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Abschlussbericht - Spiekermann & Wegener Stadt- und ...

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Auswirkungen der Verteilungsschlüssel im östlichen Ruhrgebiet<br />

von Lage (Erreichbarkeit), Qualität <strong>und</strong> Preis. Die großen Pfeile in der Abbildung bezeichnen exogene<br />

Vorgaben: entweder Prognosen der Wirtschafts- <strong>und</strong> Bevölkerungsentwicklung der Gesamtregion<br />

auf der Gr<strong>und</strong>lage langfristiger ökonomischer <strong>und</strong> demographischer Trends oder Politikmaßnahmen<br />

in den Bereichen Wirtschaftsförderung, Wohnungsbau, öffentliche Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> Verkehr. Im Teilmodell Verkehr werden Berufs-, Einkaufs-, Dienstleistungs- <strong>und</strong> Ausbildungswege<br />

für vier sozioökonomische Gruppen <strong>und</strong> drei Verkehrsarten (Fahrrad/Fuß, ÖV, Pkw)<br />

berechnet. Das Modell ermittelt eine Lösung, bei der Pkw-Besitz, Wegezahl, Ziel-, Verkehrsmittel-<br />

<strong>und</strong> Routenwahl sowie Stauzeiten im Verkehrsnetz im Gleichgewicht sind.<br />

8.2 Verteilungsschlüssel<br />

Tabelle 8-1 zeigt die gegenwärtige Verteilung der Landesmittel für den öffentlichen Personennahverkehr<br />

auf die Aufgabenträger, d.h. die 54 Kreise in Nordrhein-Westfalen sowie die drei untersuchten<br />

alternativen Verteilungsschlüssel (siehe Kapitel 7):<br />

− Einwohner <strong>und</strong> Fläche: Gr<strong>und</strong>förderung proportional zur Kreisfläche. Zusatzförderung für städtisch-geprägte<br />

Gebietsteile mit höherer Siedlungsdichte sowie für die größeren kreisfreien Städte<br />

<strong>und</strong> Ballungskerne mit mehr als 200.000 EW, die besondere Anforderungen aus oberzentralen,<br />

regional „ausstrahlenden“ Funktionen zu erfüllen haben sowie für Kreise besonders geringer Besiedelungsdichte.<br />

− Ausgleich <strong>und</strong> Leistung: Ableitung des Schlüssels für die Verteilung der Fördermittel aus der<br />

tatsächlich erzielten Bedienungsqualität: Kreise mit überdurchschnittlicher Bedienungsqualität erhalten<br />

eine Förderung für weitere Verbesserungen (Leistungsprinzip). Kreise mit unterdurchschnittlicher<br />

Bedienungsqualität erhalten eine Mindestförderung (Ausgleichsprinzip).<br />

− Angemessene Bedienung: Definition einer angemessenen Bedienung (definiert als Betriebsdauer<br />

<strong>und</strong> Taktdichte) für Einwohnerdichteklassen. Ermittlung des potentiellen aufgabenträgerspezifischen<br />

Bedienungsaufwandes in virtuellen Nutzwagenkilometern. Förderung einwohnerschwacher<br />

Bereiche über flexible Bedienformen. Ableitung der interurbanen Bedienungsqualität<br />

aus tatsächlichen Pendlerströmen auf Linienbändern.<br />

Die Werte in der Tabelle sind Förderbeträge je Einwohner relativ zu einem landesweiten mittleren<br />

Förderbetrag je Einwohner von 1,0. Werte über 1,0 bedeuten demnach eine überdurchschnittliche,<br />

Werte unter 1,0 eine unterdurchschnittliche Förderung je Einwohner.<br />

Im folgenden werden vier mögliche Szenarien untersucht, in denen unterstellt wird dass die Gesamtfördersumme<br />

gleich bleibt:<br />

− Referenzszenario (Szenario 00): Beibehaltung des gegenwärtigen Verteilungsschlüssels<br />

− Szenario A1: Verwendung des Verteilungsschlüssels "Einwohner <strong>und</strong> Fläche"<br />

− Szenario B1: Verwendung des Verteilungsschlüssels "Ausgleich <strong>und</strong> Leistung"<br />

− Szenario C1: Verwendung des Verteilungsschlüssels "Angemessene Bedienung"<br />

Außerdem werden drei zusätzliche Szenarien A2, B2 <strong>und</strong> C2 untersucht, in denen angenommen<br />

wird, dass die Fördersumme insgesamt um 20 Prozent erhöht wird.<br />

In allen sechs Szenarien wird angenommen, dass die Aufgabenträger zusätzliche Mittel dazu<br />

verwenden, mehr <strong>Stadt</strong>bahnen, Straßenbahnen oder Busse fahren zu lassen, während Mittelkürzungen<br />

zur Ausdünnung der Taktfolgen führen. Diese Veränderungen der Taktfolgen wurden<br />

pauschal auf alle Linien eines Kreises angewendet – eine Vereinfachung, da in der Praxis wohl<br />

eher einzelne Linien ausgewählt würden. Die Taktdichte des Schienenverkehrs (Regionalexpress,<br />

Regionalbahn <strong>und</strong> S-Bahn) bleibt in allen Szenarien unverändert.<br />

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