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JAHRESBERICHT 2006 - Mathilde Escher Heim

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Tagebuch eines Trainers<br />

Das 4. Internationale Elektrorollstuhl Hockey Turnier in Zürich spukte schon lange<br />

vor der Durchführung in unseren Köpfen herum. In Absprache mit uns Iron Cats-<br />

Trainern, beschlossen die Organisatoren, nur die besten zwei Mannschaften der<br />

Iron Cats beim Turnier zuzulassen. Das hiess Konkurrenzkampf zwischen uns drei<br />

Trainern, denn jeder wollte mit seinen Spielern in Zürich antreten.<br />

Die Entscheidung fiel am 18. Juni <strong>2006</strong> beim Swiss Cup in Bern. Die drei Teams<br />

gaben alles. Am Ende des Spieltages war die Mannschaft Iron Cats I neuer und<br />

alter Schweizermeister und das Team der Iron Cats II belegte Platz 2. Somit waren<br />

die Würfel gefallen! Ab diesem Zeitpunkt dachte ich, als Trainer der Iron Cats II,<br />

immer wieder an das kommende Turnier. Das Ganze spitzte sich natürlich zu, je<br />

näher das Turnier-Wochenende rückte. Mein Team und ich mussten eine Strategie<br />

finden, um mit den spielerisch starken ausländischen Mannschaften mithalten zu<br />

können. Zugleich wollten wir gegen die einheimischen Teams das Spiel bestimmen<br />

können. Als ob das nicht schon nervenaufreibend genug gewesen wäre, musste<br />

sich einer unserer Topspieler einer Operation unterziehen – und ich auf Ersatzspielersuche<br />

gehen.<br />

Und plötzlich war es soweit!<br />

Samstag, 23. September <strong>2006</strong>, 12.30 Uhr Teambesprechung vor dem 1. Spiel. Es<br />

herrschte pure Nervosität bei den Spielern, bei den Betreuungspersonen und<br />

wahrscheinlich am meisten bei mir selbst. Im ersten Spiel trafen wir auf die Titelverteidiger,<br />

die Hurricans aus Bochum. In der ersten Halbzeit konnten wir gut<br />

mithalten und lagen «nur» 3:0 in Rückstand. Die zweite Halbzeit wollten wir mit<br />

unserem erfahrenen Torhüter im Kasten zur Offensive nutzen. Die Rechnung ging<br />

leider nicht auf. Die Hurricanes entdeckten die wohl einzige Schwäche unseres<br />

Torhüters schnell – sein Elektrorollstuhl war rückwärts zu langsam. Am Ende stand<br />

es 0:10. Es folgte eine Krisensitzung mit dem Team und für den Torhüter ein Treffen<br />

mit dem Rollstuhlmechaniker. Auch bei den nächsten Spielen mussten wir<br />

trotz Krisensitzung leiden. Am meisten schmerzte die Niederlage gegen Bern II.<br />

Sie sind auf nationaler Ebene unsere Gradmesser. Beim letzten Spiel des Tages gab<br />

es dann doch noch einen Lichtblick – 0:0 gegen die Stick Flyers aus Holland. Fazit<br />

der abschliessenden Teambesprechung: wir hatten einen Sch...tag. Aber im Turnier<br />

ist es wie sonst im Leben: AUFGEBEN VERBOTEN!!<br />

Gewinnen als Ziel!<br />

Es schien so, als ob die letzten Worte des Vorabends heilsame Wirkung hatten.<br />

Wir gewannen gleich das erste Spiel des Tages gegen die Qualmenden Reifen aus<br />

St. Gallen mit 2:1. Das hiess, Penaltyschiessen um Platz 4 innerhalb der Gruppe A. Der<br />

viel gescholtene Torhüter vom gestrigen Tag hielt mit seinem neu justierten Elektrorollstuhl<br />

die Schüsse souverän und mein Ersatzspieler aus dem Team der Iron Cats III<br />

traf zum glücklichen Sieg. In der Zwischenrunde trafen wir auf die Snow Wolves<br />

aus Tschechien. Wir verloren erwartungsgemäss mit 2:5, was unsere Fans,<br />

bestehend aus vielen Angehörigen, Freunden und der Belegschaft des <strong>Mathilde</strong><br />

<strong>Escher</strong> <strong>Heim</strong>s, natürlich nicht freute. Unser Platzierungsspiel um Rang 7 war spannend<br />

bis zum Schluss. Wir lagen 2:0 in Führung ehe die Rolling Thunders II aus<br />

Bern aufholten und 2:3 in Führung gingen. Mit einem geschickten Spielerwechsel<br />

schafften wir kurz vor Schluss den Ausgleich. Im anschliessenden Penaltyschiessen<br />

waren alle Zuschauer um unser Spielfeld vereint. Nach langem hin und her<br />

machten wir dem Ganzen ein Ende, gewannen und holten uns Platz 7. Nun folgten<br />

die schönsten Momente des Turniers: Gratulationen und Jubelgesänge der angereisten<br />

Fans. Weniger gut verlief das letzte Spiel der Iron Cats I. Sie verloren<br />

gegen die Snow Wolves aus Tschechien und belegten somit den 6. Schlussrang.<br />

Das Turnier war vorbei, aber mein persönlich schönster Moment an diesem<br />

Wochenende sollte mir noch bevorstehen. Bei der Rangverkündigung in der<br />

«Roten Fabrik» holte mich unser Präsident auf die Bühne und dankte mir persönlich<br />

für meinen Einsatz zum Gelingen dieses Turniers.<br />

Markus Wegmann, Trainer Iron Cats MEH<br />

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