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„Kinderparadies“ in Gelsenkirchen Die Halle zu nden, war mir selbst mit verbundenen Augen möglich. Schon aus mehreren 100 Metern Entfernung hörte ich begeisterte und aufgeregte Kinder durch verschlossene Türen. Der von Nicole Hafner konzipierte und entwickelte „Judotag“ öffnete in Gelsenkirchen seine Pforten. Dank Beteiligung der Judovereine JC Banzai Gelsenkirchen, PSV Gelsenkirchen sowie Sportfreunde Erle fanden sich genug Betreuer für die zwei Tage Judosport mit insgesamt 20 Grundschulklassen und über 600 Kindern. Mit Be- 26 der budoka 7-8/2012 treten der Halle eröffnete sich ein Kinderparadies mit einer großen Mattenäche, vielen Weichbodenmatten für die einzelnen Klassen, vielen freundlichen Helfern und einem ausreichenden Menü an kostenlosem Essen und Trinken. Wie beim Judo üblich, begrüßten sich erst einmal alle Kinder und Helfer in der Halle ordnungsgemäß, bevor es dann ans Aufwärmen ging. Als die Workshops begannen, die von den Betreuern demonstriert und erklärt wurden, lauschten alle Kinder den Helfern und
eiferten ihnen eißig nach. „So motiviert und aufmerksam sind die Kinder in der Schule nie“, so die Klassenlehrerin der KGS Im Emscherbruch. Die ersten Rollen, Haltegriffe und Würfe wurden schnell erlernt. Als krönender Abschluss fand nach einer kleinen Pause ein Turnier statt, wofür die 300 Schülerinnen und Schüler extra gewogen und in gewichtsnahe Gruppen eingeteilt wurden. Frisch erlernte Techniken und Griffe konnten bereits mit Erfolg angewendet werden und frischgebackene Judotalente ließen nicht lange auf sich warten. Nicht nur die Kinder, sondern auch die Lehrer und Betreuer hatten ihren Spaß und meldeten sich schon vorläug für die Teilnahme im kommenden Jahr mit Begeisterung an. Fazit meiner Umfrage ist, dass „dies (...) der beste Weg (sei), unbekannte Sportarten bekannt zu machen und sie an die Kinder zu bringen“. Und obwohl einige Mädchen Probleme mit der Mattenhärte hatten, ließen sie sich den Spaß nicht nehmen und kämpften mit Begeisterung weiter. „Judo möchte ich auf jeden Fall noch mal machen!“, sagte Natalie (9), nachdem sie das Turnier in ihrer Gewichtsklasse gewann. Mit dieser Aussage war sie an diesem Tag mit Sicherheit nicht die Einzige, denn man sah bereits in der Pause einige Eltern mit Trainern der Judovereine reden und die ersten Anmeldungen und Informationen wurden verbreitet. Gegen 13:00 Uhr fand die Maßnahme, nach der Urkundenvergabe und einem Gruppenbild, ihr Ende und alle, egal ob Betreuer, Eltern, Großeltern, Lehrer oder Kinder, gingen mit einem Lächeln auf den Lippen nach Hause. Die Frage, so eine Aktion weiterzuempfehlen, hätte ich mir eigentlich sparen können. Lehrer wie Betreuer, jeder Einzelne wünscht sich eine Kooperation wie diese zwischen Schule und Sportvereinen und würde es jeder Stadt raten, solch eine Maßnahme ebenfalls durchzuführen. Gelsenkirchen geht, wie einige Wochen zuvor Heinsberg, mit einem guten Beispiel voran, Kinder vom Judosport zu überzeugen und den Eltern die andere Seite vom „Kampfsport“ zu zeigen, was mit vielen Anmeldungen in den darauffolgenden Tagen belohnt wurde. Text: Tobias Kirsch Fotos: Erik Gruhn der budoka 7-8/2012 27
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