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Für jede Herde die passende Melkmaschine

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<strong>Für</strong> <strong>jede</strong> <strong>Herde</strong> <strong>die</strong> richtige<br />

<strong>Melkmaschine</strong><br />

Köllitsch, 12.03.08<br />

Steffi Geidel<br />

HTW Dresden<br />

1


Eine neue Melkanlage<br />

soll<br />

⇒ maximalen Durchsatz ermöglichen<br />

⇒ tiergerecht sein und physiologisch richtig melken<br />

⇒ korrekte Daten für das <strong>Herde</strong>nmanagement liefern<br />

⇒ optimale Arbeitsbedingungen schaffen<br />

2


Melkstandtypen<br />

Tandemmelkstand<br />

Fischgrätenmelkstand<br />

Side by Side Melkstand<br />

Swingovermelkstand<br />

Melkkarussell<br />

Welchen Typ wählt man und wie groß<br />

soll er sein?<br />

3


Verfahrensvergleich Gruppenmelkstände<br />

Melkstand Durchsatz<br />

Kühe/Akh<br />

Tierbeobachtung<br />

Euterzugamg<br />

Automatisierung Investitionen 3 Erweiterung<br />

Tandem - +++ +++ 5000 - kleine<br />

<strong>Herde</strong>n<br />

FGM ++ ++ +++ 4500-<br />

55001 ++<br />

grössen<br />

SbS ++ - + 4500-<br />

55001 ++<br />

grössen<br />

Swingover ++ + + 3000 + große<br />

<strong>Herde</strong>n<br />

Karussell +++ ++ 2 +++ 6000-<br />

7000<br />

1 mit Schnellaustrieb, 2 Innenmelker 3 verschiedene Quellen, RKL-Schrift Bau großer Milchviehställe 2005<br />

+<br />

alle <strong>Herde</strong>n-<br />

alle <strong>Herde</strong>n-<br />

große<br />

<strong>Herde</strong>n<br />

4


Wichtige Fragen vor der Neuinstallation<br />

Geplante Entwicklung der Milchleistung<br />

und der <strong>Herde</strong>ngrösse im Betrieb!<br />

Wie hoch sind Milchmenge je Melkzeit und<br />

Milchfluss der <strong>Herde</strong>?<br />

Soll 2, 3, (4) mal gemolken werden?<br />

5


Wichtige Fragen zur Arbeit im Melkstand<br />

vor der Neuinstallation<br />

Welche Arbeitsgänge sollen wie qualifiziert<br />

durchgeführt werden?<br />

Ziel: Jeder Melker soll ausgelastet sein, kurze Wartezeit für <strong>die</strong> Kühe!<br />

