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Ihr Bonus im Kartoffelschutz - Spiess-Urania

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Technische Information<br />

GUT – EINFACH – SICHER:<br />

<strong>Ihr</strong> <strong>Bonus</strong> <strong>im</strong> <strong>Kartoffelschutz</strong>


2<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2. VALBON – ein neues, hochwirksames Fungizid . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

3. Produkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

3.1 Eigenschaften des Wirkstoffs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

3.2 Toxikologische und ökotoxikologische Eigenschaften . . . . . . . . . . 4<br />

3.3 Eigenschaften von VALBON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

4. Wirkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

4.1 Verhalten in der Pflanze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

4.2 Regenstabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

4.3 Fungizide Wirkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

4.3.1 Wirkungsmechanismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

4.3.2 Kurative Wirkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

4.3.3 Protektive Wirkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

4.3.4 Dauerwirkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

4.3.5 Wirkung auf Stängelbefall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

4.3.6 Wirkung auf Knollenbefall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

4.3.7 Wirkung auf Alternaria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

4.3.8 Fachliche Einschätzung durch „Phytophthora Subgroup“<br />

Tallin 2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

4.3.9 Einflussfaktoren auf die Wirksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

5. Einsatzgebiete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

5.1 Anwendungsempfehlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

5.2 Weitere Einsatzmöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

6. Kulturverträglichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

7. Resistenz-Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

8. Hinweise zur praktischen Anwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

8.1 Herstellung der Spritzbrühe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

8.2 Mischbarkeit mit anderen Produkten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

8.3 Spritzenreinigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

9. Anwendung, Lagerung und Transport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

10. Haftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15


Tab. 1<br />

F<br />

Bezeichnungen und chemisch-physikalische<br />

Eigenschaften von Benthiavalicarb-isopropyl*<br />

N<br />

(Quelle: Kumiai Chemical Industry Co., Ltd., Japan)<br />

S<br />

HN<br />

O<br />

HN<br />

Isopropyl[(S)-1-[(R)-1-(6-fluorobenzothiazol-2-yl)<br />

ethylcarbamoyl]-2-methylpropyl]carbamat (IUPAC)<br />

CAS-Nr: 177406-68-7<br />

Summenformel: C 18 H 24 FN 3 O 3 S<br />

Molare Masse: 381,47<br />

Schmelzpunkt: 169,5 °C<br />

Dampfdruck: < 3,0 10 -4 Pa<br />

Löslichkeit: 13,1 mg/l in Wasser, 3 g/l Methanol,<br />

10 g/l Toluol<br />

Wirkstoffklasse: Aminosäureamidcarbamat<br />

Verteilungskoeffizient: log Po/w 2,56<br />

Erscheinung: weißes, geruchloses Pulver<br />

1. Einleitung<br />

Die Kartoffel zählt seit Jahrhunderten zu den wichtigsten<br />

Kulturen in Europa, und es gibt kaum eine<br />

andere Pflanzenkrankheit, die so bekanntermaßen<br />

in die Geschichte Europas eingegriffen hat, wie<br />

die Kraut- und Knollenfäule, ausgelöst durch Phytophthora<br />

infestans. <strong>Spiess</strong>-<strong>Urania</strong>s Kupferprodukt<br />

„<strong>Urania</strong> grün“ war eines der ersten Fungizide, das<br />

in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu ihrer Bekämpfung<br />

zum Einsatz kam. Heute ist die Bekämpfung<br />

der Kraut- und Knollenfäule eine unverzichtbare<br />

Standardmaßnahme. In den letzten Jahren hat sich<br />

Phytophthora infestans schneller entwickelt und<br />

tritt oftmals früher in der Saison auf. Die Stämme<br />

sind aggressiver geworden und das verstärkte Auftreten<br />

von Stängel- und Knollenfäule, aufgrund des<br />

Überwinterns der Oosporen <strong>im</strong> Boden, erschwert<br />

die Bekämpfung. Infolge einer Zunahme der<br />

Spritzungen innerhalb einer Saison und früherer<br />

O<br />

O<br />

Tab. 2<br />

Toxikologische und ökotoxikologische<br />

Eigenschaften von Benthiavalicarb<br />

Toxikologische Eigenschaften:<br />

Säugetiere: Ratte, Maus akute orale LD 50 > 5000 mg/kg<br />

Ratte akute dermale LD50 > 2000 mg/kg<br />

Inhalation: Ratte LC50 > 4,6 mg/l<br />

Reizungen: nicht hautreizend, geringe Augenreizungen<br />

(nicht zu klassifizieren)<br />

Ökotoxikologische Eigenschaften:<br />

Bienen: LC 50 orale und Kontakt-Toxizität<br />

(48 h)<br />

Vögel: Stockente und Jap. Wachtel:<br />

LD 50 akute orale<br />

(Quelle: Kumiai Chemical Industry Co., Ltd., Japan)<br />

> 100 µg/Biene<br />

> 2000 mg/kg<br />

Fische: Regenbogenforelle: LC 50 (96 h) > 10 mg/l<br />

Wirbellose: Daphnia magna: EC 50 (48 h) > 10 mg/l<br />

Algen: EC 50 (3 d) > 10 mg/l<br />

Regenwurm: LC 50 > 1000 mg/kg<br />

Bild 1<br />

Blattbefall mit Phytophthora infestans<br />

Behandlungstermine werden deshalb neue, sichere<br />

Fungizide benötigt, um den Befall der Kraut- und<br />

Knollenfäule zu kontrollieren.<br />

2. VALBON – ein neues,<br />

hochwirksames Fungizid<br />

VALBON enthält zwei sich ergänzende Wirkstoffe –<br />

Benthiavalicarb-isopropyl* und Mancozeb. Benthiavalicarb<br />

wurde von der Firma Kumiai Chemical Industry<br />

Co., Ltd., Japan entdeckt und gemeinsam mit<br />

<strong>Spiess</strong>-<strong>Urania</strong> Chemicals GmbH in Deutschland zur<br />

