Strip Till
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Streifenbodenbearbeitung/<strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> – neue Möglichkeiten<br />
der umweltbewussten Bodenbearbeitung in<br />
Reihenkulturen<br />
1 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
2<br />
Gliederung<br />
• Bodenbearbeitung in Sachsen – Aktueller Stand<br />
und Anpassungsbedarf<br />
• Streifenbodenbearbeitung/<strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> –<br />
Vorteilswirkungen und Umsetzungshinweise<br />
• Fazit und Ausblick<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
Konservierende<br />
Bodenbearbeitung und Direktsaat<br />
- Sachstand 2012 in Sachsen -<br />
• Ca. 65 %* der Ackerflächen Sachsens (~ 468 Tsd. ha)<br />
werden konservierend bearbeitet (nicht dauerhaft<br />
konservierend).<br />
• Ca. 35 %** der Ackerflächen Sachsens (~ 252 Tsd. ha)<br />
werden dauerhaft konservierend bearbeitet; dauerhafte<br />
Direktsaat wird auf ca. 1.000 ha* praktiziert.<br />
3<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
*: Quelle: LfULG-Einschätzung 2012<br />
**: AuW-Antragsdaten – S 3-Maßnahme Stand 12/2012
Gründe für konservierende Bodenbearbeitung und<br />
Direktsaat<br />
1. Boden- und Erosionsschutz<br />
• Erhalt des Produktionsfaktors Boden<br />
• Umsetzung gesetzlicher Anforderungen<br />
-> Bundesbodenschutzgesetz<br />
-> EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL)<br />
-> Cross Compliance-Regelungen der EU<br />
-> FFH-Richtlinie<br />
2. Anpassung an den Klimawandel<br />
4 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
Bodenerosion durch Wasser in Sachsen<br />
5<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
Bodenerosion durch Wasser in Sachsen<br />
6<br />
Rund 60 % der Ackerflächen (~ 450 Tsd. ha) sind<br />
potenziell durch Wassererosion gefährdet.<br />
Rund 20 % der Ackerflächen (~ 150 Tsd. ha) sind<br />
potenziell durch Winderosion gefährdet.<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
<br />
Handlungsbedarf – auch in Zukunft<br />
<br />
Vorsorgemaßnahmen gegen Erosion<br />
zum Schutz von Boden und Gewässern
Gründe für konservierende Bodenbearbeitung und<br />
Direktsaat<br />
1. Boden- und Erosionsschutz<br />
• Erhalt des Produktionsfaktors Boden<br />
• Umsetzung gesetzlicher Anforderungen<br />
-> Bundesbodenschutzgesetz<br />
-> EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL)<br />
-> Cross Compliance-Regelungen der EU<br />
-> FFH-Richtlinie<br />
2. Anpassung an den Klimawandel<br />
7 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
Ertragsfähigkeitsverlust infolge<br />
Bodenabtrag durch Wassererosion<br />
(Methau, Sächsisches Lößhügelland)<br />
Kuppe (Lößauflage: 20 cm) Hangfuß (Lößauflage: > 200 cm)<br />
8<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Löß<br />
20 cm<br />
Löß<br />
200 cm
Ertragsfähigkeitsverlust infolge<br />
Bodenabtrag durch Wassererosion<br />
(Methau, Sächsisches Lößhügelland)<br />
Kuppe (Lößauflage: 20 cm) Hangfuß (Lößauflage: > 200 cm)<br />
9<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Löß<br />
20 cm<br />
Ertragsunterschiede Kuppe Hangfuß:<br />
bei Getreide und Zuckerrüben -> 60 %!<br />
(z. B. im Trockenjahr 2003)<br />
Löß<br />
200 cm
Gründe für konservierende Bodenbearbeitung und<br />
Direktsaat<br />
1. Boden- und Erosionsschutz<br />
• Erhalt des Produktionsfaktors Boden<br />
• Umsetzung gesetzlicher Anforderungen<br />