Melkstandgrösse der Gruppengrösse anpassen!<br />

Welche Arbeitsgänge sind zu automatisieren?<br />

Welche Kuhgruppen sollen gemolken werden?<br />

(KrankeTiere, Kolostralmilchgruppe,<br />

Jungkuhgruppe…?)<br />

Wie hoch ist der Aufwand für das Treiben?<br />

6


Planung von Melkverfahren<br />

(Gruppenmelkstand)<br />

Arbeitsgang min je Kuh + Melkzeit<br />

Eintreiben in den Melkstand 0,08<br />

Min. AKmin/Kuh und Melkzeit<br />

(Routinearbeiten)<br />

Vormelkprobe 0,10<br />

Euterreinigung/Euterstimulation 0,19<br />

Max. Melkzeug gemolkene ansetzen Kühe/AKh 0,18 60<br />

Melkzeug abnehmen 0,09<br />

Aufenthaltsdauer Ausmelkontrolle/Zitzendippen (min) 0,10 12<br />

Herauslassen aus dem Melkstand 0,08<br />

Summe 0,97 = 1 min<br />

Gemolkene Kühe/Melkplatz + h 5<br />

Mögliche Leistung Kühe/Akh 62<br />

Nebenarbeiten, Wege aus dem Melkstand 0,30<br />

Reale Leistung Kühe/Akh 48<br />

Max. Anzahl Melkzeuge/AK 12<br />

1<br />

7


Arbeitszeitaufwand und Melkleistung<br />

von D-FGM (Angaben verschiedener Autoren)<br />

Arbeitszeit<br />

(cmin/Kuh)<br />

Melkleistung<br />

Kühe/AP/h<br />

Jones/Smith<br />

(1997)<br />

75<br />

80<br />

Hillerton et al.<br />

(2001)<br />

Vollroutine<br />

80<br />

75<br />

Hillerton et al.<br />

(2001)<br />

Teilroutine<br />

45<br />

133<br />

Smith et al.<br />

(1996)<br />

Standard-<br />

austrieb<br />

85<br />

70<br />

8


Arbeitszeitaufwand je Kuh in<br />

verschiedenen Systemen [cmin/Kuh]<br />

FGM-TYP<br />

„doppelt“<br />

GB<br />

Swingover<br />

GB<br />

Swingover<br />

BRD<br />

Anzahl<br />

Betriebe<br />

(Krumm, Grimm, Ordolff 2004)<br />

Σ<br />

Einzelkuh<br />

Σ<br />

Gruppe<br />

Σ<br />

System<br />

Rastzeit<br />

Σ<br />

Gesamt<br />

Kühe / h<br />

6 31 22 5 4 66 91<br />

13 29 22 4 2 62 98<br />

7 48 30 5 12 98 61<br />

Routine cmin/Kuh<br />

Einlassen und Füttern 8<br />

Eutervorbereiten -<br />

MZ anhängen 17<br />

MZ abhängen 5<br />

Dippen 5<br />

Auslassen 8<br />

Sonstiges 7<br />

Gesamt Arbeitszeit 50<br />

Ziel Arbeitszeitaufwand<br />

je Kuh in Australien<br />

(Klindworth 2002)<br />

9


Melkstandgrösse?<br />

Melkstandgrösse<br />

(FGM oder SbS)<br />

Anzahl<br />

Melker<br />

Kühe/Melkplatz<br />

+ Stunde<br />

Durchsatz/h Kühe/AKh<br />

Cmin/Kuh+MZ<br />

(sec/Kuh+MZ)<br />

2x8 1 6 96 96 62 (40)<br />

2x10 1 5,5 110 110 54 (30)<br />

2x12 1,5 5 120 80 75 (45)<br />

2x16 2 4,5 144 72 84 (50)<br />

2x20 2 4 160 80 75 (45)<br />

Melkstandgrösse<br />

Berechnet!<br />

Anzahl melkende Kühe<br />

300 Kühe 500 Kühe 1000 Kühe<br />

2x8 3,1 5,2 10,4<br />

2x10 2,7 4,5 9,0<br />

2x12 2,5 4,1 8,3<br />

2x16 2,1 3,5 6,9<br />

2x20 1,9 3,1 6,3<br />

Melkzeit ohne Vor- und Nacharbeiten, ohne Treiben!<br />

Arbeitsgänge<br />

planen!<br />

Melkzeit<br />

(h)<br />

10


Planung von Melkverfahren<br />

(Karussellmelkstand)<br />

1 Melker30 sec/Kuh<br />

