jahresbericht 2004 layout blau.indd - Mathilde Escher Heim
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Jahresbericht 04
Die wichtigsten<br />
Highlights <strong>2004</strong><br />
Projektanmeldung<br />
Erwachsenenneubau<br />
Auszeichnung für die<br />
gute Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Universitätsspital<br />
Zürich<br />
und dem MEH<br />
Installation eines<br />
Containerprovisoriums<br />
Eröffnung einer neuen<br />
Beschäftigungsgruppe<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Entwicklungsschritte<br />
des Jahres <strong>2004</strong> 4<br />
Das MEH-Angebot – Vielfalt unter<br />
zwei Dächern 6<br />
Wieso das MEH erweitern? 8<br />
Abenteuer Installation<br />
Containerprovisorium 10<br />
Die spezielle Beschäftigungs-<br />
gruppe – unser „jüngstes Kind“ 12<br />
Unser Neubauprojekt 14<br />
MEH-Sonderschule oder<br />
besondere Schule? 16<br />
Projektwoche „Zämä läbä“ der<br />
Oberstufenklasse in Richterswil 20<br />
Jahresrechnung <strong>Heim</strong> 22<br />
Fondsrechnungen<br />
und Spenden 24<br />
Jahresrechnung<br />
Stiftung 25<br />
Bericht der Revisionsstelle 26<br />
Trägerschaft und<br />
Aufsichtsorgane 27
Entwicklungsschritte<br />
des Jahres <strong>2004</strong><br />
Das Projekt – unser Neubau<br />
Die Vor- und Planungsarbeiten an unserem Neubauprojekt beschäftigten viele<br />
Mitarbeitende, die <strong>Heim</strong>leitung und den Stiftungsrat. Wir kommen gut voran. Über<br />
den aktuellen Stand erfahren Sie mehr auf Seite 14.<br />
Unser „jüngstes Kind“ – die Beschäftigungsgruppe<br />
Der Betrieb der neuen Beschäftigungsgruppe für schwächere Schulabgänger/innen<br />
und einer zweiten Schülertagesgruppe konnte, dank der rechtzeitigen Installation<br />
des Containerprovisoriums, wie geplant am 19. August aufgenommen werden.<br />
Ausführlichere Informationen finden Sie auf den folgenden Seiten.<br />
Der PiZ-Preis – Bestätigung unserer erfolgreichen<br />
Zusammenarbeit mit dem USZ<br />
Seit mehreren Jahren besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen dem MEH und<br />
der Abteilung Pneumologie des USZ (Universitätsspital Zürich). PD Dr. med. Konrad<br />
Bloch, leitender Arzt der Abteilung Pneumologie, hat den PiZ-Preis gewonnen. Es<br />
freut uns sehr, dass er diesen Preis am 30. April <strong>2004</strong> in Empfang nehmen konnte.<br />
Beim PiZ-Preis handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt des USZ zusammen mit<br />
AstraZeneca. Ausgezeichnet werden innovative interdisziplinäre Projekte, in welchen<br />
der Patient im Zentrum steht.<br />
Immer im Fluss – das Qualitätsmanagement<br />
Eine weiterer Schwerpunkt bildete die Überprüfung unseres Qualitätsmanagements.<br />
Alle Dokumente wurden durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sämtlicher<br />
„Kernbereiche“ (Wohnen, Ausbildung und Schule sowie Physio- und Ergotherapie)<br />
auf ihre Sinnhaftigkeit und Verständlichkeit überprüft. Zudem wurden Doppelspu-<br />
rigkeiten zum neuen Rahmenkonzept eliminiert. So gelang es uns, die gesamte<br />
QM-Dokumentation schlanker und anwendungsfreundlicher zu machen. Gleichzeitig<br />
stieg durch die gezielte Auseinandersetzung mit den einzelnen Dokumenten das<br />
Verständnis des Personals für die verschiedenen Regelungen und Formulare.<br />
Moderne Errungenschaften halten Einzug – unsere Homepage<br />
www.meh.ch<br />
Am 19. Oktober war es soweit: Unsere Homepage www.meh.ch konnte aufgeschaltet<br />
werden. Diese wurde von Mitarbeitern unseres Bürozentrums erstellt. Klicken Sie<br />
sich ein – es lohnt sich!<br />
Wichtige Grundsatzdokumente – Rahmenkonzept ...<br />
Im Zusammenhang mit den diversen Veränderungen im MEH, insbesondere der zahlenmässigen<br />
Zunahme der Erwachsenen und der offiziellen Eröffnung der zwei<br />
neuen Gruppen im Sommer, drängte sich eine Anpassung des Rahmenkonzeptes auf.<br />
Auf das Resultat können wir stolz sein. Auf der Grundlage unseres Leitbildes und der<br />
Qualitätsmanagementdokumentation erarbeitete eine Arbeitsgruppe unter der<br />
Leitung von Jürg Roffler ein neues Rahmenkonzept, welches im Juni vom Stiftungsrat<br />
verabschidet und im September von der Bildungsdirektion des Kantons Zürich<br />
genehmigt wurde. Das neue Rahmenkonzept entspricht der heutigen Situation im<br />
MEH und hat für die nächsten Jahre Gültigkeit, voraussichtlich bis zur Inbetriebnahme<br />
des Neubaus.<br />
... Stiftungsstatuten<br />
Nach über 25 Jahren waren unsere Stiftungsstatuten revisionsbedürftig. Ein Ausschuss<br />
machte sich an die Arbeit. Die neuen Statuten und Reglemente konnten im<br />
November vom Gesamtstiftungsrat verabschiedet werden. Sowohl die aktuellen<br />
Statuten als auch das neue Rahmenkonzept finden Sie auf unserer Homepage www.meh.ch.<br />
Was wird uns wohl die Zukunft bringen? –Ein Ausblick<br />
Gemäss Regierungsratsbeschluss des Kantons Zürich vom 17. März <strong>2004</strong> kann die<br />
Zürcher Pflegeheimliste um im Pflegebereich tätige Invalidenheime ergänzt werden,<br />
welche die Dienstleistungs- und Infrastrukturvoraussetzungen gemäss Art. 39 Abs.<br />
1 lit. a-c KVG erfüllen. Dieser Entscheid hat uns dazu bewogen, im Jahr 2005 die<br />
erforderlichen Schritte einzuleiten, um die Pflegeheimanerkennung zu erlangen.<br />
Der Vorteil der Pflegeheimanerkennung liegt in der höheren Sicherheit der <strong>Heim</strong>-<br />
finanzierung, was mittel- und längerfristig von grosser Bedeutung sein dürfte.<br />
Die Durchführung des Architektenwettbewerbs für den geplanten Neubau des<br />
Erwachsenenwohnheims wird uns in nächster Zeit beschäftigen und wir hoffen diesen<br />
im Jahr 2005 abschliessen zu können.<br />
Ohne Sie wäre der Betrieb des MEH nicht möglich – besten Dank!<br />
Ganz herzlich bedanken möchten wir uns bei all denen, welche die Trägerschaft und<br />
die <strong>Heim</strong>leitung im Alltag sowie in den verschiedenen Entwicklungsschritten immer<br />
wieder tatkräftig und mit Herzblut unterstützen. Dies sind in erster Linie sämtliche<br />
Mitarbeitenden des MEH, aber auch die Vertreter der massgebenden Behörden in<br />
Zürich, den anderen Kantonen und in Bern, die mit ihrer wohlwollenden Haltung<br />
dazu beitragen, dass sich das MEH weiterentwickeln und den sich ändernden<br />
Anforderungen laufend anpassen kann.<br />
Ein besonderer Dank gilt allen Spenderinnen und Spendern. Viele Aktivitäten, welche<br />
die Lebensqualität der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen im MEH massgebend<br />
positiv beeinflussen, könnten ohne Ihre Unterstützung nicht durchgeführt werden.<br />
Robert Wiederkehr<br />
Präsident<br />
Marianne Schiller<br />
Vizepräsidentin<br />
4 5<br />
Jürg Roffler<br />