-> Bundesbodenschutzgesetz<br />
-> EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL)<br />
-> Cross Compliance-Regelungen der EU<br />
-> FFH-Richtlinie<br />
2. Anpassung an den Klimawandel<br />
10 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
EG-WRRL: Minderung des<br />
erosionsbedingten Stoffeintrags<br />
in Oberflächengewässer<br />
11<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Foto LfL<br />
Foto Dr. Strobel, LfA
Vorrangiger Handlungsbedarf für die Landwirtschaft<br />
in Sachsen aufgrund der EG-WRRL besteht<br />
bezüglich der<br />
► Verminderung der Nitratauswaschung<br />
► Verminderung der P-Einträge in Oberflächengewässer<br />
12<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
13<br />
Landwirtschaftliche Arbeitskreise<br />
in den prioritären Gebieten nach EU-WRRL in Sachsen<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
Gründe für konservierende Bodenbearbeitung und<br />
Direktsaat<br />
1. Boden- und Erosionsschutz<br />
• Erhalt des Produktionsfaktors Boden<br />
• Umsetzung gesetzlicher Anforderungen<br />
-> Bundesbodenschutzgesetz<br />
-> EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL)<br />
-> Cross Compliance-Regelungen der EU<br />
-> FFH-Richtlinie<br />
2. Anpassung an den Klimawandel<br />
14 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
Prognose für Klimawandel in Sachsen<br />
Intensivere sommerliche Stark-/Gewitterregen<br />
Weniger Niederschläge im Frühjahr und Sommer<br />
15<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
<br />
Erforderliche Anpassung der<br />
Bodenbearbeitung in Sachsen<br />
<br />
Vorsorge gegen Bodenerosion durch Wasser.<br />
Effiziente Nutzung von Niederschlägen.
Herausforderung:<br />
Häufigere Starkregenereignisse und<br />
zunehmende Trockenphasen<br />
verändern das Anforderungsprofil<br />
an Ackerbausysteme. Die<br />
Infiltrations- und Speicherfähigkeit<br />
der Böden gewinnt an Bedeutung.<br />
16 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
(Demmel, 2011)
17 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Schutz vor Wassererosion<br />
Wirksamste Maßnahme:<br />
Dauerhaft konservierende<br />
Bodenbearbeitung/Direktsaat
Infiltration [mm]<br />
Wasserinfiltration und Bodenabtrag auf gepflügter und dauerhaft<br />
konservierend bearbeiteter Fläche (Sächsisches Lößhügelland,<br />
Regensimulationsversuch, Niederschlag: 38 mm in 20 Minuten)<br />
18<br />
2,0<br />
1,8<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,2<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0,0<br />
Pflug<br />
Konservierend<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Beregnungsminute<br />
Infiltrationsraten<br />
Pflug: 55 %<br />
Konservierend: 93 %<br />
Bodenabtrag<br />
Pflug: 246 g/m²<br />
Konservierend:<br />
36 g/m²<br />
P-Austrags-<br />
minderung durch kon-<br />
servierende Bodenbearbeitung:<br />
~ 90%
Schutz vor Wassererosion durch<br />
dauerhaft konservierende Bodenbearbeitung<br />
Pflugeinsatz<br />
(nach 8 Jahren ohne Pflug)<br />
<br />
19 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Dauerhaft<br />
konservierend<br />
Bodenerosion nach einem Gewitter<br />
(Niederschlag: 55 mm/45 min, Sächsisches Lößhügelland)
Wassererosion auf konservierend bestellten Ackerflächen:<br />
-> Optimierungsbedarf hinsichtlich der Erosionsminderung<br />
durch konservierende Bearbeitung!<br />
20<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Konventionell Konservierend
