Wallfahrtskirche Maria Schnee

unbilden zu erlangen, „ihre“ Kirche jedes Jahr mit einer schier
endlos langen Kerze zu umgürten. Sie maß gut 100 Meter: Das
Gotteshaus ist 29 mlang und 13 mbreit, ergibt als Umfang
84 m. Mit Berücksichtigung der „Ausbuchtungen“ von Turm
und Sakristei wird die angegebene Länge wohl stimmen. Wieviel
Geduld und handwerkliches Geschick war vonnöten, bis diese
Opfergabe ihrer Bestimmung übergeben werden konnte!
Auf dem Spinnrad hergestelltes Hanfgarn wurde zum Docht gedreht
und anschließend durch flüssiges Wachs aus den eigenen
Bienenstöcken gezogen. Nach Ostern, kurz vor der „Widderprozession“
aufgehängt (die Haken dafür sind noch zu sehen),
blieb der „Gürtel“ bis zum Rosenkranzfest im Oktober an der
Außenwand. Dann nahm ihn der Mesner ab und schnitt daraus
Stückchen von Kerzenlänge, die er den Wallfahrern gegen ein geringes
Entgelt verkaufte. Diese „Mitbringsel“ von der Pilgerreise
fanden vor allem als Sterbekerzen Verwendung.
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Opferwidder, Foto: Walter Berger