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Wallfahrtskirche Maria Schnee

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Heilige Familie<br />

1400 n. Chr. geschaffen. Wenn<br />

man den Zubau nach links verlässt<br />

und an der nördlichen Wand des<br />

Kirchenschiffs in die Höhe schaut,<br />

so fällt der Blick auf ein fast halbkreisförmiges<br />

Tympanon mit <strong>Maria</strong>,<br />

dem Jesuskind und zwei Engeln<br />

an den Seiten. Die Darstellung<br />

kann dem frühen 14. Jahrhundert<br />

zugerechnet werden. Daraus ergibt<br />

sich, dass dieser Bauteil unverändert<br />

von der „Vorgängerin“ übernommen wurde.<br />

Durch Stilvergleiche kamen Experten zu dem Schluss, die „Heilige<br />

Familie“ an der Westseite des Turms müsse im Zeitraum<br />

zwischen 1100 und 1150 n. Chr. entstanden sein. Somit wäre<br />

sie älter als die „Urkirche“. Ihre Herkunft liegt vollkommen im<br />

Dunkeln; Reste eines aufwändig gestalteten Grabes, einer noch<br />

älteren Kirche? –doch das ist Spekulation. Die Gottesmutter<br />

hält eine Rose in der rechten Hand (Sinnbild für <strong>Maria</strong> selbst),<br />

das Kind einen Vogel (Taube ?) am Flügel. Während die Madonna<br />

mit reichem Faltenwurf in der Kleidung ausgeführt ist,<br />

scheint vom hl. Josef nur der Kopf „überlebt“ zu haben. Wie<br />

sonst wäre sein schmuckloses Gewand erklärbar –esbesteht aus<br />

zwei simplen Steinplatten, die jedoch durch ihre geschickte Anordnung<br />

den Eindruck eines offen getragenen Rocks vermitteln.<br />

Den Kindern wurde früher erzählt, die hl. <strong>Maria</strong> wachse aus<br />

dem Turm heraus, der hl. Josef aber in ihn hinein. Das fromme<br />

Märchen hat einen handfesten Hintergrund: Die Figur scheint<br />

kein Relief, sondern eine zur Hälfte eingemauerte Vollplastik zu<br />

sein. Bröckelten durch die Verwitterung der Putz und das Mauerwerk<br />

in ihrer Umgebung ab, konnte der Eindruck entstehen,<br />

als ob sie aus der Wand hervortrete.<br />

Der Turm blieb mit Sicherheit zu etwa zwei Dritteln, also bis<br />

knapp ober die Uhr,unverändert. Gut möglich, dass dies damals<br />

seine Gesamthöhe war; in der Romanik wurde das Dach viel flacher<br />

gebaut, sodass er die Kirche immer noch bedeutend über-<br />

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