Wassererosion auf konservierend bestellten Ackerflächen:<br />
-> Optimierungsbedarf hinsichtlich der Erosionsminderung<br />
durch konservierende Bearbeitung!<br />
-> Erfordernis: Reduktion der Bearbeitungsintensität!<br />
-> Ziel: höhere Bodenbedeckungsgrade<br />
21<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Konventionell Konservierend
Stroh auf der Oberfläche nach Bearbeitung mit Grubber<br />
bzw. Scheibenegge<br />
22 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
b<br />
a<br />
b<br />
DH = Doppelherzschar<br />
FS = Flügelschar<br />
t = Arbeitstiefe in cm<br />
v = Arbeitsgeschwindigkeit in km/h<br />
-> mindestens 30 %<br />
Bodenbedeckung für<br />
guten Erosionsschutz!<br />
Verschiedene Buchstaben<br />
kennzeichnen signifikante<br />
Unterschiede, Tukey-Test, a=0,05
Optimierung von konservierender Bodenbearbeitung hinsichtlich<br />
Erosionsminderung durch möglichst dichte Strohauflage:<br />
-> Beispiel Direktsaat zu Mais<br />
23<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
Optimierung von konservierender<br />
Bodenbearbeitung:<br />
Streifenbodenbearbeitung bzw. <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> zu Reihenkulturen -><br />
Kombination der positiven Eigenschaften von Direktsaat mit<br />
minimalem Eingriff in die Bodenstruktur einer Ackerfläche mit<br />
streifenweiser Bearbeitung im Bereich der Kulturpflanzen<br />
24 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
Optimierung von konservierender<br />
Bodenbearbeitung:<br />
Streifenbodenbearbeitung bzw. <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> zu Reihenkulturen -><br />
Kombination der positiven Eigenschaften von Direktsaat mit<br />
minimalem Eingriff in die Bodenstruktur einer Ackerfläche mit<br />
streifenweiser Bearbeitung im Bereich der Kulturpflanzen<br />
-> <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong>: Alternative für eine schlagkräftige,<br />
bodenschonende, erosionsmindernde, wasser- und<br />
energiesparende Bestellung von Reihenfrüchten<br />
(Mais, Rüben, Raps, …. ) (Demmel, 2011)<br />
25 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
Prinzip Streifenbodenbearbeitung/<strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> (Demmel, 2011)<br />
1. Streifenweise Bodenlockerung im Herbst oder zeitigen Frühjahr mit<br />
angepasster Technik, eventuell verbunden mit der Applikation von<br />
mineralischen oder organischen Düngern.<br />
2. Aussaat im Frühjahr exakt mittig in die bearbeiteten Streifen<br />
(auf leichten Böden auch in einem Arbeitsgang).<br />
26<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
Infiltrationsrate (mm/min)<br />
2,00<br />
1,80<br />
1,60<br />
1,40<br />
1,20<br />
1,00<br />
0,80<br />
0,60<br />
0,40<br />
0,20<br />
0,00<br />
Auswirkungen von <strong>Strip</strong> till und Direktsaat zu Mais<br />
auf die Bodenerosion durch Wasser –> Wasserinfiltration<br />
(Regensimulationsversuch, Körnermais, 38 mm/20 min)<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20<br />
27<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Beregnungsminute<br />
Streifenbearbeitung<br />
ganzflächig bearbeitet<br />
Direktsaat<br />
Pflug (typischer Verlauf)
Infiltrationsrate (mm/min)<br />
2,00<br />
1,80<br />
1,60<br />
1,40<br />
1,20<br />
1,00<br />
0,80<br />
0,60<br />
0,40<br />
0,20<br />
0,00<br />
Auswirkungen von <strong>Strip</strong> till und Direktsaat zu Mais<br />
auf die Bodenerosion durch Wasser –> Wasserinfiltration<br />
