Deutsche Meister- schaften im Jiu Jitsu in Krefeld - Dachverband für ...
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M<strong>im</strong>i goes to London:<br />
Der Weg der Judoka Miryam Roper<br />
Yearwood zu den Olympischen Spielen<br />
Nach den diversen Kont<strong>in</strong>entalmeister<strong>schaften</strong> endete die lange<br />
ualikationsperiode <strong>für</strong> die Sportart Judo. Für Deutschland gehen<br />
<strong>in</strong> der Sportart Judo sechs männliche Athleten bei den Olympischen<br />
Spielen an den Start, bei den Frauen werden fünf dabei<br />
se<strong>in</strong>, darunter Miryam Roper Yearwood <strong>in</strong> der Klasse bis 57 kg.<br />
Ende August 2008. Ende der Olympischen Spiele <strong>in</strong> Pek<strong>in</strong>g. In Judokreisen<br />
wird diskutiert, spekuliert und gewettet, wer wohl an den<br />
nächsten Olympischen Spielen <strong>in</strong> London <strong>in</strong> der Sportart Judo am<br />
Start se<strong>in</strong> wird? Wer wird <strong>für</strong> Deutschland dabei se<strong>in</strong>? Wird der<br />
frischgebackene Olympiasieger Ole Bischof weitermachen? Wie<br />
kommt der neue Qualikationsmodus an? Beendet Yvonne Bönisch,<br />
die Olympiasieger<strong>in</strong> von 2004, ihre Karriere? Wenn ja, wer wird<br />
<strong>in</strong> ihre Fußstapfen treten? Nach den diversen Kont<strong>in</strong>entalmeister<strong>schaften</strong><br />
vor e<strong>in</strong> paar Wochen endete die lange Qualikationsperiode<br />
<strong>für</strong> die Sportart Judo und die Spekulationen hatten e<strong>in</strong> Ende. Für<br />
Deutschland gehen <strong>in</strong> der Sportart Judo sechs männliche Athleten an<br />
den Start, bei den Frauen werden fünf dabei se<strong>in</strong>, darunter Miryam<br />
Roper Yearwood <strong>in</strong> der Klasse bis 57 kg. Sie ist also die Nachfolger<strong>in</strong><br />
von Yvonne Bönisch.<br />
Das nachfolgende Portrait wurde auf der Basis e<strong>in</strong>es Interviews, welches<br />
Kar<strong>in</strong> Ritler Susebeek mit Miryam am 24. Mai 2012 <strong>in</strong> Köln<br />
durchführte, geschrieben.<br />
Aber wer ist M<strong>im</strong>i, wie sie von allen genannt wird?<br />
M<strong>im</strong>i war Ende 2006 <strong>in</strong>ternational noch e<strong>in</strong> relativ unbeschriebenes<br />
Blatt. Immer wieder blitzte ihr Talent bei verschiedenen Turnieren<br />
<strong>in</strong> der Jugend und bei den Junioren auf, doch <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Nom<strong>in</strong>ierung<br />
<strong>in</strong> die Nationalmannschaft reichte es bis dah<strong>in</strong> nie. Später bei den<br />
Frauen kämpfte sich M<strong>im</strong>i bei European Cups etwas regelmäßüiger<br />
aufs Podest und empfahl sich etwas ungewöhnlich mit 24 Jahren noch<br />
12 der budoka 7-8/2012<br />
Foto: Paul Klenner<br />
<strong>für</strong> die Nationalmannschaft. So richtig auf sich aufmerksam machen<br />
konnte M<strong>im</strong>i jedoch erst 2007 be<strong>im</strong> Super World Cup <strong>in</strong> Hamburg<br />
mit e<strong>in</strong>em dritten Rang und bestätigte damit die Aufnahme <strong>in</strong> die Nationalmannschaft.<br />
Wer aber davor schon gegen M<strong>im</strong>i auf der Matte<br />
gestanden hatte, wusste von ihrem Talent und ihrem Potenzial.<br />
Warum aber kam ihr Durchbruch erst zu e<strong>in</strong>em so späten Zeitpunkt?<br />
Da war e<strong>in</strong>erseits sicherlich ihr nicht ganz diszipl<strong>in</strong>ierter Umgang<br />
mit dem Gewicht. M<strong>im</strong>i verlor früher <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Wettkampf gerne<br />
mal sechs oder sieben Kilogramm <strong>in</strong> der Woche. Und jeder Judoka<br />
weiß, das geht an die Substanz. Wenn man auf diese Weise zu oft und<br />
über längere Zeit Gewicht verliert, kann man e<strong>in</strong>fach nicht mehr über<br />
