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Abschlussbericht - Spiekermann & Wegener Stadt- und ...

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Strukturanalyse <strong>und</strong> Kenngrößen: Nachfrage <strong>und</strong> Raum<br />

2 Strukturanalyse <strong>und</strong> Kenngrößen: Nachfrage <strong>und</strong> Raum<br />

Im urbanen Verkehr bildet die Siedlungsstruktur die Gr<strong>und</strong>lage für die Nachfrage nach ÖV, die<br />

sich zum einen aus der Verteilung der Wohnstandorte, zum anderen aus der Lage der Ziele, also<br />

Arbeitsplätzen, Schulen, Einkaufsgelegenheiten, sowie soziale <strong>und</strong> kulturelle Einrichtungen in<br />

den Gemeinden zusammensetzt. Im interurbanen Verkehr, dem Regionalverkehr zwischen den<br />

Gemeinden, ist auch die zentralörtliche Funktion von Bedeutung: je größer die <strong>Stadt</strong>, desto mehr<br />

übergeordnete Versorgungsfunktionen (Kultur, Bildung, usw.) werden für die Umlandgemeinden<br />

angeboten. In engem Zusammenhang mit den Siedlungsstrukturen stehen auch der Modal Split<br />

<strong>und</strong> die Personenkilometer je Einwohner. Das Maß für die Zuordnung von Kostensätzen sind die<br />

zu fahrenden Nutzwagenkilometer, wobei zwischen straßen- <strong>und</strong> schienengeb<strong>und</strong>enen Verkehren<br />

zu differenzieren ist. Außerdem kann nach Wagengröße bzw. Sitzplatzanzahl (Platzkilometer)<br />

unterschieden werden. Direkten Einfluss auf die Kostensätze je km haben darüber hinaus auch<br />

Topografie <strong>und</strong> Siedlungsdichte - so wirken sich Steigungen, Witterungseinflüsse <strong>und</strong> die Zahl<br />

der „Stop and Go“-Vorgänge in Folge von Haltestellenabständen <strong>und</strong> Verkehrsdichte auf den<br />

Treibstoffverbrauch aus. Ziel ist es, diese Komponenten für jede Gemeinde in Kennzahlen auszudrücken<br />

<strong>und</strong> ihre Eignung als Indikatoren für die Kosten, Angebot <strong>und</strong> Nachfrage der ÖV-<br />

Versorgung zu überprüfen.<br />

2.1 Indikatoren<br />

Für die Bewertung der Kosten <strong>und</strong> die Definition einer angemessenen Bedienung im ÖV wurden<br />

für die Fläche von NRW möglichst flächendeckende, kontinuierlich-gepflegte <strong>und</strong> unabhängig erhobene<br />

Daten gesucht, die in einem digitalen Geoinformationssystem bearbeitet werden können.<br />

Daten über die Lage der Wohnstandorte <strong>und</strong> die Topografie konnten aus dem ATKIS-Modell<br />

(Amtlich Topographisch-Kartographisches Informationssystem) des B<strong>und</strong>esamtes für Kartographie<br />

<strong>und</strong> Geodäsie (BKG) übernommen werden. Bezahlbare, verfügbare digitale Daten über die<br />

Ziele im ÖV auf urbaner Ebene, z.B. Einkaufsgelegenheiten, Arbeitsplätze <strong>und</strong> Schulen existieren<br />

lediglich für Teilbereiche von NRW, so dass im ersten Schritt vereinfachend nur die Lage der<br />

Wohnstandorte analysiert wurde. Die Kennzahl für die Topografie (Abbildung 2-1) lässt sich über<br />

die Standardabweichung der Höhenlinien der jeweiligen Gemeinde errechnen.<br />

Topografie<br />

Eine gebirgige Landschaft zeichnet sich durch steile enge Straßen, kurvige Linienführung <strong>und</strong><br />

Teilorte, die an Stichstraßen liegen, gegenüber dem Flachland mit seinen direkteren Straßenführungen<br />

<strong>und</strong> großzügigen Straßenräumen aus. Dieser Umstand erschwert auch den Betrieb des<br />

ÖV im topografisch bewegten Land: Es müssen Fahrzeuge mit stärkeren Motoren angeschafft<br />

werden <strong>und</strong> Fahrzeiten verlängern sich. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist die Topografie eine raumstrukturelle<br />

Eigenschaft, die als Indikator berücksichtigt werden sollte.<br />

Dabei spielt weniger die absolute Höhe über NN eine Rolle, in der die Gemeinde liegt, sondern<br />

die Höhendifferenzen, die auf dem Gemeindegebiet zu überwinden sind. Diese können über die<br />

Standardabweichung der Höhenlinien berechnen werden.<br />

Übertragen auf die Quantifizierung der topografischen Bewegtheit ergibt die Standardabweichung<br />

der Höhenlinien ein Maß, wie weit die Höhenwerte voneinander abweichen – je größer die Standardabweichung,<br />

desto mehr unterscheiden sich die Höhenwerte voneinander, sprich desto bewegter<br />

ist die Gemeindefläche. Ferner dämpft die Standardabweichung extrem vom Mittelwert<br />

abweichende Werte, so dass Ausreißer, also schroffe Erhebungen, die von keiner Relevanz für<br />

den Verkehr sind, nicht ins Gewicht fallen.<br />

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