Marktreife entwickelt. Benthiavalicarb zeichnet sich<br />

durch eine exzellente Wirkung auf zahlreiche Vertreter<br />

der Gruppe der Falschen Mehltaupilze (Oomyceten)<br />

aus und eignet sich für den Einsatz an vielen Kulturen<br />

wie Kartoffeln, Wein, Tomaten, Gurken und Zwiebeln.<br />

* <strong>im</strong> Folgenden als Benthiavalicarb abgekürzt<br />

3


4<br />

Tab. 3 Toxikologische und ökotoxikologische<br />

Tab. 4 Wirkungsspektrum Benthiavalicarb<br />

Eigenschaften von VALBON<br />

Kultur Krankheit Pathogen Wirk-<br />

( 17,5 g Benthiavalicarb + 700 g Mancozeb/kg)<br />

samkeit*<br />

Akut oral Maus (LD50) > 5000 mg/kg<br />

Kartoffel Kraut- u. Knollen- Phytophthora infestans +++**<br />

Akut oral Ratte (LD50) > 5000 mg/kg<br />

fäule<br />

Akut dermal Ratte (LD50) > 5000 mg/kg<br />

Tomate Krautfäule Phytophthora infestans +++<br />

Inhalation Ratte (LC50)<br />

Augenreizung<br />

Hautreizung<br />

Haut Sensibilisierung<br />

> 5 mg/l Luft<br />

nicht reizend (Kaninchen)<br />

nicht reizend (Kaninchen)<br />

Haut Sensibilisierer: Wiederholt<br />

verlängerter Kontakt mit der<br />

Gurke<br />

Kohl<br />

Chinakohl<br />

Salat<br />

Falscher Mehltau<br />

Falscher Mehltau<br />

Falscher Mehltau<br />

Falscher Mehltau<br />

Pseudoperonospora<br />

cubensis<br />

Peronospora parasitica<br />

Peronospora parasitica<br />

Bremia lactucae<br />

+++<br />

+++<br />

+++<br />

+++<br />

Haut kann bei empfindlichen<br />

Zwiebel Falscher Mehltau Peronospora destructor +++<br />

Personen allergische Reaktionen Wein Falscher Mehltau Plasmopara viticola +++<br />

auslösen.<br />

Gurke Umfallkrankheit Pythium debaryanum –<br />

Regenbogenforelle (LC50)<br />

Daphnia (EC50)<br />

< 1 mg/l<br />

< 1 mg/l<br />

*)= Min<strong>im</strong>ale Hemmkonzentration in mg/l Flüssigmedium oder Agar<br />

**)= 0,1 - 0,3 mg/l<br />

Algen (EC50) < 1 mg/l<br />

(Quelle: Kumiai Chemical Industry Co., Ltd., Japan)<br />

(Quelle: Kumiai Chemical Industry Co., Ltd., Japan)<br />

Tab. 5 Aufnahme von Benthiavalicarb über Wurzeln<br />

und Bewegung in der Pflanze<br />

3. Produkt<br />

3.1 Eigenschaften des Wirkstoffs<br />

Benthiavalicarb gehört zur neuen chemischen Klasse<br />

der Aminosäureamidcarbamate (d Tabelle 1).<br />

3.2 Toxikologische und ökotoxikologische<br />

Eigenschaften<br />

Benthiavalicarb besitzt ein<br />

günstiges toxikologisches<br />

und öko-toxikologisches<br />

Prof­il (d Tabelle 2, 3).<br />

Mindestkonzentration an Wirkstoff <strong>im</strong> Boden zur Erzielung von<br />

100%iger Wirksamkeit an den Blättern<br />

Krautfäule der Kartoffel<br />

Apoplastischer Transport über die Wurzel<br />

in die Pflanze<br />

Inokulation 3 Tage nach<br />

Behandlung<br />

(Quelle: Kumiai Chemical Industry Co., Ltd., Japan)<br />

3.3 Eigenschaften von VALBON<br />

14 Tage nach<br />

Behandlung<br />

Benthiavalicarb 90 g/ha 300 g/ha<br />

D<strong>im</strong>ethomorph > 3000 g/ha > 3000 g/ha<br />

Cymoxanil > 3000 g/ha > 3000 g/ha<br />

Mancozeb > 3000 g/ha > 3000 g/ha<br />

VALBON ist als anwenderfreundliches, wasserdispergierbares<br />

Granulat formuliert und enthält 17,5 g/kg<br />

Benthiavalicarb (als Isopropylester) und 700 g/kg<br />

Mancozeb.<br />

VALBON wird in einer 9,6 kg Packung angeboten<br />

werden, die bei einer Aufwandmenge von 1,6 kg/ha<br />

für eine Fläche von 6 ha ausreicht.<br />

Die Dosierung der Aufwandmenge erfolgt mit einem<br />

beigestellten skalierten Messbecher. Weitere Eigenschaften<br />

des Produktes sind dem Sicherheitsdatenblatt<br />

zu entnehmen (www.spiess-urania.com).


