Abschlussbericht - Spiekermann & Wegener Stadt- und ...

6.2 Zusammenhänge im östlichen Ruhrgebiet
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Zusammenhänge
In diesem Abschnitt werden die Ergebnisse von Korrelationsanalysen ausgewählter Indikatoren
für die 246 Zonen des Modells des östlichen Ruhrgebiets sowie für 36 Gemeinden/Dortmunder
Stadtbezirke dargestellt. Zwei Gruppen von Indikatoren wurden untersucht: Indikatoren der Daseinsvorsorge
und Indikatoren der ökologischen Nachhaltigkeit.
Indikatoren der Daseinsvorsorge
Daseinsvorsorge im öffentlichen Personennahverkehr bedeutet, sicherzustellen, dass auch Personen
ohne Autozugang die zum Führen eines "durchschnittlichen" Lebens gehörenden Aktivitäten
ausüben können, das heißt, dass sie die Orte, an denen diese Aktivitäten ausgeübt werden,
in angemessener Zeit mit dem ÖV erreichen können:
− Ausbildung (Kindergarten, Schule, Volkshochschule, ...)
− Arbeit (niedrig entlohnte Tätigkeiten, ...)
− Einkaufen, Dienstleistungen (Lebensmittelladen, Friseur, Arzt, Bank, ...)
− Kultur, Sport, Freizeit (Theater, Sportplatz, Disco, ...)
Hierzu werden die Indikatoren (Input-Indikatoren):
− Anzahl Abfahrten je Haltestelle je Tag
− Nutzwagenkilometer je Einwohner je Jahr
auf ihren statistischen Zusammenhang mit im Modell des östlichen Ruhrgebiets berechneten Indikatoren
der Daseinsvorsorge überprüft (Output-Indikatoren):
− ÖV-Erreichbarkeit
− ÖV-Reisezeit zu Zielen im Nahbereich
Als Erreichbarkeitsindikator wurde ein Mittelwert aus Potentialerreichbarkeiten des Modells der
Stadtregion Dortmund (siehe Abbildungen 5-7 und 5-8) in Bezug auf die Ziele Arbeitsplätze, Einzelhandelseinrichtungen,
Dienstleistungen, Sekundarschulen und Innenstadt unter Berücksichtigung
der Verkehrsmittelwahl verwendet. Als Nahbereich wurden die nächsten erreichbaren
250.000 Einwohner und Arbeitsplätze definiert.
Zusätzlich wurde geprüft, inwieweit die beiden Input-Indikatoren Abfahrten je Haltestelle und
Nutzwagenkilometer mit einem Raumstrukturindikator wie Einwohnerdichte korreliert sind, das
heißt, inwieweit sie lediglich den trivialen Zusammenhang zum Ausdruck bringen, dass wo viele
Menschen wohnen, auch viele Busse und Bahnen fahren. Wie bereits erwähnt, kann eine hohe
Korrelation auf einen kausalen Zusammenhang zwischen Input- und Output-Indikatoren hinweisen.
Eine hohe Korrelation kann aber auch bedeuten, dass beide Indikatoren durch eine gemeinsame
Ursache bestimmt werden.
Die Abbildungen 6-5 bis 6-7 zeigen die Ergebnisse der Korrelationsanalysen für den Indikator Abfahrten
je Haltestelle je Tag, die Abbildungen 6-8 bis 6-10 die Ergebnisse für den Indikator Nutzwagenkilometer.
Alle verwendeten Indikatoren wurden aus der räumlichen Datenbasis des Modells
des östlichen Ruhrgebiets ermittelt, mit Ausnahme des Indikators Abfahrten je Haltestele je
Tag, der gesondert empirisch ermittelt wurde (siehe Abschnitt 3.1) und für die 246 Zonen des
Modells aufbereitet wurde.
Beim Indikator Nutzwagenkilometer wurden auch Fahrten von Regionalexpress und Regionalbahn
einbezogen, da die Korrelationen so höher waren, als wenn nur Stadtbahn-, Straßenbahn-
und Busfahrten berücksichtigt wurden. In den Streudiagrammen für 246 Zonen der Abbildungen
6-8 bis 6-10 liegen deshalb die Zonen der Hauptbahnhöfe Dortmund und Bochum außerhalb des
sichtbaren Bereichs der Diagramme.