BAU-FACTS - Lerch AG Bauunternehmung
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inter mezzo<br />
Mein Hobby:<br />
Hundeausbildung für die Trümmersuche<br />
Manchmal abends, wenn es ruhig geworden ist<br />
im <strong>Lerch</strong>haus, hört man auf dem Werkhofareal<br />
vereinzeltes kurzes Hundegebell, Personen in<br />
orangen Übergewändern gehen den Lauten<br />
des Hundes nach, der Hundeführer bleibt beim<br />
Hund stehen und lobt ihn für das Bellen beim<br />
Palettenstapel, unter diesem ein so genannter<br />
Figurant versteckt ist. Der Hundeführer bin ich,<br />
der Hund ist ein schwarzweisser Border Collie<br />
mit dem Namen Loon. Wir sind ein Hundeführer-Team<br />
bei der REDOG, welche Teams für Katastropheneinsätze<br />
ausbildet.<br />
Von Kind auf hatte ich mit Hunden zu tun,<br />
und während meiner aktiven Zeit als Milizfeuerwehrmann<br />
hörte ich erstmals von Rettungseinsätzen<br />
mit Hunden. Vor fünf Jahren, nachdem<br />
ich mit meinem Hund Loon die Kynologische-Grundschule<br />
abgeschlossen hatte, konnte<br />
ich bei der REDOG ein Juniorentraining besuchen.<br />
Rasch wurde mir klar, dass diese Ausbildung<br />
viel Zeit in Anspruch nehmen würde und<br />
auch nicht alle Hunde und Hundeführer für diese<br />
Arbeit geeignet waren. Ich war fasziniert<br />
und wollte diese Ausbildung auf mich nehmen.<br />
Diese dauert ca. 3–5 Jahre und wird nach<br />
verschiedenen Prüfungen und Eignungstesten<br />
mit der Einsatzfähigkeit abgeschlossen. In der<br />
Schweiz gibt es ca. 40 einsatzfähige Teams.<br />
Einige Jahre harter Arbeit bis zum Einsatz<br />
Der Hund kann minime Witterungen aufnehmen<br />
und sie zuweisen. Unsere Aufgabe besteht<br />
darin, dem Hund in kleinen Schritten beizubringen,<br />
wonach er suchen muss und wie er<br />
uns seine Witterungsaufnahme möglichst<br />
schnell und sicher mitteilen kann. Die Anzeige<br />
erfolgt durch intensives Bellen und Verharren<br />
am Ort bis der Hundeführer beim Hund eintrifft.<br />
Im Vordergrund steht die Motivation. Der<br />
Hund freut sich darauf, sein Spielzeug oder eine<br />
Belohnung zu suchen, die immer mit dem<br />
Figuranten verbunden ist. Angefangen wird<br />
mit einem Figuranten, der für den Hund zu Beginn<br />
sichtbar in einer Bretterkiste verschwindet,<br />
bis er – nach einigen Jahren harter Arbeit<br />
– im unübersichtlichen Trümmerfeld eines Abbruches<br />
irgendwo unzugänglich in einem Kel-<br />
ler versteckt liegt. Wir trainieren jedes Wochenende.<br />
Als Trainingsplätze dienen Zivilschutzzentren<br />
vom Tessin bis Genf, Baumateriallager,<br />
Recyclinganlagen und Abbrüche. Die Übungen<br />
müssen abwechslungsreich und vielfältig sein.<br />
Am liebsten sind uns jene Abbrüche, wo noch<br />
möglichst viel Material aufeinander liegt. Für<br />
die Hunde und Führer ist es enorm wichtig,<br />
dass sie sich auf diesem schwierigen Gelände<br />
sicher bewegen können.<br />
Ausgebildet wird das Team: Also nicht nur<br />
der Hund, sondern auch der Hundeführer muss<br />
den Anforderungen entsprechen. Wichtig ist<br />
das Zusammenspiel von Hund und Führer. Beide<br />
müssen sich bestens verstehen, und blindes<br />
Vertrauen ist enorm wichtig, damit im Ernstfall<br />
Leben gerettet werden kann. Am 14. Oktober<br />
2006 haben wir den Einsatztest bestanden und<br />
sind nun für die nächsten drei Jahre ein einsatzfähiges<br />
Team.<br />
Diese «Freizeitbeschäftigung» ist sehr zeitaufwändig.<br />
Man reist viel innerhalb der<br />
Schweiz und für Einsätze natürlich auch ins<br />
Ausland. Es kommen aber auch sehr viel Emotionen<br />
zurück.<br />
Organisation<br />
REDOG ein Glied der Rettungskette Schweiz<br />
www.redog.ch<br />
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Markus Wild<br />
Bau<strong>Lerch</strong>Management <strong>AG</strong>