Grafik 1 Grafik 2 Systemische Wirkung von Benthiavalicarb<br />

Translaminare Wirkung von Benthiavalicarb<br />

auf Pseudoperonospora cubensis <strong>im</strong> Vergleich<br />

zu anderen Wirkstoffen<br />

Behandlung der Blattoberseite 1 Tag vor Inokulation der<br />

Blattunterseite<br />

Wirkung (%)<br />

(Quelle: Kumiai Chemical Industry Co., Ltd., Japan) (Quelle: Kumiai Chemical Industry Co., Ltd., Japan)<br />

4. Wirkung<br />

Konzentration (ppm)<br />

VALBON ist ein hochwirksames Fungizid mit zwei<br />

aufeinander abgest<strong>im</strong>mten Wirkstoffen. Benthiavalicarb<br />

ist ein lokalsystemischer Wirkstoff mit vorbeugender<br />

und abstoppender Wirkung gegen eine<br />

Vielzahl von Pilzen wie Phytophthora infestans, Peronospora<br />

parasitica, Peronospora destructor, Pseudoperonospora<br />

cubensis, Plasmopara viticola, Bremia<br />

lactucae u.a. Mancozeb wirkt vorbeugend über seine<br />

Kontaktwirkung gegen dieselben Pilze (d Tabelle 4).<br />

auf Pseudoperonospora cubensis <strong>im</strong> Vergleich<br />

zum Vergleichsmittel (Metalaxyl)<br />

Behandlung eines unteren Blattes, Inokulation eines oberen Blattes<br />

Wirkung 1 Tag nach Behandlung<br />

Wirkung (%)<br />

Konzentration (ppm)<br />

Grafik 3 Regenstabilität von Benthiavalicarb <strong>im</strong> Vergleich zu Wettbewerbsprodukten<br />

Niederschlag nach Spritzung<br />

Niederschlag nach Spritzung<br />

Phytophthora Befall nach 7 Tagen (%)<br />

(Quelle: PPO 2002, Niederlande)<br />

Phytophthora Befall nach 7 Tagen (%)<br />

4.1 Verhalten in der Pflanze<br />

Benthiavalicarb dringt schnell ins Pflanzengewebe<br />

ein und wird <strong>im</strong> Blatt translaminar von der Blattoberseite<br />

zur Blattunterseite verteilt. Da keine schnelle<br />

Verdünnung des Wirkstoffs Benthiavalicarb wie bei<br />

systemischen Produkten eintritt, bleibt Valbon am<br />

Zielort voll wirksam. Mancozeb verbleibt als Kontaktfungizid<br />

auf der Pflanzenoberfläche (d Tabelle<br />

5, Grafik 1, 2).<br />

Mit dem Auftreten neuer, aggressiverer Stämme ist<br />

ein vermehrtes Auftreten von Stängelphytophthora<br />

zu beobachten. Aufgrund seiner guten translaminaren<br />

und lokalsystemischen Wirkung eignet sich<br />

VALBON gut zum Schutz des neuen Zuwachses in der<br />

Phase des schnellen Krautwachstums.<br />

5


6<br />

Tab. 6 Wirksamkeit von Benthiavalicarb auf Phytophthora infestans in vitro<br />

Wirkstoffe LC (mg a.i./Liter)<br />

90<br />

Sporulation Zoosporen Zoosporen Zoosporen Sporangien Myzelwachstum<br />

Freisetzung Beweglichkeit Ke<strong>im</strong>ung Ke<strong>im</strong>ung<br />

Benthiavalicarb 0.6 > 100 > 100 0.07 0.03 0.07<br />

D<strong>im</strong>ethomorph 2.9 22 30-100 0.1 0.08 0.95<br />

Mancozeb > 100 3.3 1-3 1-3 66 > 100<br />

Cymoxanil > 100 > 100 > 100 30-100 10 10<br />

(Quelle: Kumiai Chemical Industry Co., Ltd., Japan)<br />

Tab. 7 Notwendige Konzentration von Wirkstoffen als Blattapplikation um 100% Schutz zu erzielen.<br />

Krautfäule Tomate Falscher Mehltau Gurke Falscher Mehltau Wein<br />

Wirkung protektiv kurativ protektiv kurativ protektiv kurativ<br />

Benthiavalicarb 1-3 mg/l 3 -10 mg/l 3 mg/l 10 mg/l 3 mg/l 10 mg/l<br />

D<strong>im</strong>ethomorph 30 mg/l > 100 mg/l 10 mg/l 100 mg/l 30 mg/l 100 mg/l<br />

Cymoxanil 30 mg/l > 100 mg/l 100 mg/l 100 mg/l 100 mg/l 100 mg/l<br />

Mancozeb 300 mg/l n. b. 10 mg/l n. b. 30 mg/l n. b.<br />

Metalaxyl 30 mg/l n. b. 3 mg/l 10 mg/l 10 mg/l 10 mg/l<br />

n. b. = nicht bewertet. Die kurative Behandlung erfolgte 12 Std. nach der Inokulation (Tomate) und 1 Tag nach der Inokulation (Gurke und Wein).<br />

