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Wallfahrtskirche Maria Schnee

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Madonna nach Lukas Cranach<br />

im Pfarrhaus vorfand. Deshalb konnte er festhalten: „Im Jahre<br />

1660 wurde mit größern Unkosten der Hochaltar renovirt<br />

und erhöhet“ –was bedeutet, dass der ursprüngliche um vieles<br />

kleiner,vor allem niedriger war.Das erscheint auch sinnvoll,<br />

werden doch jetzt durch seinen höheren Nachfolger Teile der<br />

Fresken verdeckt. Neu hinzugekommen ist vor allem die „zweite<br />

Madonna“, eine stark dem „Passauer Gnadenbild“ von Lukas<br />

Cranach d. Ä. (heute im Dom zu Innsbruck) nachempfundene<br />

Skulptur.Dasie für den barocken Schrein eigentlich zu klein ist,<br />

thront sie auf einem Wolkensockel, umgeben von Engeln und<br />

Engelsköpfen. Barock sind auch die anderen Teile: Predella mit<br />

Tabernakel, die Säulen seitlich der beiden Schreine und vier Voluten<br />

(spiralförmige Verzierungen) samt den darauf befindlichen<br />

Engeln. Den Tabernakel „beschützen“ ein Erzengel Michael<br />

(links) und der hl. Chrysanth. Für gewöhnlich wird er ja mit<br />

einem Löwen oder einer „Bestie“ abgebildet, hier durchbohrt er<br />

aber ein Gerippe! Hintergrund dafür dürfte wohl die Sage sein,<br />

der Heilige hätte, um endlich das „große Sterben“ zu beenden,<br />

nach vielen Bittgebeten den Pesttod besiegt. Diese Szene ist ganz<br />

ähnlich auf einem Votivbild in der Kirche St. Chrysanthen (Nörsach,<br />

Gemeinde Nikolsdorf) zu sehen, die früher eine beliebte<br />

Wallfahrtsstätte für Gläubige aus Oberkärnten war. Esdarf daher<br />

angenommen werden, dass sowohl Erzählgut wie Darstellungsweise<br />

aus diesem Raum stammen.<br />

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Erlöser mit Weltkugel

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