<strong>Heim</strong>leiter
Das MEH-Angebot Vielfalt unter zwei<br />
Dächern<br />
Eine zweite Schülertagesgruppe, eine neue Beschäftigungsgruppe, ein Containerprovisorium,<br />
die administrative Zusammenlegung des Wohnheims mit dem Bürozentrum,<br />
die zunehmende Anzahl erwachsener Bewohner/innen – Meldungen in den letzten<br />
Jahresberichten über Veränderungen im MEH, die bei einigen Leser/innen wohl unweigerlich<br />
zur Frage führt: „Wie sieht denn mittlerweile das Angebot im MEH überhaupt<br />
aus?“<br />
Das MEH verfügt über 24 Wohnplätze und<br />
insgesamt 44 Schul-, Ausbildungs- und Beschäftigungsplätze.<br />
Die Aufteilung der Wohnplätze auf Schüler/<br />
innen, Lehrlinge und Erwachsene ist variabel.<br />
Sie steht einerseits in direktem<br />
Zusammenhang mit der Lebenserwartung<br />
unserer Hauptklientel – Menschen mit<br />
Muskeldystrophie Duchenne- andererseits<br />
wird sie beeinfl usst durch die Nachfrage<br />
nach Schul-, Ausbildungs- oder Beschäftigungsplätzen<br />
für intern (das heisst im MEH)<br />
wohnende Klientinnen und Klienten.<br />
In der Sonderschule werden die Schüler/<br />
innen ab der 1. Klasse bis zum Schulabschluss<br />
unterrichtet. Sofern nicht Lernschwierigkeiten<br />
eine Anpassung bedingen,<br />
werden die Kinder nach dem Lehrplan der<br />
Volksschule des Kantons Zürich unterrichtet.<br />
In der Ausbildungsabteilung absolvieren die<br />
Lehrlinge eine dreijährige Büroanlehre.<br />
Da die Ausbildung den individuellen Fähigkeiten<br />
angepasst wird, ist es möglich,<br />
bereits nach zwei Jahren abzuschliessen.<br />
Der Berufsschulunterricht orientiert sich<br />
am Lehrplan der kaufmännischen Lehre.<br />
Zusätzlich wird das Fach grafi sche Gestaltung<br />
angeboten.<br />
Die Beschäftigung besteht aus dem Bürozentrum<br />
(BZ), in welchem so weit als<br />
möglich produktionsorientiert gearbeitet<br />
wird. Das BZ steht in erster Linie den<br />
Absolventinnen und Absolventen unserer<br />
Büroanlehre zur Verfügung. In unserer<br />
Beschäftigungsgruppe für schwächere<br />
Schulabgänger/innen („Ausbildung II“)<br />
sollen die jungen Erwachsenen während<br />
zweier Jahre auf ein Leben, in welchem<br />
Erwerbsarbeit keinen oder nur einen<br />
geringen Stellenwert hat, vorbereitet wer-<br />
6<br />
den. Der Eintritt in diese Gruppe ist eine<br />
Alternative zum Eintritt in eine Ausbildung.<br />
Die Inhalte orientieren sich an lebenspraktischen<br />
Themen, der Auseinandersetzung<br />
mit aktuellem Weltgeschehen und der<br />
Wissensvermittlung. Mehr zu diesem<br />
Angebot erfahren Sie auf Seite 12.<br />
Das MEH ist eine pädagogische Institution<br />
welche, aufgrund ihrer Spezialisierung<br />
auf Klienten mit einer progressiven<br />
Muskelerkrankung, auch eine umfassende<br />
Gesundheitsversorgung – das heisst<br />
Grund- und Behandlungspfl ege, medizinisch-therapeutische<br />
und ärztliche<br />
Betreuung – gewährleisten muss. Dies<br />
erreichen wir mit Wohngruppenteams,<br />
zusammengesetzt aus Mitarbeiter/innen<br />
mit einer sozialen und Mitarbeiter/innen<br />
mit einer pfl egerischen Ausbildung, mit<br />
unserer Physio- und Ergotherapie, unserem<br />
konsiliarischen Hausarzt sowie der<br />
engen Zusammenarbeit mit der Abteilung<br />
Pneumologie des Universitätsspitals Zürich<br />
und der orthopädischen Klinik Balgrist.<br />
Je nach Fragestellung werden die entsprechenden<br />
Fachpersonen beigezogen,<br />
sodass allfällige Massnahmen gemeinsam<br />
mit allen Betroffenen besprochen und<br />
beschlossen werden können.<br />
Mit unserer Beratungsstelle stellen wir<br />
unser Wissen auch externen Kreisen (z.B.<br />
Menschen mit einer Körperbehinderung,<br />
Angehörigen, Mitarbeitenden anderer Behinderteninstitutionen,<br />
Lehrkräften und<br />
Schulstellen) zur Verfügung. Je nach<br />
Fragestellung werden Beratungen von Mitarbeitenden<br />
aus den Bereichen Heil-/<br />
Sozialpädagogik oder Ergo-/Physiotherapie<br />
durchgeführt.<br />
Jürg Roffler<br />
Erwachsenenwohngruppe<br />
6 interne<br />
2 externe<br />
Lehrlings-und<br />
Erwachsenenwohngruppe<br />
6 interne<br />
2 externe<br />
Schülertagesgruppe 1<br />
6 externe<br />
WOHNBEREICH<br />
24 interne/8 externe<br />
12 externe<br />
S O N D E R S C H U L E<br />
Primarstufe<br />
10 Schüler/innen<br />
20 Schüler/innen<br />
Bürozentrum<br />
8 Büroangestellte<br />
Oberstufe<br />
10 Schüler/innen<br />
B E S C H Ä F T I G U N G<br />
14 Erwachsene<br />
Hilfsmittel<br />
Physio-/Ergotherapie<br />
Heil-/Sozialpädagogik<br />
7<br />
Lehrlings-und<br />
Erwachsenenwohngruppe<br />
6 interne<br />
2 externe<br />
Schülerwohngruppe<br />
6 interne<br />
2 externe<br />
Schülertagesgruppe 2<br />
6 externe<br />
A U S B I L D U N G<br />
IV-Büroanlehre<br />
10 Lehrlinge<br />
Beschäftigungsgruppe für<br />
schwache Schulabgänger/innen<br />
6 Erwachsene<br />
G E S U N D H E I T S V E R S O R G U N G<br />
Interne Physiotherapie Interne Ergotherapie Zusammenarbeit mit<br />
externen Spezialist/innen<br />
und MEH-Hausarzt<br />
B E R AT U N G
Wieso das MEH erweitern?<br />
Die Altersstruktur unserer Klientel hat sich im Verlauf der letzten Jahre kontinuierlich<br />
verändert. Die Anzahl Erwachsener ist markant angestiegen. Wohnten im<br />
Jahr 1999 sieben Erwachsene mit Muskeldystrophie Duchenne (DMD) im MEH, so<br />
sind es heute siebzehn. Dieser Anstieg ist auf die erfreulicherweise gestiegene<br />
Lebenserwartung der Klienten mit DMD zurückzuführen. Ihre Lebenserwartung<br />
ist im Verlauf der letzten paar Jahre von durchschnittlich 20-25 Jahre auf 25-<br />
35 Jahre angestiegen. Die gestiegene Anzahl erwachsener Bewohner führte zu<br />
einer Vollbelegung im Wohnbereich mit einer Warteliste. Gleichzeitig ist die<br />
Nachfrage nach Tagesschulplätzen gestiegen, weshalb im August <strong>2004</strong> eine<br />
zweite Schülertagesgruppe eröffnet wurde. Diese ist zusammen mit der neuen<br />
Beschäftigungsgruppe im Containerprovisorium untergebracht. Um dem Bedarf<br />
nach Wohn- und Beschäftigungsplätzen längerfristig entsprechen zu können, ist der<br />
Bau eines zusätzlichen Erwachsenenwohnheimes auf dem MEH-Areal geplant.<br />
Medizinische Entwicklung macht’s möglich<br />
Der Hauptgrund für die gestiegene Lebenserwartung liegt in den neuen Möglichkeiten<br />
im medizinischen Bereich. Ein wichtiger Faktor ist dabei die gute interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden der Wohngruppen, der<br />
Physiotherapie, unserem Hausarzt, dem Universitätsspital Zürich (USZ) und der<br />
8<br />
Klinik Balgrist. Infolgedessen ist das Knowhow aller Beteiligten gestiegen, und eine<br />
engmaschige medizinische Betreuung ist entstanden. Speziell zu erwähnen ist die<br />