Grafik 4 Hemmung des Myzelwachstums von<br />

Grafik 5 Kurative Wirkung von Benthiavalicarb<br />

Phytophthora infestans durch Benthiavali-<br />

zum Erreichen einer Kurativleistung von 1 und 3 Tagen nach Befall<br />

carb und andere Wirkstoffe in vitro<br />

mit Plasmopara viticola <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Wirkstoffen<br />

Hemmung (%)<br />

EC 50 (ppm)<br />

Konzentration (ppm)<br />

(Quelle: Kumiai Chemical Industry Co., Ltd., Japan)<br />

4.2 Regenstabilität<br />

Mehrere Untersuchungen aus den Niederlanden<br />

und Deutschland weisen auf die gute Regenstabilität<br />

von VALBON hin. VALBON ist nach ca. einer<br />

Stunde regenfest und folgende Regenfälle oder Beregnungen<br />

haben keinen negativen Einfluß auf die<br />

Wirkung (d Grafik 3).<br />

(Quelle: Kumiai Chemical Industry Co., Ltd., Japan)<br />

4.3 Fungizide Wirkung<br />

4.3.1 Wirkungsmechanismus<br />

Benthiavalicarb ist in sehr geringen Konzentrationen<br />

wirksam und hemmt das Myzelwachstum, die Zoosporenke<strong>im</strong>ung<br />

und die Sporulation empf­indlicher<br />

Pilze (d Tabelle 6, 7, Grafik 4). Untersuchungen zum<br />

Wirkungsmechanismus geben Hinweise auf einem<br />

Eingriff in die Phospholipid-Biosynthese durch Benthiavalicarb.<br />

Damit unterscheidet sich der Wirkungsort<br />

von fast allen anderen gegen Phytophthora infestans<br />

wirksamen Fungiziden.


Grafik 6<br />

Zoosporangium<br />

Angriffspunkte von Benthiavalicarb <strong>im</strong> Lebenszyklus von Phytophthora infestans<br />

FRÜHLING<br />

Sporangiophore<br />

Benthiavalicarb verhindert auch die Ke<strong>im</strong>ung der Sporangien<br />

