überleben und damit<br />
die Aufstiegsquote <strong>in</strong> die Laichgewässer<br />
ist u.a. von den Abflussverhältnissen und<br />
den Temperaturbed<strong>in</strong>gungen abhängig.<br />
Wassertemperaturen von über 30°C <strong>im</strong><br />
Rhe<strong>in</strong>, die beispielsweise <strong>im</strong> Sommer<br />
2003 über e<strong>in</strong>en langen Zeitraum<br />
vorherrschten, dürften zu erheblicher<br />
Mortalität und damit zum Ausfall<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> großen Rogner geführt<br />
haben Der sehr feuchte und kühle<br />
Sommer 2007 hat dagegen den Aufstieg<br />
dieser Tiere offenbar stark begünstigt.<br />
b) In den letzten Jahren war die<br />
Rückkehrerquote <strong>im</strong> Rhe<strong>in</strong> mehr o<strong>der</strong><br />
weniger stark rückläufig; dies betraf<br />
sowohl <strong>Lachse</strong> als auch Meerforellen. Als<br />
e<strong>in</strong>e mögliche Ursache wird – neben<br />
ungünstigen kl<strong>im</strong>atischen und hydrologischen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen – e<strong>in</strong> zunehmen<strong>der</strong><br />
fischereilicher Druck <strong>im</strong><br />
nie<strong>der</strong>ländischen Delta, aber auch <strong>im</strong><br />
deutschen Rhe<strong>in</strong>abschnitt diskutiert. Die<br />
hohen Abflüsse <strong>in</strong> 2007 könnten sich<br />
negativ auf den (beabsichtigten o<strong>der</strong><br />
unbeabsichtigten) Fangerfolg <strong>der</strong> Berufs-<br />
und Nebenerwerbsfischer (Kutter,<br />
Reusen, Stellnetze) sowie <strong>der</strong> Angelfischerei<br />
ausgewirkt haben, weil <strong>der</strong><br />
verfügbare Wan<strong>der</strong>korridor für die<br />
Großsalmoniden breiter und tiefer war.<br />
c) Das Haar<strong>in</strong>gvliet <strong>im</strong> Deltarhe<strong>in</strong> wird zur<br />
Zeit nur bei höheren Abflüssen so weit<br />
geöffnet, dass e<strong>in</strong>e Fischpassage<br />
begünstigt wird. Dies war teilweise <strong>im</strong><br />
Frühjahr 2005 <strong>der</strong> Fall – also zur Zeit <strong>der</strong><br />
Smoltabwan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> diesjährigen 2-<br />
SW-<strong>Lachse</strong>. Auch <strong>im</strong> Sommer 2007<br />
waren die Abflüsse so hoch, dass das<br />
Haar<strong>in</strong>gvliet passierbar war. Dies legt<br />
den Schluss nahe, dass diejenigen<br />
<strong>Lachse</strong>, die 2005 über das Haar<strong>in</strong>gvliet<br />
auswan<strong>der</strong>ten, <strong>in</strong> 2007 auch über die<br />
selbe Migrationsroute wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>n<br />
konnten. Auch <strong>in</strong> diesem Fall wird e<strong>in</strong><br />
4
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
verr<strong>in</strong>gertes Mortalitätsrisiko angenommen.<br />
d) In die Diskussion ist jedoch auch die <strong>im</strong><br />
November e<strong>in</strong>gestellte Driftnetzfischerei<br />
vor Irland e<strong>in</strong>zubeziehen. Vor Irlands<br />
Küsten wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sog. mixed-stockfishery<br />
<strong>Lachse</strong> aus diversen Flüssen<br />
gefangen – darunter nachweislich auch<br />
markierte „Rhe<strong>in</strong>lachse“. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
waren unter den Fängen <strong>im</strong> wesentlichen<br />
Grilse, was den Migrationserfolg <strong>der</strong><br />
MSW-<strong>Lachse</strong> <strong>in</strong> 2007 nicht erklärt.<br />
Auch die <strong>in</strong> 2007 verzeichnete natürliche<br />
Reproduktion zeigt e<strong>in</strong>en sich offenbar<br />
verfestigenden Erfolg <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>ansiedlung.<br />
Alle<strong>in</strong> <strong>im</strong> Siegsystem wird <strong>der</strong> diesjährige<br />
Bestand <strong>der</strong> Alterklasse 0+ aus natürlicher<br />
Reproduktion auf über 100.000 Individuen<br />
geschätzt, wovon allerd<strong>in</strong>gs <strong>der</strong> Hauptteil<br />
auf Gewässer des Unterlaufs entfällt. In<br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz gab es Lachsbrutnachweise<br />
aus drei Gewässersystemen (Saynbach,<br />
Wisserbach, Nister), <strong>in</strong> denen seit nunmehr<br />
acht bis neun Jahren Naturablaichungen<br />
dokumentiert werden. Für die aktuelle<br />
Laichsaison werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sieg und <strong>im</strong><br />
Mittelrhe<strong>in</strong>gebiet (<strong>in</strong>kl. Wisper) noch höhere<br />
Brutaufkommen erwartet als <strong>im</strong> Vorjahr;<br />
alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz wurden knapp<br />
Hun<strong>der</strong>t Laichgruben dokumentiert, wovon<br />
rund 60 e<strong>in</strong>e Länge von m<strong>in</strong>destens 250 cm<br />
aufwiesen.<br />
Habitatmaßnahmen und Durchgängigkeit<br />
Der Wie<strong>der</strong>ansiedlungserfolg <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper<br />
lässt sich nicht alle<strong>in</strong>e durch lokale<br />
Besatzmaßnahmen und nationale und<br />
<strong>in</strong>ternationale Bemühungen zum Schutz von<br />
Langdistanzwan<strong>der</strong>fischen erreichen. Vielmehr<br />
müssen auch <strong>im</strong> Wispersystem<br />
strukturelle Defizite erkannt und beseitigt<br />
werden. Je<strong>der</strong> Lachs, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper<br />
natürlich aufkommt, braucht nicht zum<br />
Bestandserhalt besetzt werden. In den<br />
zurückliegenden <strong>Bericht</strong>en wurde deshalb<br />
<strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> auf bestehende Defizite und<br />
Gefährdungen h<strong>in</strong>sichtlich Habitatqualität<br />
und Durchgängigkeit verwiesen; lei<strong>der</strong> ohne<br />
dass entsprechende Maßnahmen ergriffen<br />
wurden. Zudem s<strong>in</strong>d aufgrund <strong>der</strong><br />
Erfahrungen <strong>der</strong> letzten Jahre e<strong>in</strong>ige neue<br />
Anregungen zu nennen. Mehrere dieser<br />
Defizite s<strong>in</strong>d ohne großen Aufwand zu<br />
beheben und würden den Erfolg des<br />
Wie<strong>der</strong>ansiedlungsprojekts maßgeblich und<br />
nachhaltig för<strong>der</strong>n.<br />
Mündungsbereich<br />
Um die Durchgängigkeit des Mündungsbereiches<br />
<strong>im</strong> Falle von Niedrigabflüssen zu<br />
gewährleisten, wurde am 3.11.2003 e<strong>in</strong>e<br />
R<strong>in</strong>ne durch den Schwemmkegel <strong>der</strong><br />
Wispermündung angelegt. Diese ca. 150 cm<br />
breite R<strong>in</strong>ne mit e<strong>in</strong>er Wassertiefe von etwa<br />
20 - 40 cm bündelt das Wasser <strong>der</strong> Wisper<br />
und führt so auch zu e<strong>in</strong>er Lockströmung <strong>im</strong><br />
Uferbereich des Rhe<strong>in</strong>s. Erste Erfahrungen<br />
zur Funktionsfähigkeit wurden 2003<br />
gewonnen. In diesem extrem abflussarmen<br />
Jahr s<strong>in</strong>d nachweislich Großsalmoniden <strong>in</strong><br />
die Wisper aufgestiegen und haben<br />
erfolgreich abgelaicht. Die angelegte R<strong>in</strong>ne<br />
war bis zum Abschluss des Jahres 2004<br />
ohne Wartung und Nachbesserungen<br />
weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> funktionsfähigem Zustand.<br />
Im November 2005 wurde die R<strong>in</strong>ne durch<br />
den Bearbeiter des Projektes mit<br />
Ste<strong>in</strong>blöcken e<strong>in</strong>gefasst, um die Funktionsfähigkeit<br />
aufrechtzuhalten.<br />
Entsprechende Nachbesserungen wurden<br />
auch 2006 durchgeführt. In 2007 wurde die<br />
Maßnahme aus 2003 auf Initiative des RP<br />
Darmstadt wie<strong>der</strong>holt.<br />
Empfehlung: Um e<strong>in</strong>e längerfristige<br />
Erhaltung <strong>der</strong> R<strong>in</strong>ne zu för<strong>der</strong>n, wird<br />
empfohlen, die l<strong>in</strong>ke E<strong>in</strong>fassung des Ufers<br />
ab Brücke <strong>der</strong> Bundesstraße durch e<strong>in</strong>e 20<br />
m lange, leicht talwärts geschwungene<br />
Buhne (z.B. fixierter Baumstamm) zu<br />
verlängern. Mit diesem Leitwerk ließe sich<br />
die Wasserführung<br />
<strong>der</strong> Wisper bündeln<br />
und die Tendenz zu<br />
Ablagerungen<br />
reduzieren.<br />
Bei entsprechenden<br />
Wasserständen des<br />
Rhe<strong>in</strong>s würde diese<br />
Buhne zudem überspült<br />
und unterwasserseitigausgekolkt.<br />
Wispermündung<br />
nach Maßnahme<br />
2007<br />
5
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Wehrumgestaltungen<br />
Für die Teilanrampung am Wehr <strong>Lorch</strong> hat<br />
sich e<strong>in</strong>e starke Anfälligkeit für<br />
Verklausungen durch Treibgut manifestiert.<br />
Die Stadt <strong>Lorch</strong> kommt dabei ihrer<br />
Wartungsverpflichtung nur ungenügend<br />
nach. In <strong>der</strong> Laichzeit 2006 und 2007 war<br />
die Passierbarkeit nur gegeben, weil die<br />
Teilanrampung durch den Bearbeiter jeweils<br />
zwei mal gesäubert worden war. Der<br />
beschriebene Zustand muss als unhaltbar<br />
bezeichnet werden.<br />
Empfehlung: In jedem Fall muss die<br />
Unterhaltung durch die Stadt <strong>Lorch</strong> dr<strong>in</strong>gend<br />
<strong>in</strong>tensiviert werden. Alternativ sollte jedoch<br />
auch e<strong>in</strong> völliger Rückbau des Wehres<br />
angedacht werden. Hiermit ließen sich <strong>im</strong><br />
jetzigen Rückstaubereich weitere Laichplätze<br />
gew<strong>in</strong>nen. Daneben entfiele auch<br />
e<strong>in</strong>e zukünftige Unterhaltung. Aus<br />
fischökologischer Sicht, aber auch <strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne<br />
<strong>der</strong> Gewässerentwicklung nach den<br />
Grundsätzen <strong>der</strong> EU-Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie<br />
ist e<strong>in</strong> Komplettrückbau die s<strong>in</strong>nvollste<br />
und nachhaltige Variante.<br />
Als zweitbeste Lösung kann <strong>der</strong> bestehen<br />
gebliebene Wehrrücken auf <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken Seite<br />
um 20 – 30 cm erhöht werden (z.B. Aufsatz<br />
von Bohlen); damit würde <strong>der</strong> Abfluss<br />
verstärkt auf die Teilrampe gelenkt, was die<br />
Wasserführung an diesem neuralgischen<br />
Punkt erhöhen würde und die Gefahr von<br />
Verklausungen reduzieren kann. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
wäre hiermit ke<strong>in</strong>e Habitataufwertung<br />
verknüpft.<br />
Das Wehr <strong>der</strong> Firma Schlaadt, das dem<br />
Aufstau zum Zwecke <strong>der</strong> Kühlwasserentnahme<br />
dient, wurde mit e<strong>in</strong>er mäan<strong>der</strong>förmig<br />
gestalteten Anrampung <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er<br />
vierfach gewundenen, etwa 1 m breiten<br />
R<strong>in</strong>ne durchgängig gestaltet. Die wegen <strong>der</strong><br />
beengten räumlichen Möglichkeiten<br />
(Firmengelände, unmittelbar angrenzende<br />
Brücke <strong>im</strong> Unterwasser) anspruchsvolle<br />
Planung und Durchführung wurde nach<br />
bisherigen E<strong>in</strong>drücken gut umgesetzt.<br />
Innerhalb <strong>der</strong> Rampe wurden Groppen und<br />
e<strong>in</strong> juveniler Lachs AK 0+ nachgewiesen.<br />
Bei erhöhten Wasserständen kommt es<br />
allerd<strong>in</strong>gs zu starken Turbulenzen und<br />
Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten, die auch für<br />
die schw<strong>im</strong>mstarken Salmoniden grenzwertig<br />
se<strong>in</strong> dürften.<br />
Empfehlung: Es wird angeregt, durch den<br />
nachträglichen E<strong>in</strong>bau von rund 30 cm<br />
langen, versetzt an <strong>der</strong> Sohle angeordneten<br />
Querriegeln die Turbulenz und Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Rampe zu<br />
reduzieren.<br />
Rampe Schlaadt: Anregung E<strong>in</strong>bau<br />
Querriegel (vgl. schwarze Balken)<br />
Das Wehr <strong>der</strong> Fischzucht Flach wurde mit<br />
e<strong>in</strong>em Umgehungsgewässer versehen. Da<br />
für die Wehranlage zur Versorgung <strong>der</strong><br />
Fischzucht e<strong>in</strong> Wasserrecht besteht, konnte<br />
das Umgehungsgewässer nur bed<strong>in</strong>gt<br />
ausreichend d<strong>im</strong>ensioniert werden. Die<br />
Funktionsfähigkeit ist weiterh<strong>in</strong> unbestätigt.<br />
Im Herbst 2005 und 2006 war die<br />
Funktionsfähigkeit des Umgehungsger<strong>in</strong>nes<br />
aufgrund von Sed<strong>im</strong>entablagerungen <strong>im</strong><br />
E<strong>in</strong>lauf stark bee<strong>in</strong>trächtigt. Der Abfluss<br />
wurde am 8. Oktober 2005 auf < 10 l/s<br />
geschätzt. Hier waren für 2006 Nachbesserungen<br />
am E<strong>in</strong>lauf vorgesehen, die<br />
jedoch nicht durchgeführt wurden. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
wurde <strong>der</strong> poröse Zulaufgraben <strong>der</strong><br />
Fischzucht abgedichtet, so dass pr<strong>in</strong>zipiell<br />
dem Umgehungsgewässer und <strong>der</strong> Fischzuchtanlage<br />
mehr Wasser zur Verfügung<br />
steht.<br />
Empfehlung: In Eigenleistung wurden am<br />
E<strong>in</strong>lauf Ste<strong>in</strong>e so gesetzt, dass e<strong>in</strong>e flache<br />
Buhne den l<strong>in</strong>ken (unterwasserseitigen)<br />
E<strong>in</strong>laufbereich bis <strong>in</strong> die Gewässermitte<br />
verlängert. Hierdurch konnte die Wasserführung<br />
<strong>im</strong> Bypass signifikant erhöht werden<br />
(ca. bei MNQ). Da durch die flache<br />
Buhnengestaltung e<strong>in</strong>e Überströmung ab<br />
6
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
ca. MQ gewährleistet ist, dürfte die Gefahr<br />
e<strong>in</strong>er hydraulischen Überlastung des<br />
Bypasses entfallen. Durch die lediglich<br />
halbseitige Buhne erfolgt auch bei<br />
Niedrigwasserführung e<strong>in</strong>e Versorgung <strong>der</strong><br />
Fischzucht – <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e nach <strong>der</strong><br />
Abdichtung des Zulaufgrabens dürfte sich<br />
<strong>der</strong> Wasserbedarf <strong>der</strong> Fischzucht zudem<br />
<strong>in</strong>sgesamt verr<strong>in</strong>gert haben. Es wird<br />
empfohlen, die Funktionsfähigkeit dieses<br />
Provisoriums zu beobachten und <strong>im</strong><br />
Erfolgsfall durch e<strong>in</strong>e dauerhafte<br />
Konstruktion zu ersetzen.<br />
Provisorische Buhne am E<strong>in</strong>lauf des<br />
Umgehungsger<strong>in</strong>nes Wehr Flach<br />
