Wallfahrtskirche Maria Schnee
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<strong>Wallfahrtskirche</strong> „<strong>Maria</strong><strong>Schnee</strong>“<br />
in Obermauern<br />
PATRONAT<br />
Der alte „Hotzer-Schneider“ war Mesner und wusste zu erzählen,<br />
dass es einmal mitten im Sommer tagelang geschneit hätte,<br />
bis der <strong>Schnee</strong> 6Fuß hoch gelegen sei (ca. 2Meter!) –daher<br />
der Name. Das ist nett erfunden und bei der Höhenlage von<br />
Obermauern sogar ein wenig glaubwürdig. Trotzdem kann die<br />
Geschichte nicht der wahre Grund für das Patronat sein. Selbst<br />
wenn es diese lokale Katastrophe gegeben hat, wäre sie kein Anlass<br />
gewesen, das Gotteshaus offiziell danach zu benennen. Außerdem<br />
gibt es ja auch „<strong>Maria</strong>-<strong>Schnee</strong>-Kirchen“ in Gegenden<br />
Mitteleuropas, wo derartige Wetterkapriolen auszuschließen<br />
sind; warum hat man die so geweiht? (z. B. Prag, Regensburg,<br />
Graz, um nur einige der bekanntesten anzuführen). Tatsächlich<br />
geht das Fest „Santa <strong>Maria</strong> ad Nives“ (<strong>Maria</strong> im <strong>Schnee</strong>) auf die<br />
Basilika „Santa <strong>Maria</strong> Maggiore“ zurück. Sie wurde auf dem<br />
Esquilin, einem der sieben Hügel Roms, erbaut und am 5. August<br />
432 geweiht, wobei der Legende nach ein „<strong>Schnee</strong>wunder“<br />
den Standort vorgegeben haben soll. Papst Clemens VIII. erhob<br />
schließlich dieses Datum zum Gedenktag.<br />
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