(Regensimulationsversuch, Körnermais, 38 mm/20 min)<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20<br />
28<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Wasserinfiltration bei <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong><br />
-> ~ 100 % des Niederschlags<br />
Beregnungsminute<br />
Streifenbearbeitung<br />
ganzflächig bearbeitet<br />
Direktsaat<br />
Pflug (typischer Verlauf)
Auswirkungen von <strong>Strip</strong> till und Direkt-<br />
saat zu Mais auf die Bodenerosion<br />
durch Wasser -> Bodenabtrag<br />
(Regensimulationsversuch, Körnermais, 38 mm/20 min)<br />
Sedimentabtrag (g/m²)<br />
400,00<br />
350,00<br />
300,00<br />
250,00<br />
200,00<br />
150,00<br />
100,00<br />
50,00<br />
0,00<br />
29<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Bodenabtrag<br />
Streifenbearbeitung<br />
ganzflächig bearbeitet<br />
Direktsaat<br />
Pflug (typischer Verlauf)<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20<br />
Beregnungsminute<br />
Pflug 400 g/m²<br />
* DS: Direktsaat
<strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> mit Gülleausbringung (z. B. zu Mais im Herbst<br />
des Vorjahres): Kombination von Bodenschutz und<br />
effizienter N-Düngung (Arbeits-/Ausbringtiefe 15 – 18 cm)<br />
30<br />
…in Stoppel …in Zwischenfruchtbestand<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Fotos: LfULG
Vorteile <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> mit Unterflur-<br />
düngung von flüssigen Wirtschafts-<br />
düngern<br />
Wurzeln wachsen zum Düngerdepot (z. B. Gülle, Gärsubstrat)<br />
hin.<br />
Nährstoffe liegen in dem Bereich des Bodens (15 – 18 cm<br />
Bodentiefe), der nicht austrocknet (-> oberste 0-3 cm sind an 60-<br />
100 Tagen ausgetrocknet, 3-10 cm an 25 Tagen…-> Pflanzen<br />
können im ausgetrockneten Boden keine Nährstoffe aufnehmen).<br />
Nährstoffmangelflächen werden in den Saatstreifen aufgedüngt.<br />
Geeignet sind Reihenkulturen (Mais, ZR, Raps, Soja),<br />
Kombination mit Unterfußdüngung als Starthilfe möglich.<br />
Nährstoffe, die im Depot bleiben: Ammonium, Phosphat, Kalium.<br />
Zugabe von Nitrifikationshemmstoff zur Gülle: Langanhaltende<br />
Nitrifikationshemmung -> Minimierung Nitrataustrag, Förderung<br />
Wurzelwachstum durch Ammoniumernährung.<br />
Wassersparende Bodenbearbeitung<br />
31<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
Vorteile <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> mit Unterflur-<br />
düngung von flüssigen Wirtschafts-<br />
düngern<br />
Wurzeln wachsen zum Düngerdepot (z. B. Gülle, Gärsubstrat)<br />
hin.<br />
Nährstoffe liegen in dem Bereich des Bodens (15 – 18 cm<br />
Bodentiefe), der nicht austrocknet (-> oberste 0-3 cm sind an 60-<br />
100 Tagen ausgetrocknet, 3-10 cm an 25 Tagen…-> Pflanzen<br />
können im ausgetrockneten Boden keine Nährstoffe aufnehmen).<br />
Nährstoffmangelflächen werden in den Saatstreifen aufgedüngt.<br />
Geeignet sind Reihenkulturen (Mais, ZR, Raps, Soja),<br />
Kombination mit Unterfußdüngung als Starthilfe möglich.<br />
Nährstoffe, die im Depot bleiben: Ammonium, Phosphat, Kalium.<br />
Zugabe von Nitrifikationshemmstoff zur Gülle: Langanhaltende<br />
Nitrifikationshemmung -> Minimierung Nitrataustrag, Förderung<br />
Wurzelwachstum durch Ammoniumernährung.<br />
Wassersparende Bodenbearbeitung<br />
32<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
N min-Gehalte nach <strong>Strip</strong>-<strong>Till</strong>-Herbst-<br />