Gewässerrenaturierung<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Herbstbefischungen 2004<br />
wurde erstmals <strong>der</strong> begradigte und mit<br />
Sohlstickung befestigte Abschnitt <strong>in</strong> Höhe<br />
des Gewerbegebietes <strong>Lorch</strong> auf 400 m<br />
beprobt. Dabei konnten überall dort, wo<br />
Ufer- und Sohlbereiche erodiert waren,<br />
Lachs- und Forellenjungfische <strong>der</strong> AK 0+<br />
gefangen werden. Nachdem <strong>im</strong> Jahr 2007 <strong>in</strong><br />
dieser Strecke an vier Lokalitäten, die durch<br />
quer liegende, hydro-morphologisch wirksame<br />
Sturzbäume charakterisiert waren, <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong>en Strömungsschatten sich Kiesablagerungen<br />
e<strong>in</strong>gestellt hatten, sehr große<br />
Lachslaichgruben entdeckt wurden, wird<br />
heute davon ausgegangen, dass es sich bei<br />
den Junglachsen um natürlich aufgekommene<br />
Tiere gehandelt hat. In 2007<br />
wurden hier erneut e<strong>in</strong>zelne Junglachse <strong>der</strong><br />
AK 1+ festgestellt.<br />
Empfehlung: Durch e<strong>in</strong>e Auflockerung <strong>der</strong><br />
Stickung <strong>im</strong> Abstand von 20 - 50 m, den<br />
E<strong>in</strong>bau von Totholzelementen und e<strong>in</strong>er<br />
lokalen Lockerung <strong>der</strong> Ufersicherung<br />
könnten hier ohne großen Aufwand<br />
wertvolle Habitataufwertungen erfolgen.<br />
Hierzu zählt auch die Neubildung von<br />
Laichplätzen durch Zulassen dynamischer<br />
Prozesse. Die durch Begradigung und<br />
Sohlstickung betroffene Strecke hat e<strong>in</strong>e<br />
Gesamtlänge von etwa 1000 m. Es wird<br />
veranschlagt, dass <strong>der</strong> zeitliche Aufwand<br />
zwei bis vier Arbeitstage nicht überschreiten<br />
dürfte. Diesbezüglich wurde bereits 2004<br />
e<strong>in</strong>e erneute Ortsbegehung mit Vertretern<br />
<strong>der</strong> Stadt <strong>Lorch</strong> und auch <strong>der</strong> Firma<br />
Schlaadt angeregt, auf <strong>der</strong>en Gelände e<strong>in</strong><br />
Teil <strong>der</strong> begradigten/befestigten Strecke<br />
liegt.<br />
E<strong>in</strong>e erste Empfehlung zur Aufwertung <strong>der</strong><br />
genannten Strecke erfolgte bereits 1999<br />
(SCHNEIDER, 1999a); <strong>in</strong> 2001 fand e<strong>in</strong>e erste<br />
Ortsbegehung statt (Wasserwirtschaft, Dr.<br />
Heckenbücker, Stadt <strong>Lorch</strong>), wobei mögliche<br />
kostengünstige Rückbauvarianten<br />
eruiert wurden (SCHNEIDER, 2001a).<br />
Laichgrube <strong>in</strong> ausgebauter Strecke auf Höhe<br />
Firmengelände Schlaadt, 2007<br />
Gewässerunterhaltung<br />
Empfehlung: Zu Zwecken <strong>der</strong> Neubildung<br />
und des Erhalts von Laichplätzen<br />
(Kiesbänke) und e<strong>in</strong>getieften Ruhezonen<br />
(Kolke) sollte die Gewässerunterhaltung auf<br />
das absolut Notwendige beschränkt werden.<br />
Die För<strong>der</strong>ung naturnaher Strukturen sollte<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> freien Landschaft grundsätzlich<br />
Vorrang haben. Hierzu zählt das Belassen<br />
7
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
von Totholz <strong>im</strong> Gewässer, aber auch das<br />
Belassen potenzieller Sturzbäume am<br />
Gewässerrand. Der Schnitt von (Schatten<br />
spendenden) Uferbäumen und die<br />
Räumung von Kiesbänken sollte unbed<strong>in</strong>gt<br />
unterbleiben.<br />
Wispersee<br />
Empfehlung: Die Bewirtschaftung (kurzfristig)<br />
und die Erhaltung bzw. <strong>der</strong> Status<br />
(mittelfristig) des Stausees sollten dr<strong>in</strong>gend<br />
überprüft und den ökologischen Notwendigkeiten<br />
angepasst werden.<br />
Beispielsweise s<strong>in</strong>d durch das Ablassen des<br />
Wispersees <strong>im</strong> Frühjahr 2003 erhebliche<br />
Mengen Fe<strong>in</strong>substrat <strong>in</strong> die obere Wisper<br />
gelangt. Entsprechende großflächige<br />
Schlammablagerungen mit sauerstofffreier<br />
Unterschicht (schwarze Färbung, Fäulnisgeruch)<br />
waren noch <strong>im</strong> Herbst 2003 <strong>im</strong><br />
gesamten Streckenverlauf <strong>der</strong> Wisper und<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>im</strong> Abschnitt oberhalb <strong>der</strong><br />
Fischbache<strong>in</strong>mündung zu f<strong>in</strong>den und haben<br />
den Reproduktionserfolg von Lachs und<br />
Forelle mit hoher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit sehr<br />
negativ bee<strong>in</strong>flusst.<br />
Weiterh<strong>in</strong> wäre h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Verdunstung<br />
auch e<strong>in</strong> möglicher negativer E<strong>in</strong>fluss des<br />
Stausees auf den Wasserhaushalt <strong>der</strong><br />
Wisper zu prüfen.<br />
Besatzfischproduktion<br />
Wispersee<br />
Im <strong>Bericht</strong> 2006 wurde <strong>der</strong> Aufbau e<strong>in</strong>er<br />
geme<strong>in</strong>samen hessischen und rhe<strong>in</strong>landpfälzischen<br />
Elternfischhaltung ausführlich<br />
dargestellt. Mittlerweile stehen über 2.500<br />
Individuen aus vier Altersklassen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Aufzucht (Hasper Talsperre und Anlage<br />
Friedrichsdorf / Hessen). Hierunter bef<strong>in</strong>den<br />
sich gegenwärtig rund 25% echte Wildl<strong>in</strong>ge,<br />
die an Laichplätzen <strong>im</strong> Siegsystem, <strong>im</strong><br />
Saynbach und <strong>in</strong> 2007 erstmals auch an <strong>der</strong><br />
Wisper (14 Indiv. AK 0+) gefangen und <strong>in</strong><br />
die Aufzuchtanlage Hasper Talsperre<br />
überführt wurden. Nachkommen von<br />
Rückkehrern machen etwas über 50% aus.<br />
Lachs-Brütl<strong>in</strong>g aus Naturvermehrung,<br />
Wisper 2007<br />
Die Umstellung auf Kunstfutter ist bei allen<br />
Chargen gelungen (also auch bei den<br />
echten Wildfängen aus Naturvermehrung).<br />
Es wird erwartet, dass die jetzt über<br />
dreijährigen Tiere <strong>in</strong> 2007 <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gen<br />
Anteilen, <strong>in</strong> 2008 größtenteils und <strong>in</strong> 2009<br />
gänzlich zur Eigew<strong>in</strong>nung herangezogen<br />
werden können. Die folgenden Jahrgänge<br />
stehen sukzessive nach e<strong>in</strong>em weiteren<br />
Jahr zur Verfügung. Damit ist zu hoffen,<br />
dass ab dem Besatzjahr 2009 ke<strong>in</strong>e<br />
Beschränkungen h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Verfügbarkeit<br />
von geeignetem Besatzmaterial<br />
mehr bestehen.<br />
8
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
2. E<strong>in</strong>leitung<br />
Die aus dem Rhe<strong>in</strong>gau entwässernde und<br />
bei <strong>Lorch</strong> <strong>in</strong> den Rhe<strong>in</strong> mündende Wisper<br />
(Hessen) wurde erstmals <strong>im</strong> Jahr 1998<br />
h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Eignung für den Besatz mit<br />
Atlantischen <strong>Lachse</strong>n untersucht<br />
(SCHNEIDER, 1998a). Gegenstand dieser<br />
Studie war die Prüfung <strong>der</strong> grundsätzlichen<br />
Eignung <strong>der</strong> Wisper als Habitat <strong>im</strong> Rahmen<br />
des Projektes „Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerung des<br />
Atlantischen <strong>Lachse</strong>s und <strong>der</strong> Meerforelle“<br />
als Teil des europäischen Programms<br />
LACHS 2000. Die Überprüfung ergab e<strong>in</strong>e<br />
potentielle Eignung des Gewässers für die<br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerung des <strong>Lachse</strong>s. Die<br />
Wisper ist <strong>der</strong> Forellenregion zuzuordnen<br />
und verfügt über e<strong>in</strong>en reproduktiven<br />
Bestand <strong>der</strong> Bachforelle. Das Gewässer ist<br />
strukturell und morphologisch überwiegend<br />
naturnah, die biologische Gewässergüte<br />
liegt bei GK I – II (ger<strong>in</strong>g belastet).<br />
Projektgebiet <strong>im</strong><br />
Gewässersystem<br />
<strong>der</strong> Wisper<br />
Ws 3 Ws 3a<br />
Ws 2<br />
Ws 1<br />
Ws 1a<br />
Ws 3-4<br />
Ws 4b<br />
Ws 5b<br />
Ws 4<br />
Ws 5a-5aa<br />
Ws 5a<br />
Ws 5<br />
Ws 6bb<br />
Ws 5aa Ws 6b<br />
Erste Besatzmaßnahmen begannen<br />
1998/99 (SCHNEIDER, 1999a). Für<br />
Besatzmaßnahmen mit juvenilen <strong>Lachse</strong>n<br />
(30. Juni 1999) wurde <strong>der</strong> schwedische<br />
Stamm „Lagan“ verwendet. Als Initialbesatz<br />
wurden <strong>im</strong> Mittellauf <strong>der</strong> Wisper 26.500 über<br />
18 Tage angefütterte Lachsbrütl<strong>in</strong>ge<br />
ausgebracht. Die Brütl<strong>in</strong>ge hatten aufgrund<br />
zweier Faktoren nur e<strong>in</strong>e Totallänge von Ø 3<br />
cm: sie stammten von spät gestreiften<br />
Elterntieren und die Aufzucht erfolgte unter<br />
Kaltwasserbed<strong>in</strong>gungen (um 5°C). Diese<br />
Besatzform wurde wegen e<strong>in</strong>es parallel<br />
verlaufenden Exper<strong>im</strong>ents zur natürlichen<br />
Reproduktion gewählt: In e<strong>in</strong>em zusätzlichen<br />
Besatzversuch (Nov. 1998) mit<br />
laichreifen <strong>Lachse</strong>n (dreisömmerige Postsmolts<br />
<strong>der</strong> AK 2+) sollte überprüft werden,<br />
ob und <strong>in</strong> welchen Abschnitten <strong>der</strong> Wisper<br />
Reproduktionsmöglichkeiten für den Lachs<br />
Ws 6-6b<br />
Ws 7b<br />
Ws 6<br />
Ws 7<br />
Abb. 1: Gewässersystem<br />
<strong>der</strong> Wisper<br />
Rot: Kennziffern Probestellen<br />
9
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
bestehen. Das Herkunftsgewässer <strong>der</strong><br />
Postsmolts war die westdänische Skjern. Im<br />
Oktober 1999 wurden <strong>im</strong> Unterlauf 33<br />
Lachsparrs nachgewiesen, die aus<br />
natürlicher Reproduktion hervorgegangen<br />
waren. Dies g<strong>in</strong>g aus <strong>der</strong> räumlichen<br />
Verteilung <strong>der</strong> <strong>Lachse</strong> sowie aus Längen-<br />
und Gewichtsvergleichen mit den besetzten<br />
(aufgrund oben genannter Gründe <strong>in</strong> ihrem<br />
Wachstum zurückgebliebenen) <strong>Lachse</strong>n<br />
e<strong>in</strong>deutig hervor.<br />
Damit konnte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper <strong>der</strong> erste<br />
Reproduktionsnachweis Atlantischer <strong>Lachse</strong><br />
<strong>in</strong> Hessen seit Beg<strong>in</strong>n des Programms<br />
LACHS 2000 erbracht werden. Im Frühjahr<br />
2000 wurde wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong> weiterer<br />
Laichplatz gefunden. Dies wurde aufgrund<br />
<strong>der</strong> Größe und <strong>der</strong> räumlichen Verteilung<br />
e<strong>in</strong>jähriger Parrs an dieser Lokalität sowie<br />
<strong>der</strong> Eignung des Substrates für e<strong>in</strong><br />
natürliches Ablaichen des <strong>Lachse</strong>s<br />
geschlossen (SCHNEIDER, 2000).<br />
Die grundsätzliche Eignung <strong>der</strong> Wisper als<br />
Reproduktionsgewässer für den Lachs<br />
wurde entsprechend <strong>im</strong> Jahr 1999 bestätigt.<br />
Die Überlebensrate <strong>der</strong> 1999 als Brut<br />
besetzten <strong>Lachse</strong> lag <strong>im</strong> Oktober 1999 bei<br />
rund 5% seit dem Besatzzeitpunkt. Dieses<br />
Ergebnis wurde auf den beschriebenen<br />
Entwicklungsrückstand des Besatzmaterials<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>er extremen<br />
sommerlichen Niedrigwassersituation<br />
(Erhöhung des <strong>in</strong>terspezifischen räumlichen<br />
Konkurrenzdrucks durch Forellen)<br />
zurückgeführt. Die Überlebensraten <strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
2000 und 2001 besetzten (<strong>in</strong> ihrer<br />
Entwicklung weiter fortgeschrittenen)<br />
Brütl<strong>in</strong>ge lagen <strong>im</strong> ersten Jahr (bis Oktober)<br />
je nach Lokalität bei 25 - 30%. Zudem<br />
demonstrierten die Fische <strong>in</strong> den Jahren<br />
2000 und 2001 deutlich bessere<br />
Wachstumsleistungen als <strong>in</strong> 1999. Als<br />
Besatzherkunft wurden <strong>in</strong> 2000 wie<strong>der</strong>um<br />
dänische <strong>Lachse</strong> (Skjern Å) gewählt. In<br />
2001 wurde erstmals die schwedische<br />
Herkunft Ätran e<strong>in</strong>gebracht.<br />
Im Jahr 2002 wurde die südwestschwedische<br />
Herkunft Götaälv besetzt.<br />
Diese Herkunft wurde erstmals <strong>im</strong> Jahr 1994<br />
<strong>im</strong> Saynbach (Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz) erfolgreich<br />
getestet und ist h<strong>in</strong>sichtlich biogeographischer<br />
und biologischer Kriterien (u.a.<br />
Laichzeitraum) den <strong>in</strong> den Vorjahren<br />
verwendeten Herkünften Lagan und Ätran<br />
vergleichbar. Die Besatzfische dieser<br />
Charge waren aufgrund <strong>der</strong> Aufzuchtbed<strong>in</strong>gungen<br />
relativ kle<strong>in</strong>er als die Chargen<br />
<strong>der</strong> Jahre 2000 und 2001. Die Überlebensrate<br />
<strong>der</strong> AK 0+ war folgerichtig etwas<br />
ger<strong>in</strong>ger und lag bis zum ersten Herbst (Okt.<br />
2002) bei rund 20%.<br />
Drei wesentliche Än<strong>der</strong>ungen <strong>im</strong><br />
Besatzmodus wurden seit 2000<br />
vorgenommen und aufgrund <strong>der</strong><br />
verzeichneten positiven Entwicklung bis<br />
2006 <strong>im</strong> wesentlichen beibehalten:<br />
1. Besatz mit relativ weit entwickelten<br />
(robusteren) Fischen von früh gestreiften<br />
Elternfischen.<br />
2. Früherer Besatzterm<strong>in</strong>, um e<strong>in</strong> frühes<br />
Besetzen geeigneter Territorien (prior<br />
residence effect) und e<strong>in</strong>e frühe Nutzung<br />
<strong>der</strong> natürlichen Nahrungsressourcen zu<br />
ermöglichen.<br />
3. Nutzung <strong>der</strong> Strecken, die natürlich<br />
aufgekommene Junglachse <strong>in</strong> 1999/2000<br />
erfolgreich besiedelten (z.B. Ortsbereich<br />
<strong>Lorch</strong>).<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus wurde <strong>der</strong> Beobachtung,<br />
dass die 1999 besetzten <strong>Lachse</strong> nur<br />
ger<strong>in</strong>gfügig e<strong>in</strong>e eigenständige l<strong>in</strong>eare<br />
Ausbreitung vorgenommen hatten, mit e<strong>in</strong>er<br />
nochmals verbesserten Verteilung <strong>im</strong><br />
Rahmen des Besatzes Rechnung getragen.<br />
Entsprechend wurden ab 2000 nicht mehr<br />
e<strong>in</strong>zelne kurze Strecken (Lokalitäten),<br />
