3. KAMMERKONZERT - Badisches Staatstheater Karlsruhe

3. KAMMERKONZERT - Badisches Staatstheater Karlsruhe 3. KAMMERKONZERT - Badisches Staatstheater Karlsruhe

KAMMER<br />

KONZERT


MOZART RIHM BRITTEN PENDERECKI<br />

<strong>3.</strong> <strong>KAMMERKONZERT</strong><br />

EUROPÄISCHE KULTURTAGE 2012<br />

Wolfgang Amadeus Mozart Oboenquartett F-Dur KV 370<br />

(1756 – 1791)<br />

1. Allegro<br />

2. Adagio<br />

<strong>3.</strong> Rondeau<br />

Wolfgang Rihm Streichtrio op. 9<br />

(*1952)<br />

Benjamin Britten Phantasy Quartet für Oboe und Streichtrio f-Moll op. 2<br />

(1913 – 1976)<br />

Andante alla marcia – Allegro – Andante –<br />

Più agitato – Tempo primo<br />

– Pause –<br />

Krzysztof Penderecki Sextett für Klarinette, Horn, Streichtrio und Klavier<br />

(*1933)<br />

1. Allegro moderato<br />

2. Larghetto<br />

Stephan Rutz Oboe Frank Nebl Klarinette Jörg Dusemund Horn Claudia von Kopp-Ostrowski<br />

Violine Christoph Klein Viola Wolfgang Kursawe Violoncello Miho Uchida Klavier<br />

18.<strong>3.</strong>12 11.00 KLEINES HAUS<br />

IMPRESSUM Herausgeber STAATSTHEATER KARLSRUHE Generalintendant Peter Spuhler Verwaltungsdirektor<br />

Michael Obermeier Chefdramaturg Bernd Feuchtner Orchesterdirektor & Konzertdramaturg Axel Schlicksupp<br />

Redaktion Axel Schlicksupp Konzept Double Standards Berlin Gestaltung Danica Schlosser Foto Jochen Klenk<br />

Druck medialogik GmbH<br />

STAATSTHEATER KARLSRUHE 2011/12<br />

Programm Nr. 46<br />

WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE


STREICHTRIO + x<br />

Im Programm des <strong>3.</strong> Kammerkonzerts stehen Verbindendes und Kontrastierendes nah beieinander.<br />

Die Komponisten galten alle sehr früh als hoch talentiert und wurden bereits im<br />

jungen Alter als bedeutende Komponisten anerkannt. Ihre vorgestellten Werke eint die Besetzung<br />

mit „Streichtrio + x“, von der reinen Form bei Rihm bis hin zum am größten besetzten<br />

Werk am Schluss, Pendereckis Sextett. Durch die unterschiedliche Besetzung „+ x“ entstehen<br />

differierende und abwechslungsreiche Farben, außerdem treffen Jugendwerke (Mozart,<br />

Rihm, Britten) auf ein Spätwerk (Penderecki).<br />

Mozart schrieb sein Oboenquartett F-Dur explizit für einen befreundeten Oboisten, und so ist<br />

der Oboe auch eine eindeutige Vorrangstellung eingeräumt, sie übernimmt hier die Funktion<br />

der ersten Violine im Streichquartett. Dem musikalischen Fluss des Allegros mit seinem reich<br />

verzierten Ende folgt ein kurzes Adagio, dominiert von einem wunderbar expressiven Thema.<br />

Seine Kraft mündet schließlich in ein Rondo voller Frische und Lebensfreude.<br />

Wolfgang Rihm sind anlässlich seines 60. Geburtstages die EUROPÄISCHEN KULTURTAGE<br />

2012 gewidmet, in denen allein 50 Werke des <strong>Karlsruhe</strong>r Meisters aufgeführt werden. Zu ihnen<br />

zählt auch ein Jugendwerk, das Rihm bereits mit 19 Jahren schrieb, sein Streichtrio op. 9.<br />

Das Werk in einem Satz, mit zahlreichen Takt- und Stimmungswechseln sowie ungewöhnlichen<br />

Ton-Effekten, wurde für eine Kammermusikreihe in Heidelberg komponiert, wo es auch<br />

1976 uraufgeführt wurde.<br />

Ebenfalls 19 war Benjamin Britten, als er sein Opus 2 verfasste: Das Phantasy Quartet entstand<br />

für einen Wettbewerb, wurde dort jedoch nicht als preiswürdig erachtet – und dennoch<br />

bedeutete die Uraufführung 1933 den Beginn seiner internationalen Karriere. Für den Wettbewerb<br />

sollten einsätzige Kammerwerke entstehen, und so erinnerte sich Britten an die Tradition<br />

englischer Fantasien des 16. und 17. Jahrhunderts, in denen Teile in unterschiedlichen Rhythmen<br />

in einem einzigen durchlaufenden Satz verbunden waren. Sein Quartett vereint mehrere<br />