Gärsubstrat*-Injektion (Bischoff, 2012)<br />
a) 90 Tage<br />
nach Injektion<br />
b) 125 Tage<br />
ach Injektion<br />
33 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
*20 m 3 Gärsubstrat ohne/mit 0,4 l Piadin/m 3
Ergebnisse Streifenbodenbearbeitung – <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong><br />
Bodenerwärmung (Demmel, 2011)<br />
34 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Tag des Jahres<br />
Bodentemperatur in 5 cm Bodentiefe
Positive Umweltwirkungen<br />
von <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong><br />
Verbesserter Schutz von Ackerflächen vor Wasser- und Winderosion<br />
Effizientere Wassernutzung durch höhere Infiltration und weniger<br />
Verdunstung (-> weniger Bearbeitung und dichtere Mulchauflage!)<br />
Bei Unterflurausbringung von Gülle/Gärsubstrat:<br />
- Vermeidung von Ammoniak- und Geruchsemissionen<br />
- durch Zusatz von Nitrifikationshemmstoffen zur Gülle:<br />
- Minderung N-Auswaschung<br />
- Deutliche Verbesserung der N-Ausnutzung aus flüssigen<br />
Wirtschaftsdüngern<br />
- Minderung Lachgasverluste<br />
Energieeinsparung bei Grundbodenbearbeitung und Gülleausbringung<br />
Einsparung von Arbeitszeit<br />
35<br />
• Verbesserung des Klima-, Boden- und Wasserschutzes<br />
• Klimawandelanpassung<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
Technik Streifenbodenbearbeitung – <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> (Demmel, 2011)<br />
Modifizierte Bodenbearbeitungsgeräte<br />
• Aktiv angetriebene Werkzeuge: Streifenfräse (Estler, 1980)<br />
• Passive Werkzeuge: veränderte Grubber (Horsch, Amazonen Werke<br />
2008)<br />
Spezielle Streifenbodenbearbeitungsgeräte<br />
• Kombination aus unterschiedlichen, teilweise abrollenden Werkzeugen<br />
36 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
Andruckrolle<br />
Technik Streifenbodenbearbeitung – <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong><br />
Hohlscheiben<br />
37 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Lockerungszinken<br />
Fahrtrichtung<br />
Räumsterne<br />
Schneidscheibe<br />
Foto: LfULG
Streifenboden-<br />
bearbeitungstechnik – Dawn Pluribus<br />
38 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Foto: LfULG
Streifenbodenbearbeitungs-<br />
technik - Firma Hirl/Voglsang Xtill<br />
39 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Foto: LfULG
Streifenbodenbearbeitungs-<br />
technik - Horsch Focus CS<br />
40 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Foto: LfULG
Streifenbodenbearbeitungs-<br />
technik – Kuhn Striger<br />
41 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Foto: LfULG
Streifenbodenbearbeitungs-<br />
technik - Firma Köckerling<br />
42 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Foto: LfULG
Streifenbodenbearbeitungs-<br />
technik – Orthmann „1tRIPr“<br />
43 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Foto: LfULG
44<br />
Arbeitstiefe bei Streifenbodenbearbeitung/<strong>Strip</strong> <strong>Till</strong>?<br />
1. Streifenweise Bodenlockerung im Aussaatbereich<br />
der Folgekultur (-> Lockerungsbedürftigkeit ermitteln!)<br />
2. <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong>age mit Unterflurausbringung (Arbeitstiefe<br />
15 – 18 cm) von Gülle/Gärsubstrat im Aussaatbereich<br />
der Folgekultur (verbunden mit tieferer<br />
Lockerung!)<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
Lockerungsbedürftigkeit:<br />