son<strong>der</strong>n zwei nahezu den gesamten<br />
Mittellauf und Unterlauf umfassende<br />
Strecken flächendeckend besetzt. Lediglich<br />
drei kurze Abschnitte um die Laukenmühle,<br />
um die Fischzucht Flach (unterhalb und<br />
oberhalb des Wehres) und 1 km Strecke<br />
unterhalb des Firmengeländes Schlaadt<br />
wurden vom Besatz ausgenommen. Vom<br />
Besatz ausgenommen blieb zudem <strong>der</strong> vom<br />
Wasserstand des Rhe<strong>in</strong>s (Rückstaubereich)<br />
bee<strong>in</strong>flusste unmittelbare Mündungsabschnitt<br />
<strong>der</strong> Wisper (Ws 1) (vgl. Probestellenkennzeichnung<br />
<strong>in</strong> Karte, Abb. 1).<br />
10
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Zusätzlich zum planmäßigen Brutbesatz<br />
wurden <strong>im</strong> Jahr 2001 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geson<strong>der</strong>ten<br />
Versuch 1000 mit Adiposenschnitt markierte<br />
e<strong>in</strong>jährige nicht-smoltifizierte <strong>Lachse</strong> <strong>der</strong><br />
Herkunft Skjern an drei Lokalitäten ausgebracht.<br />
Diese Parrs mit e<strong>in</strong>er Totallänge<br />
von 7 - 11 cm verblieben noch e<strong>in</strong> weiteres<br />
Jahr <strong>im</strong> Süßwasser und wan<strong>der</strong>ten 2002 ab.<br />
Im Jahr 2002 wurde mit dem Wehr <strong>Lorch</strong><br />
das erste Wan<strong>der</strong>h<strong>in</strong><strong>der</strong>nis <strong>im</strong> Projektverlauf<br />
umgestaltet (Teilanrampung). Die Wehre<br />
<strong>der</strong> Firma Schlaadt (sog. “Mäan<strong>der</strong>-Rampe”)<br />
und <strong>der</strong> Fischzucht Flach (Umgehungsgewässer)<br />
wurden bis Oktober 2004<br />
umgestaltet.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Besatzgeschichte bestand an<br />
<strong>der</strong> Wisper <strong>im</strong> Herbst 2002 erstmals die<br />
Möglichkeit, rückkehrende laichreife adulte<br />
e<strong>in</strong>seew<strong>in</strong>trige <strong>Lachse</strong> (Grilse) zu erfassen.<br />
Die Kontrollbefischungen erfolgten am<br />
13.11. und 21.11.2002. Dabei wurden e<strong>in</strong><br />
abgelaichter Rogner (64 cm TL) und e<strong>in</strong><br />
reifer Milchner (73 cm TL) gefangen. Der<br />
Milchner erhielt e<strong>in</strong>e anchor-Marke (Farbe<br />
p<strong>in</strong>k, Nr. 898). E<strong>in</strong> weiterer (unmarkierter)<br />
Milchner (73 cm TL) wurde verendet<br />
aufgefunden und am 30.11.02 <strong>im</strong> Bereich<br />
<strong>der</strong> Rampe am Wehr <strong>in</strong> <strong>Lorch</strong> sichergestellt.<br />
Alle Tiere wurden als Grilse identifiziert.<br />
(Zudem wurde Ende November <strong>im</strong><br />
Mündungsbereich <strong>der</strong> Wisper <strong>in</strong> <strong>Lorch</strong> von<br />
Anwohnern e<strong>in</strong> weiterer Großsalmonide<br />
gesichtet; Größe ca. 70 cm). Diese ersten<br />
Lachs-Rückkehrer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em hessischen<br />
Gewässer seit über 100 Jahren machten<br />
auch e<strong>in</strong>e Naturvermehrung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Saison<br />
2002/2003 wahrsche<strong>in</strong>lich. Entsprechende<br />
Belege gelangen <strong>im</strong> Juni 2003. Es wurden<br />
<strong>in</strong>sgesamt 34 Nachweise natürlich<br />
aufgekommener Lachsbrut erbracht, die<br />
sich auf vier Lokalitäten unterhalb des<br />
Wehres <strong>der</strong> Fischzucht Flach verteilten. Es<br />
war dies für Hessen <strong>der</strong> erste dokumentierte<br />
Fall e<strong>in</strong>er natürlichen Reproduktion von<br />
rückgekehrten <strong>Lachse</strong>n seit rund 100<br />
Jahren. Die Brütl<strong>in</strong>ge waren trotz <strong>der</strong> extrem<br />
ger<strong>in</strong>gen Abflüsse des Sommers und<br />
Herbstes 2003 sehr gut abgewachsen.<br />
Die hochgerechnete Smoltproduktion <strong>in</strong><br />
2003 ergab Bestandszahlen von 3.280<br />
Individuen <strong>der</strong> AK 1+ und 1.600 <strong>der</strong> AK 2+.<br />
Nahezu alle Individuen <strong>der</strong> AK 2+ und etwa<br />
10 % <strong>der</strong> AK 1+ s<strong>in</strong>d daraufh<strong>in</strong> abgewan<strong>der</strong>t<br />
(<strong>in</strong>sgesamt knapp 2.000 Smolts).<br />
Damit blieb e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Teil <strong>der</strong> AK 2+ und<br />
knapp 3.000 AK 1+ zurück. Im Herbst 2003<br />
wurde <strong>der</strong> Bestand <strong>der</strong> AK 1+ auf 1.400<br />
Individuen geschätzt. Damit ergibt sich<br />
rechnerisch e<strong>in</strong>e Überlebensrate von April<br />
bis Oktober 2003 von knapp 50%.<br />
Bei den Rückkehrer-Kontrollen <strong>im</strong> Herbst<br />
2003 konnte bei drei Durchgängen (12.11;<br />
18.11. & 24.11.03) zwischen Mündung und<br />
Wehr Fischzucht Flach nur e<strong>in</strong> Milchner<br />
registriert werden. Zum Zeitpunkt <strong>der</strong><br />
Befischungen herrschte noch <strong>im</strong>mer<br />
extremes Niedrigwasser. Der Milchner maß<br />
73 cm TL (Grilse) und war nach äußerem<br />
Ersche<strong>in</strong>ungsbild <strong>in</strong> sehr gutem Zustand. Im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Rückkehrer-Kontrollen wurden<br />
zehn größere, frisch angelegte Laichgruben<br />
entdeckt, die von Großsalmoniden stammen<br />
dürften. Es war damit wahrsche<strong>in</strong>lich, dass<br />
auch <strong>im</strong> Herbst 2003 wie<strong>der</strong> <strong>Lachse</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Wisper erfolgreich abgelaicht hatten. E<strong>in</strong>e<br />
entsprechende Bestätigung konnte <strong>im</strong> Juni<br />
2004 erbracht werden. Im Ortsbereich <strong>Lorch</strong><br />
(8 Lokalitäten ab 500 m oberhalb Mündung<br />
bis Rampe) sowie oberhalb <strong>der</strong> Rampe des<br />
<strong>Lorch</strong>er Wehres (<strong>in</strong>sgesamt 9 vermutete<br />
Laichplätze) wurden noch vor den<br />
Besatzmaßnahmen <strong>in</strong>sgesamt 33 Lachsbrütl<strong>in</strong>ge<br />
gefangen und vermessen. Die<br />
Brütl<strong>in</strong>ge erreichten zwischen 27 und 34 mm<br />
SL. Entsprechend ist davon auszugehen,<br />
dass <strong>im</strong> Herbst 2003 mehrere Lachs-<br />
Rückkehrer <strong>in</strong> die Wisper aufgestiegen s<strong>in</strong>d,<br />
jedoch - möglicherweise wegen sehr kurzer<br />
Aufenthaltsdauer <strong>im</strong> Laichgewässer - bei<br />
den Kontrollen nicht erfasst worden waren.<br />
Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Smoltanteile<br />
und räumlichen Verteilungen dürften <strong>in</strong> 2004<br />
etwa 310 Smolts <strong>der</strong> AK 1+ und 1.000 -<br />
1.200 Smolts <strong>der</strong> AK 2+ aus <strong>der</strong> Wisper<br />
abgewan<strong>der</strong>t se<strong>in</strong>.<br />
Die geschätzte Überlebensrate zwischen<br />
Besatzzeitpunkt und Herbst 2004 beläuft<br />
sich auf etwa 21% und lag damit auf dem<br />
Niveau des Vorjahres (20%).<br />
11
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Bei den Naturvermehrungskontrollen 2004<br />
wurden <strong>in</strong>sgesamt 33 Lachsbrütl<strong>in</strong>ge aus<br />
natürlicher Reproduktion von Rückkehrern<br />
gefunden, die sich auf 10 potentielle<br />
Laichplätze unterhalb des Gewerbegebietes<br />
<strong>Lorch</strong> verteilten. Damit wurde 2004 zum<br />
zweiten Mal <strong>in</strong> Folge e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />
Naturvermehrung durch <strong>Lachse</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Wisper belegt. Der Bestand natürlich<br />
aufgekommener Jungfische <strong>im</strong> Herbst 2004<br />
lag nach grober Schätzung bei rund 900<br />
Individuen <strong>der</strong> AK 0+.<br />
Die Rückkehrerkontrollen <strong>im</strong> Herbst 2004<br />
wurden am 13.10.04, 10.11.04 und 16.11.04<br />
durchgeführt. Dabei konnten ke<strong>in</strong>e<br />
Rückkehrer gefangen werden. Unter den<br />
vorgefundenen Laichgruben hatte lediglich<br />
e<strong>in</strong>e Grube oberhalb Wehr <strong>Lorch</strong> (WS 3a)<br />
mit e<strong>in</strong>er Länge über 2 m und e<strong>in</strong>er Breite<br />
um 1 m die für Lachslaichgruben charakteristischen<br />
Ausmaße.<br />
Die Kontrollbefischungen zum Nachweis<br />
natürlich aufgekommener Lachsbrut<br />
erfolgten am 8.6.2005 (Besatzterm<strong>in</strong>:<br />
11.6.2005). In den Kontrollstrecken wurden<br />
ke<strong>in</strong>e Lachsbrütl<strong>in</strong>ge nachgewiesen. Der<br />
parallel erfasste Bestand <strong>der</strong> Forellenbrut<br />
war außerordentlich ger<strong>in</strong>g und erreichte nur<br />
etwa 5% des Vorjahres. Insgesamt<br />
gelangen auf 2000 m ab Mündung bis Wehr<br />
<strong>Lorch</strong> nur 15 Nachweise und oberhalb des<br />
Wehres (Ws 3a) 3 Nachweise. Unterhalb<br />
Wehr Flach wurde ke<strong>in</strong>e Brut gefunden.<br />
Die Ergebnisse legen des Schluss nahe,<br />
dass es <strong>im</strong> W<strong>in</strong>ter 2004/2005 <strong>in</strong> den<br />
beprobten Strecken zu ke<strong>in</strong>er Reproduktion<br />
o<strong>der</strong> nur zu e<strong>in</strong>em sehr ger<strong>in</strong>gen<br />
Reproduktionserfolg von <strong>Lachse</strong>n gekommen<br />
ist. Zudem dokumentieren die<br />
Rekrutierungsdefizite <strong>der</strong> Forelle stellvertretend<br />
für Kieslaicher e<strong>in</strong>e schwere<br />
Störung <strong>im</strong> Reproduktionsjahr 2004/2005.<br />
Als Ursache kommen die <strong>im</strong> Endbericht<br />
2005 (hier: Kapitel 3.4.) beschriebenen<br />
Fe<strong>in</strong>sed<strong>im</strong>entbelastungen bzw. Sauerstoffdefizite<br />
<strong>im</strong> Interstitial <strong>in</strong> Betracht. Ob <strong>Lachse</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper abgelaicht haben, kann damit<br />
für das Jahr 2004/2005 nicht abschließend<br />
beurteilt werden. Dennoch bleibt festzuhalten,<br />
dass die ger<strong>in</strong>ge Zahl großer<br />
Laichgruben auf lediglich ger<strong>in</strong>ge Laichaktivitäten<br />
von Großsalmoniden h<strong>in</strong>deuten.<br />
Die geschätzte Überlebensrate zwischen<br />
Besatzzeitpunkt und Herbst 2005 belief sich<br />
auf etwa 30% und lag damit deutlich über<br />
dem Niveau des Vorjahres (21%). Als Grund<br />
wird e<strong>in</strong>e herausragende Qualität und<br />
relative Größe <strong>der</strong> Besatzfische angenommen.<br />
Die Rückkehrerkontrollen <strong>in</strong> 2005<br />
erbrachten ebenfalls ke<strong>in</strong>e Nachweise.<br />
Dieser Befund bzw. <strong>der</strong> offenbar rückläufige<br />
Trend <strong>der</strong> Rückkehrerzahlen korreliert mit<br />
negativen Trends <strong>in</strong> den Bestandsentwicklungen<br />
anadromer Salmoniden <strong>im</strong><br />
gesamten Rhe<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e mögliche Ursache<br />
dürfte <strong>der</strong> <strong>in</strong>tensive Fischereidruck (Angel-,<br />
Berufs- und Nebenerwerbsfischerei) <strong>im</strong><br />
nie<strong>der</strong>ländischen Deltarhe<strong>in</strong> (<strong>in</strong>kl. <strong>der</strong><br />
Küstengewässer) und auch <strong>im</strong> deutschen<br />
Rhe<strong>in</strong>abschnitt se<strong>in</strong>. Grobe Schätzungen<br />
gehen davon aus, dass jährlich zwischen<br />
1000 und 3000 <strong>Lachse</strong> durch illegale<br />
Entnahme o<strong>der</strong> fangbed<strong>in</strong>gte Schäden (z.B.<br />
durch Handl<strong>in</strong>g, Angelhaken, Netze) vor<br />
Erreichen <strong>der</strong> Reproduktionsgewässer<br />
gefangen werden und/o<strong>der</strong> verenden (vgl.<br />
ausführliche Darstellung <strong>der</strong> vorliegenden<br />
Erkenntnisse <strong>im</strong> Endbericht 2005).<br />
Die Kontrollbefischungen 2006 zum<br />
Nachweis natürlich aufgekommener Lachsbrut<br />
erfolgten am 29.6.2006 (Besatzterm<strong>in</strong>:<br />
11.7.2006). Beprobt wurde die Strecke<br />
zwischen Mündung und Rampe Wehr <strong>Lorch</strong><br />
(Ws 1 - Ws 3), <strong>der</strong> Abschnitt 200 - 600 m<br />
oberhalb Wehr <strong>Lorch</strong> (Ws 3a), 250 m<br />
unterhalb Wehr Schlaadt und <strong>der</strong> Bereich<br />
oberhalb Firma Schlaadt bis zur<br />
Grolochmündung (Ws 4b – Ws 4a). Die<br />
ersten beiden Teilstrecken wurden bereits <strong>in</strong><br />
den Vorjahren als Laichgebiete genutzt. Mit<br />
e<strong>in</strong>er Aufwan<strong>der</strong>ung von Rückkehrern über<br />
das Umgehungsger<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Fischzucht<br />
Flach <strong>im</strong> Herbst 2005 war wie <strong>in</strong> 2004 nicht<br />
zu rechnen, weil <strong>in</strong> diesem Zeitraum <strong>im</strong><br />
Bypass ke<strong>in</strong>e ausreichende Wasserführung<br />
herrschte. In den Kontrollstrecken wurden<br />
ke<strong>in</strong>e Lachsbrütl<strong>in</strong>ge nachgewiesen.<br />
12
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
In 2007 wurden jedoch e<strong>in</strong>zelne Junglachse<br />
<strong>der</strong> AK 1+ <strong>in</strong> <strong>der</strong> befestigten und kanalartig<br />
ausgebauten Strecke zwischen THW und<br />
Firmengelände Schlaadt nachgewiesen. Da<br />
hier <strong>in</strong> 2007 auch mehrere sehr große<br />
Laichgruben angelegt wurden und die<br />
Strecke offenbar bereits 2004 von <strong>Lachse</strong>n<br />
aus Naturvermehrung besiedelt wurde (vgl.<br />
Kap. 4.4), kann mit e<strong>in</strong>iger Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
angenommen werden, dass es <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Saison 2005/2006 – an<strong>der</strong>s als <strong>im</strong> letzten<br />
<strong>Bericht</strong> vermutet – doch zu e<strong>in</strong>er natürlichen<br />
Reproduktion <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper gekommen ist<br />
Im Herbst 2006 wurden nach zwei Jahren<br />
ohne Rückkehrernachweise auch erstmals<br />
wie<strong>der</strong> adulte <strong>Lachse</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper<br />
gefangen.<br />
Am 18.10.06 wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kolk etwa<br />
200 m unterhalb Rampe <strong>Lorch</strong> zwei <strong>Lachse</strong><br />
entdeckt. E<strong>in</strong> Individuum entkam, e<strong>in</strong><br />
zweites wurde gefangen und überprüft. Es<br />
handelte sich um e<strong>in</strong>en noch nicht völlig<br />
laichreifen Rogner mit e<strong>in</strong>er TL von 64 cm<br />
