Wallfahrtskirche Maria Schnee

Weitere Ausstattung
Ein großer Schrank hinter dem Altar trägt die schon im Vorbau
gesehene Inschrift „I :L:V:G:P:V1695“. An und neben
dem Kasten hängen Votivbilder,laienhaft gemalt, dafür aber mit
umso mehr Herzblut und Dankbarkeit für die Errettung aus einer
Gefahr gespendet. Möglicherweise befand sich der Beichtstuhl
immer schon an dieser Stelle; woanders wäre durch seine
offene Bauart jedes Schuldbekenntnis zum „Fressen“ für hellhörige
Ohren geworden!
Der eben erwähnte Pfarrer Joseph Lutz von Glatsch hat viel für
die Obermaurer Kirche getan, auch die Errichtung der Empore
und das Aufstellen der ersten Orgel im Jahre 1713 gehen auf ihn
zurück. Dieses Instrument hat mehr als 200 Jahre brav seinen
Dienst versehen, bis es 1928 durch ein neues Werk ersetzt werden
musste. Den Auftrag dazu erhielt der aus Virgen gebürtige
Alois Fuetsch, ein zu seiner Zeit viel beschäftigter Orgelbauer
bzw.-restaurator.
Früher haben die Gläubigen weite Wege auf sich genommen,
um zur „Lieben Frau“ zu pilgern –die „Stockkerzen“ mit den
alten Ortsnamen beweisen es. VonVillgraten, Tilliach und Silgen
(Sillian) aus mussten zwei Bergketten (Defreggengebirge,
Lasörlinggruppe) überwunden werden, um nach „Mauern“ zu
gelangen. Stationen bei der Wallfahrt von H. Blüeth (Heiligenblut)
sind die Glorer Hütte, Kals, das Kals-Matreier Törl, Matrei
und schließlich Obermauern; sie wird heute noch jedes Jahr am
letzten Samstag im Juli durchgeführt.Das Bild an der Südwand
unter dem „hl. Sebastian“ hat die Sage zum Inhalt, ein Widder
hätte im Jahr 1635 unser Talwundersam von der Pest befreit.
Biblische Textstellen wurden früher manchmal in den „drei
heiligen Sprachen“ zitiert, hier finden wir ein Beispiel dafür –
das Kruzifix ober dem Seiteneingang, flankiert von Maria und
Johannes, dem Lieblingsjünger Jesu. Der unbekannte Künstler
hat gegen Ende des 15. Jahrhunderts die Worte des Evangeliums
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