Zusammenarbeit mit der Abteilung Pneumologie des USZ. Diese trägt entscheidend<br />
dazu bei, eine kritische Entwicklung der Atmung bei den einzelnen Klienten frühzeitig<br />
zu erkennen, mit dem Einsatz von Atemhilfsgeräten die erforderlichen Massnahmen<br />
rechtzeitig einzuleiten und die Klienten fachkompetent zu begleiten. Von grosser<br />
Bedeutung ist auch die Entwicklung in der physiotherapeutischen Atemtherapie,<br />
die heute, dank der neuen Möglichkeiten maschineller Unterstützung, gezielter und<br />
dadurch auch effizienter durchgeführt werden kann. Die Vorteile dieser technischen<br />
Neuerungen kommen bei Vorbeugungs- und Behandlungsmassnahmen immer wieder<br />
zum Tragen, zum Beispiel bei Lungeninfekten, welche jeweils mit hohen gesundheitlichen<br />
Risiken verbunden sind.<br />
Lebensfreude trotz Abhängigkeit<br />
Die gestiegene Lebenserwartung führt aufgrund des fortschreitenden<br />
Krankheitsverlaufs zu einer markanten Steigerung der Abhängigkeit der Betroffenen<br />
von ihren Betreuungspersonen und technischen Hilfsmitteln. Mit dem stetigen Abbau<br />
der Muskelkraft wird zudem die Mobilität zunehmend eingeschränkt. Dies führt bis<br />
zu dem Punkt, wo sich die Betroffenen aus Gründen der Sicherheit nicht mehr<br />
wagen, das MEH ohne Begleitung einer Betreuungsperson zu verlassen. Ebenfalls<br />
besteht in dieser Phase eine grössere Anfälligkeit für Erkrankungen. Aufgrund des<br />
ohnehin schon geschwächten Allgemeinzustandes erhöht sich im Krankheitsfall die<br />
Wahrscheinlichkeit für eine Spitaleinweisung. Dieser letzte Lebensabschnitt dauert<br />
in der Regel mehrere Jahre.<br />
Inwiefern der Abbau der körperlichen Fähigkeiten und die Zunahme der Abhängigkeit<br />
einen Einfluss auf die Lebensqualität haben, wurde im Rahmen der Zusammenarbeit<br />
zwischen dem MEH und dem USZ mittels eines standardisierten Fragebogens eruiert.<br />
Das Resultat zeigt, dass die Lebensfreude der MEH-Klienten, auch derjenigen, welche<br />
während der Nacht oder auch tagsüber auf ein Atemhilfsgerät angewiesen sind,<br />
im Vergleich zu Gesunden nicht eingeschränkt ist. Dies freut uns natürlich sehr,<br />
stehen doch die Lebensfreude und die Lebensqualität der Klienten im Mittelpunkt<br />
unserer Betreuungsgrundsätze. Offenbar gelingt es uns, den Bewohnern ein Umfeld<br />
zu schaffen, die es ihnen trotz ihrer schweren Körperbehinderung ermöglicht, ein<br />
erfülltes Leben zu führen. Demnach befinden wir uns auf dem richtigen Weg. Der<br />
Art und Weise, wie wir unseren Betreuungs- und Bildungsauftrag erbringen, müssen<br />
wir jedoch weiterhin besondere Aufmerksamkeit schenken. Dies gilt insbesondere in<br />
Bezug auf die zunehmende medizinisch-pflegerische Betreuung. Hier gilt es, den<br />
goldenen Mittelweg zwischen Sozialpädagogik und Pflege zu finden.<br />
Jürg Roffler<br />
9
Abenteuer Installation<br />
Containerprovisorium<br />
Ein Wunderwerk der Architektur ist er nicht, unser Container. Muss er ja auch<br />
nicht. Aber er erfüllt seinen Zweck, und dies erst noch zu unserer vollen<br />
Zufriedenheit. Voraussichtliche Nutzungsdauer: vier Jahre, bis der Neubau in<br />
Betrieb genommen werden kann. In diesem Provisorium untergebracht ist unser<br />
„jüngstes Kind“, die Beschäftigungsgruppe für die schwachen Schulabgänger/<br />
innen sowie unsere neue zweite Tagesgruppe für externe (nicht im MEH wohnende)<br />
Schüler/innen.<br />
Eine pragmatische Übergangslösung<br />
Der Ausgangspunkt: Im Verlauf des Jahres 2002 war vorhersehbar, dass für<br />
drei bis vier Schulabgänger ein Eintritt in unsere Ausbildungsabteilung nicht<br />
in Frage kommen würde. Zudem war vorhersehbar, dass ab Sommer <strong>2004</strong> freie<br />
Schulplätze nicht würden besetzt werden können, wenn kein zusätzlicher Raum<br />
für eine zweite Tagesgruppe geschaffen würde. Es war klar: Eine Lösung musste<br />
her. Da mit dem voraussichtlichen Neubau wieder genügend Raum vorhanden<br />
sein würde, war eine Übergangslösung gefragt. Als pragmatische und kostengünstige<br />
Variante bot sich die Installation eines Containerprovisoriums an. Die<br />
nötigen Schritte wurden umgehend eingeleitet. Dank der Unterstützung von<br />
Herrn Peter Kägi, Bildungsdirektion des Kantons Zürich, wurden uns durch den<br />
Kanton Zürich sowohl die Übernahme der Kosten für Installation und Demontage<br />
von Fr. 105‘000.00 zugesichert wie auch die Mietkosten als Betriebsaufwand<br />
anerkannt.<br />
...... und trotzdem wird’s noch knapp!<br />
Mut zur Entscheidung war von unserem Stiftungsratsmitglied Karl Blöchlinger<br />
gefragt, als er das Okay zum Baubeginn gab, obwohl die definitive Baubewilligung<br />
(immer) noch ausstehend war. Unser aller Nerven wurden auf die Zerreissprobe<br />
gestellt, als eine Woche vor der Containerlieferung ein Baustopp verfügt wurde,<br />
weil noch ein Dokument fehlte.<br />
Ende gut, alles gut.<br />
Schliesslich das grosse Aufatmen, als am 13. Juli der Container planmässig<br />
geliefert und montiert wurde. Rückblickend war die Realisierung, angefangen<br />
beim positiven Entscheid im Stiftungsrat im April 2003 bis zur Inbetriebnahme,<br />
zeitintensiver und aufwändiger, als ich mir vorgestellt hatte. Das „Abenteuer<br />
Installation Containerprovisorium“ war – auch als kleiner Vorgeschmack auf den<br />
Neubau – auf jeden Fall ein lehrreiches, spannendes Unterfangen.<br />
Jürg Roffler<br />
10 11
Die spezielle Beschäftigungsgruppe –<br />
unser „jüngstes Kind“<br />
Unser „jüngstes Kind“ ist die spezielle Beschäftigungsgruppe für Schulabgänger/<br />
innen, oder wie wir liebevoller zu sagen pflegen: Die Ausbildung II. Für mich ist<br />
sie eine unserer wundervollsten Weiterentwicklungen seit ich das MEH kenne, und<br />
das sind doch schon annähernd zehn Jahre. Die Schwangerschaft dieses „Kindes“<br />
begann vor ein paar Jahren, als vorhersehbar war, dass im Sommer <strong>2004</strong> nicht alle<br />
austretenden Schüler in die Büroanlehre werden übertreten können und wir für<br />
sie ein alternatives Angebot werden kreieren müssen. Klar war uns, dass es sich<br />
bei dem neuen Angebot ebenfalls um eine Art Ausbildung handeln soll, da wir der<br />
Ansicht sind, dass jede und jeder die Möglichkeit haben soll, eine Ausbildung – in<br />
welcher Form auch immer – besuchen zu können. Klar war uns auch, dass ohne<br />
schulische Vorgaben und Lehrplan gearbeitet werden soll, da diese Ausbildung II<br />
nicht einfach eine Fortsetzung der Schule sein soll. Klar war uns auch bald einmal<br />
das Ziel dieses neuen Angebotes: Die jungen Erwachsenen sollen im Rahmen dieser<br />
Ausbildung II auf ein Leben vorbereitet werden, in welchem Erwerbsarbeit keinen<br />