und der Zoosporen, hat jedoch keinen Effekt<br />

auf die Freisetzung der Zoosporen (indirekte Ke<strong>im</strong>ung)<br />

und deren Bewegungsfähigkeit (d Grafik 6).<br />

Benthiavalicarb ist wirksam gegen Phenylamid resistente<br />

Stämme von Phytophthora infestans und Strobilurin<br />

resistente Stämme von Pseudoperonospora<br />

cubensis .<br />

4.3.2 Kurative Wirkung<br />

Opt<strong>im</strong>um 12 °C<br />

Mieten,<br />

Unkrautkartoffeln<br />

Opt<strong>im</strong>um 24 °C<br />

Zoosporen<br />

indirekt<br />

Zoospore<br />

Durch das Auftreten aggressiverer Phytophthora infestans<br />

Stämme mit schnelleren Vermehrungszyklen<br />

ist die Kurativleistung moderner Produkte mehr<br />

gefordert. Auch unter diesen erschwerten Bedingungen<br />

weist VALBON eine kurative Wirkungszeit<br />

von einem Tag auf und stoppt vorhandenen Befall<br />

innerhalb dieser Zeitspanne (d Grafik 5, 9).<br />

direkt<br />

WINTER<br />

Bild 2<br />

Knolleninfektion<br />

Stängelphytophthora<br />

4.3.3 Protektive Wirkung<br />

SOMMER<br />

Appressorium<br />

vegetative Phase (normal)<br />

geschlechtliche Phase<br />

Sporulation<br />

VALBON besitzt eine sehr lange Wirkungszeit, da<br />

Benthiavalicarb ein sehr starkes protektives Fungizid<br />

ist. Versuche haben gezeigt, dass diese Protektivzeit<br />

bis zu 14 Tagen betragen kann (d Grafik 7).<br />

7


8<br />

Grafik 7<br />

Kontrolle (%)<br />

Grafik 8<br />

Wirksamkeit (%)<br />

Protektive Wirkung von Benthiavalicarb<br />

gegen Krautfäule an Tomaten<br />

(Quelle: Kumiai Chemical Industry Co., Ltd., Japan)<br />

Langzeitwirkung von VALBON gegen<br />

Phytophthora infestans an Kartoffel<br />

verschiedene Tage nach der letzten Behandlung<br />

(Quelle: Kumiai Chemical Industry Co., Ltd., Japan)<br />

4.3.4 Dauerwirkung<br />

In der praktischen Anwendung kommt der Dauerwirkung,<br />

bestehend aus der Kurativleistung und der<br />

protektiven Langzeitwirkung besondere Bedeutung<br />

zu. Benthiavalicarb ist bereits in sehr geringen Konzentrationen<br />

kurativ und protektiv wirksam und beweist<br />

<strong>im</strong> Zusammenspiel mit dem Mischungspartner<br />

Mancozeb seine lange Einsatzfähigkeit (d Grafik 8).<br />

4.3.5 Wirkung auf Stängelbefall<br />

Konzentration mg/l<br />

Tage nach der Behandlung<br />

Frühzeitig auftretende Stängelfäule ist ein zunehmendes<br />

Problem bei der Bekämpfung von Phytophthora<br />

infestans. Benthiavalicarb dringt schnell in die<br />

Pflanze ein und wird dann lokalsystemisch verteilt<br />

und ist auch gegen Stängelphytophthora gut wirksam<br />

(d Grafik 10, 13).<br />

Grafik 9<br />

Kurative Wirkung gegen Phytophthora an<br />

Kartoffeln <strong>im</strong> Gewächshaus 2005<br />

Befall 10 Tage nach der Infektion (%)<br />

(Quelle: <strong>Spiess</strong>-<strong>Urania</strong> Chemicals GmbH)<br />

Bild 3<br />

Blattbefall mit Alternaria solani<br />

4.3.6 Wirkung auf Knollenbefall<br />

Valbon sorgt für eine lückenlose und aktive Bekämpfung<br />

von Blatt- und Stängelinfektionen und reduziert<br />

das Risiko von Knollenfäule (Braunfäule) deutlich. Dieser<br />

indirekte Schutz durch lokalsystemische Produkte<br />

wie VALBON ist für einen vollständigen Schutz der Knollen<br />

nicht ausreichend, so dass sich eine Kombination mit<br />

speziellen Wirkstoffen oder deren Einsatz besonders<br />

am Ende der Kartoffelwachstumsphase empf­iehlt.<br />

4.3.7 Wirkung auf Alternaria<br />

Valbon kontrolliert die Dürrfleckenkrankheit (Alternaria<br />

solani) und die Sprühfleckenkrankheit (Alternaria<br />

alternata) zuverlässig.


Tab. 8 Bewertung von VALBON durch Fachleute der Phytophthora Subgroup Tagung in Tallin 2005<br />

Produkt Wirkung Aktion Regenfestigkeit<br />

Wirkstoff Blatt Neuzuwachs<br />

(Quelle: European Network Subgroup for Development of an integrated Control Strategy of Potato Late Blight, gekürzt)<br />

4 Basiert auf begrenzten Daten<br />

? = noch keine Einschätzung, N/A = nicht bewertet<br />

4.3.8 Fachliche Einschätzung durch<br />

„Phytophthora Subgroup“ Tallin 2005<br />

Auf ihrem letzten Treffen in Tallinn 2005 haben<br />

Fachleute aus ganz Europa auf Basis umfangreicher<br />

Versuche und Erfahrungen obige Einschätzung der<br />

zur Bekämpfung von Phytophthora infestans eingesetzten<br />

Wirkstoffe vorgenommen (d Tabelle 8).<br />

4.3.9 Einflussfaktoren auf die Wirksamkeit<br />

Es ist bekannt, dass die Wirksamkeit von Fungiziden<br />

gegen Phytophthora infestans sehr stark durch die<br />

Wetterbedingungen und den Infektionsdruck beeinflusst<br />

wird. Es empf­iehlt sich deshalb, die Spritzab-<br />

Stängel Knolle protektiv kurativ antisporulierend<br />

Verteilung<br />

in der Pflanze<br />

Benalaxyl ++ ++ ++ N/A ++(+) ++(+) ++(+) +++ systemisch<br />

Benthiavalicarb +++ ? +(+) 4 +(+) +++ +(+) + ++(+) translaminar<br />

Cyazofamid +++ ? + +++ +++ 0 0 +++ kontakt<br />

Cymoxanil ++(+) ? +(+) 0 ++ +++ + ++ translaminar<br />

D<strong>im</strong>ethomorph ++(+) ? +(+) ++ ++(+) + ++ +(+) translaminar<br />

Dithiocarbamate ++ ? + 0 ++ 0 0 ++(+) kontakt<br />

Famoxadone ++ ? + +(+) N/A ++ ++ + kontakt<br />

Fenamidone ++(+) ? (+)+ 4 ++ 4 ++(+) 0 (+)+ 4 ++ translaminar<br />

Fluazinam +++ ? + ++(+) +++ 0 0 ++(+) kontakt<br />

Metalaxyl-M +++ ++ ++ N/A ++(+) ++(+) ++(+) +++ systemisch<br />

Propamocarb-HCl ++(+) +(+) ++ ++ ++(+) ++ ++ +++ systemisch<br />

Zoxamide +++ ? + 4 ++ +++ 0 0 ++(+) kontakt<br />

Grafik 10 Wirksamkeit von Valbon gegen<br />

Stängelphytophthora an Kartoffel 2003<br />

Sorte: Elkana, 6 Behandlungen: 11.06. bis 15.07.2003<br />

Stängel Infektionen (%)<br />

(Quelle: LWK Hannover)<br />

Grafik 11 Wirkung gegen Krautfäule (Phytophthora<br />

infestans) an Kartoffeln 2001<br />

9 Behandlungen alle 7 Tage, letzte Behandlung: 07.08.01,<br />

Spritzbrühe: 500 l/ha<br />

Befall (%)<br />

(Quelle: <strong>Spiess</strong>-<strong>Urania</strong> Chemicals GmbH)<br />

stände <strong>im</strong> Rahmen der Empfehlung, der Infektionsgefahr<br />

bzw. den Warndiensthinweisen anzupassen.<br />

Eine ausreichende und gleichmäßige Benetzung<br />

aller zu behandelnden Pflanzenteile ist sicherzustellen.<br />

Für eine vollständige Wirkung müssen die<br />

Blätter nach Anwendung abgetrocknet sein. Die<br />

Wirksamkeit von VALBON ist weitgehend unabhängig<br />

von der während der Spritzung herrschenden<br />

Temperatur.<br />

VALBON kann mit Zusatzstoffen gemischt werden.<br />

9


10<br />

Grafik 12<br />

(Quelle: LWK Weser-Ems)<br />

Krautfäulebekämpfung mit VALBON 2004<br />

5. Einsatzgebiete<br />

Die Zulassung für VALBON wurde nach umfangreicher<br />

biologischer Prüfung in Deutschland und<br />

Europa in Kartoffeln gegen Phytophthora infestans<br />

beantragt. Darüber hinaus wird VALBON gegen Falschen<br />

Mehltau an Gemüse und Zierpflanzen entwickelt.<br />

5.1 Anwendungsempfehlungen<br />

VALBON sollte in Kartoffeln zum Spritzstart bei Infektionsgefahrbzw.abWarndiensthinweis<br />

