JAHRESBERICHT 2006 - Mathilde Escher Heim
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Von Hängebauchschweinen und<br />
Fussball-WM: Das Oberstufenlager<br />
Ein Lager soll die Schüler aus der gewohnten Umgebung bringen, raus aus dem<br />
Schulhaus, hinaus in die Welt, die sie sonst eher via Hellraumprojektor oder Internet<br />
entdecken. Echte Begegnungen und direkte Erfahrungen sollen sie sammeln,<br />
Feldforschung machen und sich selber in einer neuen Umgebung kennen lernen.<br />
Dieses Erlebnis möchten wir auch unseren Schülern mit und trotz des Rollstuhls<br />
ermöglichen. Dank eines erfahrenen Teams aus Lehrkräften, Sozialpädagoginnen<br />
und Sozialpädagogen und Pflegefachpersonen, die die Klasse begleiten, sind wir<br />
in der Lage, jedes Jahr ein Klassenlager durchzuführen. Mit Phantasie, viel Vorabklärung<br />
und Mitbestimmung der Schüler schaffen wir es, jeweils ein abwechslungsreiches<br />
Programm zusammen zu stellen. Die gemeinsam erlebten Abenteuer<br />
und die intensive Zeit – fünf mal 24 Stunden zusammen verbringen –, fördern den<br />
Zusammenhalt.<br />
Im Sommer <strong>2006</strong> residierten wir im besonders idyllisch gelegenen Ferienheim<br />
Wannental in Gontenschwil. Das herrschaftliche Haus war von einem grossen<br />
Garten umgeben, in dem Hängebauchschweine, Ziegen und Ponys hausten. Die<br />
meisten Mittag- und Abendessen fanden unter freiem Himmel neben den Tieren<br />
und unter Obstbäumen statt. Wir waren unsere eigenen Köche. Die Schüler haben<br />
die Menüs vorgängig geplant und jeden Abend wurden wir von neuen Köchen<br />
verwöhnt.<br />
Da unser Lager zur Zeit der Fussball Weltmeisterschaft stattfand, wurden zeitliche<br />
Kompromisse gemacht. Ausflüge und Programme wurden den Spielzeiten wenn<br />
möglich angepasst, so dass die Fussballbegeisterten möglichst alle Spiele mitverfolgen<br />
konnten. Wir brachen meist früh am Morgen zu unseren Expeditionen<br />
auf. Wir erkundeten die nähere Umgebung mit einem Orientierungslauf, machten<br />
einen Ausflug in die Vergangenheit im Schloss Hallwyl, wo wir eine kompetente<br />
Führung hatten und reisten nach Luzern in den Gletschergarten.<br />
Nina Meienberger, Oberstufenlehrerin<br />
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Höhepunkte aus Sicht der Schüler<br />
Leo: Moritz war ein «armes Schwein», ein Hängebauchschwein.<br />
Ich hatte so viel Mitleid mit ihm, dass<br />
ich ihn mit Pizza voll gestopft hatte.<br />
Islam: Wir spielten mit Freude und Power gegen unseren<br />
Ergotherapeuten Ueli Hockey und gewannen mit 10:8.<br />
Stefano: Am besten in Erinnerung ist mir der Besuch<br />
in der alten Schule von Raphael B. und Lulzim. Dort<br />
haben wir zu Mittag gegessen, sie haben Toast Hawaii<br />
für uns gemacht. Und nachher spielten wir zusammen<br />
Hockey und das war sehr gut.<br />
Islam: Wir besuchten ein Spiegellabyrinth. Wir mussten<br />
sehr langsam fahren, sonst hätten wir die Spiegel<br />
zerbrochen. Wir machten verschiedene Fotos.<br />
Edis: Am meisten hat mir am WM-Lager gefallen, dass<br />
es zwei Fernseher hatte. Wir schauten jeden Tag ein<br />
oder zwei Spiele und das war gut.<br />
Raphael B.: Ohne die coolen Betreuer Manuel Ryffel<br />
und Marco Widmer wäre das Lager nur halb so wild<br />
gewesen. Wir schauten uns den Film «Get Rich Or Die<br />
Tryin» von 50 Cent an. Sogar die, die diesen Film vorher<br />
kritisierten, z.B. Leo, waren positiv überrascht.<br />
Lulzim: Wir haben im Lager viele Fotos geschossen.<br />
Wir wollten ein Fotoalbum für unsere ehemalige Lehrerin<br />
Frau Borsch machen. Jeden Tag durfte jemand<br />
schreiben, welches Erlebnis ihm an diesem Tag am<br />
meisten gefiel. Das musste natürlich im Geheimen<br />
geschehen. Frau Borsch durfte nichts davon erfahren.<br />
Wir konnten es kaum erwarten, ihr das Fotoalbum<br />
endlich zu geben. Wir überreichten ihr das Album nach<br />
dem Lager beim Abschiedsessen im Palais X-TRA. Das<br />
Abschiedsessen war ein echter Erfolg.<br />
Besar: Am besten in Erinnerung blieb mir der erste<br />
Tag. Als wir alle am Abend Pizza assen, hagelte es ganz<br />
plötzlich und völlig unerwartet. Und das waren nicht<br />
irgendwelche Hagelkörner, sondern solche mit zwei<br />
Zentimeter Durchmesser – die waren hart wie Stein.<br />
Wir hatten viel abbekommen bis wir im Haus in Sicherheit<br />
waren. Oh Mann, war das lustig!