oder nur einen geringen Stellenwert einnimmt. Bei so viel Klarheit blieb nur noch<br />
die Frage, wie wir diese Zielsetzungen erreichen können. Wir, das waren mein Co-<br />
Internatsleiterkollege und <strong>Heim</strong>leiter-Stv. Frank Habersatter, unser <strong>Heim</strong>leiter Jürg<br />
Roffler und ich, die Leiterin der Schülerwohn- und Tagesgruppe.<br />
Die Faszination des Unbekannten<br />
Dieses „jüngste Kind“ faszinierte mich. Ich sah darin die spannende Aufgabe,<br />
mit Innovation und Kreativität einen Weg zu finden, den MEH-Leitbildgrundsatz,<br />
dass die individuellen Bedürfnisse nach Selbstverwirklichung, Förderung und<br />
Unterstützung im Mittelpunkt stehen, umzusetzen. Mir war sehr bald klar, dass mich<br />
dieses neue Angebot auch persönlich gepackt hatte. Es stellte für mich die sozialpädagogische<br />
Herausforderung dar. Mich faszinierte der Gedanke, einen Rahmen ohne<br />
Leistungsdruck zu schaffen, in welchem die jungen Erwachsenen ihre Fähigkeiten,<br />
Leidenschaften und Neugier entdecken und gezielt verfolgen können. Also bewarb<br />
ich mich und erhielt die Zusage, mich diesen Herauforderungen stellen zu können.<br />
Von EDV über Buchhaltung zu Wimbledon<br />
Die Tagesstruktur sowie ein Teil der Ausbildungsinhalte richten sich nach der<br />
MEH-Büroanlehre. In den Fächern EDV und Grafik erweitern die Lehrlinge ihre PC-<br />
Anwenderkenntnisse, so zum Beispiel die Nutzung des Internets oder die Bild- und<br />
Textbearbeitung. In Deutschstunden soll das Lesen und Schreiben für den alltäg-<br />
12<br />
lichen Gebrauch verbessert werden. Englisch wurde zum Wahlfach erklärt, weil’s<br />
einfach Spass macht. Im Fach „Aktuelles Zeitgeschehen“ können diejenigen Themen<br />
aufgegriffen und vertieft werden, welche die Jungs momentan sehr interessieren.<br />
In Buchhaltungsstunden hat es Platz für die eigenen Finanzen und den Umgang mit<br />
Geld. Die Auftragsstunden nutzen wir, um kleinere administrative und organisatorische<br />
Arbeiten für den Rest des MEH zu erledigen. Wobei es uns dabei natürlich vor<br />
allem um Eines geht: das neu Gelernte selbstbewusst und stolz zeigen zu können<br />
und dafür Anerkennung zu erhalten.<br />
Ein Grossteil der Stunden ist für individuelles Arbeiten reserviert. In diesen Stunden<br />
kann sich jeder in seinem Lieblingsgebiet vertiefen oder auch Zielsetzungen<br />
der Entwicklungsplanung anpacken. Oft verbinden wir die Fächer nach Thematik<br />
miteinander und durchbrechen die starren Regeln des Stundenplans. So wird<br />
das Fach Deutsch mit dem Lesen von Berichten in Zeitungen und im Internet<br />
oft zu Aktuelles Zeitgeschehen mit heftigen Diskussionen oder die beliebte<br />
Stunde Aufträge zur kühlen Buchhaltungsstunde, wenn die Abrechnung<br />
des Hockeyturniers ansteht. Und wenn es wichtig ist, erfinden wir auch das<br />
Fach Sport, denn wer kann sich auf individuelles Arbeiten konzentrieren wenn<br />
in Wimbledon die Spannung steigt?!<br />
Bigger, faster and more<br />
Im Verlauf der letzten Wochen hat bei meinen Lehrlingen ein Veränderungsprozess<br />
eingesetzt. Sie entwickeln vermehrt Eigeninitiative und sammeln haufenweise<br />
Ideen, was wir noch alles lernen und arbeiten könnten. So werden wir in den<br />
nächsten Monaten Filme schneiden, Zeitungsberichte verfassen, Radio machen,<br />
Kinoführer und Neuigkeiten verteilen und ganz viel über die Welt erfahren. Wenn<br />
das keine Ausbildung ist!<br />
Susanne Holzer<br />
Leiterin Ausbildung II<br />
13
Unser Neubauprojekt<br />
In den letzten Jahren zeichnete sich eine Entwicklung ab, dass immer wie mehr<br />
Erwachsene im MEH leben werden. Um dieser veränderten Situation Rechnung zu<br />
tragen, ist vorgesehen, auf dem MEH-Areal zusätzlich ein Erwachsenenwohnheim zu<br />
erstellen.<br />
Zwei Wohngruppen<br />
Abklärungen im Vorfeld haben ergeben,<br />
dass die Schaffung von zwanzig Erwachsen<br />
enwohnheimplätzen die ideale Grösse darstellen<br />
dürfte. Wir entschieden uns dazu,<br />
die zwanzig Plätze auf zwei Wohngruppen<br />
zu verteilen. Diese Aufteilung hat den<br />
Vorteil, dass ein Mix aus Wohngemeinschaft<br />
und Pensionssystem entsteht, in welchem<br />
Pensionssystem entsteht, in welchem die<br />
Bedürfnisse der Bewohner/innen sowohl<br />
nach Autonomie und Privatsphäre als auch<br />
nach einem Leben in einer Wohngemeinschaft<br />
am ehesten abgedeckt werdenkönnen.<br />
Zudem kann mit dieser Struktur aus<br />
14<br />
organisatorischer und betriebswirtschaft-<br />
licher Sicht die Betreuung am optimalsten<br />
geführt werden. Die erforderlichen zwei<br />
Wohngruppenteams sowie das Nachtwa-<br />
chenteam sind von ihrer jeweilgen Grösse<br />
her „gut überschaubar“ bezüglich Infor-<br />
mationsfluss, Koordination, Meinungsbildungsprozessen<br />
und Teamdynamiken.<br />
Projektanmeldung und erste<br />
Resultate<br />
Am 16. April <strong>2004</strong> konnten wir die Projekttanmeldung<br />
– das heisst Bedarfsnachweis,<br />
Raumprogramm, Betriebs- und Betreu-<br />
ungskonzept, Kostenberechnungen etc. dem<br />
Kanton Zürich einreichen. Anlässlich der<br />
Besprechung der Projekteingabe vom 2. Juni<br />
<strong>2004</strong> in Bern mit Vertreter/innen des Bundes<br />
und des Kantons Zürich, stiess das Projekt<br />
von allen Seiten auf ein positives Echo. Beim<br />
Raumprogramm zeigten sich aber bei der<br />
Unterbringung der Dienstleistungsbereiche<br />
und Büroräumlichkeiten ein paar Schwachstellen,<br />
die einer Überarbeitung bedurften.<br />
Einbezug aller Betroffenen<br />
Gemeinsam mit dem Architekten Hans Gremli<br />
machten wir uns an die Arbeit. In kleineren<br />
und grösseren Arbeitsgruppen suchten<br />
wir nach Lösungsvarianten. Früher getroffene<br />
Entscheide wurden wieder in Frage<br />
gestellt, wir kreierten neue Möglichkeiten,<br />
stellten sie einander gegenüber, wägten ab.<br />
Zusammen mit Herrn Gremli konnten wir<br />
am 19. November <strong>2004</strong> das überarbeitete<br />
Raumprogramm Vertreterinnen und<br />
Vertretern der Bewohner, des Personals<br />
und Stiftungsrats vorstellen. Dabei wurde<br />
unter anderem mit den Bewohnern der<br />
Umstand von Wohnen und Arbeiten unter<br />
dem gleichen Dach eingehend diskutiert.<br />
Sie erachten den damit verbundenen<br />
Wegfall eines „richtigen“ Arbeitsweges<br />
nicht als problematisch. Nach zweistündiger<br />
Debatte war klar, dass wir<br />
unser Ziel erreicht hatten. Das überarbeitete<br />
Raumprogramm stiess bei allen<br />
Anwesenden auf Zustimmung.<br />
Die weiteren Schritte<br />
Am 26. November <strong>2004</strong> verabschiedete<br />
der Stiftungsrat das neue Raumprogramm<br />
und erteilte Herrn Gremli den Auftrag, die<br />
Vorbereitung des Architektenwettbewerbs<br />