(Grilse). Das Tier wies auf <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken<br />
vor<strong>der</strong>en Flanke e<strong>in</strong>e verheilte Verletzung<br />
(die von e<strong>in</strong>em Netz stammen könnte) und<br />
e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gerissene Brustflosse auf.<br />
Am 6.11.06 wurden bei sehr klarem Wasser<br />
drei <strong>Lachse</strong> vom Ufer aus <strong>in</strong> gleichem Kolk<br />
gesichtet. E<strong>in</strong> Tier konnte als Rogner, e<strong>in</strong>er<br />
als Milchner (ca. 70 cm) identifiziert werden,<br />
die Sichtung des dritten <strong>Lachse</strong>s (ca. 65 cm)<br />
erlaubte ke<strong>in</strong>e Identifizierung des<br />
Geschlechts. Bei <strong>der</strong> daraufh<strong>in</strong> durchgeführten<br />
Befischung wurde <strong>der</strong> anhand <strong>der</strong><br />
Verletzungen sicher zu identifizierende<br />
Rogner vom 18.10. an gleicher Stelle erneut<br />
gefangen und erhielt e<strong>in</strong>e gelbe anchor-tag<br />
– Marke mit <strong>der</strong> Nummer 734. Der Fisch<br />
stand kurz vor <strong>der</strong> Reife und wurde<br />
umgehend zurückgesetzt. Die zwei weiteren<br />
<strong>Lachse</strong> entkamen – offenbar, weil sie <strong>im</strong><br />
Rahmen <strong>der</strong> Sichtung aufgescheucht<br />
worden waren.<br />
Am 13.11.06 wurde <strong>der</strong> selbe Rogner erneut<br />
an gleicher Stelle gefangen. Er hatte bereits<br />
teilweise abgelaicht und wurde wie<strong>der</strong><br />
zurückgesetzt. Weitere Nachweise gelangen<br />
an diesem Tag nicht.<br />
Rund 10 m oberhalb <strong>der</strong> Fangstelle wurde<br />
am 13.11.2006 e<strong>in</strong>e etwa 2 m lange<br />
Laichgrube entdeckt, die von besagtem<br />
Rogner stammen kann. Im näheren Umfeld<br />
wurden zudem diverse Frühreife Männchen<br />
gesichtet.<br />
Am 25.11.2006 wurden 200 m oberhalb<br />
Wehr <strong>der</strong> Firma Schlaadt e<strong>in</strong> großer Rogner<br />
75-80 cm (MSW?) und e<strong>in</strong> Milchner ca. 60<br />
cm (Doppelerfassung? - vgl. 6.11.06) be<strong>im</strong><br />
Laichvorgang beobachtet und gefilmt. Die<br />
Laichgrube hatte e<strong>in</strong>e Länge von rund 3 m.<br />
Auf e<strong>in</strong>en Fang während des Laichvorgangs<br />
wurde verzichtet.<br />
Die Überlebensrate <strong>der</strong> Besatzfische (AK<br />
0+) wurde <strong>in</strong> 2006 aufgrund <strong>der</strong> Dichten an<br />
den Probestellen auf rund 30% geschätzt<br />
und entsprach damit den positiven Befunden<br />
des Vorjahres.<br />
In 2006 fanden ke<strong>in</strong>e Untersuchungen zur<br />
Smoltabwan<strong>der</strong>ung <strong>im</strong> Frühjahr statt, weil<br />
die Auftragserteilung erst <strong>im</strong> Sommer 2006<br />
erfolgen konnte. Aufgrund des hohen<br />
Besatzerfolges <strong>im</strong> Vorjahr und den<br />
Bestandsschätzungen und Abwachsleistungen<br />
<strong>der</strong> Besatzcharge 2004 lassen<br />
sich die Smoltzahlen jedoch annähernd<br />
beziffern. Danach s<strong>in</strong>d rund 2.300 Smolts<br />
<strong>der</strong> Altersklassen 1+ bis 3+ <strong>im</strong> Frühjahr<br />
2006 abgewan<strong>der</strong>t. Demnach lag die<br />
Smoltproduktion etwas über dem Niveau <strong>der</strong><br />
Vorjahre.<br />
Der vorliegende <strong>Bericht</strong> stellt die <strong>in</strong> 2007<br />
durchgeführten Maßnahmen und die<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> durchgeführten Erfolgskontrollen<br />
zusammen.<br />
13
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
3. Besatzmaßnahmen<br />
Vorbemerkung<br />
In 2007 bestanden erhebliche Probleme<br />
h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Verfügbarkeit von<br />
geeigneten Besatzfischen (Ätran-Importmaterial<br />
und Rückkehrernachkommen).<br />
H<strong>in</strong>zu kam e<strong>in</strong>e erhöhte Mortalität <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Aufzuchtanlage Hasper Talsperre, die<br />
schleichend verlief und vermutlich auf e<strong>in</strong>e<br />
Sed<strong>im</strong>entbelastung <strong>in</strong> Folge <strong>der</strong> häufigen<br />
Nie<strong>der</strong>schläge <strong>im</strong> Sommer 2007 zurückzuführen<br />
ist. In Absprache mit den Oberen<br />
Fischereibehörden <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> Hessen und<br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz wurden die bis Sommer<br />
verbliebenen Besatzfische (Anlage<br />
Prexl/Friedrichsdorf) <strong>im</strong> Schwerpunkt <strong>in</strong> die<br />
Wisper und den Saynbach sowie <strong>in</strong><br />
ger<strong>in</strong>gen Anteilen <strong>in</strong> die K<strong>in</strong>zig e<strong>in</strong>gesetzt; <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Lahn (Hessen und Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz)<br />
wurde <strong>der</strong> Besatz mit diesjährigen <strong>Lachse</strong>n<br />
ausgesetzt. Um den Engpass zu<br />
kompensieren, wurde weiter entschieden,<br />
die <strong>Lachse</strong> bis Anfang Herbst möglichst weit<br />
vorzustrecken (> 8 cm TL), um die Überlebensraten<br />
zu max<strong>im</strong>ieren.<br />
Damit ist jedoch ke<strong>in</strong> grundsätzlicher<br />
Strategiewechsel verknüpft; vielmehr wird<br />
empfohlen, <strong>im</strong> kommenden Jahr die<br />
Besatzzahlen entsprechend <strong>der</strong> Kapazitäten<br />
<strong>der</strong> Gewässer entsprechend zu erhöhen<br />
und wie<strong>der</strong> Sömmerl<strong>in</strong>ge auszubr<strong>in</strong>gen.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs ist zu erwarten, dass auch <strong>in</strong><br />
2008 noch Probleme h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong><br />
Verfügbarkeit geeigneter Herkünfte<br />
bestehen und e<strong>in</strong>e frühzeitige bzw.<br />
umgehende Vorbestellung erfor<strong>der</strong>lich se<strong>in</strong><br />
dürfte. Ab 2009 wird e<strong>in</strong>e Entspannung<br />
erwartet, weil dann größere Stückzahlen<br />
aus <strong>der</strong> <strong>im</strong> Aufbau bef<strong>in</strong>dlichen Lachs-<br />
Elternfischhaltung verfügbar se<strong>in</strong> werden<br />
(SCHNEIDER, 2006b). Jedoch ist auch hier<br />
e<strong>in</strong>e rechtzeitige Festlegung <strong>der</strong> Besatzzahlen<br />
dr<strong>in</strong>gend anzuraten.<br />
Neben <strong>der</strong> Altersklasse 0+ wurden <strong>im</strong><br />
Frühjahr 2007 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper erstmals auch<br />
e<strong>in</strong>jährige sortierte Smolts (AK 1) aus <strong>der</strong><br />
Aufzuchtanlage Hasper Talsperre besetzt<br />
(April 2007).<br />
Die Smolts waren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em hervorragenden<br />
Zustand und maßen zwischen 12 und 16 cm<br />
Totallänge (vgl. Abb. 3). Diese Besatzcharge<br />
dürfte <strong>in</strong>nerhalb weniger Wochen<br />
nahezu komplett abgewan<strong>der</strong>t se<strong>in</strong>.<br />
Diese Besatzstrategie ist als zusätzliche<br />
Maßnahme zu werten, mit <strong>der</strong> <strong>im</strong> Erfolgsfall<br />
e<strong>in</strong>e erhebliche Steigerung <strong>der</strong> Rückkehrerzahlen<br />
<strong>in</strong> den kommenden zwei Jahren<br />
verknüpft se<strong>in</strong> wird. Ob sich diese<br />
zusätzliche Strategie bewährt, sollte über<br />
die regelmäßigen Monitor<strong>in</strong>gmaßnahmen<br />
geklärt werden. Da die Fische unmarkiert<br />
waren, lässt sich e<strong>in</strong> Erfolg dieser<br />
zusätzlichen Maßnahme ausschließlich über<br />
e<strong>in</strong>e Bewertung <strong>der</strong> Rückkehrerzahlen <strong>in</strong><br />
2008 und 2009 abklären.<br />
Besatz<br />
In 2007 wurden damit folgende Chargen<br />
besetzt:<br />
I. e<strong>in</strong>e Charge sortierte Smolts (AK 1)<br />
<strong>der</strong> Herkunft Ätran<br />
II. e<strong>in</strong>e Charge großer Parrs (AK 0+)<br />
<strong>der</strong> Herkunft Ätran<br />
I. 7.4.2007 2.000 Smolts AK 1<br />
Totallänge 12 - 16 cm (ø 14 cm)<br />
Lokalität: Ws 5 (Steg unterh. Fischzucht Flach)<br />
II. 6.10.2007 5.000 Parrs AK 0+<br />
Totallänge 8 - 15 cm (ø 11 cm)<br />
Gesamtgewicht: 34 kg (6,8 g/Stück)<br />
Lokalitäten und Verteilung:<br />
a) <strong>Lorch</strong> Wisperschule bis Rampe (3.500 Stück)<br />
b) 300 m oberhalb Grolochmündung bis Höhe<br />
Auslauf Fischzucht Flach (1.000 Stück)<br />
c) um Furt am Holzplatz oberhalb Fischzucht<br />
Flach (500 Stück)<br />
Die Besatzdichte lag bei etwas unter 0,5<br />
Indiv./m 2 .<br />
14
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Zur Lage <strong>der</strong> Besatzstrecken vgl. obenstehende<br />
Karte (Kap. 2, Abb. 1).<br />
Abflussbed<strong>in</strong>gungen<br />
Besatz AK 1 Smolts <strong>im</strong> Frühjahr 2007:<br />
Am Besatztag herrschte leicht erhöhter<br />
Wasserstand und e<strong>in</strong>e mo<strong>der</strong>ate Trübung<br />
(Sichttiefe geschätzt: knapp 40 cm).<br />
Besatz AK 0+ <strong>im</strong> Herbst 2007:<br />
Am Besatztag herrschte normaler Wasserstand<br />
und e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Trübung (Sichttiefe<br />
geschätzt: über 50 cm).<br />
Besatzmaterial<br />
Die Eier (Herkunft Ätran) wurden jeweils<br />
vom Danish Center for Vildlaks (DCV)<br />
bezogen. Die Erbrütung und Anfütterung<br />
bzw. Aufzucht <strong>der</strong> <strong>Lachse</strong> fand zunächst <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Fischzucht Hasper Talsperre, die<br />
Aufzucht <strong>der</strong> AK 0+ erfolgte später <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Anlage Friedrichsdorf/Hessen (Prexl). Der<br />
Transport an die Wisper und <strong>der</strong> Besatz<br />
wurden jeweils vom BFS durchgeführt.<br />
Abb. 2 zeigt die bisherigen Besatzzahlen<br />
und Lebensstadien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Übersicht.<br />
Indiv.<br />
45000<br />
40000<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
Besatzzahlen Wisper 1999 - 2007 .<br />
0<br />
Abb. 2: Lachs-Besatzmaßnahmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper<br />
Die Besatzmaßnahmen s<strong>in</strong>d von Pächtern<br />
<strong>der</strong> Wisper (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e von Herrn<br />
Willibert Mohr) sowie weiteren ehrenamtlichen<br />
Helfern aktiv unterstützt worden.<br />
Hierfür sei an dieser Stelle allen Beteiligten<br />
herzlich gedankt.<br />
Abb. 3: Smolts <strong>der</strong> Besatzmaßnahme 2007<br />
E<strong>in</strong>jährige Smolts<br />
E<strong>in</strong>jährige Parrs<br />
Parrs AK 0+ Herbst<br />
Brut (rel. kle<strong>in</strong>)<br />
Brut (rel. groß)<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
E<strong>in</strong>jährige Smolts 2.000<br />
E<strong>in</strong>jährige Parrs 1.000<br />
Parrs AK 0+ Herbst 5.000<br />
Brut (rel. kle<strong>in</strong>) 26.500 40.000 40.000 25.000<br />
Brut (rel. groß) 39.000 38.000 10.000 20.000 30.000<br />
15
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
4. Ergebnisse Erfolgskontrollen 2007<br />
4.1. Untersuchungsstrecken<br />
Erfolgskontrolle Brutbesatz<br />
Die Erfolgskontrollen zum Brutbesatz<br />
fanden <strong>in</strong> den Jahren 2000 - 2006 an<br />
<strong>in</strong>sgesamt 18 Probestellen statt, die sich auf<br />
die Strecke zwischen Mündung und<br />
Laukenmühle verteilen (zu Befischungsstationen<br />
vgl. Endbericht 2005). Die<br />
Auswahl <strong>der</strong> Probestellen repräsentierte<br />
typische Bereiche für Gewässerabschnitte<br />
des Unterlaufs und des Mittellaufs. Diese<br />
Lokalitäten dienten als Referenzstrecken für<br />
die Hochrechnung <strong>der</strong> Smoltproduktion und<br />
die Abschätzung <strong>der</strong> Überlebensraten.<br />
Am 29.10.2007 wurden zwei repräsentative<br />
Gewässerabschnitte (unterhalb Wehr <strong>Lorch</strong><br />
und 200 m oberhalb Wehr Schlaadt)<br />
beprobt. Die Streckenlängen betrugen 100<br />
beziehungsweise 50 m.<br />
Erfolgskontrolle Naturvermehrung<br />
Die Untersuchungen zum Nachweis <strong>der</strong><br />
Naturvermehrung erstreckten sich <strong>im</strong><br />
Schwerpunkt auf den Unterlauf (Mündung<br />
bis Ortsausgang <strong>Lorch</strong>) sowie den Bereich<br />
zwischen Firmengelände Schlaadt bis 600<br />
m oberhalb Grolochmündung und unterhalb<br />
Wehr Flach (300 m). Dabei wurden<br />
zusammenhängende Teilstücke auf ganzer<br />
Strecke befischt. Die Befischungen fanden<br />
am 13.6.2007 statt.<br />
Rückkehrerkontrolle und<br />
Laichgrubendokumentation<br />
Die Befischungen zur Rückkehrerkontrolle<br />
erfolgten an vier Tagen (<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong><br />
Kernzeit <strong>der</strong> Laichaktiviät) <strong>in</strong> folgenden Teilstrecken:<br />
29.10.07 (Mündung Wisper bis 300 m<br />
oberhalb Wehr <strong>Lorch</strong>; Wehr Schlaadt bis<br />
300 m oberhalb Grolochmündung),<br />
7.11.07 (Mündung Wisper bis 300 m<br />
oberhalb Wehr <strong>Lorch</strong>; Wehr Schlaadt bis<br />
300 m oberhalb Grolochmündung),<br />
13.11.07 (Mündung Wisper bis 300 m<br />
oberhalb Wehr <strong>Lorch</strong>; 300 m unterhalb<br />
Wehr Schlaadt bis 300 m oberhalb Pegel<br />
Pfaffenthal),<br />
20.11.07 (200 m unterhalb Wehr <strong>Lorch</strong> bis<br />
Brücke Spedition Schwank <strong>im</strong> Gewerbegebiet<br />
<strong>Lorch</strong>; Wehr Schlaadt bis Pegel<br />
Paffenthal; 200 m unterhalb Wehr Flach bis<br />
Wehr Flach; Wehr Flach bis 100 m oberhalb<br />
Kammerburg).<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> vier Rückkehrerkontrollen<br />
wurden alle Laichgruben > 150 cm Länge<br />
protokolliert. Am 20.11.2007 wurde zusätzlich<br />
das Teilstück ab Brücke Spedition<br />
Schwank <strong>im</strong> Gewerbegebiet <strong>Lorch</strong> bis zum<br />
Beg<strong>in</strong>n des Firmengeländes Schlaadt abgegangen.<br />
4.2. Erfolgskontrolle Frühjahr 2007<br />
In 2007 fanden wie <strong>in</strong> 2006 ke<strong>in</strong>e Untersuchungen<br />
zur Smoltabwan<strong>der</strong>ung <strong>im</strong><br />
Frühjahr statt, weil die Auftragserteilung erst<br />
<strong>im</strong> Sommer 2007 erfolgen konnte. Aufgrund<br />
des hohen Besatzerfolges <strong>im</strong> Vorjahr und<br />
den Bestandsschätzungen und Abwachsleistungen<br />
<strong>der</strong> Besatzcharge 2005 lassen<br />
sich die Smoltzahlen jedoch annähernd<br />
beziffern. In die Kalkulation <strong>der</strong> Abwan<strong>der</strong>erzahlen<br />
gehen außerdem die 2.000<br />