2 Kühe je min angesetzt!<br />

nach 9 min belegt!<br />

(18 eff. Melkplätze)<br />

(M2)<br />

M1<br />

2 Melker30 sec/Kuh<br />

4 Kühe je min angesetzt!<br />

nach 9,5 min belegt!<br />

(38 eff. Melkplätze)<br />

M1<br />

M2<br />

20 Melkplätze 40 Melkplätze<br />

Drehgeschwindigkeit<br />

wird von Melkdauer/Kuh<br />

bestimmt<br />

(M3)<br />

Drehgeschwindigkeit<br />

12 …15 min<br />

Durchsatz 160…200 Kühe/h<br />

2 Melker: 80…100 Kühe/h<br />

3 Melker: 55…75 Kühe/h<br />

11


„Kuhbedingte“<br />

Ursachen für eine<br />

Durchsatzminderung in Melkständen<br />

• Schwermelker (Melkdauer > 8 min)<br />

• schwermelkende<br />

Viertel nach Euterschädigung<br />

• abnorme Zitzenstellung und zu geringer<br />

Euter-<br />

• Dreistriche<br />

Bodenabstand<br />

• Melken in <strong>die</strong> Kanne (Kolostrum,<br />

Milch von behandelten Kühen)<br />

• Einmelken von Färsen<br />

Nach Tröger 98, verändert<br />

12


Gesamtmelkdauer aus<br />

LactoCordermessungen<br />

LKV Sachsen 2003<br />

25 % > 8 min<br />

13


Gruppenaufenthaltsdauer (min) im FGM<br />

Durchsatz und Melkerleistung (Tröger, 1998)<br />

Gruppe <strong>Herde</strong> A<br />

2 x 6, 1 Melker<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

Gruppendurchschn.<br />

(min)<br />

Mittelwert (min)<br />

15<br />

20<br />

10<br />

14<br />

16<br />

14<br />

17<br />

12<br />

13<br />

23<br />

13<br />

12<br />

9<br />

19<br />

14<br />

<strong>Herde</strong> B<br />

2 x 8, 1,5 Melker<br />

13<br />

18<br />

13<br />

12<br />

12<br />

11<br />

12<br />

13<br />

13<br />

13<br />

15<br />

13<br />

16<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

<strong>Herde</strong> C<br />

2 x 10, 2 Melker<br />

28<br />

15<br />

17<br />

16<br />

17<br />

13<br />

18<br />

14<br />

14<br />

10<br />

15<br />

18<br />

15<br />

<strong>Herde</strong> D<br />

2 x 12, 2 Melker<br />

14,7 12,7 16,2 19,2<br />

14,7 12,7 16,2 19,2<br />

11<br />

25<br />

22<br />

15<br />

14<br />

22<br />

22<br />

20<br />

22<br />

22<br />

16<br />

18<br />

20<br />

14


Gruppenaufenthaltsdauer im FGM; <strong>Herde</strong> C variiert<br />

2x10 FGM; Durchsatz und Melkerleistung<br />

(LKV Sachsen, TRÖGER 1998)<br />

Gruppe gemessen<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

Gruppenx Durchsatz Kühe/h<br />

je Melker (2) Kühe/h<br />

1 Melker<br />

Kühe/h<br />

min<br />

28<br />

15<br />

17<br />

16<br />

17<br />

13<br />

18<br />

14<br />

14<br />

10<br />

15<br />

18<br />

15<br />

16,2<br />

74,3<br />

37,2<br />

reduziert auf<br />

max. 16 min.<br />

16<br />

15<br />

16<br />

16<br />

16<br />

13<br />

16<br />

14<br />

14<br />

10<br />

15<br />

16<br />

15<br />

14,8<br />

81,1<br />

40,5<br />

reduziert auf<br />

max. 13 min.<br />

13<br />

13<br />

13<br />

13<br />

13<br />

13<br />

13<br />