Beurteilung des Bodengefügezustandes durch Spatendiagnose<br />
Ermittlung der Lockerungsbedürftigkeit<br />
(Bearbeitungstiefe und –intensität)<br />
45 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Fotos: LfULG
Beurteilung des Bodengefüge-<br />
zustandes durch Begutachtung des<br />
Wurzelwachstums<br />
Foto: LfULG<br />
46 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Foto: LfL Bayern
Beurteilung des Bodengefüge-<br />
zustandes durch Begutachtung des<br />
Wurzelwachstums<br />
-> Bei gutem Gefügezustand in Krume & Unterkrume:<br />
flache, krümelnde Streifenbodenbearbeitung<br />
ausreichend (Arbeitstiefe 5 – 10 cm)<br />
-> Bei wurzelwachstumshemmenden Verdichtungen in der<br />
Unterkrume ggf. tiefere Streifenbodenbearbeitung<br />
erforderlich (Unterfahren von Verdichtungsbereichen)<br />
47 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Bild: LfL Bayern
48<br />
Konsequenter Bodengefügeschutz<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
auch bei <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong>-Verfahren!<br />
Fotos: LfULG
Zeitpunkt Streifenbodenbearbeitung – <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> (Demmel, 2011)<br />
1. Einsatz kombiniert mit der Saat – „Streifenbestellsaat“ in einer<br />
Überfahrt.<br />
-> die Vorteile Abtrocknen und Bodenerwärmung im bearbeiteten<br />
Streifen kommen nicht zum Tragen.<br />
-> gelockerter Boden ggf. nicht abgesetzt -> schlechte Feldaufgänge!<br />
2. Einsatz separat – Streifenbearbeitung (mit Düngerapplikation)<br />
im Herbst oder im Frühjahr (deutlich) vor der Aussaat.<br />
49 | 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
RTK-Steuerung/GPS-gestützte<br />
Lenksysteme unerlässlich!
Hinweise <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> zu Mais<br />
(Bischoff, 2012; G. Sander, 2012; Gläser, 2012)<br />
- Lockerungstiefe: (a) ohne Güllegabe: ~ 10 cm (?), (b) mit Güllegabe:<br />
15 – 18 cm (-> ausreichend Abstand zwischen Saatgut und Gülle und<br />
rasches Einwachsen der Maiskeimwurzeln in Gülledepot).<br />
- Bearbeitung: Streifenlockerung im Herbst des Vorjahres oder ~ vier<br />
Wochen vor Maisaussaat (Bodenabtrocknung abwarten!).<br />
- Nitrifikationshemmstoffzugabe (z. B. Piadin) zur Gülle/zum Gärsubstrat<br />
-> langanhaltende Nitrifikationshemmung auch bei Herbstausbringung<br />
(-> Nitrataustragsminderung auf leichten Böden).<br />
- Positive Reaktion des Maises auf die NH 4-N-Ernährung (-> verstärktes<br />
Feinwurzelwachstum beim Mais) -> gute Erträge.<br />
- Kombination von <strong>Strip</strong>-<strong>Till</strong>-Gülleunterflurdüngung mit Zwischenfruchtanbau<br />
-> effiziente N-Austragsminderung und weniger Herbizide (-><br />
Unkrautunterdrückung durch Zwischenfrüchte).<br />
- Unkrautmanagement von entscheidender Bedeutung.<br />
-> Fazit: <strong>Strip</strong>-<strong>Till</strong>-Maiserträge vergleichbar mit konventionellem Anbau.<br />
50<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
<strong>Strip</strong> <strong>Till</strong><br />
zu Zuckerrüben (G. Sander, 2012)<br />
- Reihenabstand 45 cm.<br />
- Lockerungstiefe bis 28 cm (erforderlich?).<br />
- Auf mittleren bis schweren Böden: absetziges<br />
Verfahren mit (a) Lockerung im Herbst und (b)<br />
Rückverfestigen und Aussaat im Frühjahr.<br />
- Auf Lößböden: ggf. lockern, rückverfestigen und<br />
Aussaat in einem Arbeitsgang.<br />
- Auf Rückverfestigung des gelockerten Bodenbereiches<br />
achten!<br />