Sonatensätze in einem einzigen Satz und fasziniert durch seine Komplexität, die sich beim<br />

Hören jedoch nie in den Vordergrund schiebt. Es lebt von der Gegenüberstellung von beinahe<br />

ruppig-aggressiven, marschartigen Themen mit lyrischen Einschüben.<br />

Gegensätze bestimmen auch das Hauptwerk des Konzerts, Krzysztof Pendereckis Sextett<br />

für Klarinette, Horn, Streichtrio und Klavier. Es ist mit gut 30 Minuten das ausgedehnteste<br />

Programmstück. Seine farbige und abwechslungsreiche Besetzung bewirkt einen beinahe<br />

orchestralen Klang, und doch haben alle beteiligten Musiker viel Raum zur solistischen Darstellung.<br />

Nur zwei Sätze umfasst das Werk, der ruhige und getragene zweite Satz ist dabei<br />

doppelt so lang wie der heftige, schnelle Kopfsatz. Das Sextett ist ein spätes Werk aus dem<br />

Jahr 2000, und doch scheint es eher in Zeitgenossenschaft zu Schostakowitsch, Prokofjew<br />

oder Strawinsky entstanden. Krzysztof Pendereckis Oeuvre umfasst nicht sehr viele kammermusikalische<br />

Werke, sein Sextett gehört jedoch sicherlich zu den Höhepunkten des Genres.


Stephan Rutz wurde in Frankfurt am Main geboren und studierte an der Mannheimer<br />

Musikhochschule bei Winfried Liebermann. Danach setzte er seine Studien in Stuttgart<br />

bei Ingo Goritzki und am Mozarteum Salzburg bei Günther Passin fort. Nach einem Jahr<br />

im SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg sowie als Aushilfe beim NDR-<br />

Radiophilharmonie Hannover folgte im September 2006 die Stelle als Solo-Oboist der<br />

BADISCHEN STAATSKAPELLE.<br />

Frank Nebl, in Göppingen geboren, studierte an der Hochschule für Musik in Detmold bei<br />

Hans Klaus sowie an der Hochschule für Musik Stuttgart bei Norbert Kaiser. Von 1999 bis<br />

2003 spielte er im Orchester der Staatsphilharmonie Halle/Saale und wechselte danach als<br />

Solo-Klarinettist zur BADISCHEN STAATSKAPELLE.<br />

Jörg Dusemund wurde in St. Ingbert geboren und studierte an der Musikhochschule<br />

Stuttgart bei Thomas Hauschild. Er war von 1997 bis 2001 am Staatsorchester Rheinische<br />

Philharmonie Koblenz engagiert und wirkt seit 2002 als Hornist in der BADISCHEN<br />

STAATSKAPELLE.<br />

Claudia von Kopp Ostrowski wurde im Thüringischen Sondershausen geboren. Sie studierte<br />

an der Musikhochschule Franz Liszt Weimar bei Olaf Adler und an der Hochschule für<br />

Musik <strong>Karlsruhe</strong> bei Ulf Hoelscher. Sie wirkte zunächst 2005-07 als Aushilfe, bevor sie ab<br />

März 2007 festes Mitglied der BADISCHEN STAATSKAPELLE wurde.<br />

Christoph Klein, geboren in Duisburg, studierte bis 2006 an der Hochschule für Musik in<br />

Frankfurt bei Jörg Heyer und Roland Glassl Viola, anschließend bei Andra Darzins in Stuttgart.<br />

Er spielte aushilfsweise u.a. im Ensemble Modern, im Frankfurter Museumsorchester<br />

und dem RSO Stuttgart des SWR. 2008 gewann er einen Förderpreis beim Kammermusikwettbewerb<br />

der deutschen Hochschulen. Seit 2008 ist er stellvertretender Solo-Bratscher<br />

bei der BADISCHEN STAATSKAPELLE.<br />

Wolfgang Kursawe studierte von 1996-2003 Violoncello bei Mario Blaumer und Wen-Sinn<br />

Yang an der HfM Saarbrücken. Dort erhielt er auch Unterricht auf dem Barockcello bei der<br />

Lehrbeauftragten für Alte Musik, Mechthild Blaumer. Er ist seit 2004 Cellist in der BADI-<br />

SCHEN STAATSKAPELLE.<br />

Miho Uchida, geboren in Tokio, studierte an der dortigen Universität für Kunst und Musik<br />

Klavier. Danach absolvierte sie bis 2002 ein Studium bei Kalle Randalu an der Hochschule<br />

für Musik in <strong>Karlsruhe</strong> und bestand das abschließende Konzertexamen mit Auszeichnung.<br />

Seit 2002 hat sie einen Lehrauftrag als Streicherkorrepetitorin an der Hochschule<br />

für Musik in <strong>Karlsruhe</strong>. Im Jahr 2003 wurde sie Mitglied im Opernstudio des BADISCHEN<br />

STAATSTHEATERS, seit 2005 ist sie als Solorepetitorin tätig.<br />

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