13<br />

13<br />

10<br />

13<br />

13<br />

13<br />

12,7<br />

94,5<br />

47,3<br />

74 81 95<br />

15


Zeiträuber im Melkprozess<br />

Treiben/Tierumstellungen (Weglänge)<br />

Gruppengrösse passt nicht zum Melkstand<br />

Spezialgruppen<br />

Pausen mit „Leerfahren“ des Melkstandes<br />

Wartezeiten bei nicht passfähigen Prozessen<br />

16


Arbeitszeitaufwand für Vor-, Nach-<br />

und<br />

Nebenarbeiten bei der Milchgewinnung<br />

Treiben der Tiere<br />

Treibegänge und Wege reinigen<br />

Warteraum reinigen<br />

Melkstand reinigen<br />

Melkzeuge außen reinigen<br />

Melkanlage R + D<br />

Milchtank R + D<br />

Melkstand vorbereiten<br />

Kühe selektieren<br />

Wege<br />

Organisation<br />

Summe<br />

Arbeitszeitaufwand<br />

min/Kuh und Tag<br />

(ORDOlFF 1998)<br />

0,61<br />

0,11<br />

0,15<br />

0,12<br />

0,03<br />

0,04<br />

0,01<br />

0,01<br />

0,02<br />

0,04<br />

0,08<br />

Arbeitszeitaufwand<br />

min/Kuh und Tag<br />

(KANSWOHL 2007)<br />

0,40<br />

0,10<br />

0,11<br />

0,09<br />

0,01<br />

0,03<br />

0,01<br />

0,1<br />

0,04<br />

0,03<br />

0,06<br />

1,22 0,89<br />

17


Was steigert den Durchsatz von Melkständen?<br />

•optimales Anrüsten-automatisieren!<br />

•optimale Schaltfunktionen der Nachmelk/Abnahmetechnik<br />

•automatisches Nachmelken<br />

•mechanische Treiber im Vorwartehof<br />

•mechanischer Schnellaustrieb<br />

(ab 2x8 Plätzen + 3-6 %, aber mehr Fläche zu reinigen)<br />

•Ansetzen unter Beachtung der individuellen Melkdauer<br />

•Selektion auf Melkdauer<br />

Umstritten: Fütterung im Melkstand, Schwermelkergruppen<br />

Nach Tröger 98, verändert<br />

18


Melkstand<br />

Arbeitsplatz für Melker und Kuh<br />

Indexing<br />

Ansetz-<br />

Positionierungshilfen<br />

Licht, Klima, Lärm<br />

> 500 Lux für Vormelkprobe<br />

65 dB – 10 dB 50 %<br />

weniger Lärm<br />

Temperatur für Kuh und<br />

Mensch angenehm<br />

Fotos: DLG, deLaval, Pelzer<br />

19


Automatisierung des Melkvorganges<br />

sowie der Melkhygiene<br />

Anrüstverfahren<br />

Nachmelkeinrichtungen<br />

Automatische Abnahme<br />

Melkzeugzwischendesinfektion<br />

Eutergesundheitsüberwachung<br />

(Dippautomaten)<br />

20


Vibrationsstimulation im Vergleich zu ohne<br />

automatische Stimulation<br />

(Messzeitpunkt „vor“<br />

DGM<br />

kg/min<br />

Messzeitpunkt vor<br />

nach<br />

Mittelwert 1,73<br />

1,58<br />

n=225, „nach“<br />

tMGG<br />

min<br />

vor<br />

nach<br />

6,24<br />

6,78<br />

n=383)<br />

DMHG<br />

kg/min<br />

vor<br />

nach<br />

2,02<br />

1,82<br />

tMHG<br />

min<br />

vor<br />

nach<br />

5,31<br />

5,73<br />

tPl<br />

min<br />

vor<br />

nach<br />

2,24<br />

2,41<br />

HMF<br />

kg/min<br />

vor<br />

nach<br />

2,98<br />

2,76<br />

tAN<br />

min<br />

vor<br />

nach<br />

0,58<br />

0,89<br />

Mittelwert 1 zu 2<br />

Pr > [t]