- Integration der Unterfußdüngung in Vorbereitung.<br />
Fazit: Zuckerrüben-Ernteergebnisse nach <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong><br />
vergleichbar hoch wie in konventionellem Verfahren.<br />
51<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
Foto G. Sander
<strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> zu Raps<br />
- Weiter (75 cm) oder<br />
engerer Reihenabstand<br />
(37,5 cm)?<br />
- Einzelkornsaat für<br />
gleichen Pflanzenabstand<br />
in der Reihe<br />
erforderlich.<br />
- Auswirkungen auf<br />
Ertrag und Qualität<br />
werden untersucht. Foto: LfULG<br />
52<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt<br />
-<strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> ohne<br />
Stoppelbearbeitung,<br />
-Einzelkornsaat (20 Kö./m²)<br />
-Reihenabstand 75 cm<br />
-<strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> mit<br />
Stoppelbearbeitung,<br />
-Einzelkornsaat (20 Kö./m²)<br />
-Reihenabstand 75 cm<br />
Feldversuch Universität Hohenheim - 2011
Zusammenfassung <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong><br />
(nach Demmel, 2011)<br />
• Streifenbodenbearbeitung/<strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> verbindet die Vorteile von intensiver<br />
Bodenbearbeitung und Direktsaat.<br />
• Zwischen 50% und 70 % der Fläche bleiben unbearbeitet (Voraussetzung:<br />
weitere Reihenabstände!) -> sehr guter Erosionsschutz!.<br />
• Die bearbeiteten Streifen erwärmen sich schnell und trocknen zügig ab.<br />
• Guter Verdunstungsschutz im unbearbeiteten Bereich.<br />
• Die Saat erfolgt „sicher“ in einen Bereich mit wenig Pflanzenresten.<br />
• Kombination mit Reihendüngung (mineralisch/organisch) möglich.<br />
• Kombination mit nährstoffrückhaltendem und unkrautunterdrückendem<br />
Zwischenfruchtanbau (-> Dünger- & PSM-Einsparung) möglich.<br />
• Zugkraftbedarf und Energiebedarf geringer als bei ganzflächiger<br />
Bearbeitung ( abhängig von Arbeitstiefe!).<br />
• Spezialgeräte aufwändig und teuer (Auslastung erhöhen durch Einsatz<br />
zu mehreren Fruchtarten; Bereitstellung durch Lohnunternehmer?).<br />
• GPS-gestützte Lenksysteme erforderlich (z.B. RTK-Steuerung).<br />
53<br />
| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt
Ausblick <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong><br />
(nach Demmel, 2011)<br />
Bezüglich <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> sind folgende Fragen bzw. Schwerpunkte zu klären<br />
bzw. zu bearbeiten:<br />
• <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> im Fruchtfolgeverlauf d. h. zu allen Fruchtarten?<br />
• Herbst- oder Frühjahrsbearbeitung?<br />
• Stoppelbearbeitung vor <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> erforderlich?<br />
• Wie tief muss die Lockerung erfolgen?<br />
• Weiterentwicklung der <strong>Strip</strong>-<strong>Till</strong>-Technik und Anpassung der<br />
restlichen Betriebstechnik an <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> erforderlich (Sätechnik,<br />
Gülletechnik, Parallelfahrsysteme…)<br />
• Kombination mit Reihen-Düngung?<br />
• Welche Düngungssysteme (Unterfuß-/Unterflur)?<br />
• Düngerausnutzung (z. B. von flüssigen Wirtschaftsdüngern)?<br />
• Vorteile von <strong>Strip</strong> <strong>Till</strong> bei Trockenheit gegeben?<br />
• Pflanzenschutzprobleme (z. B. Mäuse?)….<br />
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| 7. Januar 2013 | Dr. Walter Schmidt