die ganze Wettkampfzeit se<strong>in</strong>e übliche Leistung abrufen, geschweige<br />
denn e<strong>in</strong>en ganzen Wettkampftag durchstehen. Anderseits war da<br />
aber auch ihr Alltag, der e<strong>in</strong>fach nicht mit Leistungssport zu vere<strong>in</strong>baren<br />
war. Studieren, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, abends <strong>in</strong> Restaurants und Bars, bis <strong>in</strong><br />
die Morgenstunden jobben und natürlich kam dabei die Regeneration<br />
zu kurz. Unter diesen Umständen war es <strong>für</strong> M<strong>im</strong>i e<strong>in</strong>fach nicht möglich,<br />
konstant Leistung zu erbr<strong>in</strong>gen.<br />
Aber wieso hat sie denn nicht schon früher die Weichen <strong>für</strong> den<br />
Leistungssport gestellt?<br />
M<strong>im</strong>i ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Dorf aufgewachsen und damals gab es<br />
noch ke<strong>in</strong>e Sport<strong>in</strong>ternate oder Schulen, die Sportler auf ihrem Weg<br />
unterstützten. Als M<strong>im</strong>i nach Köln kam, lag sie h<strong>in</strong>ter den Anderen<br />
bezüglich der Leistung e<strong>in</strong>fach <strong>im</strong>mer e<strong>in</strong>en Schritt zurück, den sie <strong>in</strong><br />
den folgenden Jahren ohne professionelles Umfeld nicht aufzuholen<br />
vermochte. Und M<strong>im</strong>i, aus e<strong>in</strong>er pazistischen Familie kommend,<br />
hatte großen Respekt vor dem Schritt <strong>in</strong> die Bundeswehr, der ihr weitere<br />
Möglichkeiten eröffnet hätte. Zudem kam die Sportfördergruppe<br />
erst ab 2007, also seit sie <strong>in</strong> der Nationalmannschaft ist, <strong>für</strong> M<strong>im</strong>i<br />
<strong>in</strong> Frage. Also war Studium, Jobben und Tra<strong>in</strong>ieren die halbherzige<br />
Alternative.<br />
Verletzung als Chance<br />
Ende 2008 verletzte sich M<strong>im</strong>i an der Schulter und wurde etwas später<br />
operiert. Sie war an e<strong>in</strong>em Punkt angelangt, an dem sie sich entscheiden<br />
musste. Inzwischen 26 Jahre alt, wieder e<strong>in</strong>mal verletzt und<br />
irgendwie g<strong>in</strong>g es nicht vorwärts. Nun mit 26 Jahren alles auf den<br />
Kopf stellen und Vollgas geben? Oder aber dem Ganzen e<strong>in</strong> Ende<br />
setzen? M<strong>im</strong>i spürte, dass sie das Zeug zum Erfolg hat, nur eben Alles<br />
anders angehen musste. Und genau dies tat sie dann. Sie trat trotz ihrer<br />
E<strong>in</strong>stellung und Erziehung nach langer Verletzungspause 2010 der<br />
Bundeswehr bei und g<strong>in</strong>g zur Sportfördergruppe. M<strong>im</strong>i stellte ihre<br />
Essgewohnheiten um, nachdem ihr der Bundestra<strong>in</strong>er diesbezüglich<br />
deutlich die Me<strong>in</strong>ung gesagt und sie vor die Wahl gestellt hatte. Die<br />
Kritik war vorerst schwer zu akzeptieren, jedoch auch notwendig, damit<br />
sie das Problem überhaupt ang<strong>in</strong>g.<br />
Opt<strong>im</strong>ale Voraussetzungen schaffen<br />
Von den Olympischen Spielen träumte M<strong>im</strong>i schon <strong>im</strong>mer, doch konkret<br />
gehörten diese Olympischen Spiele vorerst noch nicht zu M<strong>im</strong>is<br />
Zielen. Nachdem sie nun ihr Umfeld auf Leistungssport ausgerichtet<br />
hatte, versuchte sie e<strong>in</strong>fach von Jahr zu Jahr das Max<strong>im</strong>um aus sich<br />
rauszuholen. Dass die Spiele das Resultat se<strong>in</strong> würden, hatten ihr viele<br />
nicht zugetraut. Wie hat sie das <strong>in</strong> so kurzer Zeit h<strong>in</strong>gekriegt?<br />
Bezüglich Ernährung wusste M<strong>im</strong>i bereits e<strong>in</strong>e Menge, nur an der<br />
Umsetzung haperte es bisher. Doch sie spürte schnell, wie sie ihr Gewicht<br />
<strong>in</strong> den Griff bekommen konnte. M<strong>im</strong>is „Diät“ besteht seither<br />
vor allem dar<strong>in</strong>, dass sie nur morgens Kohlenhydrate zu sich n<strong>im</strong>mt