Auswirkungen des Anrüstens auf das<br />

Nachgemelk und <strong>die</strong> Nachgemelksdauer<br />

(KANSWOHL, 2006)<br />

Merkmal Anrüstzeit<br />

Maschinennachgemelk<br />

Maschinennachgemelksdauer<br />

(min)<br />

Rasse Brown Swiss; Mittelwerte<br />

0 Sek. 8 Sek. 60 Sek.<br />

(kg) 0,7a 0,4b 0,1c<br />

1,1a 0,9b 0,5c<br />

(Verschiedene Buchstaben markieren Signifikanz; p


Milchflussgesteuerte Nachmelk-<br />

Abnahmeeinrichtungen<br />

Milchfluss kg/min<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

und<br />

Schaltschwelle Nachmelken: 800 …<br />

Melkzeit<br />

1500ml/min<br />

Schaltschwelle Abnahme: 250…300 ml/min<br />

Verzögerungszeit kurz: 5…15 sec<br />

23


Häufigkeitsverteilung Menge des maschinellen<br />

Nachgemelk in kg (n=4.069)<br />

18,0%<br />

16,0%<br />

14,0%<br />

12,0%<br />

10,0%<br />

8,0%<br />

6,0%<br />

4,0%<br />

2,0%<br />

0,0%<br />

0,01-<br />

0,10<br />

0,11-<br />

0,20<br />

0,21-<br />

0,30<br />

0,31-<br />

0,40<br />

0,41-<br />

0,50<br />

0,51-<br />

0,60<br />

0,61-<br />

0,70<br />

Mittelwert: 370 g / Melkzeit<br />

0,71-<br />

0,80<br />

0,81-<br />

0,90<br />

eutergesundheitlich bedenklich !<br />

0,91-<br />

1,00<br />

1,01-<br />

1,10<br />

1,11-<br />

1,20<br />

1,21-<br />

1,30<br />

1,31-<br />

1,40<br />

1,41-<br />

1,50<br />

1,51-<br />

1,60<br />

1,61-<br />

1,70<br />

1,71-<br />

1,80<br />

1,81-<br />

1,90<br />

maschinelles Nachgemelk in kg<br />

Geidel et.al. 2006<br />

><br />

1,90<br />

24


Mittelwertsvergleich Laktationsnummer<br />

Maschinelles Nachgemelk in kg (n=6.564)<br />

maschinelles Nachgemelk in kg<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0<br />

n = 2488<br />

n = 1754<br />

n = 1149<br />

n = 1173<br />

1. 2. 3. >3.<br />

und<br />

Laktationsnummer<br />

Geidel et.al. 2006<br />

25


Menge maschinelles Nachgemelk<br />

Beachtung der Melkfrequenz<br />

maschinelles Nachgemelk in kg<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

Betrieb<br />

0<br />

3 x Melken<br />

2 x Melken<br />

in kg unter<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

MGG in kg: 11,2 11,8 10,3 10,1 11,6 11,8 13,2 10,3 15,9<br />

Geidel et.al. 2006<br />

26


Melkhygiene-<br />

Melkzeugzwischendesinfektion<br />

Wannentauchverfahren<br />

Problem: Einwirkzeit 40…60 sec<br />

Airwash-System (DeLaval)<br />

Druckluft+Wasser+Desinfektion (Option)<br />

Injektionen von 3…11 wählbar<br />

Wasser 400 ml möglich, 800 ml/Spülgang bessere Wirkung<br />

Backflush (WestfaliaSurge, Boumatic, Lemmer Fullwood)<br />

Vorspülen-Desinfektion-Einwirken-Nachspülen-Ausblasen<br />

Zeiten, Wassermenge, Konzentration einstellbar<br />

Pulsasept<br />

Ausschliesslich FGM und SbS<br />

Modular. Wasser, PES, Druckluft<br />

27


Häufigkeit (%)<br />

Einfluss von Hygienemaßnahmen auf <strong>die</strong><br />

Häufigkeit von Zitzenkanalbesiedlungen<br />

(unterschiedliche Buchstaben symbolisieren signifikante Unterschiede)<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

b<br />

1 2 3<br />

1 = keine Desinfektion oder reine Pflege<br />

2 = Zitzendesinfektion<br />

3 = Melkzeugzwischendesinfektion<br />

a<br />

a<br />

Spohr 2007<br />

28


Daten für das <strong>Herde</strong>nmanagement aus dem<br />

Melkstand<br />

Milchmenge<br />

ICAR anerkannte Milchmengenmessgeräte<br />

Melkeigenschaften, physiologisch korrektes Melken<br />

Melkdauer, Milchflusskurven<br />

Parameter zur Eutergesundheitsüberwachung<br />

Milchmindermenge, Leitwert, (Leitfähigkeit)<br />

Zukunft: Parameter für Inhaltsstoffe und<br />

Eutergesundheit direkt aus dem Melkstand!<br />

29


Milchflusskurve aus dem Melkprozess<br />

Bimodalität<br />

Spitzenmilchfluss<br />

Abstiegsphase<br />

Diagramm:WestfaliaSurge<br />

30


Daten für das <strong>Herde</strong>nmanagement aus dem<br />

Melkstand<br />

Viertelspezifische Auswertung der Leitfähigkeit :<br />

Alarmstufen je nach Abweichung der einzelnen<br />

Viertel von einander<br />

Beispiel für viertelspezifische Nutzung der Leitfähigkeit aus dem Melkzeug (SAC)<br />