besetzten Smolts <strong>der</strong> AK 1 <strong>im</strong> April 2007 e<strong>in</strong><br />
(Abwan<strong>der</strong>ung <strong>im</strong> April/Mai 2007).<br />
Nach <strong>der</strong> Hochrechnung s<strong>in</strong>d rund 4.200<br />
Smolts <strong>der</strong> Altersklassen 1+ bis 3+ <strong>im</strong><br />
Frühjahr 2007 abgewan<strong>der</strong>t (<strong>in</strong>kl. 2.000 <strong>in</strong><br />
diesem Jahr besetzte e<strong>in</strong>jährige Smolts).<br />
Aufgrund des umfangreichen Smoltbesatzes<br />
<strong>in</strong> 2007 lag die diesjährige Gesamt-<br />
Smoltproduktion damit deutlich über dem<br />
Niveau <strong>der</strong> Vorjahre (Abb. 4).<br />
16
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
4500<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
Indiv.<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Hochrechnung Smoltproduktion<br />
Wisper<br />
AK 2+/3+<br />
AK 1+<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
AK 2+/3+ 250 2600 1600 1100 1500 1500 1000<br />
AK 1+ 500 2850 900 320 310 425 800 3200<br />
Abb. 4: Smoltproduktion Wisper 1999 – 2007<br />
(2006 und 2007: Schätzung).<br />
4.3. Erfolgskontrolle Herbst 2007<br />
Im Herbst wurden am 29.10.07 Elektrobefischungen<br />
an zwei repräsentativen<br />
Lokalitäten durchgeführt (Ws 3 und Ws 4b;<br />
Gesamtstrecke 150 m). Bei Ws 3 handelte<br />
es sich um e<strong>in</strong>e Besatzlokalität <strong>der</strong> Jahre<br />
2005 – 2007. Ws 4b wurde <strong>in</strong> 2007 nicht<br />
besetzt, weil hier <strong>im</strong> Herbst 2006 ablaichende<br />
<strong>Lachse</strong> beobachtet wurden. Das<br />
Gesamtergebnis <strong>der</strong> Herbstkontrollen zeigt<br />
Tab. 1 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Übersicht.<br />
Tab. 1: Gesamtfang Lachs <strong>im</strong> Herbst 2007 (150<br />
m Strecke); Ws 4b: AK 0+ aus Naturvermehrung<br />
29.10.07 Alter<br />
Stationsnr. Daten<br />
M<strong>in</strong><strong>im</strong>um -<br />
0+ 1+ 2+ Gesamt<br />
Ws 3 SL (cm)<br />
Mittelwert -<br />
6,3 11,8 16,7 6,3<br />
SL (cm)<br />
Max<strong>im</strong>um<br />
9,33 13,72 16,7 11,35<br />
- SL (cm)<br />
Anzahl -<br />
11,5 15,8 16,7 16,7<br />
Frühreif 0 9 0 9<br />
Ws 4b<br />
Nachweise<br />
M<strong>in</strong><strong>im</strong>um -<br />
32 25 1 58<br />
SL (cm)<br />
Mittelwert -<br />
6,4 11,6 16,3 6,4<br />
SL (cm)<br />
Max<strong>im</strong>um<br />
6,95 13,08 16,3 11,48<br />
- SL (cm)<br />
Anzahl -<br />
7,3 14,3 16,3 16,3<br />
Frühreif 0 5 1 6<br />
Nachweise 6 14 1 21<br />
Gesamt: M<strong>in</strong> - SL (cm) 6,3 11,6 16,3 6,3<br />
Gesamt: Mittel SL (cm) 8,95 13,49 16,50 11,38<br />
Gesamt: Max - SL (cm) 11,5 15,8 16,7 16,7<br />
Gesamt: n - Frühreif 0 14 1 15<br />
Gesamt: Nachweise 38 39 2 79<br />
Anmerkung: Aus <strong>der</strong> Probestrecke Ws 4b<br />
wurden am 15.10.2007 (= zwei Wochen vor<br />
<strong>der</strong> Kontrollbefischung) 14 <strong>Lachse</strong> <strong>der</strong> AK<br />
0+ aus natürlicher Reproduktion und 6<br />
<strong>Lachse</strong> <strong>der</strong> AK 1+ (mit hoher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
Besatzfische) entnommen und <strong>in</strong> die<br />
Elternfischhaltung Hasper Talsperre überführt.<br />
Die <strong>Lachse</strong> wurden auf 50 m Strecke<br />
gefangen.<br />
Bei den Herbstkontrollen am 29.10.2007<br />
wurden die Altersklassen AK 0+, AK 1+ und<br />
AK 2+ nachgewiesen (Abb. 5 & Abb. 6). Der<br />
Gesamtfang belief sich auf 79 juvenile<br />
<strong>Lachse</strong>. Die Altersklasse 0+ erreichte e<strong>in</strong>en<br />
Anteil von 48%, die AK 1+ e<strong>in</strong>en Anteil von<br />
49%, die restlichen Tiere waren <strong>der</strong> AK 2+<br />
zuzuordnen.<br />
Wisper: Gesamtfang Lachs 29.10.2007<br />
(n= 79)<br />
AK 1+<br />
49,4%<br />
AK 2+<br />
2,5%<br />
AK 0+<br />
48,1%<br />
Abb. 5: Anteile <strong>der</strong> drei Altersklassen am<br />
Gesamtfang <strong>Lachse</strong> <strong>im</strong> Herbst 2007<br />
Da die AK 0+ erst am 6.10.2007 besetzt<br />
wurde, entsprechen die festgestellten<br />
Längen fast genau den Längen bei Besatz<br />
(Ws 3: Mittel 9,33 cm SL, entspricht 11 cm<br />
TL). Die AK 0+ war damit rund 2,3 cm<br />
größer als die <strong>im</strong> Sommer besetzte AK 0+<br />
des Vorjahres.<br />
Bei <strong>der</strong> AK 1+ wurde e<strong>in</strong> Mittel von 13,49<br />
cm SL festgestellt. Die Abwachsleistung <strong>der</strong><br />
AK 1+ lag damit etwa 1 cm über <strong>der</strong> des<br />
Vorjahres.<br />
Die AK 2+ maß um 16,5 cm SL (Tab. 1)<br />
17
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
n<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Längenfrequenzen <strong>Lachse</strong><br />
Wisper 29.10.2007<br />
(n= 79)<br />
5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />
Standardlänge [cm]<br />
Besatz 2+<br />
Besatz 1+<br />
Naturvermehrung 0+<br />
Besatz 0+<br />
Abb. 6: Längenfrequenzen <strong>der</strong> AK 0+ aus<br />
Besatz, <strong>der</strong> AK 0+ aus natürlicher Reproduktion,<br />
<strong>der</strong> AK 1+ und <strong>der</strong> AK 2+ <strong>im</strong> Herbst 2007.<br />
Frühreife Männchen wurden nur bei <strong>der</strong> AK<br />
1+ (n = 14, entspricht 35,9 %) und bei e<strong>in</strong>em<br />
<strong>der</strong> beiden zweijährigen <strong>Lachse</strong> festgestellt<br />
(vgl. Abb. 7 & Abb. 10). Bei <strong>der</strong> AK 0+<br />
wurde ke<strong>in</strong> Lachs als Frühreif identifiziert;<br />
hier ist jedoch mit e<strong>in</strong>er gewissen<br />
Dunkelziffer zu rechnen, weil die Tiere<br />
aufgrund ihrer ger<strong>in</strong>gen Größe nur schwer<br />
auf den Austritt von Sperma überprüft<br />
werden können. Auch ist die<br />
Nachweisbarkeit zur Laichzeit Mitte<br />
November deutlich besser.<br />
Anteil<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
Anteile Frühreifer Männchen .<br />
Herbst 2007 (n= 79)<br />
AK 0+ AK 1+ AK2+<br />
nicht reif 38 25 1<br />
Frühreif 0 14 1<br />
Altersklasse<br />
nicht reif<br />
Frühreif<br />
Abb. 7: Anteile Frühreifer Männchen bei den<br />
Altersklassen 0+, 1+ und 2+ <strong>im</strong> Herbst 2007 (vgl.<br />
auch Abb. 10).<br />
Die Überlebensrate <strong>der</strong> AK 0+ wurde nicht<br />
ermittelt, weil die Tiere erst 3 Wochen zuvor<br />
besetzt worden waren. Die Anzahl <strong>der</strong><br />
Nachweise <strong>der</strong> AK 0+ <strong>im</strong> Herbst 2007<br />
erlaubt jedoch den Rückschluss, dass es <strong>in</strong><br />
den ersten Wochen <strong>im</strong> Freiland nicht zu<br />
nennenswerter Mortalität gekommen ist.<br />
Die Dichte <strong>der</strong> AK 1+ zeigte ebenfalls ke<strong>in</strong>e<br />
Auffälligkeiten.<br />
Vergleichende Betrachtung<br />
Die Abb. 8 veranschaulicht die jährlichen<br />
ermittelten Abwachsleistungen <strong>der</strong> Besatzlachse<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Wachstumsperiode. In<br />
2006 wurde demnach das zweitbeste<br />
Ergebnis seit 2001 dokumentiert. Die AK 0+<br />
<strong>in</strong> 2007 war erst am 6.10.2007 besetzt<br />
worden und hatte bei Besatz bereits e<strong>in</strong>e<br />
mittlere SL von rund 9,3 cm.<br />
SL<br />
[cm]<br />
10,0<br />
9,5<br />
9,0<br />
8,5<br />
8,0<br />
7,5<br />
7,0<br />
6,5<br />
6,0<br />
5,5<br />
5,0<br />
4,5<br />
4,0<br />
Mittlere Längen <strong>der</strong> AK 0+ <strong>im</strong> Herbst<br />
1999-2007 (n= 2084)<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
SL 5,30 7,69 6,50 6,20 5,58 5,84 7,71 7,05 9,33<br />
Abb. 8: Abwachsleistung <strong>der</strong> Besatzlachse <strong>im</strong><br />
ersten Halbjahr <strong>im</strong> Vergleich. Rote Balken:<br />
relativ kle<strong>in</strong>e Besatzlachse; grüne Balken: relativ<br />
große Besatzlachse; 2004: große und kle<strong>in</strong>e<br />
Besatzlachse geme<strong>in</strong>sam ausgebracht; oranger<br />
Balken 2007: Herbstbesatz (vgl. auch Abb. 2 &<br />
Abb. 9).<br />
Die gute Abwachsleistung <strong>in</strong> 2006 wird auf<br />
die Verwendung gut abgewachsener und<br />
qualitativ hochwertiger Besatzfische zurückgeführt.<br />
E<strong>in</strong>e gute Abwachsleistung schlägt<br />
sich dabei grundsätzlich auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er hohen<br />
Überlebensrate nie<strong>der</strong> (vgl. Abb. 8, Abb. 9),<br />
weil relativ größere Besatzlachse konkur-<br />
18
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
renzfähiger gegenüber älteren Artgenossen<br />
und ko-existierenden Forellen s<strong>in</strong>d. Folgerichtig<br />
waren die Besatzerfolge <strong>im</strong>mer dann<br />
am höchsten, wenn die Länge bzw. das<br />
Gewicht <strong>der</strong> Besatzfische <strong>in</strong> Relation zum<br />
Besatzzeitpunkt günstig waren (vgl. auch<br />
Abb. 2). Der Besatz mit sehr großen<br />
Herbstparrs <strong>im</strong> Jahr 2007 (angenommene<br />
Mortalität max. 10%) könnte sich - sofern<br />
die E<strong>in</strong>nischung gut gel<strong>in</strong>gt - auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
ger<strong>in</strong>geren W<strong>in</strong>termortalität nie<strong>der</strong>schlagen.<br />
[%]<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Überlebensraten Brutbesatz Wisper<br />
1999 - 2006 & Parrbesatz 2007<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
% 5 27 28 21 20 21 30 30 90<br />
Abb. 9: Überlebensraten <strong>der</strong> Besatzlachse <strong>im</strong><br />
ersten Halbjahr <strong>im</strong> Vergleich; Ausnahme 2007:<br />
Herbstbesatz<br />
Anteil<br />
[%]<br />
Anteile Frühreifer Männchen bei den Altersklassen<br />
0+, 1+ und 2+ (Daten aus Herbst 1999 - 2007)<br />
(n= 2.869)<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
AK 0+ 0 0 0 0 1,0 0 0,5 0 0<br />
AK 1+ 33,0 28,6 41,5 20,5 28,5 38,5 45,5 35,9<br />
AK 2+ 50,0 78,0 60,0 73,0 71,5 50,0<br />
Abb. 10: Anteile Frühreifer Männchen bei <strong>der</strong><br />
AK 0+, AK 1+ und AK 2+ <strong>im</strong> Herbst <strong>im</strong> Vergleich<br />
(Angehörige <strong>der</strong> AK 2+ wurden <strong>in</strong> 2006 nicht<br />
nachgewiesen.<br />
AK 0+<br />
AK 1+<br />
AK 2+<br />
Die Anteile <strong>der</strong> Frühreifen Männchen <strong>der</strong> AK<br />
1+ variieren zwischen 20% und 45% (Abb.<br />
10). Auch hier spiegelt sich <strong>im</strong> Trend <strong>der</strong><br />
Besatzerfolg des jeweiligen Vorjahres<br />
wie<strong>der</strong>: Jahren mit hohen Anteilen Frühreifer<br />
männlicher Parrs g<strong>in</strong>gen meist hohe Überlebensraten<br />
und hohe Abwachsleistungen<br />
<strong>im</strong> jeweiligen Vorjahr voraus. Dies ist darauf<br />
zurückzuführen, dass relativ große Besatzlachse<br />
über ausreichende energetische<br />
Ressourcen verfügen, um e<strong>in</strong>e Geschlechtsreife<br />
<strong>im</strong> 2. Herbst (als AK 1+) zu erreichen.<br />
Bestand AK 1+ aus Brutbesatz 2006<br />
Die Bestandssituation und Überlebensrate<br />
<strong>der</strong> <strong>in</strong> 2006 als AK 0+ besetzten jetzigen AK<br />
1+ lässt sich wie<strong>der</strong>um nur schwer<br />
bewerten. Grund ist die sehr heterogene<br />
räumliche Verteilung dieser Altersklasse. Im<br />
Unterlauf (<strong>Lorch</strong>) wurden auf 100 m Strecke<br />
25 <strong>Lachse</strong> <strong>der</strong> AK 1+ gefangen (+ 6 Indiv.<br />
entkommen), oberhalb Wehr Schlaadt<br />
waren es 9 <strong>Lachse</strong> <strong>der</strong> AK 1+ auf 50 m<br />
Strecke (+ 6 Indiv. zuvor entnommen). Die<br />
Dichten entsprachen damit weitgehend den<br />
Werten <strong>der</strong> beiden Vorjahre.<br />
Bestand AK 2+ aus Brutbesatz 2005<br />
Zweijährige <strong>Lachse</strong> waren <strong>in</strong> allen Jahren<br />
sehr selten und wurden <strong>im</strong> Herbst 2007 nur<br />
<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gen Stückzahlen festgestellt (n= 2).<br />
Dies belegt erneut, dass die Junglachse aus<br />
Brutbesatz annähernd vollständig mit<br />
Abschluss des zweiten Lebensjahres<br />
abwan<strong>der</strong>n. Bei den wenigen verbleibenden<br />
<strong>Lachse</strong>n <strong>der</strong> AK 2+ überwiegen Frühreife<br />
Männchen, die möglicherweise gar nicht<br />
mehr abwan<strong>der</strong>n und als „stationäre“ Parrs<br />
mit etwa 3 Jahren absterben.<br />
19
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
4.4. Natürliche Reproduktion<br />
Im Jahr 2007 wurden an zwei Lokalitäten<br />
<strong>in</strong>sgesamt 30 <strong>Lachse</strong> aus natürlicher<br />
Reproduktion dokumentiert.<br />
Die Kontrollbefischungen zum Nachweis<br />
natürlich aufgekommener Lachsbrut erfolgten<br />
am 13.6.2007 <strong>im</strong> Unterlauf (ab<br />
Mündung bis Ortsausgang <strong>Lorch</strong>) sowie <strong>im</strong><br />
Bereich zwischen Firmengelände Schlaadt<br />
bis 600 m oberhalb Grolochmündung und<br />
unterhalb Wehr Flach (300 m).<br />
Die erste und dritte Teilstrecke wurde<br />
bereits <strong>in</strong> den Vorjahren als Laichgebiet<br />
genutzt. Rund 200 m unterhalb <strong>der</strong> Rampe<br />
<strong>Lorch</strong> war <strong>im</strong> Herbst 2006 e<strong>in</strong>e relativ große<br />
Laichgrube entdeckt worden, die sich nur<br />
wenige Meter oberhalb des Fangplatzes von<br />
drei Lachsrückkehrern befand. Im mittleren<br />
Teilstück waren auf Höhe <strong>der</strong> Recycl<strong>in</strong>ghalle<br />
<strong>der</strong> Firma Schlaadt <strong>im</strong> Vorjahr adulte<br />
<strong>Lachse</strong> be<strong>im</strong> Schlagen e<strong>in</strong>er Laichgrube<br />
beobachtet worden.<br />
Abb. 11: Lachsbrütl<strong>in</strong>g aus Naturvermehrung,<br />
13.6.2007<br />
Mit e<strong>in</strong>er Aufwan<strong>der</strong>ung von Rückkehrern<br />
über das Umgehungsger<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Fischzucht<br />
Flach <strong>im</strong> Herbst 2006 war wie <strong>in</strong> 2004 und<br />
2005 nicht zu rechnen, weil <strong>in</strong> diesem<br />
Zeitraum <strong>im</strong> Bypass ke<strong>in</strong>e ausreichende<br />
Wasserführung herrschte.<br />
Bei <strong>der</strong> Brutkontrolle am 13.6.2007<br />
gelangen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Strecke oberhalb Wehr<br />
Schlaadt 27 Brutnachweise (vgl. Tab. 2,<br />
Abb. 11). Die Brütl<strong>in</strong>ge maßen zwischen 3,8<br />
und 5,7 cm SL (Mittelwert: 4,68 cm).<br />
In den restlichen Kontrollstrecken wurden<br />
ke<strong>in</strong>e Lachsbrütl<strong>in</strong>ge nachgewiesen. Damit<br />