–spätestens<br />

wenn sich die Stauden in den Reihen berühren – bis<br />

zur beginnenden Abreife der Kartoffeln mit 1,6 kg/ha<br />

und einer Mindestwasseraufwandmenge von 250 l/ha<br />

durchgehend <strong>im</strong> Abstand von 7-14 Tagen – je nach<br />

Infektions- und Witterungsbedingungen – eingesetzt<br />

Grafik 13<br />

Stängelfäulebekämpfung mit VALBON 2004<br />

Sorte Florijn, 9 Behandlungen 18.06.04 bis 26.08.04 Sorte Florijn, 9 Behandlungen 18.06.04 bis 26.08.04<br />

Blattbefall (%)<br />

Grafik 14<br />

Krautfäulebekämpfung in Kartoffeln 2002<br />

Sorte: Bintje, Pflanzung 8.4.02, Aufgang 12.5.02, Reihenschluß 7.6.02<br />

(Quelle: LWK NRW)<br />

Stängelbefall (%)<br />

(Quelle: LWK Weser-Ems)<br />

Befallene Blattfläche (%) Ertrag (dt/ha)<br />

werden. Es sind max<strong>im</strong>al 6 Anwendungen vorzusehen.<br />

Spritztechnik und Wassermenge sollten in jedem Fall<br />

den Wachstumsstadien der Kartoffel angepasst sein<br />

und eine gründliche Benetzung aller zu behandelnden<br />

Pflanzenteile gewährleisten (d Grafik 10 -13, 16).<br />

Mit dieser Maßnahme werden auch die Dürrfleckenkrankheit<br />

(Alternaria solani) und die Sprühfleckenkrankheit<br />

(Alternaria alternata) mit bekämpft. Es<br />

empf­iehlt sich VALBON als 2- bis 3-malige Blockspritzung<br />

alternierend mit anderen Fungiziden oder in<br />

Tankmischungen als Stoppspritzung einzusetzen. Die<br />

Abschlussspritzungen sollten mit protektiv wirkenden<br />

Fungiziden fortgesetzt werden.<br />

In vielen Versuchen hat sich herausgestellt, dass der<br />

Einsatz von VALBON zu deutlichen Mehrerträgen<br />

führt, was sich auch in höheren Stärkegehalten messen<br />

läßt (d Grafik 15, 17 -21).