31


Anwendung Leitwert in Kombination<br />

mit Milchbildung aus dem Gesamtgemelk<br />

(Fullexpert, LemmerFullwood)<br />

32


Leitwert und Milchbildung als Indikator für<br />

Eutergesundheitsstörung<br />

(Ausdruck DP WestfaliaSurge)<br />

33


Resümee<br />

Betriebsspezifische Analyse von Arbeitsaufwand,<br />

Arbeitsqualität und Planung wichtig<br />

(Arbeitszeitanalyse) !<br />

Milchleistung und Milchabgabeverhalten der <strong>Herde</strong><br />

„messen“ und planen (Milchflusskurven)!<br />

Gruppengrösse muss zur Melkstandgrösse passen!<br />

34


Resümee<br />

Erweiterungsmöglichkeiten über Melkzeiterhöhung<br />

oder weiterführende Automatisierung durchdenken!<br />

(Bauliche Erweiterung des Melkstandes ?)<br />

Zukünftiger Arbeitsplatz Melkstand sollte<br />

gemeinsam mit Mitarbeitern geplant werden<br />

Entscheidung für einen „bestimmten“ Melkstandtyp<br />

und dessen Grösse ist streng betriebspezifisch zu<br />

treffen! Investitionsberatung zur technologischen<br />

und tierphysiologischen Aspekten in Anspruch<br />

nehmen!<br />

35


Übliche Melktechnik - Irisches Melksystem für Melkstände<br />

Übliche Melktechnik Irisches Melksystem<br />

Melkleitung tiefverlegte Ringleitung hochverlegte Stichleitung<br />

Melkzeugmasse niedrig bis mittel: 1,65 - 2,5 kg hoch: 3,2 kg<br />

Sammelstück relativ groß: >150 – 400 ml relativ klein: 150 ml<br />

Zitzengummi Schaft zylindrisch<br />

Einfalt-Druck-Diff. 8 – 12 kPa<br />

Kopföffnung Ø 20 – 25 mm<br />

Schaftmaß Ø 21 – 27 mm<br />

Schaft stark konisch<br />

Einfalt-Druck-Diff. ~8,5 kPa<br />

Ø 23 mm<br />

Schaftmaß Ø 31,5 zu<br />

Ø 22 mm; Mitte Ø 25,5 mm<br />

Langer Milchschlauch Ø 16 mm Ø 16 mm;<br />

Kurze Milchschläuche Ø 10 - 12 mm Ø 8,5 mm<br />

Pulsation Wechsel- o. Gleichtakt; 60 T./min Gleichtakt 60 T/min<br />

36<br />

Tröger 2006


Vergleich übliche Melktechnik und<br />

Irisches Melksystem<br />

Übliche Melktechnik Irisches Melksystem<br />

Automat. Stimulation in der Regel ja nein<br />

Automat. Nachmelken häufig ja nein<br />

Automat. Abnahme in der Regel ja möglich, angeboten<br />

Melkstandtypen alle bekannten üblich vorr. SbS, auch FGM<br />

Melkzeugausstattung eine ME je Melkplatz Swing-over<br />

(1/2 ME/Platz)<br />

Milchmengenmessung in der Regel ja möglich, angeboten<br />

Managementsystem mit<br />

Tiererkennung<br />

angeboten und üblich angeboten, teils eingesetzt<br />

R.-u. D.-Technik wie üblich wie üblich<br />

Zwischendesinfektion der<br />

Melkzeuge<br />

möglich, häufig in Nutzung Unüblich, schwierig zu<br />

realisieren, Swing-over!<br />

37


Milchflussgesteuerte Nachmelk-<br />

Abnahmeeinrichtungen<br />

Abnahme bei 2x tägliches melken:<br />

und<br />