hat auch die „viel versprechende“<br />
Laichgrube 200 m unterhalb Rampe <strong>Lorch</strong><br />
ke<strong>in</strong>en Reproduktionserfolg erbracht.<br />
Am 29.10.2007 gelangen <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong><br />
Rückkehrerkontrolle 3 weitere Nachweise<br />
rund 500 m unterhalb Wisperschule (500 m<br />
unterhalb <strong>der</strong> untersten Besatzlokalität<br />
2007). Diese Junglachse stammten gemäß<br />
ihres äußeren Ersche<strong>in</strong>ungsbildes def<strong>in</strong>itiv<br />
nicht aus <strong>der</strong> vorangegangenen Besatzmaßnahme<br />
(die Besatzfische waren auffällig<br />
silbrig und langgestreckt, die Nachweise <strong>im</strong><br />
Unterlauf waren dagegen typisch gefärbt<br />
und wiesen deutliche Parrmarken auf).<br />
Tab. 2: Nachweise Naturvermehrung 2007<br />
Datum<br />
Stationsnr. Daten 13.06.07 29<br />
Ws 1a M<strong>in</strong><strong>im</strong>um - SL (cm)<br />
Mittelwert - SL (cm)<br />
Max<strong>im</strong>um - SL (cm)<br />
Nachweise<br />
Ws 4b M<strong>in</strong><strong>im</strong>um - SL (cm) 3,8<br />
Mittelwert - SL (cm) 4,68<br />
Max<strong>im</strong>um - SL (cm) 5,7<br />
Nachweise 27<br />
Gesamt: M<strong>in</strong><strong>im</strong>um - SL (cm) 3,8<br />
Gesamt: Mittelwert - SL (cm) 4,68<br />
Gesamt: Max<strong>im</strong>um - SL (cm) 5,7<br />
Gesamt: Nachweise 27<br />
Nachträge 2004 und 2006<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Rückkehrerkontrollen und<br />
Laichgrubendokumentation 2007 wurden<br />
zwischen Ortsausgang <strong>Lorch</strong> und Beg<strong>in</strong>n<br />
des Firmengeländes Schlaadt e<strong>in</strong> Lachsmilchner<br />
gefangen (e<strong>in</strong> offenbar laichen<strong>der</strong><br />
Rogner entkam) und <strong>in</strong>sgesamt acht frische<br />
Laichgruben ≥ 250 cm Länge verzeichnet,<br />
die mit sehr hoher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit von<br />
<strong>Lachse</strong>n angelegt wurden (vgl. Kap. 4.5).<br />
E<strong>in</strong>e Anlage von Laichgruben war <strong>in</strong> dieser<br />
Teilstrecke nicht erwartet worden, weil die<br />
Strecke vollständig begradigt und die Sohle<br />
durchgängig hart ausgebaut ist. Das<br />
20
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Teilstück war entsprechend <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Eignungsprüfung 1998 als gänzlich ungeeignet<br />
für Besatzmaßnahmen bewertet<br />
worden. Mittlerweile haben sich zum<strong>in</strong>dest<br />
kle<strong>in</strong>räumig erhebliche Verän<strong>der</strong>ungen<br />
e<strong>in</strong>gestellt. Die Laichgruben fanden sich an<br />
vier Lokalitäten, die durch quer liegende,<br />
hydro-morphologisch wirksame Sturzbäume<br />
charakterisiert waren, <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Strömungsschatten<br />
sich Kiesablagerungen e<strong>in</strong>gestellt<br />
hatten. Zudem fanden sich diverse<br />
Aufbrüche <strong>in</strong> <strong>der</strong> gestickten Sohle, wodurch<br />
sich örtlich Substratablagerungen ausbilden<br />
konnten. Die genannten Verän<strong>der</strong>ungen und<br />
<strong>der</strong> Fund <strong>der</strong> Laichgruben führen zu e<strong>in</strong>er<br />
Neubewertung e<strong>in</strong>er Kontrollbefischung aus<br />
dem Jahr 2004: Im Rahmen <strong>der</strong> Herbstbefischungen<br />
wurde <strong>der</strong> begradigte und mit<br />
Sohlstickung befestigte Abschnitt <strong>in</strong> Höhe<br />
des Gewerbegebietes <strong>Lorch</strong> auf 400 m<br />
durch den Pächter Willibert Mohr erstmals<br />
beprobt. Dabei konnten überall dort, wo<br />
Ufer- und Sohlbereiche erodiert waren,<br />
Lachs- und Forellenjungfische <strong>der</strong> AK 0+<br />
gefangen werden. Es gelangen 86<br />
Forellenachweise <strong>der</strong> AK 0+ und 51<br />
Nachweise juveniler <strong>Lachse</strong> <strong>der</strong> AK 0+<br />
(zuzüglich 4 Nachweise AK 1+ und 2+). Die<br />
Besatzmaßnahme <strong>in</strong> 2004 erstreckte sich<br />
fast ausschließlich von <strong>der</strong> Grolochmündung<br />
aufwärts; lediglich unterhalb Wehr Schlaadt<br />
wurden noch rund 500 Brütl<strong>in</strong>ge ausgebracht.<br />
Der Fund <strong>der</strong> juvenilen <strong>Lachse</strong><br />
wurde 2004 als E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung <strong>in</strong>terpretiert.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs haben die Untersuchungen <strong>in</strong> den<br />
Folgejahren an ke<strong>in</strong>er Lokalität E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungstendenzen<br />
<strong>in</strong> dieser Größenordnung<br />
aufgezeigt. Da <strong>in</strong> 2004 die<br />
Besatzstrecke unterhalb Wehr Schlaadt nur<br />
<strong>in</strong> sehr ger<strong>in</strong>ger Dichte besetzt wurde,<br />
ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Abwan<strong>der</strong>ung über 500 – 900<br />
m aus heutiger Sicht unrealistisch.<br />
Daher wird heute davon ausgegangen, dass<br />
es sich bei den Junglachsen <strong>in</strong> 2004 auf<br />
Höhe Gewerbegebiet <strong>Lorch</strong> um natürlich<br />
aufgekommene Tiere gehandelt hat.<br />
Abb. 12: Lokalität <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> begradigten<br />
Strecke auf Höhe Gewerbegebiet <strong>Lorch</strong>:<br />
Fangstelle Lachsmilchner 88 cm und Fundort<br />
zweier großer Laichgruben.<br />
Auch <strong>in</strong> 2007 wurden <strong>in</strong> dieser Strecke <strong>im</strong><br />
Rahmen <strong>der</strong> Rückkehrerkontrollen e<strong>in</strong>zelne<br />
Junglachse <strong>der</strong> AK 1+ festgestellt, was<br />
darauf h<strong>in</strong>weisen könnte, dass dieses<br />
Teilstück auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> bisher ohne<br />
Nachweise gebliebenen Saison 2005/2006<br />
zur Reproduktion genutzt wurde. Da<br />
e<strong>in</strong>jährige <strong>Lachse</strong> jedoch deutlich mobiler<br />
s<strong>in</strong>d als die AK 0+ kann hier ke<strong>in</strong>e<br />
abschließende Bewertung erfolgen.<br />
4.5. Rückkehrer<br />
Der erste Fang e<strong>in</strong>es Lachsrückkehrers<br />
gelang am 29.10.2007 <strong>im</strong> Kolk direkt unterhalb<br />
<strong>der</strong> Grolochmündung. Es handelte sich<br />
um e<strong>in</strong>en bis auf wenige Eier vollständig<br />
abgelaichten Rogner mit e<strong>in</strong>er Totallänge<br />
von 88 cm (Abb. 13).<br />
Abb. 13: Abgelaichter Rogner 88 cm, Groloch,<br />
29.10.2007<br />
21
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Abb. 14: Laichgrube unterhalb Kolk an <strong>der</strong><br />
Grolochmündung<br />
Es war dies <strong>der</strong> erste Fang e<strong>in</strong>es<br />
mehrseew<strong>in</strong>trigen <strong>Lachse</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper.<br />
Unterhalb des Kolkes (2) sowie 60 m<br />
oberhalb des Kolkes (1) wurden <strong>in</strong>sgesamt<br />
drei Laichgruben mit Längen zwischen 320<br />
und 360 cm registriert (Abb. 14). Der<br />
Rogner wurde mit <strong>der</strong> anchor-Marke gelb<br />
758 markiert und zurückgesetzt.<br />
Am 7.11.2007 wurde das Tier auf Höhe <strong>der</strong><br />
Recycl<strong>in</strong>ghalle Schlaadt verendet aufgefunden<br />
(Abb. 15). Die daraufh<strong>in</strong> entnommene<br />
Schuppenprobe erlaubte e<strong>in</strong>e<br />
sichere Altersbest<strong>im</strong>mung. Danach war<br />
dieser Lachs <strong>der</strong> AK 4+ zuzuordnen (2<br />
Süßwasserjahre und 2 Seew<strong>in</strong>ter; Abb. 16)<br />
und gehörte damit <strong>der</strong> Generation 2003 an.<br />
Dieser Jahrgang bestand an <strong>der</strong> Wisper<br />
erstmals auch aus Nachkommen aus Naturvermehrung,<br />
womit zum<strong>in</strong>dest theoretisch<br />
die Chance besteht, dass es sich hierbei um<br />
e<strong>in</strong>en ersten „wilden“ Rückkehrer gehandelt<br />
hat.<br />
Abb. 15: 7.11.2007: Totfund des am 29.10.07<br />
markierten Rogners 88 cm.<br />
Abb. 16: Schuppenprobe Rogner 88 cm;<br />
Altersbest<strong>im</strong>mung: AK 4+<br />
Weitere Nachweise gelangen am 7.11.2007<br />
nicht mehr.<br />
Der zweite Rückkehrerfang gelang am<br />
13.11.2007 <strong>in</strong> Höhe des Firmengeländes<br />
Schlaadt <strong>im</strong> Unterwasser des zerfallenden<br />
Wehres am LKW-Parkplatz. Am Fangtag<br />
herrschte e<strong>in</strong> erhöhter Abfluss und e<strong>in</strong>e nur<br />
mäßige Sichttiefe (um 30 cm), weshalb die<br />
Fangwahrsche<strong>in</strong>lichkeit an diesem Tag sehr<br />
ger<strong>in</strong>g gewesen se<strong>in</strong> dürfte. Auch konnten<br />
ke<strong>in</strong>e Laichgruben kartiert werden.<br />
Nachgewiesen wurde e<strong>in</strong> sehr reifer<br />
(unabgelaichter) Rogner mit 73 cm<br />
Totallänge (vermutlich Grilse). Das Tier<br />
wurde wegen <strong>der</strong> fortgeschrittenen Reife<br />
nicht markiert und umgehend zurückgesetzt.<br />
Abb. 17: Rogner 73 cm, 13.11.2007<br />
Die vierte und letzte Rückkehrerkontrolle<br />
erfolgte am 20.11.2007 und erbrachte<br />
mehrere Nachweise.<br />
22
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Auf Höhe des Gewerbegebietes <strong>Lorch</strong><br />
(„gesticktes Teilstück“) wurde oberhalb <strong>der</strong><br />
Brücke zum We<strong>in</strong>gut unter e<strong>in</strong>em<br />
Sturzbaum (vgl. Abb. 12) e<strong>in</strong> Lachs-Milchner<br />
mit 88 cm (2 SW) gefangen (Abb. 18); e<strong>in</strong><br />
Lachs-Rogner um 75 cm entkam. Da es sich<br />
bei diesem Rogner um e<strong>in</strong>e Doppelerfassung<br />
des Rogners vom 13.11.07<br />
gehandelt haben kann, wird er nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Rückkehrerstatistik als Erstnachweis aufgeführt.<br />
Außerdem wurde zeitgleich e<strong>in</strong> Meerforellenmilchner<br />
von ca. 78 cm gefangen,<br />
das Tier konnte jedoch vor <strong>der</strong> Entnahme<br />
flüchten.<br />
In besagtem Teilstück wurden außerdem 8<br />
Laichgruben zwischen 250 und 350 cm<br />
Länge gesichtet (Abb. 12, 19 & 20).<br />
Abb. 18: Milchner 88 cm, 20.11.2007<br />
Abb. 19: Laichgrube am Fangort des Milchners<br />
88 cm, 20.11.2007<br />
Abb. 20: Zwei Laichgruben rund 100 m oberhalb<br />
des Fangortes des Milchners 88 cm, 20.11.2007<br />
E<strong>in</strong> weiterer Meerforellenfang (Rogner 55<br />
cm, abgelaicht) gelang 300 m unterhalb<br />
„Haus Rhe<strong>in</strong>berg“; hier wurde auch e<strong>in</strong>e 200<br />
cm lange Laichgrube vorgefunden.<br />
E<strong>in</strong> weiterer Lachs-Rogner <strong>der</strong> Länge 79 cm<br />
(2 SW) wurde direkt auf Höhe <strong>der</strong> „Alten<br />
Villa“ unterhalb Kammerburg gefangen<br />
(Abb. 21). Das Tier hatte bereits abgelaicht.<br />
Im direkten Umfeld wurden zudem 2<br />
Laichgruben (Länge um 300 cm) vorgefunden<br />
(Abb. 22). Damit wurde erstmals<br />
e<strong>in</strong> Lachrückkehrer <strong>im</strong> Mittellauf <strong>der</strong> Wisper<br />
registriert. Damit ist auch belegt, dass das<br />
Umgehungsger<strong>in</strong>ne am Wehr Flach bei<br />
hoher Wasserführung - wie sie rund um den<br />
13.11.2007 vorlag - funktionstüchtig ist.<br />
Abb. 21: Rogner 79 cm, „Alte Villa“, 20.11.2007<br />
23
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Abb. 22: Laichgrube am Fangort des Rogners<br />
79 cm, „Alte Villa“, 20.11.2007<br />
E<strong>in</strong> weiterer Nachweis stammt aus dem<br />
Rhe<strong>in</strong>. Hierbei handelt es sich um e<strong>in</strong>en<br />
Angelfang vom Zeitraum Anfang Oktober<br />
2007 auf Höhe des Camp<strong>in</strong>gplatzes<br />
„Suleika“, rund 5 km oberhalb <strong>Lorch</strong>. Die<br />
Meldung erg<strong>in</strong>g an den Fischereiaufseher<br />
Helmut Ernst. Das Tier maß ca. 70 cm und<br />
wog 6 Pfund. Der Fisch sei zurückgesetzt<br />
worden. Über das Geschlecht ist nichts<br />
bekannt.<br />
Tab. 3: Rückkehrernachweise Großsalmoniden Wisper und Rhe<strong>in</strong> 2007<br />
Bootsbefischung 2007<br />
Zur Klärung <strong>der</strong> Frage, ob sich anadrome<br />
Großsalmoniden (Lachs und Meerforelle)<br />
unterhalb <strong>der</strong> Wispermündung aufhalten,<br />
wurde <strong>der</strong> Mündungsbereich am 23.10.2007<br />
auf e<strong>in</strong>er Strecke von ca. 800 m von e<strong>in</strong>em<br />
Boot aus mit e<strong>in</strong>em leistungsstarken Gerät<br />
(EFGI 4000) elektrisch befischt. Dabei<br />
wurden ke<strong>in</strong>e Rückkehrer registriert.<br />
Möglicherweise halten sich Großsalmoniden<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em größeren Umkreis um die<br />
Wispermündung auf o<strong>der</strong> bevorzugen<br />
tiefere Bereiche. Diverse Angelfänge am<br />
Rhe<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2007 belegen jedoch, dass gerade<br />
<strong>in</strong> Mündungsgebieten <strong>Lachse</strong> und Meerforellen<br />
häufig gefangen werden.<br />
E<strong>in</strong>e weitere geplante Befischung am<br />
9.11.2007 konnte wegen starken Sturms<br />
nicht durchgeführt werden.<br />
Tab. 3 fasst die Rückkehrernachweise 2007<br />
zusammen.<br />
Abb. 23 zeigt die Fangplätze <strong>der</strong> adulten<br />
<strong>Lachse</strong> und Meerforellen sowie die<br />
dokumentierten Laichgruben (mit vermuteter<br />
Zuordnung) des Jahres 2007 <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Übersicht.<br />
Datum Art Totallänge Geschlecht Lokalität Bemerkung<br />
Anfang Okt. Lachs ca. 70 cm unbekannt Rhe<strong>in</strong> 5 km ob. <strong>Lorch</strong> Angelfang,<br />
zurückgesetzt<br />
29. Okt. Lachs 88 cm Rogner Grolochmündung. 2 SW, AK 4+, abgelaicht;<br />
Totfund am 7. Nov.<br />
13. Nov Lachs 73 cm Rogner Fa. Schlaadt Reif, 1 SW<br />
20. Nov Lachs ca. 75 cm Rogner Gewerbegebiet <strong>Lorch</strong> mögl. Doppelregistrierung<br />
vom 13. Nov<br />
20. Nov Lachs 88 cm Milchner Gewerbegebiet <strong>Lorch</strong> 2 SW<br />
20. Nov Meerforelle 78 cm Milchner Gewerbegebiet <strong>Lorch</strong> entkommen<br />
20. Nov Meerforelle 55 cm Rogner unt. Haus Rhe<strong>in</strong>berg abgelaicht<br />
20. Nov Lachs 79 cm Rogner „Alte Villa“ 2 SW, abgelaicht<br />
24
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Abb. 23
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Chronologie <strong>der</strong> Rückkehrernachweise<br />
Herbst 2002<br />
Am 13. November 2002 wurde <strong>der</strong> erste<br />
Lachsrückkehrer <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper registriert. Es<br />