Grafik 15<br />

Krautfäulebekämpfung in Kartoffeln – Immensen 2004<br />

8 Behandlungen vom 22.6.-11.8.04 mit jeweils zugelassenen Aufwandmengen, Befallsbeginn: 22.6.04<br />

Blatt- und Stängelbefall (%) Ertrag dt/ha<br />

(Quelle: LWK Hannover 2004)<br />

Bild 4<br />

Grafik 17<br />

(Quelle: LWK NRW)<br />

Bestand bricht zusammen<br />

Phytophthorabekämpfung mit VALBON 2005<br />

Sorte Bintje, 9 Behandlungen<br />

dt/ha<br />

5.2 Weitere Einsatzmöglichkeiten<br />

Versuche zur Genehmigung nach § 18 werden z. Z.<br />

mit VALBON gegen Phythophthora infestans und<br />

andere Falsche Mehltaupilze in Gemüsekulturen<br />

durchgeführt. Die vorgesehene Aufwandmenge<br />

beträgt 1,6 kg/ha. Für folgende Kulturen liegen be-<br />

Grafik 16<br />

(Quelle: LWK NRW)<br />

Phytophthorabekämpfung mit VALBON 2005<br />

Sorte Bintje, 9 Behandlungen<br />

Befallsverlauf (%)<br />

reits Erfahrungen vor: Kopf- und Eissalat – Bremia<br />

lactucae, Gurken – Pseudoperonospora cubensis und<br />

Zwiebeln – Peronospora destructor. Im Zierpflanzenbau<br />

wird VALBON gegen diverse Falsche Mehltaupilze<br />

geprüft. Insbesondere Schnittblumen <strong>im</strong><br />

Freiland, Stauden sowie Pr<strong>im</strong>eln und Violen kommen<br />

hierfür in Frage (d Grafik 22, 23).<br />

11


12<br />

Grafik 18 Wirkung gegen Krautfäule an Kartoffeln 2005<br />

8 x, alle 7 Tage, letzte Behandlung: 15.08. Spritzbrühe: 500 L/ha<br />

Befall (%)<br />

(Quelle: <strong>Spiess</strong>-<strong>Urania</strong> Chemicals GmbH)<br />

Grafik 19 Wirkung gegen Kraut- und Knollenfäule an Kartoffeln 2005<br />

8 x, alle 7 Tage, letzte Behandlung: 26.08.<br />

Befall (%)<br />

dt/ha<br />

Befall in der Kontrolle 98,8 %<br />

(Quelle: Agro Nord)<br />

6. Kulturverträglichkeit<br />

VALBON kann in Pflanz-, Konsum- und Industriekartoffeln<br />

eingesetzt werden. VALBON hat sich bisher<br />

sowohl als Einzelprodukt als auch in Mischungen<br />

als ein sehr gut verträgliches Produkt erwiesen.<br />

Es wurden keine Unverträglichkeiten an den gängigen<br />

Kartoffelsorten beobachtet. Die Behandlungen<br />

mit VALBON haben grundsätzlich zu einer<br />

Ertragssteigerung geführt. In keinem Versuch und<br />

auch nicht <strong>im</strong> praktischen Einsatz in anderen Ländern<br />

wurden bisher Symptome von Pflanzenunverträglichkeit<br />

beobachtet.<br />

Bei anderen Kulturen (Gemüse) gibt es bisher ebenfalls<br />

keine Hinweise auf Verträglichkeitsprobleme.<br />

Aufgrund der Vielzahl der Kulturen und Sorten<br />

müssen jedoch noch weitere Erfahrungen gesammelt<br />

werden.<br />

dt/ha<br />

Grafik 20<br />

(Quelle: LWK Weser-Ems)<br />

Phytophthorabekämpfung mit VALBON<br />

2003 und 2005<br />

Sorte Florijn, 9 Behandlungen<br />

03.06.03 bis 18.08.03<br />

Ertrag (dt/ha) Stärkegehalt (%)<br />

Sorte Linda, 8 Behandlungen<br />

09.06.05-11.08.05


Grafik 21<br />

Wirkung von VALBON auf Kraut- und<br />

Knollenfäule der Kartoffel<br />

Mittelwerte aus 4 Versuchen, 8-11 Applikationen,<br />

Spritzintervall 7 Tage<br />

Befall (%) bzw. t/ha<br />

(Quelle: <strong>Spiess</strong>-<strong>Urania</strong> Chemicals GmbH)<br />

Grafik 22<br />

Wirkung von VALBON gegen Pseudoperonospora<br />

cubensis an Gurke 2004<br />

Behandlungen am:<br />

21.06. / 28.06. / 05.07. / 12.07. / 19.07. / 26.07.2004<br />

Infizierte Blattbereiche (%)<br />

(Quelle: LWA Deggendorf, Auszug)<br />

7. Resistenz-Management<br />

Nach bisher vorliegenden Forschungsergebnissen<br />

wirkt Benthiavalicarb auf die Zellwandsynthese, indem<br />

es die Phospholipidsynthese hemmt. Damit unterscheidet<br />

sich der Wirkungsort von Benthiavalicarb<br />

nach heutigem Kenntnisstand von allen anderen<br />

Phytophthora infestans Fungiziden (d Grafik 24).<br />

In den Jahren 1999 und 2000 sind 82 Isolate von<br />

Phytophthora infestans aus verschiedenen europäischen<br />

Ländern <strong>im</strong> Labor in Bezug auf ihre Sensitivität<br />

gegenüber Benthiavalicarb in verschiedenen<br />

Konzentrationen getestet worden. Keines dieser 82<br />

Isolate zeigte eine Veränderung in der Sensitivität<br />

gegenüber Benthiavalicarb (0,3 ppm). Daraus kann<br />

Grafik 23<br />

Bild 5<br />

Wirkung von VALBON gegen Bremia lactucae<br />

an Kopfsalat 2004<br />

Behandlungen am:<br />

07.09. / 16.09. / 27.09.2004<br />

Infizierte Blattfläche (%)<br />

(Quelle: LWA Deggendorf)<br />

VM 5<br />

Nährstoffeffekte von Mancozeb aus VALBON<br />

VALBON<br />

abgeleitet werden, dass die Wahrscheinlichkeit einer<br />

Selektierung resistenter Stämme von Phytophthora<br />

infestans durch Benthiavalicarb Anwendung an Kartoffeln<br />

oder Tomaten innerhalb Europas sehr gering<br />

ist. Das Risiko eines Aufbaues von Resistenz wird<br />

weiterhin dadurch vermindert, dass Benthiavalicarb<br />

<strong>im</strong> VALBON nur in Kombination mit dem protektiv<br />

wirkenden Wirkstoff Mancozeb angeboten wird.<br />

Um jedoch einer Resistenzbildung auf jeden Fall vorzubeugen<br />

wird empfohlen, bei der Behandlung der<br />

Kraut- und Knollenfäule VALBON nicht öfter als in<br />

50 % der insgesamt durchgeführten Spritzungen<br />

anzuwenden. Es empf­iehlt sich, zum Abschluß der<br />

Wachstumsphase der Kartoffel protektiv wirksame<br />

Produkte einzusetzen.<br />

13


14<br />

Grafik 24<br />

Wirkorte von Phytophthora Fungiziden<br />

(Quelle: div. Literatur) * ) der Wirkungsmechanismus ist noch nicht vollständig bekannt. Es<br />