200 …300 ml Abnahmezeitpunkt, Verzögerung so kurz wie möglich (max 15<br />

sec)<br />

Abnahme bei 3x tägliches Melken<br />

Intensives Ausmelken nicht erforderlich<br />

Melkzeughaftzeit minimieren<br />

Melkzeugabnahme mit Nachmelkeinrichtung<br />

Druckbelastung des Melkzeuges muss bei 800…100 ml Milchfluss je min<br />

beginnen (Melkzeitverkürzung!)<br />

Schwellenwert für Milchfluss kann höher und Milchmangelzeit muss kürzer<br />

gewählt werden:<br />

2xMelken: 800…1200 ml Nachmelkschwelle, 250 ml Abnahme, 5 sec<br />

Verzögerungszeit<br />

3xMelken: 1000…1500 ml Nachmelkschwelle, 300ml Abnahme, 5 sec<br />

verzögerungszeit<br />

38


Modellkalkulation des Arbeitszeitbedarfes in<br />

Melkständen<br />

FGM SbS Karussell<br />

2x4 2x12 2x6 2x16 22 36<br />

Melker 1 2 1 2 1 2<br />

Eintrieb 7,0 4,0 4,0 6,0 2,0 2,0<br />

Eutervorbereitung 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0<br />

Ansetzen 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0<br />

masch. Nachmelken 1,5 1,3 1,3 1,3 1,3 1,3<br />

Abnahme 3,0 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5<br />

Ausmelkkontrolle 6,0 6,0 6,0 6,0 6,0 6,0<br />

Austrieb 7,0 7,5 5,2 2,0 0,3 0,3<br />

Weg + Wartezeit 26,5 12,0 8,0 8,0 5,5 5,5<br />

Sek / Kuh 76 56 50 49 41 41<br />

Kühe / AKh 47 64 72 74 89 89<br />

Sonderarbeiten 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5<br />

Reinigung 3,0 3,0 3,0 3,0 1,5 1,5<br />

Kühe / Akh inkl.<br />

Nebenarbeiten<br />

DLG Verfahrensvergleich Melkstände<br />

45 59 66 68 83 83<br />

39


Möglichkeiten der Verringerung des<br />

Arbeitszeitaufwandes im Melkprozess<br />

Arbeitsgang Arbeitszeitaufwand Wege zum Erreichen des Minimums<br />

Mittelwerte Spannweite<br />

Akmin/Gemelk min-max/Akmin/Gemelk<br />

Eintreiben in den Melkstand 0,08 0,06-0,19 durch: Vorwartehof 1,5-2,0 m2/Kuh, Treibehilfe,<br />

trittsichere, helle Zugänge<br />

Vormelkprobe 0,10 0,06-0,24 Eutergesundheit (Zukunft Sensoren?)<br />

Euterreinigung 0,09 0,06-0,28 Saubere Euter<br />

Euterstimulation 0,10 0,00-0,30 Anrüstautomatik (Wartezeit durch Melkroutine)<br />

Melkzeug ansetzen 0,18 0,12-0,33 Positionierung zum Ansetzen, Gewicht, Sauberkeit des Melkzeuges<br />

Melkzeug abnehmen 0,09 0,00-0,15 Abnahmeautomatik<br />

Ausmelkkontrolle/Zitzendesinfektion 0,10 0,05-0,23 ?<br />

Herauslassen aus dem Melkstand 0,08 0,05-0,13 Schnellaustrieb, trittsicherer, heller Austriebsbereich, keine Tränken und<br />

Bürsten (ausser bei Schnellaustrieb)<br />

Arbeitsleistungen Summe<br />

0,97 > 60 0,40-2,35 … >100 Kühe/AKh sind<br />

bei optimaler Ausstattung und Organisation möglich!<br />

Mögliche Leistung Kühe /Akh<br />

62<br />

150- 26<br />

40

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