Wallfahrtskirche Maria Schnee
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ichts]“ (Gen. 9,13). Durch dieses „Interzession“ genannte Einschreiten<br />
des Heilands und seiner Mutter prallen alle Geschoße<br />
am Mantel der himmlischen Fürsprecherin ab, unter den sich die<br />
Menschen geflüchtet haben (an vorderster Stelle natürlich Adel<br />
und Klerus).<br />
Über den Fenstern des Altarraums sind links Veronika mit dem<br />
Schweißtuch, das sie Jesus beim Kreuzweg reichte, rechts Gott<br />
als Schöpfer von Sonne, Mond und Sternen zu sehen. Medaillons<br />
zwischen den Kreuzrippen enthalten die Symbole der vier<br />
Evangelisten (Matthäus –Engel oder Mensch, Markus –Löwe,<br />
Lukas –Stier,Johannes –Adler).<br />
Tod, Himmelfahrt und Krönung <strong>Maria</strong>s im Himmel hat das „gestiftete“<br />
Fresko an der Südwand des Presbyteriums zum Inhalt.<br />
Der „Geldgeber“ kniet als kleine Figur im Kreis der Apostel am<br />
unteren Bildrand und „verewigte“ sich mit der Textzeile:<br />
„Hic op[u]s fecit fieri dns [dominus] paulus Sweinacher<br />
capellan[u]s in castro rabmstain anno domini<br />
MCCCC LXXX VIII –Dieses Werk ließ Herr Paul Schweinacher,<br />
Kapellan auf Schloss Rabenstein, im Jahr des Herrn<br />
1488 verfertigen.“<br />
Das letzte der ausdrucksstarken Bilder, imWinkel zwischen<br />
rechtem Seitenaltar und Südwand, ist dem hl. Sebastian gewidmet.<br />
Der „Verehrungswürdige“ (griech. –lat.) war unter dem<br />
Christenverfolger Diokletian Befehlshaber der Garde und konnte<br />
auf Grund der gehobenen Stellung den eingekerkerten Glaubensgenossen<br />
beistehen. Als der Kaiser erfuhr, dass sich sein<br />
Hauptmann ebenfalls zu dieser verhassten Religion bekannte,<br />
befahl er dessen Hinrichtung –Sebastian wurde an einen Baum<br />
gebunden und sollte durch Bogenschützen erschossen werden.<br />
Doch so viele Pfeile ihn auch trafen, tödlich war keiner! Bald darauf<br />
trat der wieder Genesene seinem Herrn entgegen und hielt<br />
ihm öffentlich die Sinnlosigkeit der Christenhatz vor.Dieses mutige<br />
Auftreten blieb nicht ohne Folgen: jetzt verurteilte ihn der<br />
Kaiser zum Toddurch die Peitsche. Den Leichnam ließ er unehrenhaft<br />
in die „cloaca maxima“, den Hauptkanal Roms, werfen.<br />
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