Deutsche Meister- schaften im Jiu Jitsu in Krefeld - Dachverband für ...

Zum achten Mal lud Special Olympics Deutschland Menschen
mit einer geistigen Behinderung zu nationalen Spielen, dieses
Mal in die bayerische Landeshauptstadt, ein. Es kamen ca.
4.500 Aktive in 19 Sportarten, darunter fünf ausländische Delegationen,
1.500 Familienangehörige, 1.200 freiwilligen Helfer (Volunteers),
1.500 Trainer und ca. 5.000 Tagesteilnehmer - insgesamt ca.
10.000 Menschen - nach München. Ein riesiger logistischer Aufwand,
der von Special Olympics Deutschland bestens gelöst werden konnte.
Gegründet durch die Schwester des früheren US-Präsidenten John F.
Kennedy in den 60er-Jahren, hat diese Bewegung nun seit 14 Jahren
auch in Deutschland ihren Platz gefunden. Geistig behinderte Sportler
treffen sich im zweijährigen Rhythmus mit Sommer- und Winterspielen,
um gemeinsam das Motto „Lasst mich gewinnen! Doch
wenn ich nicht gewinnen kann, lasst mich mutig mein Bestes geben!“
zu erleben. Für 2012 hatte München den Zuschlag für die „8. National
Summer Games“ bekommen.
Fast alle Wettbewerbe fanden auf dem Olympiagelände in München
statt. Die Sportart Judo hatte das große Glück, ihre Matten in der großen
Olympiahalle aufbauen zu dürfen. Allerdings mussten sich die
Judokas die große Olympiahalle mit der Sportart Basketball teilen.
Großartig unterstützt wurden die Judowettbewerbe vom Bayerischen
Judo-Verband und von der Institution Harteck München.
Der erste Wettbewerbstag begann, wie alle anderen Wettkampftage
auch, mit einem Coach-Meeting, um den Ablauf der Judo-Wettbewerbe
mit allen Beteiligten zu erläutern und erste Fragen zu beantworten.
Dann mussten alle 270 gemeldeten Judokas durch einen „Skill-Test“,
in welchem die Einstufung für das entsprechende Level der geistigen
Behinderung überprüft wurde. Die Teilnehmer hatten sich fünf Testaufgaben
zu stellen, darunter „Balancieren“, „einbeiniges Hüpfen“,
„Schlusssprünge“, „Liegestütze“ und „seitliches Umsetzen“. Mit jeder
Übung konnten bis zu 20 Punkte erzielt werden, so dass am Ende
Ergebnisse zwischen drei und 100 Punkten möglich waren. Unter
Berücksichtigung der ermittelten Punktewerte und der Einschätzung
durch die jeweiligen Trainer wurden die einzelnen Judokas dann den
Leistungsklassen I (Judokas mit leichtem Handicap), Leistungsklasse
II (Judokas mit schwerem Handicap) und der Leistungsklasse III
(Judokas mit schwerstem Handicap) zugeordnet.
Am zweiten Wettbewerbstag begannen die Judokämpfe mit den
Athleten der Leistungsstufe III. Hier starteten die Judokas, die Judo
mehr als Spielform ausführen bzw. nicht stehfähig sind und daher
nur am Boden kämpfen können. Wichtig war hierbei die Regelung,
32 der budoka 7-8/2012
Special Olympics National Games München
Vier Tage Judo-Begeisterung
in der Olympiahalle
dass, wenn ein Judoka den Bodenkampf wünscht, der andere dies zu
befolgen hat. Das tat aber dem Ehrgeiz keinen Abbruch. Mit voller
Konzentration aber auch mit erklärenden Worten der Kampfrichter
konnten die Kämpfe durchgeführt werden. An diesem Tag vom
Anfang bis zum Ende dabei: Weltklassejudoka Andreas Tölzer aus
Nordrhein-Westfalen. Obwohl Andreas sich in Vorbereitung auf die
Olympischen Spiele in London bendet, folgte er dennoch einer
Einladung des G-Judoka Victor Gdowczok (Köln), die Victor beim
gemeinsamen Training aussprach. Andreas Tölzer musste an diesem
Tag viele Autogramme schreiben und fand auch noch Zeit, bei der
Siegerehrung vielen Athleten ihre Medaillen umzuhängen.
Tobias Engelmaier aus München, deutscher Olympiastarter in der Klasse
bis 60 kg (links) mit Organisator Dr. Wolfgang Janko