an die Hand zu nehmen. Am 22. Dezember<br />
<strong>2004</strong> konnten wir das neue Raumprogramm<br />
zusammen mit allen erforderlichen<br />
Unterlagen dem Kanton einreichen.<br />
Unsere ursprüngliche Zielsetzung, den<br />
Neubau bereits im Verlauf des Jahres<br />
2007 beziehen zu können, mussten wir<br />
um ein Jahr nach hinten korrigieren. Wir<br />
sind aber zuversichtlich, dass wir unser<br />
neues Erwachsenenwohnheim Mitte 2008<br />
in Betrieb nehmen können.<br />
Mehr Informationen über die Hintergründe<br />
und ersten Planungsschritte des Neubauprojektes<br />
sind auf Seite 8 sowie in unseren<br />
Jahresberichten 2002 und 2003 zu<br />
finden.<br />
Jürg Roffler<br />
15
16<br />
MEH-Sonderschule oder<br />
besondere Schule?<br />
Als Klassenlehrerin der Oberstufe unterrichte ich zurzeit sieben Schüler und<br />
eine Schülerin. Die Jugendlichen sind zwischen 15 und 17 Jahre alt. Ausser zwei<br />
Jugendlichen leiden alle an Muskeldystrophie Duchenne. Zwei Schüler wohnen im<br />
MEH auf der Wohngruppe 1, sechs Schüler 1 leben zu Hause bei ihren Eltern.<br />
Auf der Oberstufe (Schuljahre 7 bis 9) werden die Niveaus A, B und C nach dem<br />
Lehrplan des Kantons Zürich erteilt. Zur Zeit sind drei Schüler lernzielbefreit und<br />
erhalten ein individuelles Förderprogramm.<br />
Es werden 11 Schulfächer unterrichtet. Catherine Pittoni erteilt den Französisch-<br />
unterricht und Nina Meienberger ist für die Fächer Englisch, Geometrie, Informatik<br />
und einen Teil der Lektionen Mensch & Umwelt verantwortlich. Für das Fach Religion<br />
werden wir von Pfarrer Jürg Kaufmann von der Kirchgemeinde Balgrist unterstützt.<br />
Die verbleibenden Fächer Mathematik, Deutsch sowie die musischen Fächer werden<br />
von mir selber unterrichtet.<br />
Im Juli haben fünf Schüler die Schulzeit erfolgreich abgeschlossen. Im Anschluss<br />
sind sie entweder in unsere Büroanlehre oder in unser neues Angebot für schwächere<br />
Schulabgänger/innen, die Ausbildung II, eingetreten (näheres zu diesem neuen<br />
Angebot erfahren Sie auf Seite 12). Drei Schüler und eine Schülerin wechselten von<br />
der Primar- in die Oberstufe und bildeten mit den verbleibenden vier Schülern die<br />
neue Klasse.<br />
Hilfe in der Schule<br />
Damit eine gute Betreuung während der Schulzeit gewährleistet ist, steht uns<br />
Lehrpersonen eine Praktikantin oder ein Praktikant zur Verfügung. Dies bedeutet,<br />
dass ich als Lehrerin nie mit der Klasse alleine im Schulzimmer bin. Die Praktikantin<br />
oder der Praktikant hilft den Schülern bei Handreichungen, die sie nicht alleine<br />
ausführen können. Dazu gehören unter anderem Bücherseiten umblättern, Computer<br />
anstellen, Öffnen der Türe und unterstützen bei der persönlichen Hygiene. Zusätzlich<br />
unterstützt die Praktikantin oder der Praktikant die Lehrperson bei der schulischen<br />
Betreuung der Jugendlichen, da die Schüler individuell lernen<br />
Den Unterricht...<br />
...planen<br />
Zwischen den Lernzielen und –inhalten der Volksschule des Kantons Zürich und<br />
der MEH-Schule besteht kein Unterschied. Die Jugendlichen lernen mit den obligatorischen<br />
Zürcher Lehrmitteln. Auch lebensnahe Themen wie Berufsfindung,<br />
Sexualkundeunterricht, Suchtprävention oder die Auseinandersetzung mit<br />
Konfliktsituationen behandeln die Jugendlichen im MEH wie andere Jugendliche in<br />
der Regelklasse auch.<br />
Da jeder Schüler in seinem Förderbedarf auf einer unterschiedlichen Entwicklungsstufe<br />
steht, stelle ich für jeden einzelnen ein Förderprogramm zusammen. Dafür eruiere<br />
ich anhand einer Förderdiagnose den Lernstand eines jeden Schülers. Die<br />
Auswertungen der Diagnosen ermöglichen es mir, zielgerechte Lerninhalte festzulegen.<br />
Die Lernziele werden anhand fein abgestimmter und speziell auf jeden Schüler<br />
ausgerichteter Tagespläne angestrebt. Bei der Wahl der Lernformen bin ich bestrebt,<br />
den Fokus möglichst auf das physische und psychische Können zu richten.<br />
1 Da die Mehrheit der Klasse männliche Jugendliche sind verwende ich die entsprechende<br />
Geschlechtsform („Schüler“). Die Schülerin ist immer mitgemeint.<br />
17
Ein Merkmal der Oberstufenklasse im MEH ist, dass jedem Schüler zusätzlich<br />
zum Arbeitsplatz ein eigener Computerarbeitsplatz zur Verfügung steht. Für uns<br />
Lehrkräfte besteht somit jederzeit die Möglichkeit, die ganze Klasse oder einzelne<br />
Jugendliche Aufgaben am Computer lösen zu lassen.<br />
... ausführen<br />
Da die Schüler in den meisten Fächern ein eigenes Arbeitsprogramm haben, erteile<br />
ich wenig Frontalunterricht. Dies bedingt, dass die Jugendlichen selbständig<br />
arbeiten und, wenn sie eine Frage haben, oft auch Geduld haben müssen, da es<br />
sein kann, dass die Praktikantin oder der Praktikant und die Lehrperson bereits bei<br />
anderen Schülern am Helfen oder Erklären sind. Die meisten Jugendlichen haben<br />
gelernt, wie sie eine solche Wartezeit überbrücken können und erledigen eine<br />
andere Arbeit.<br />
Die einzelnen Schüler sind während der Unterrichtszeit zu unterschiedlichen Zeiten<br />
in den Therapien. Das damit verbundene Kommen und Gehen unterbricht zwar die<br />
Lektionen, stört jedoch selten den Unterricht. Aufgrund dieser Abwesenheiten ist<br />
die Klasse mehrheitlich unvollzählig im Schulzimmer anwesend. Einen gemeinsamen<br />
Unterricht durchzuführen, ist somit nur während weniger Lektionen pro Woche<br />
möglich. In den musischen Fächern und bei einigen Themen im Fach Mensch & Um-<br />
welt versuche ich die Lerninhalte mit der ganzen Klasse durchzunehmen. Der<br />
Klassengeist wird durch gemeinsame Lektionen gefördert und schafft eine Basis<br />
für Teamfähigkeit. Die Arbeit an Projekten hilft ebenfalls die sozialen Kompe-<br />
tenzen der Schüler zu fördern. Äusserst fruchtbar und spannend erlebte ich unser<br />
letztjähriges Projekt „Zämä läbä“. Die Schüler der Primar- und Oberstufe nahmen<br />
regelmässig gemeinsam an Workshops teil. Themen, die das Zusammenleben prägen,<br />
wurden mit verschiedenen Lernformen angegangen. Theateraufführungen,<br />
gestalterisches Arbeiten wie malen und Collagen erstellen, aber auch gemeinsame<br />
Diskussionen über das internationale Kinder- und Jugendrecht der UNICEF<br />
führten zur besseren Bewältigung von persönlichen Konfliktsituationen und<br />
förderten das Verständnis für die eigene Umwelt und den Respekt vor dem<br />
Anderen. Das Projekt „Zämä läbä“ erstreckte sich über einen Zeitraum von neun<br />
Monaten und wurde gemeinsam von den Schülern des MEH, den Sozialpädagoginnen<br />
und Sozialpädagogen und uns Lehrerinnen durchgeführt und dokumentiert.<br />