war dies auch gleichzeitig <strong>der</strong> erste<br />
Nachweis e<strong>in</strong>es adulten <strong>Lachse</strong>s <strong>in</strong> Hessen<br />
seit Aussterben <strong>der</strong> Art. Bei dem Lachs-<br />
Rückkehrer handelte es sich um e<strong>in</strong> gerade<br />
abgelaichtes Weibchen (Grilse AK 3+) von<br />
56 cm SL und 64 cm TL, das bei Station Ws<br />
4 (unterhalb <strong>der</strong> Grolochmündung) direkt an<br />
e<strong>in</strong>em potentiellen Laichplatz gefangen<br />
werden konnte.<br />
Am 21.11.2002 wurde bei e<strong>in</strong>er weiteren<br />
Befischung e<strong>in</strong> reifer Milchner (73 cm TL)<br />
auf Höhe des Firmengeländes Schlaadt<br />
gefangen (Abb. 16). E<strong>in</strong> weiterer Milchner<br />
(73 cm) wurde <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Rampe am<br />
Wehr <strong>in</strong> <strong>Lorch</strong> verendet aufgefunden<br />
(30.11.02). Auch diese beiden Tiere wurden<br />
anhand von Schuppenanalysen als Grilse<br />
mit zwei Süßwasserjahren identifiziert.<br />
Ende November (vor dem 30.11.02) wurde<br />
<strong>im</strong> Mündungsbereich <strong>in</strong> <strong>Lorch</strong> e<strong>in</strong> weiterer<br />
Großsalmonide mit ca. 70 cm Totallänge<br />
gesichtet. Hierbei kann es sich auch um den<br />
verendet aufgefundenen Milchner vom<br />
30.11.02 handeln. Allerd<strong>in</strong>gs lag <strong>der</strong> Fundort<br />
oberhalb des Ortes <strong>der</strong> Sichtung und es<br />
ersche<strong>in</strong>t unwahrsche<strong>in</strong>lich, dass <strong>der</strong> stark<br />
verpilzte und geschwächte Milchner<br />
zwischenzeitlich noch e<strong>in</strong>mal die Rampe am<br />
Wehr <strong>Lorch</strong> passiert hat.<br />
Herbst 2003<br />
Die Befischungen zur Erfassung von<br />
Rückkehrern <strong>in</strong> 2003 erfolgten am 12.11.,<br />
18.11. und 24. 11.2003 zwischen Mündung<br />
und Wehr Flach. Es konnte e<strong>in</strong> Lachs-<br />
Milchner mit e<strong>in</strong>er Totallänge von 73 cm<br />
sicher festgestellt werden. Das Tier war <strong>in</strong><br />
hervorragendem Zustand und befand sich<br />
<strong>im</strong> Oberwasser des Wehres <strong>Lorch</strong> (und<br />
damit <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe <strong>der</strong> Laichplätze<br />
bei Ws 3 und Ws 3a). Die ger<strong>in</strong>ge<br />
Nachweiszahl überraschte, denn an allen<br />
drei Befischungsterm<strong>in</strong>en wurden große,<br />
frisch angelegte Laichgruben gesichtet.<br />
Zudem ist es, wie die Kontrollen des<br />
folgenden Jahres zeigten, <strong>in</strong> dieser Saison<br />
zu umfangreicher Naturvermehrung<br />
gekommen. Es muss folglich noch<br />
m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Rogner (wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
jedoch mehrere) <strong>in</strong> 2003 aufgestiegen se<strong>in</strong>.<br />
Herbst 2004<br />
Die Rückkehrerkontrollen 2004 erbrachten<br />
ke<strong>in</strong>e Nachweise. Es wurden e<strong>in</strong>e sehr<br />
große Laichgrube bei Ws 3a (oberhalb<br />
Rampe <strong>Lorch</strong>) und diverse mittelgroße<br />
Laichgruben <strong>im</strong> Ortsbereich <strong>Lorch</strong><br />
registriert.<br />
Herbst 2005<br />
In 2005 wurden die Kontrollbefischungen<br />
zur Erfassung von Rückkehrern am 8.10.05,<br />
4.11.05, 10.11.05, 17.11.05 und 24.11.05<br />
vorgenommen. Die Rückkehrerkontrollen<br />
2005 erbrachten ebenfalls ke<strong>in</strong>e Nachweise.<br />
Es wurden 4 mittelgroße Laichgruben <strong>im</strong><br />
Ortsbereich <strong>Lorch</strong> und e<strong>in</strong>e bei Ws 3a<br />
registriert.<br />
Herbst 2006<br />
Es wurden m<strong>in</strong>destens 4 verschiedene<br />
adulte <strong>Lachse</strong> (3 Grilse, 1 MSW?) <strong>im</strong><br />
Ortsbereich <strong>Lorch</strong> und oberhalb Wehr <strong>der</strong><br />
Fa. Schlaadt erfasst. Außerdem wurden 3<br />
große Laichgruben dokumentiert.<br />
Herbst 2007<br />
Im Herbst 2007 wurden vier Lachs-<br />
Rückkehrer <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper sowie e<strong>in</strong> Lachs<br />
<strong>im</strong> Rhe<strong>in</strong> nahe <strong>Lorch</strong> gefangen. E<strong>in</strong> weiterer<br />
Rogner entkam und wurde als potenzielle<br />
Doppelerfassung nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Nachweisstatistik gewertet. Drei <strong>der</strong> Erstnachweise<br />
waren Rogner (1-SW 73 cm,<br />
laichreif; 2-SW 79 cm, abgelaicht; 2-SW 88<br />
cm, AK 4+, abgelaicht), e<strong>in</strong> Lachs war<br />
männlich (2-SW 88 cm, laichend). Am 20.<br />
November wurden zudem zwei Meerforellen<br />
gefangen (Rogner 55 cm, abgelaicht, und<br />
Milchner 78 cm). Außerdem wurden 18 sehr<br />
große Laichgruben dokumentiert, von denen<br />
m<strong>in</strong>destens 12 mit sehr hoher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
von <strong>Lachse</strong>n und zwei<br />
voraussichtlich von Meerforellen angelegt<br />
wurden (entsprechend <strong>der</strong> Rückkehrernachweise<br />
<strong>im</strong> Umfeld). Die Anzahl großer<br />
Laichgruben war damit die höchste seit<br />
Projektbeg<strong>in</strong>n (vgl. Abb. 23).
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Insgesamt liegen damit seit Projektbeg<strong>in</strong>n<br />
13 sichere Nachweise adulter <strong>Lachse</strong> aus<br />
<strong>der</strong> Wisper sowie e<strong>in</strong>e unbestätigte Sichtung<br />
vor. Außerdem wurde 2007 e<strong>in</strong> Angelfang<br />
rund 5 km oberhalb <strong>der</strong> Wispermündung<br />
gemeldet.<br />
4.6. Beson<strong>der</strong>e Nachweise 2007<br />
Sowohl <strong>im</strong> Juni als auch <strong>im</strong> Oktober 2005<br />
wurde die Äsche (3 Indiv.) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper<br />
nachgewiesen. In 2006 gelang ke<strong>in</strong><br />
Nachweis. Im Oktober 2007 gelangen<br />
erneut zwei Fänge unterhalb <strong>der</strong> Rampe<br />
<strong>Lorch</strong> (20 und 21 cm SL).<br />
Ebenfalls <strong>im</strong> Oktober 2007 gelangen <strong>im</strong><br />
Unterlauf <strong>der</strong> Wisper (Ws 2) Erstnachweise<br />
<strong>der</strong> Nase. Gefangen wurden zwei Individuen<br />
<strong>der</strong> AK 1+ mit jeweils 12 cm SL.<br />
Weiterh<strong>in</strong> ohne Nachweis bleibt <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Wisper <strong>der</strong> <strong>im</strong> Rhe<strong>in</strong>system <strong>im</strong>mer häufigere<br />
Rapfen. Im Herbst 2006 gelang <strong>im</strong><br />
vergleichbar großen Brexbach (Saynbachsystem,<br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz) e<strong>in</strong> Erstnachweis.<br />
27
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
5. Besatzfischproduktion<br />
Im <strong>Bericht</strong> 2006 wurde <strong>der</strong> Aufbau e<strong>in</strong>er<br />
geme<strong>in</strong>samen hessisch - rhe<strong>in</strong>landpfälzischen<br />
Elternfischhaltung ausführlich<br />
dargestellt. Mittlerweile stehen über 2.500<br />
Individuen aus 4 Altersklassen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Aufzucht. Hierunter bef<strong>in</strong>den sich<br />
gegenwärtig ca. 25% Wildl<strong>in</strong>ge, die an<br />
Laichplätzen <strong>im</strong> Siegsystem, <strong>im</strong> Saynbach<br />
und <strong>in</strong> 2007 erstmals auch an <strong>der</strong> Wisper<br />
(14 Indiv. AK 0+) gefangen und <strong>in</strong> die<br />
Aufzuchtanlage Hasper Talsperre überführt<br />
wurden. Nachkommen von Rückkehrern<br />
machen rund 50% aus.<br />
Die Umstellung auf Kunstfutter ist bei allen<br />
Chargen gelungen (also auch bei den<br />
echten Wildfängen aus Naturvermehrung).<br />
Es wird erwartet, dass die jetzt über<br />
dreijährigen Tiere <strong>in</strong> 2007 <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gen<br />
Anteilen, <strong>in</strong> 2008 größtenteils und <strong>in</strong> 2009<br />
gänzlich zur Eigew<strong>in</strong>nung herangezogen<br />
werden können. Die folgenden Jahrgänge<br />
stehen sukzessive nach e<strong>in</strong>em weiteren<br />
Jahr zur Verfügung. Damit ist zu hoffen,<br />
dass ab dem Besatzjahr 2009 ke<strong>in</strong>e<br />
Beschränkungen h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Verfügbarkeit<br />
von geeignetem Besatzmaterial<br />
mehr bestehen.<br />
Tab. 4 zeigt den gegenwärtigen Zeitplan <strong>der</strong><br />
Besatzfischproduktion auf.<br />
Tab. 4: Zeitplan e<strong>in</strong>er von Importen<br />
unabhängigen Besatzfischproduktion<br />
Zeitplan<br />
Besatzfischproduktion 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Abstreifungen Rückkehrer<br />
Rekonditionierung Rückkehrer<br />
Elternfische Jahrgang 2004 teilweise<br />
Elternfische Jahrgang 2005 teilweise<br />
Elternfische Jahrgang 2006<br />
Elternfische Jahrgang 2007<br />
28
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
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Schnei<strong>der</strong>, J. (1997c): Erfolgskontrolle <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerung von Lachs (Salmo salar L.) und<br />
Meerforelle (Salmo truttaL.) <strong>in</strong> Sieg und Saynbach<br />
(Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz). - Projektphase II, 1.<br />
Zwischenbericht. Im Auftrag des Landes Rhe<strong>in</strong>land-<br />
Pfalz. Frankfurt a. M., 24 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (1998a): Prüfung <strong>der</strong> grundsätzlichen<br />
Eignung <strong>der</strong> Wisper als Habitat <strong>im</strong> Rahmen des<br />
Projektes „Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerung des Atlantischen<br />
<strong>Lachse</strong>s und <strong>der</strong> Meerforelle“. - Studie <strong>im</strong> Auftrag des<br />
Landes Hessen. Frankfurt a. M., 30 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (1998b): Erfolgskontrolle <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerung von Lachs (Salmo salar L.) und<br />
Meerforelle (Salmo truttaL.) <strong>in</strong> Sieg und Saynbach<br />
(Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz). - Projektphase II, 2.<br />
Zwischenbericht. Im Auftrag des Landes Rhe<strong>in</strong>land-<br />
Pfalz. Frankfurt a. M., 31 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (1998c): Zeitliche und räumliche<br />
E<strong>in</strong>nischung juveniler <strong>Lachse</strong> (Salmo salar L<strong>in</strong>naeus,<br />
1758) allochthoner Herkunft <strong>in</strong> ausgewählten<br />
Habitaten. - Verlag Natur und Wissenschaft, Sol<strong>in</strong>gen;<br />
218 pp.<br />
35
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (1998d): Habitatwahl juveniler<br />
Atlantischer <strong>Lachse</strong> (Salmo salar L<strong>in</strong>né, 1758) <strong>in</strong><br />
ausgewählten Besatzgewässern <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz. -<br />
Z. Fischk. 5(1), 77-100.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (1999a): Erfolgskontrolle <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerung von Lachs (Salmo salar L.) und<br />
Meerforelle (Salmo truttaL.) <strong>in</strong> Sieg und Saynbach<br />
(Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz). - Projektphase II, Endbericht. Im<br />
Auftrag des Landes Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz. Frankfurt a. M.,<br />
71 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (1999b): Erfolgskontrolle erster<br />
Besatzmaßnahmen mit Atlantischen <strong>Lachse</strong>n (Salmo<br />
salar L.) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen). - Studie <strong>im</strong> Auftrag<br />
des Landes Hessen. Frankfurt a. M., 26 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2000a): Erfolgskontrolle <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerung von Lachs (Salmo salar L.) und<br />
Meerforelle (Salmo truttaL.) <strong>in</strong> Sieg und Saynbach<br />
(Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz). - Projektphase III, 1.<br />
Zwischenbericht. Im Auftrag des Landes Rhe<strong>in</strong>land-<br />
Pfalz. Frankfurt a. M., 35 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2000b): Erfolgskontrolle von<br />
Besatzmaßnahmen <strong>der</strong> Jahre 1999 und 2000 mit<br />
Atlantischen <strong>Lachse</strong>n (Salmo salar L.) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper<br />
(Hessen). - Studie <strong>im</strong> Auftrag des Landes Hessen.<br />
Frankfurt a. M., 22 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2000c): Ichthyologische Bewertung <strong>der</strong><br />
Umbaumaßnahme des untersten Wehres des<br />
Saynbachs (Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz) <strong>in</strong> Bendorf Sayn. -<br />
Gutachterliche Stellungnahme <strong>im</strong> Auftrag des<br />
Ingenieurbüros Björnsen Consult<strong>in</strong>g Eng<strong>in</strong>eers.<br />
Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, 16 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2001a): Erfolgskontrolle von<br />
Besatzmaßnahmen <strong>der</strong> Jahre 1999 bis 2001 mit<br />
Atlantischen <strong>Lachse</strong>n (Salmo salar L.) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper<br />
(Hessen). - Studie <strong>im</strong> Auftrag des Landes Hessen.<br />
Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, 22 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2001b): Restock<strong>in</strong>g the Rh<strong>in</strong>e - which<br />
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Schnei<strong>der</strong>, J. (2001c): Erfolgskontrolle <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerung von Lachs (Salmo salar L.) und<br />
Meerforelle (Salmo truttaL.) <strong>in</strong> Sieg und Saynbach<br />
(Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz). - Projektphase III, 2.<br />
Zwischenbericht. Im Auftrag des Landes Rhe<strong>in</strong>land-<br />
Pfalz. Frankfurt a. M., 41 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2002a): Zur ursprünglichen Laichzeit<br />
des Sieglachses und Stammauswahl bei <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerung. - Fischer & Teichwirt 8/2002,<br />
304-307.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2002b): Erfolgskontrolle von<br />
Besatzmaßnahmen mit Atlantischen <strong>Lachse</strong>n (Salmo<br />
salar L.) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) - Stand <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerungsmaßnahme 2002. - Studie <strong>im</strong><br />