8. Hinweise zur<br />

praktischen Anwendung<br />

8.1 Herstellung der Spritzbrühe<br />

Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als unbedingt erforderlich<br />

ist. Zuerst den Spritztank zur Hälfte mit Wasser<br />

füllen. Dann das Rührwerk laufen lassen, das Sieb<br />

herausnehmen und VALBON in der erforderlichen<br />

Menge einrieseln lassen. Danach den Tank bei laufendem<br />

Rührwerk vollständig mit Wasser auffüllen.<br />

wird auch von einem Einfluss auf die Zellwandsynthese ausgegangen.<br />

8.2 Mischbarkeit mit anderen Produkten<br />

Allgemein ist VALBON sehr gut mit anderen Produkten<br />

kombinierbar. Labortests und Feldversuche<br />

haben gezeigt, dass VALBON mit den folgenden<br />

Produkten gemischt werden kann (d Tabelle 9).<br />

Für negative Auswirkungen von Tankmischungen,<br />

die von uns nicht empfohlen werden, wird keine Haftung<br />

übernommen!<br />

8.3 Spritzenreinigung<br />

Für die Reinigung der Spritze wird der Einsatz eines<br />

praxisbewährten Reinigungsmittels wie Agroclean<br />

empfohlen. Die Reinigung sollte sofort nach Gebrauch<br />

der Geräte erfolgen, anfallendes Spülwasser<br />

nach der Reinigung auf der vorher behandelten Fläche<br />

ausbringen.


Tab. 9<br />

Mischbarkeit von Valbon<br />

Bei einer Aufwandmenge von 200 l Wasser ist VALBON<br />

bei 1,6 kg/ha mischbar mit:<br />

Mischpartner Aufwandmenge / ha Zusatz<br />

Amistar 1,0 l<br />

Cato 0,05 kg + FHS 0,3 l<br />

Cuprozin flüssig 2,5 l<br />

Dantop 0,15 kg<br />

Decis flüssig 0,3 l<br />

Dithane NeoTec 1,8 kg<br />

Dithane Ultra 1,8 kg<br />

Electis 1,8 kg<br />

Fury 0,15 l<br />

Gemini 1,5 kg<br />

Karate Zeon 0,075 l<br />

Kupfer Questuran 1,6 kg<br />

Plenum 0,8 kg<br />

Ranman 0,2 l + FHS 0,15 l<br />

Sencor 1,0 kg<br />

Shirlan 0,4 l<br />

Solubor 5,0 kg<br />

Tacco 0,3 l<br />

Tamaron 1,2 l<br />

Trafo 0,15 kg<br />

Zinkuran WP 3,0 kg<br />

Zinkuran SC 3,0 l<br />

(Quelle: <strong>Spiess</strong>-<strong>Urania</strong> Chemicals GmbH)<br />

9. Anwendung, Lagerung<br />

und Transport<br />

Bei der Anwendung, der Lagerung und dem Transport<br />

von VALBON sind die allgemeinen Vorschriften<br />

zum Umgang mit Pflanzenschutzmitteln <strong>im</strong> Rahmen<br />

der guten fachlichen Praxis sowie der Sachkunde<br />

unbedingt einzuhalten. Insbesondere sind die „Hinweise<br />

für den sicheren Umgang“ auf dem Etikett zu<br />

beachten.<br />

10. Haftung<br />

Die Angaben in der vorliegenden Technischen Information<br />

entsprechen dem heutigen Stand unserer<br />

Kenntnisse und sollen über den Wirkstoff Benthiavalicarb,<br />

das Produkt VALBON und seine Anwendungsmöglichkeiten<br />

informieren. Die enthaltenen<br />

Angaben beziehen sich auf die Indikation, für die<br />

eine Zulassung beantragt wurde, sowie auf weitere<br />

Einsatzgebiete, für die VALBON nach eigenen<br />

Erfahrungen geeignet ist. Alle Angaben in dieser<br />

Technischen Information dienen der wissenschaftlich-technischen<br />

Bewertung von VALBON. Für die<br />

praktische Anwendung sind ausschließlich die auf<br />

dem Etikett und in der Gebrauchsanweisung gemachten<br />

Angaben zu den zugelassenen Anwendungsgebieten<br />

und die durch die Zulassung festgesetzten<br />

Auflagen maßgebend!<br />

15


VALBON auf einen Blick<br />

Neues lokalsystemisches Fungizid ab Spritzstart ….<br />

• gegen Kraut- und Knollenfäule und<br />

Alternaria 1)<br />

• neuartiger Wirkstoff mit neuem<br />

Wirkungsmechanismus<br />

• hoch wirksam auch bei starkem Befallsdruck<br />

• exzellente protektive Wirkung<br />

• kurative Wirksamkeit mit Stoppwirkung<br />

• regenfest nach einer Stunde<br />

• flexibler Einsatz <strong>im</strong> Spritzprogramm<br />

<strong>Spiess</strong>-<strong>Urania</strong> Chemicals GmbH<br />

Heidenkampsweg 77 · D-20097 Hamburg<br />

Postfach 10 62 20 · D-20042 Hamburg<br />

Tel.: (040) 23652-0 · Fax: (040) 23652-255<br />

E-Mail: mail@spiess-urania.com<br />

Internet: www.spiess-urania.com<br />

® = VALBON ist ein eingetragenes Warenzeichen der<br />

Kumiai Chemical Industry Co., Ltd., Japan<br />

© Copyright <strong>Spiess</strong>-<strong>Urania</strong> Chemicals GmbH, Hamburg<br />

• geeignet für moderne Resistenz-<br />

Managementsysteme<br />

• passend für Integrierten Pflanzenschutz<br />

• anwenderfreundliches wasserdispergierbares<br />

Granulat<br />

• ausbringbar mit Zusatzstoffen<br />

• Zufuhr von Mangan und Zink<br />

(über Mancozeb)<br />

1) nach eigener Erfahrung<br />

Stand 12/05

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