Den Schülern versuche ich einen angenehmen und lehrreichen Schulaufenthalt zu<br />
ermöglichen. Dazu gehören auch gewisse Regeln und Abmachungen. Von den Schülern<br />
erwarte ich Anstand, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Bei Regelüberschreitungen<br />
reagiere ich konsequent. Es ist mir wichtig, dass die Jugendlichen gerne zur Schule<br />
kommen und sie sich auch während herausfordernden Tagen in der Klasse wohl<br />
fühlen. Im Schulzimmer soll ein angenehmes Lernklima herrschen. Ich nehme<br />
die Jugendlichen ernst, und wir pflegen eine vertrauensvolle Beziehung. Das<br />
„Wochenheft“ fördert das gegenseitige Vertrauen und Verständnis. Mit jedem<br />
Schüler führe ich anhand des Wochenhefts einen schriftlichen Gedankenaustausch.<br />
Jeden Freitag vor Schulschluss erhalte ich von jedem Schüler das Wochenheft, in<br />
welchem er Erlebtes und Empfundenes der vergangenen Woche beschreibt. Aufgrund<br />
ihres Berichtes formuliere ich dann meine Antwort.<br />
Die Klasse ist alters- und leistungsheterogen. Der Förderbedarf und die Interessen<br />
der Schüler unterscheiden sich mehrheitlich stark. Die Klasse kann trotz dieser<br />
Tatsache ruhig arbeiten. Auch wenn die Schüler einmal auf Hilfe warten müssen,<br />
bleiben sie geduldig. Bemerkenswerterweise ist meine Klasse ungewöhnlich still.<br />
Meine Schüler sind fähig, lange Zeit leise, selbstständig und konzentriert zu arbeiten.<br />
Der Stundenplan sieht eine längere Pause erst nach zwei Lektionen vor. Ein<br />
weiterer Grund, weshalb die Jugendlichen gut und ausdauernd lernen, ist, dass in<br />
der Klasse selten Konflikte offen ausgetragen werden müssen.<br />
... und beurteilen<br />
Neben der schulischen Förderung gehört ebenfalls der Bereich der Leistungsbeurteilung<br />
und -bewertung zu meinen Kernaufgaben. Zweimal jährlich verfasse ich für jeden<br />
Schüler einen Lernbericht und stelle dazu das Zeugnis aus. Der Lernbericht enthält<br />
Informationen zu den Lerninhalten der einzelnen Fächer und gibt Aufschluss über<br />
das Arbeitsverhalten und die sozialen Kompetenzen der Jugendlichen. Neue Ziele<br />
für das kommende Semester werden gesetzt.<br />
Die gesetzten Lernziele meiner Schüler wurden im vergangenen Jahr mehrheitlich<br />
erreicht. Die Jugendlichen zeigten gute Fortschritte in den Fächern Deutsch,<br />
Englisch und Französisch. In den Fächern Mathematik und Geometrie hätte die<br />
Lernzielerreichung optimaler sein können.<br />
Zusätzlich zu der schulischen Förderplanung wird im MEH für jeden Schüler jährlich<br />
eine bereichsübergreifende Entwicklungsplanung erstellt. Die Eltern, die<br />
Bezugspersonen der Wohn- oder Tagesgruppe, Schule und Therapien werden in<br />
diesen Prozess miteinbezogen. Für die erfolgreiche Entwicklung eines Schülers ist<br />
eine konstruktive und transparente Zusammenarbeit aller Beteiligten von grosser<br />
Wichtigkeit.<br />
Andere Sichtweisen sind willkommen<br />
Aussergewöhnlich für mich als Lehrerin ist die Zusammenarbeit mit den<br />
Mitarbeitenden der anderen Bereiche. Als sehr bereichernd erlebe ich die enge<br />
Zusammenarbeit mit den Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen. Sie können<br />
oftmals andere Sichtweisen einbringen, die mir helfen, die einzelnen Schüler besser<br />
zu verstehen und den Unterricht dementsprechend optimal zu gestalten.<br />
Yvonne Staub,<br />
Klassenlehrerin Oberstufe<br />
18 19
Projektwoche<br />
„Zämä läbä“ der Oberstufenklasse in Richterswil<br />
Wir sind im Juni <strong>2004</strong> nach Richterswil ins Klassenlager gefahren und haben uns mit<br />
dem Thema „Zämä läbä“ intensiv auseinander gesetzt. Richterswil liegt am oberen<br />
Zürichseeufer. Es ist eine langgezogene Ortschaft mit vielen kleinen Restaurants. Es<br />
hat uns dort sehr gut gefallen.<br />
Gemischte Vorfreude<br />
Unsere Erwartungen an das Lager waren einerseits positiv und andererseits auch<br />
negativ. Wir freuten uns auf die Abwechslung und das intensive Beisammensein,<br />
doch der Lagerort und das Thema der Woche „Zäme läbä“ weckten bei einigen<br />
Misstrauen. Trotzdem war die Vorfreude bei allen gross.<br />
Kunterbunt im Lagerhaus<br />
Die Jungendherberge von Richterswil, unser Lagerhaus, liegt unmittelbar am Ufer<br />
des Zürichsees. Das Haus mussten wir noch mit einer anderen Gruppe behinderter<br />
Menschen aus Chur teilen. Ebenfalls wohnten zwei Nächte lang Bauarbeiter in der<br />
Jugendherberge. Die Jugendherberge hat viele Zimmer, und darum war es kein<br />
Problem, dass andere Leute im Haus anwesend waren. Für uns war es spannend, mit<br />
anderen in Kontakt zu kommen.<br />
Wir mussten nicht selber kochen, denn wir hatten Vollpension gebucht. Das Essen<br />
schmeckte uns mehrheitlich gut, sodass wir oft alles aufassen, was sich wiederum<br />
auf das Wetter auswirkte. Wir hatten Glück, es schien häufig die Sonne.<br />
Erfreulicherweise organisierte die Leitung der Jugendherberge einen Beamer, so<br />
dass wir jeweils auf einer Grossleinwand die Fussballspiele der Europameisterschaft<br />
mitverfolgen konnten. Die Fussballfans unter uns waren darüber überaus glücklich.<br />
Projekt „Zämä läbä“<br />
In dieser Woche haben wir tagsüber meistens auf der Gartenterrasse gearbeitet.<br />
Wir haben viel über Kinderrechte und Konflikte gelernt. Mit Hilfe einer Geschichte<br />
haben wir uns mit verschiedenen Gewaltsituationen auseinander gesetzt. Wir haben<br />
beispielsweise die Rollen des Zuschauers, des Täters und des Opfers besprochen,<br />
Gewalt definiert und wir haben versucht, Wut bildlich darzustellen.<br />
Highlight Schlussabend<br />
Das absolute Highlight dieser Woche war jedoch der Schlussabend: Am<br />
Donnerstagabend sind wir vor das Haus an den Zürichsee gegangen. Dort haben<br />
wir Pouletbrüstchen, Shrimps, Würste, Mais, Pilze, Schlangenbrot und Kartoffeln<br />
grilliert. Wir sind um einen Steintisch herum gesessen und hatten sehr viel Spass<br />
zusammen. Das Essen schmeckte uns sehr. Nach dem Essen entspannten wir uns und<br />
schwatzten. Nach einer Weile kamen ein paar Jugendliche mit einer australischen<br />
Echse. Leo war hin und weg von dieser Echse. Nach diesem Echsenabenteuer gingen<br />
wir zurück ins Lagerhaus. Die Fussballfans kamen bei einem eher langweiligen Spiel<br />
nur einigermassen auf ihre Kosten. Danach ging Leo ins Bett und die anderen ins<br />
Restaurant, um etwas zu trinken. Nach einem geselligen Abend schliefen wir glücklich<br />
und zufrieden ein letztes Mal im Lagerhaus ein.<br />
Geteilte Zufriedenheit<br />
Obwohl ein paar wenige Mitschüler die Meinung vertreten, dass der Lagerort<br />
schlecht gewählt wurde – sie wären lieber im MEH geblieben, als nach Richterswil<br />