Auftrag des Landes Hessen. Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, 29<br />
pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2002c): Belege für Ansätze e<strong>in</strong>er<br />
eigenständigen Wie<strong>der</strong>besiedlung <strong>der</strong> Nette<br />
(Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz) durch Atlantische <strong>Lachse</strong>. -<br />
Ichthyologische Untersuchung <strong>im</strong> Auftrag <strong>der</strong> Arge<br />
Nette; Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, 16 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2002d): Erfolgskontrolle <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerung von Lachs (Salmo salar L.) und<br />
Meerforelle (Salmo trutta L.) <strong>in</strong> Sieg und Saynbach<br />
(Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz). - Projektphase III, 3.<br />
Zwischenbericht. - Studie <strong>im</strong> Auftrag <strong>der</strong> Struktur- und<br />
Genehmigungsdirektion Nord, Obere<br />
Fischereibehörde. Frankfurt a. M., 58 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2003a): Erfolgskontrolle von<br />
Besatzmaßnahmen mit Atlantischen <strong>Lachse</strong>n (Salmo<br />
salar L.) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) - Stand <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerungsmaßnahme 2003. - Studie <strong>im</strong><br />
Auftrag des Landes Hessen. Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, 28<br />
pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2003b): Stand <strong>der</strong> Ansiedlung des<br />
Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar L.) <strong>im</strong><br />
Gewässersystem <strong>der</strong> K<strong>in</strong>zig (Hessen)<strong>in</strong> 2003. - Studie<br />
<strong>im</strong> Auftrag des Landes Hessen. Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, 47<br />
pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2004a): Erfolgskontrolle von<br />
Besatzmaßnahmen mit Atlantischen <strong>Lachse</strong>n (Salmo<br />
salar L.) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) - Stand <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerungsmaßnahme 2004. - Studie <strong>im</strong><br />
Auftrag des Landes Hessen. Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, 30<br />
pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2004b): Stand <strong>der</strong> Ansiedlung des<br />
Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar L.) <strong>im</strong><br />
Gewässersystem <strong>der</strong> K<strong>in</strong>zig (Hessen) <strong>in</strong> 2004. -<br />
Studie <strong>im</strong> Auftrag des Landes Hessen. Frankfurt am<br />
Ma<strong>in</strong>, 49 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2004c): Erfolgskontrolle <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerung von Lachs (Salmo salar L.) und<br />
Meerforelle (Salmo truttaL.) <strong>in</strong> Sieg und Saynbach<br />
(Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz). - Projektphase III, Endbericht. -<br />
Studie <strong>im</strong> Auftrag <strong>der</strong> Struktur- und<br />
Genehmigungsdirektion Nord, Obere<br />
Fischereibehörde. Frankfurt a. M., 69 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2005a): Erfolgskontrolle von<br />
Besatzmaßnahmen mit Atlantischen <strong>Lachse</strong>n (Salmo<br />
salar L.) <strong>in</strong> den Gewässersystemen Kyll, Prüm und<br />
Elzbach sowie Monitor<strong>in</strong>g <strong>der</strong> spontanen<br />
Wie<strong>der</strong>besiedlung <strong>der</strong> Nette - Lachs 2020 <strong>in</strong><br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz. - Studie <strong>im</strong> Auftrag <strong>der</strong> Struktur- und<br />
Genehmigungsdirektion Nord, Obere<br />
Fischereibehörde. Frankfurt a. M., 29 pp.<br />
36
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2005b): Der Lachs kehrt zurück - Stand<br />
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M<strong>in</strong>isterium f. Umwelt und Forsten (Hrsg); Ma<strong>in</strong>z, 64<br />
pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2005c): Erfolgskontrolle <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerung von Lachs (Salmo salar L.) und<br />
Meerforelle (Salmo truttaL.) <strong>in</strong> Sieg, Saynbach, Ahr<br />
und Lahn (Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz). - Projektphase IV, 1.<br />
Zwischenbericht. Im Auftrag des Landes Rhe<strong>in</strong>land-<br />
Pfalz. Frankfurt a. M., 75 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2005d): Erfolgskontrolle von<br />
Besatzmaßnahmen mit Atlantischen <strong>Lachse</strong>n (Salmo<br />
salar L.) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) - Stand <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerungsmaßnahme 2005; Endbericht. -<br />
Studie <strong>im</strong> Auftrag des Landes Hessen. Frankfurt am<br />
Ma<strong>in</strong>, 44 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2005e): Stand <strong>der</strong> Ansiedlung des<br />
Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar L.) <strong>im</strong><br />
Gewässersystem <strong>der</strong> K<strong>in</strong>zig (Hessen) <strong>in</strong> 2005;<br />
Endbericht. - Studie <strong>im</strong> Auftrag des Landes Hessen.<br />
Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, 56 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2006a): Erfolgskontrolle von<br />
Besatzmaßnahmen mit Atlantischen <strong>Lachse</strong>n (Salmo<br />
salar L.) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) - Stand <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerungsmaßnahme 2006. - Studie <strong>im</strong><br />
Auftrag des Landes Hessen. Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, 29<br />
pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2006b): Stand <strong>der</strong> Ansiedlung des<br />
Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar L.) <strong>im</strong><br />
Gewässersystem <strong>der</strong> K<strong>in</strong>zig (Hessen) <strong>in</strong> 2006. -<br />
Studie <strong>im</strong> Auftrag des Landes Hessen. Frankfurt am<br />
Ma<strong>in</strong>, 25 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2006c): Erfolgskontrolle von<br />
Besatzmaßnahmen mit Atlantischen <strong>Lachse</strong>n (Salmo<br />
salar L.) <strong>in</strong> den Gewässersystemen Kyll, Prüm und<br />
Elzbach sowie Monitor<strong>in</strong>g <strong>der</strong> spontanen<br />
Wie<strong>der</strong>besiedlung <strong>der</strong> Nette - Lachs 2020 <strong>in</strong><br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz. - Studie <strong>im</strong> Auftrag <strong>der</strong> Struktur- und<br />
Genehmigungsdirektion Nord, Obere<br />
Fischereibehörde. Frankfurt a. M., 29 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. (2006d): Erfolgskontrolle <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerung von Lachs (Salmo salar L.) und<br />
Meerforelle (Salmo truttaL.) <strong>in</strong> Sieg, Saynbach, Ahr<br />
und Lahn (Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz). - Projektphase IV, 2.<br />
Zwischenbericht. Im Auftrag des Landes Rhe<strong>in</strong>land-<br />
Pfalz. Frankfurt a. M., 66 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. & Lelek, A. (1996): Erfolgskontrolle <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>bürgerung von Lachs (Salmo salar L.) und<br />
Meerforelle (Salmo truttaL.) <strong>in</strong> Sieg und Saynbach<br />
(Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz). - Endbericht e<strong>in</strong>er ichthyologischen<br />
Untersuchung des Forschungs<strong>in</strong>stituts Senckenberg<br />
<strong>im</strong> Auftrag des Landes Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz. Frankfurt a.<br />
M., 60 pp.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. & Jörgensen, L. (2004): Salmo salar für<br />
die Nette - Ansätze e<strong>in</strong>er eigenständigen<br />
Wie<strong>der</strong>besiedlung <strong>der</strong> Nette (Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz) durch<br />
Atlantische <strong>Lachse</strong>. - AFZ-Fischwaid 5/2004, S. 16-<br />
17.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. Jörgensen, L. Molls, F. Nemitz, A.<br />
Köhler, C. & Blasel, K. (2004): Notwendigkeit und<br />
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Teichwirt, 2/2004.<br />
Schnei<strong>der</strong>, J. & Korte, E. (2004): Letale Vergrämung<br />
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Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Koblenz.<br />
Frankfurt a. M., 55 pp.<br />
Schwevers, U. & Adam, B. (1995): Erfolgskontrolle<br />
von Besatzmaßnahmen mit <strong>Lachse</strong>n und Meerforellen<br />
<strong>im</strong> rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen Abschnitt des<br />
Gewässersystems <strong>der</strong> Lahn. - 2. Zwischenbericht<br />
1995. Im Auftrag <strong>der</strong> Bezirksregierung Koblenz.<br />
Wahlen, 20 pp.<br />
Schwevers, U. & Adam, B. (1996): Erfolgskontrolle<br />
von Besatzmaßnahmen mit <strong>Lachse</strong>n <strong>im</strong><br />
Gewässersystem <strong>der</strong> Ahr. - Abschlußbericht <strong>der</strong> 1.<br />
Phase, 1995/96. Im Auftrag d. Bezirksregierung<br />
Koblenz. Wahlen, 49 pp.<br />
Schwevers, U. & Adam, B. (1997): Erfolgskontrolle<br />
von Besatzmaßnahmen mit <strong>Lachse</strong>n und Meerforellen<br />
<strong>im</strong> rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen Abschnitt des<br />
Gewässersystems <strong>der</strong> Lahn. - Abschlußbericht <strong>der</strong> 1.<br />
Phase, 1994/96. Im Auftrag d. Bezirksregierung<br />
Koblenz. Wahlen, 101 pp.<br />
Schwevers, U. & Adam, B. (1999): Erfolgskontrolle<br />
von Besatzmaßnahmen mit <strong>Lachse</strong>n und Meerforellen<br />
<strong>in</strong> den Gewässersystemen <strong>der</strong> Ahr und <strong>der</strong> Lahn. -<br />
Abschlußbericht <strong>der</strong> 2. Phase, 1997- 1999. Im Auftrag<br />
d. Bezirksregierung Koblenz. Wahlen, 56 pp.<br />
Schwevers, U. & Adam, B. (2000): Kriterien zur<br />
Auswahl von Besatzgewässern für die<br />
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo<br />
salar). - Z. Fischk. 5; 2. pp 27-44.<br />
Schwevers, U. & Adam, B. (2001): Erfolgskontrolle<br />
von Besatzmaßnahmen mit <strong>Lachse</strong>n und Meerforellen<br />
<strong>in</strong> den Gewässersystemen <strong>der</strong> Ahr und <strong>der</strong> Lahn. - 1.<br />
Zwischenbericht <strong>der</strong> 3. Phase, 2000 - 2004. Im<br />
Auftrag d. Bezirksregierung Koblenz. Wahlen, 33 pp.<br />
Schwevers, U. & Adam, B. (2002): Erfolgskontrolle<br />
von Besatzmaßnahmen mit <strong>Lachse</strong>n und Meerforellen<br />
<strong>in</strong> den Gewässersystemen <strong>der</strong> Ahr und <strong>der</strong> Lahn. - 2.<br />
Zwischenbericht <strong>der</strong> 3. Phase, 2000 - 2004. Im<br />
Auftrag d. Bezirksregierung Koblenz. Wahlen, 54 pp.<br />
37
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
Schwevers, U. & Adam, B. (2003): Erfolgskontrolle<br />
von Besatzmaßnahmen mit <strong>Lachse</strong>n und Meerforellen<br />
<strong>in</strong> den Gewässersystemen <strong>der</strong> Ahr und <strong>der</strong> Lahn. - 3.<br />
Zwischenbericht <strong>der</strong> 3. Phase, 2000 - 2004. Im<br />
Auftrag d. Bezirksregierung Koblenz. Wahlen, 67 pp.<br />
Schwevers, U. & Adam, B. (2004a): Erfolgskontrolle<br />
von Besatzmaßnahmen mit <strong>Lachse</strong>n und Meerforellen<br />
<strong>in</strong> den Gewässersystemen <strong>der</strong> Ahr und <strong>der</strong> Lahn. - 4.<br />
Zwischenbericht <strong>der</strong> 3. Phase, 2000 - 2004. Im<br />
Auftrag d. Bezirksregierung Koblenz. Wahlen, 54 pp.<br />
Schwevers, U. & Adam, B. (2004b): Erfolgskontrolle<br />
von Besatzmaßnahmen mit <strong>Lachse</strong>n und Meerforellen<br />
<strong>in</strong> den Gewässersystemen <strong>der</strong> Ahr und <strong>der</strong> Lahn. -<br />
Entwurf des Abschlußberichtes <strong>der</strong> 3. Phase, 2000 -<br />
2004. Im Auftrag d. Bezirksregierung Koblenz.<br />
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38
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39
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
ANHANG<br />
Projektstatistik Wisper<br />
40
Wie<strong>der</strong>ansiedlung des Atlantischen <strong>Lachse</strong>s (Salmo salar) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wisper (Hessen) BFS 2007<br />
HERBST<br />
AK<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
0+ Wachstum M<strong>in</strong> 4,0 5,2 4,5 4,4 3,9 3,9 5,4 4,8 6,3<br />
Mittel 5,30 7,69 6,50 6,20 5,58 5,84 7,71 7,05 9,33<br />
Max 6,5 10,3 10,3 9,3 11,2 8,3 9,9 10,0 11,5<br />
Nachweise n<br />
Anteil<br />
36 312 250 203 518 367 232 134 32<br />
Anteil PM unreif<br />
Anteil<br />
100 100 100 100 99,0 100 99,5 100 100<br />
AK<br />
Frühreif 0 0 0 0 1,0 0 0,5 0 0<br />
1+ Wachstum M<strong>in</strong> 10,2 10,5 9,9 9,2 10,4 10,8 10,3 11,6<br />
Mittel 12,56 12,40 13,00 11,96 12,25 12,46 12,38 13,49<br />
Max 14,1 14,5 15,8 14,7 14,3 14,0 14,2 14,3<br />
Nachweise n<br />
Anteil<br />
33 126 121 141 120 73 88 39<br />
Anteil PM unreif<br />
Anteil<br />
67,0 71,4 58,5 79,5 71,5 61,5 54,5 64,1<br />
AK<br />
Frühreif 33,0 28,6 41,5 20,5 28,5 38,5 45,5 35,9<br />
2+ Wachstum M<strong>in</strong> - 15,0 12,8 15,2 14,6 14,1 16,2<br />
Mittel - 15,70 15,10 15,98 15,29 14,66 16,25<br />
Max - 17,3 18,0 18,4 16,1 15,2 16,3<br />
Nachweise n<br />
Anteil<br />
- 4 9 5 11 7 0 2<br />
Anteil PM unreif<br />
Anteil<br />
- 50,0 22,0 40,0 27,0 28,5 50,0<br />
Frühreif - 50,0 78,0 60,0 73,0 71,5 50,0<br />
Überlebensraten AK<br />
0+ (%) 5 27 28 21 20 21 30 30 >90<br />
FRÜHJAHR 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
Smoltproduktion AK 1+ 500 2850 900 320 310 425 800 3200<br />
AK 2+/3+ 250 2600 1600 1100 1500 1500 1000<br />
Smolts 0 500 3100 3500 1920 1410 1925 2300 4200<br />
Besatzzahlen Lagan Skjern<br />
Ätran<br />
&<br />
Skjern Götaälv Ätran Ätran<br />
Ätran<br />
x<br />
Saynb.<br />
Ätran<br />
x<br />
Saynb. Ätran<br />
Brut (rel.<br />
groß)<br />
Brut (rel.<br />
39.000 38.000 10.000 20.000 30.000<br />
kle<strong>in</strong>)<br />
Parrs AK<br />
26.500 40.000 40.000 25.000<br />
0+ Herbst<br />
E<strong>in</strong>jährige<br />
5.000<br />
Parrs<br />
E<strong>in</strong>jährige<br />
1.000<br />
Smolts 2.000<br />
4<br />
Rückkehrernachweise 3 2 4 (+1)<br />
Naturvermehrung belegt (X) X X ? X<br />
41