zu fahren –, und dass zudem das Thema langweilig sowie das gesamte Lager ein<br />
Misserfolg war, sind wir der Meinung, dass dieses Lager super war. Und zwar nicht<br />
nur weil wir jeden Abend die Fussball-EM-Spiele mit Beamer auf der Leinwand<br />
schauen konnten, sondern auch, weil sich die Jugendherberge an einem malerischen<br />
Ort, der See gleich vor der Tür, befindet, und weil die Sonne meistens schien.<br />
Das Thema war keineswegs langweilig, sondern im Gegenteil sehr interessant!<br />
Beispielsweise war es für uns aufschlussreich zu erfahren, welche Rechte (leider<br />
auch Pflichten) Kinder und Jugendliche haben. Vieles wussten wir nämlich noch<br />
nicht. Auch der Ausflug am Mittwoch (es regnete zwar) war spassig. Wir gingen mit<br />
dem Schiff nach Rapperswil. Eine Gruppe vergnügte sich im Back & Brau, die andere<br />
ging in den McDonald’s essen.<br />
Unsere Vorstellungen und Erwartungen wurden erfüllt, fast alle waren zufrieden<br />
mit dem Lager. Wir vier sind der Meinung, dass es ein tolles Lager war, das sehr<br />
viel Spass gemacht hat! Es wurde intensiv gearbeitet, ohne die Freizeit zu vernachlässigen.<br />
Schönes Wetter, schöner Ort (auch die Nörgler hielten mit der Zeit ihren<br />
Schnabel) und „gesellschaftliche“ Fussballabende! Was will man mehr?<br />
Von den Schülern der Oberstufenklasse<br />
Stefan Aschwanden, Islam Islami, Raphael Eberle und Leo Rusch<br />
20 21
Jahresrechnung des<br />
<strong>Mathilde</strong> <strong>Escher</strong> <strong>Heim</strong>s<br />
Betriebsrechnung <strong>2004</strong><br />
Der Personalaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 283’210 (7%)<br />
Diese Erhöhung ist insbesondere begründet mit der Eröffnung der neuen<br />
Beschäftigungsgruppe und der zweiten Schülertagesgruppe sowie der zeitweisen<br />
Einzelbetreuung eines besonders pflegeaufwändigen Bewohners des<br />
Wohnheimes.<br />
Der Sachaufwand erhöhte sich um CHF 30’075 (3%). Dies vor allem auf Grund der<br />
um rund CHF 30‘000.00 höheren Schülertransportkosten, welche ertragsseitig<br />
wieder rückerstattet werden und höheren Anlagenutzungskosten von rund CHF<br />
66‘000.00 infolge der Installation und des Betriebes des Containerprovisoriums.<br />
Andererseits reduzierte sich der Aufwand um den Ausserordentlichen<br />
Betriebsaufwand von CHF 50‘000, welcher im Jahr 2003 für die Abgrenzung von<br />
Mehrwertsteuerzahlungen zurückgestellt wurde. Da die MWSt Zahlungen um CHF<br />
16‘872 tiefer als geschätzt ausgefallen sind, konnte dieser Betrag der<br />
Betriebsrechnung wieder gutgeschrieben werden.<br />
Insgesamt erhöhte sich der Aufwand gegenüber dem Jahr 2003 um CHF 313’285<br />
oder 6%.<br />
Der Ertrag stieg gegenüber dem Vorjahr um CHF 389’252 oder 12%. Diese<br />
Ertragssteigerung ist insbesondere das Resultat einer leicht höheren Belegung<br />
und einer von der Bildungsdirektion des Kantons Zürich generell verordneten<br />
Versorgertaxerhöhung von rund 30% per 1.1.<strong>2004</strong>.<br />
Bilanz per 31.12.<strong>2004</strong><br />
Die Abnahme der Flüssigen Mittel gegenüber dem Vorjahr um CHF 356‘022 resultiert<br />
aus dem höheren Betriebs- und Investitionsaufwand im Jahr <strong>2004</strong>, was insbesondere<br />
auf die Installation und Ausstattung des Containerprovisoriums für die neue<br />
Beschäftigungsgruppe zurückzuführen ist. Das Anlagevermögen erhöhte sich um<br />
CHF 119‘557.<br />
Der Fonds für Betreute erhöhte sich um CHF 10‘186. Dies aufgrund der erfreulichen<br />
Spendeneingängen von insgesamt CHF 79‘052, welchen Fondsentnahmen von<br />
CHF 68‘866 gegenüberstehen. Der Endbestand von CHF 184‘207 wurde per<br />
31.12.<strong>2004</strong> auf die Fondsrechnung der <strong>Mathilde</strong> <strong>Escher</strong> Stiftung übertragen. Ab<br />
dem Jahr 2005 werden alle Spenden und Legate direkt in der Fondsrechnung der<br />
Stiftung geführt.<br />
Jürg Roffler<br />
22<br />
Betriebsrechnung <strong>Mathilde</strong> <strong>Escher</strong> <strong>Heim</strong> per 31.12.*<br />
Aufwand<br />
Personalaufwand 4‘351‘432 4‘068‘222<br />
Lebensmittel/Haushalt 135‘459 124‘122<br />
Energie und Wasser 70‘826 66‘777<br />
Medizinischer Bedarf 13‘179 4‘645<br />
Übriger Sachaufwand und Transportkosten 264‘381 278‘430<br />
Schule, Ausbildung und Bürozentrum 61‘535 48‘156<br />
Unterhalt Mobilien und Immobilien 98‘255 91‘184<br />
Abschreibungen 110‘542 69‘988<br />
Anschaffungen unter CHF 1000 22‘419 15‘241<br />
Mietzins 245‘442 226‘800<br />
Verwaltungskosten 78‘785 78‘535<br />
Ausserordenlicher Betriebserfolg -16‘872 50‘000<br />
Total Aufwand 5‘435‘383 5‘122‘098<br />
Ertrag<br />
Sonderschule 1‘529‘377 1‘201‘702<br />
Berufliche Ausbildung 954‘755 1‘088‘956<br />
Wohnheim 1‘093‘343 888‘895<br />
Bürozentrum 36‘667 35‘417<br />
Kapitalzinsertrag 1‘852 1‘175<br />
Übrige Erträge 40‘874 51‘470<br />
Total Ertrag 3‘656‘867 3‘267‘615<br />
Betriebsverlust 1‘778‘516 1‘854‘483<br />
Bilanz <strong>Mathilde</strong> <strong>Escher</strong> <strong>Heim</strong> per 31.12.*<br />
Aktiven <strong>2004</strong> 2003<br />
Flüssige Mittel 782‘999 1‘139‘021<br />
Debitoren 1‘020‘084 982‘727<br />
Transitorische Aktiven 33‘197 86‘045<br />
Anlagevermögen 248‘381 128‘825<br />
Saldo IV- und Kantonsbeiträge Vorjahre -317‘066 -582‘933<br />
Betriebsverlust 1‘778‘516 1‘854‘483<br />
Bilanzsumme 3‘546‘111 3‘608‘168<br />
Passiven<br />
Kreditoren 217‘865 173‘530<br />
Verbindlichkeiten Subventionsgeber 618‘901 388‘260<br />
Transitorische Passiven 37‘182 336‘887<br />
Übrige Passiven 240 51‘490<br />
Defizitbeiträge Vorauszahlung 730‘020 648‘147<br />
Darlehen <strong>Mathilde</strong> <strong>Escher</strong> Stiftung 1‘941‘903 1‘835‘833<br />
Fonds für Betreute 0 174‘021<br />
Bilanzsumme 3‘546‘111 3‘608‘168<br />
* Zusammenfassende Darstellung der Jahresrechnung in CHF<br />
<strong>2004</strong> 2003<br />
23
<strong>Mathilde</strong> <strong>Escher</strong> <strong>Heim</strong>, Zürich Fondsrechnung <strong>2004</strong><br />
Bestand am Spenden Ausgaben Uebertrag Bestand am<br />
1. Jan 04 <strong>2004</strong> <strong>2004</strong> <strong>2004</strong> 31. Dez 04<br />
Fonds:<br />
Fonds für allgemeine Zwecke 143‘974 61‘576 54‘613 150‘937 0<br />
Reisefonds 13‘583 17‘331 14‘253 16‘661 0<br />
Fonds für MEH-World 8‘773 145 8‘918 0<br />
Freizeitfonds 6‘415 6‘415 0<br />
Sportclubfonds <strong>Mathilde</strong> <strong>Escher</strong> <strong>Heim</strong>, 1‘276 Zürich, Fondsrechnungen 2003 1‘276 0<br />
Total Fonds 174‘021 79‘052 68‘866 184‘207 0<br />
<strong>Mathilde</strong> <strong>Escher</strong> Stiftung, Zürich Fondsrechnung <strong>2004</strong><br />
Bestand am Spenden Ausgaben Uebertrag Bestand am<br />
1. Jan 04 <strong>2004</strong> <strong>2004</strong> <strong>2004</strong> 31. Dez 04<br />
Fonds:<br />
Erneuerungsfonds 496‘470 35‘000 531‘470<br />
Fonds für allgemeine Zwecke 704‘433 150‘937 855‘370<br />
Fonds für Härtefälle 75‘000 75‘000<br />
Unterstützungsfonds 300‘000 300‘000<br />
Reisefonds 16‘661 16‘661<br />
Fonds <strong>Mathilde</strong> für MEH-World <strong>Escher</strong> Stiftung, Zürich, Fondsrechnungen 2003 8‘918 8‘918<br />
Freizeitfonds 6‘415 6‘415<br />
Sportclubfonds 1‘276 1‘276<br />
Total Fonds 1‘575‘903 35‘000 0 184‘207 1‘795‘110<br />
Spenden <strong>2004</strong><br />
20‘000 Hedwig Kunz Erben, Zürich<br />
6‘500 A.J. + M.E. Mathieu-Stiftung, Basel<br />
5‘000 Ernst Göhner Stiftung, Zug; A. + W. Meier Unternehmungen, Zürich<br />
3‘000 E. + Th. Bodmer-Stiftung, Zürich<br />
2‘500 Frauenverein St. Anton, Zürich<br />
1‘500 B. Maurer, Däniken<br />
1‘244 Samariterverein Zollikon/Zollikerberg<br />
1‘130 A. Spuhler, Zurzach<br />
1‘040 Migros Pensionskasse, Zürich<br />
je 1‘000 O. Dirilgen, Zürich; H. Fritzsche, Zürich; Kirchengutsverwaltung Balgrist-Zürich;<br />
Lädeli Im Centrum, Bassersdorf; R. + Y. Magne-Donzé, Reinach; Rahn + Bodmer, Zürich;<br />
Schroder & Co Bank, Zürich“<br />
850 A. Engler, Erstfeld<br />
je 800 W. + A. Sigg, Friedlisberg<br />
780 Frauenverein St. Anton, Zürich<br />
je 500 „R. M. Bracher, Zumikon; röm. kath. Kirchgemeinde Zürich-St. Anton;<br />
Samarit Medizintechn. AG, Zumikon; C. Zanetti, Zollikon“<br />
je 400 Ch. P. Greuter, Seuzach; M. Imboden, Wildegg; H. Righetti-Brand, Erlenbach<br />
391 Kath. Pfarramt, Affoltern a. A.<br />
388 Familiengartenverein, Dietikon<br />
301 Kirchgemeinde Balgrist, Zürich<br />
je 300 H. Bachofen-Wernz, Bülach; P. + H. Dornauer, Üetikon; M. + D. <strong>Escher</strong>, Vesenaz; B. Fenner, Zumikon;<br />
B. Kunz, Küsnacht; Gebr. Mäder Gartenbau, Zollikerberg; M. Ryser-Vogt, St. Gallen; A. Steiger, Illnau;<br />
R. Sturzenegger, Thun; M. von Arx-Misteli, Zürich; U. Wüthrich, Frauenfeld<br />
je 250 G. Fisler, Zürich; Th. Lüthi, Winterthur; Th. Schotten, Wermatswil<br />
230 E. Güntensperger, Schwerzenbach<br />
206 ref. Kirchengemeinde Grenchen-Bettlach<br />
je 200 A. Bihr, Wollerau; U. Bosshardt, Maur; R. Eberle, Jona; P. Fertig, Zürich; H. Graf, Dällikon;<br />
H. + R. Grether, Schindellegi; V. + O. Hauser, Rorschach; M. Iseli, Zürich; S. + A. Kato-Strahm, Aarau;<br />
P. Leuthold AG, Zürich; U. Mallepell, Greifensee; D. Nigg, Zürich; V. Osterwalder, Zürich;<br />
M. + A. Schait-Senn, Uetikon a. See; W. Schibli, Baden; I. Schneller, Chur; S. + H. R. Staub, Zürich;<br />
H. + S. Sturzenegger, Greifensee; W. Vetterli, Uitikon; P. Walder, Zürich; „<br />
9‘942 übrige Spenden<br />
79‘052 Total<br />
24<br />
Jahresrechnung <strong>Mathilde</strong> <strong>Escher</strong> Stiftung<br />
Betriebsrechnung <strong>2004</strong><br />
Auf Grund eines eher mässigen Börsenjahres resultiert ein um CHF 102’369 tieferer Gewinn als<br />
im Vorjahr.<br />
Bilanz per per 31.12.<strong>2004</strong><br />
Die Flüssigen Mittel reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 223‘406. Die<br />
zu Verkehrswerten bilanzierten Wertschriften erhöhten sich um CHF 495‘957; das<br />
Umlaufvermögen erhöhte sich um CHF 378‘365.<br />
Das Fondskapital des <strong>Heim</strong>s von CHF 184‘207 wurde per 31.12.<strong>2004</strong> der Stiftung übertragen.<br />
Mit dem Übertrag wird eine Vereinfachung der Fondsadministration und eine erhöhte<br />
Übersichtlichkeit über das gesamte Fondsvermögen erzielt. Mit der Zuweisung von<br />
CHF 35‘000 an den Erneuerungsfonds, erhöhte sich das gesamte Fondskapital um CHF 219‘207<br />
auf CHF 1‘795’110.<br />
Gewinnverwendung<br />
Der Stiftungsrat hat am 11. April 2005 einstimmig beschlossen, den Gewinn von CHF 58’751 mit<br />
dem Verlustvortrag von CHF 76‘305 zu verrechnen und den verbleibenden Bilanzverlust von<br />
CHF 17’554 auf neue Rechnung vorzutragen.<br />
Jürg Roffler<br />
Betriebsrechnung <strong>Mathilde</strong> <strong>Escher</strong> Stiftung per 31.12.*<br />
Aufwand<br />
<strong>2004</strong> 2003<br />
Verwaltungsaufwand 18‘373 17‘355<br />
Aufwand Vermögensverwaltung 49‘752 37‘656<br />
Kursverluste auf Wertschriften 19‘434 19‘329<br />
Liegenschaftenaufwand 197‘293 240‘480<br />
Total Aufwand 284‘852 314‘820<br />
Ertrag<br />
Kapitalertrag 127‘603 259‘940<br />
Liegenschaftenertrag 216‘000 216‘000<br />
Total Ertrag 343‘603 475‘940<br />
Betriebsgewinn 58‘751 161‘120<br />
Bilanz <strong>Mathilde</strong> <strong>Escher</strong> Stiftung per 31.12.*<br />
Aktiven<br />
<strong>2004</strong> 2003<br />
Flüssige Mittel 389‘557 612‘963<br />
Wertschriften 3‘475‘403 2‘979‘446<br />
Guthaben Verrechnungssteuer 4‘277 8‘219<br />
Transitorische Aktiven 9‘854 6‘168<br />
Darlehen <strong>Mathilde</strong> <strong>Escher</strong> <strong>Heim</strong> 1‘941‘903 1‘835‘833<br />
Immobilien nach Abschreibung 1‘356‘562 1‘456‘969<br />
Bilanzsumme 7‘177‘556 6‘899‘598<br />
Passiven<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 400‘000 400‘000<br />
Fondskapital 1‘795‘110 1‘575‘903<br />
Stiftungskapital 5‘000‘000 5‘000‘000<br />
Verlustvortrag -76‘305 -237‘425<br />
Saldo der Betriebsrechnung 58‘751 161‘120<br />
Bilanzsumme 7‘177‘556 6‘899‘598<br />
* Zusammenfassende Darstellung der Jahresrechnung in CHF<br />
25
26<br />
Trägerschaft<br />
<strong>Mathilde</strong> <strong>Escher</strong> Stiftung<br />
Stiftungsrat<br />
Wiederkehr Robert, Präsident, Männedorf<br />
Schiller Marianne, Vizepräsidentin und<br />
Präsidentin der Hauskommission, Zürich*<br />
Bernhard Sabine, Zürich<br />
Blöchlinger Karl, Küsnacht<br />
Götti-Fuchs Elisabeth, Zürich*<br />
Grauwiler Alex, Zürich*<br />
Lienhard Peter Dr., Uster<br />
Möckli Walter, Uitikon<br />
Waespi Urs Dr., Winterthur<br />
Wolfisberg Carlo Dr., Quästor, Uster*<br />
* Mitglied der Hauskommission<br />
<strong>Heim</strong>leitung<br />
Roffler Jürg, Zumikon<br />
Revisionsstelle<br />
PRÜFAG, Zürich<br />
Aufsichtsorgane<br />
<strong>Heim</strong>: Bildungsdirektion des Kantons Zürich<br />
Stiftung: Finanzdepartement der Stadt Zürich<br />
Adresse<br />
<strong>Mathilde</strong> <strong>Escher</strong> <strong>Heim</strong><br />
Lenggstrasse 60, 8008 Zürich<br />
Telefon 044 389 62 00<br />
Fax 044 389 62 23<br />
E-Mail info@meh.ch<br />
Hompage www.meh.ch<br />
Postkonto<br />
<strong>Mathilde</strong> <strong>Escher</strong> <strong>Heim</strong>, 80-3166-8<br />
Bankkonto<br />
<strong>Mathilde</strong> <strong>Escher</strong> Stiftung,<br />
ZKB Zürich, 1100-3993.991, 80-151-4<br />
27
Sonderschule<br />
Ausbildung<br />
Bürozentrum<br />
Internat<br />
Wohnheim<br />
Beratungsstelle<br />
Lenggstrasse 60 · 8008 Zürich · Tel. 044 389 62 00 · Fax 044 389 62 23<br />
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