Abschlussbericht - Spiekermann & Wegener Stadt- und ...

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spiekermannwegener
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22.03.2013 Aufrufe

4.2 Indikatoren - 23 - Strukturanalyse und Kenngrößen: Finanzierung Neben räumlichen und verkehrlichen Indikatoren sind auch ökonomische Kennzahlen wichtig für die Beurteilung und Bestimmung eines angemessenen ÖV. Von Bedeutung sind hierbei zum einen die Produktionskosten je Outputeinheit, die als Gesamtaufwand je Nutzwagenkilometer gemessen werden können. Diese Kennzahl gibt einen Hinweis auf die Kostenstrukturen bei den einzelnen Verkehrsunternehmen und auf mögliche Effizienzunterschiede. Zum anderen ist zu untersuchen, welche Summe öffentlicher Mittel für die Gewährleistung des vorhandenen ÖV- Angebots in Anspruch genommen wird. Um eine Vergleichbarkeit herzustellen, sind die öffentlichen Mittel je Einwohner berechnet worden. Um die ökonomischen Strukturen zu erkennen, die den Ergebnissen zugrunde liegen, wurden die Kreise und kreisfreien Städte in vier Gruppen eingeteilt. In der ersten Gruppe befinden sich alle kreisfreien Städte, die über ein Stadtbahnsystem verfügen, die zweite Gruppe setzt sich aus den restlichen Städten zusammen, die ihren ÖV allein mit Bussen betreiben. In der dritten Gruppe befinden sich die verdichteten Kreise, die sich am Rande von Ballungsgebieten befinden, und die sich in der Regel durch ein recht hohes ÖV-Verkehrsaufkommen auszeichnen. Die vierte Gruppe wird durch die eher ländlich geprägten Kreise gebildet. Aufwand je Nutzwagenkilometer Bei der Untersuchung des Aufwands pro Nutzwagenkilometer fallen mehrere Zusammenhänge ins Auge. Die Produktion eines Nutzwagenkilometers in Städten mit Stadtbahnverkehr ist mit durchschnittlich 6,80 EUR teurer als in Städten, die nur über ein Bussystem verfügen, was im Mittel Kosten von 5,20 EUR verursacht. Diese Differenz ist wenig verwunderlich und lässt sich unter anderem mit höheren Infrastrukturkosten begründen. Die Produktion eines Busnutzwagenkilometers ist zudem in Städten teurer als in den Kreisen, von denen wiederum die ländlichen Kreise mit 3,10 EUR die geringsten Kosten aufweisen, gegenüber 4,50 EUR in den verdichteten Kreisen. Die Gründe dafür sind vielfältig: − Die komplexen städtischen Verkehrssysteme verursachen höhere Koordinationskosten als die Linienbandbedienungen im ländlichen Raum. − Die Leistung eines Wagenkilometers erfordert in Städten deutlich mehr Zeit, da hier mehr Haltestellen zu bedienen sind und die Busse wegen der Verkehrssituation im Stadtverkehr im Durchschnitt nur geringere Geschwindigkeiten realisieren können als z.B. auf Landstraßen. Dadurch steigen die Betriebskosten des Busses und die Personalkosten pro Nutzwagenkilometer. − Ein größerer Anteil der arbeitenden Bevölkerung in Städten ist nach öffentlichem Dienstrecht beschäftigt, wodurch die Tariflöhne ca. 30% über denen in der Privatwirtschaft liegen. − In vielen Städten gibt es noch die Möglichkeit, Verluste des ÖV im kommunalen Querverbund durch Gewinne aus anderen Versorgungsbereichen querzufinanzieren. Eine gesicherte Defizitabdeckung führt tendenziell dazu, teurer zu produzieren, als unter rein betriebswirtschaftlichen Aspekten sinnvoll erscheint. Noch bemerkenswerter als diese strukturellen Unterschiede zwischen den Gruppen sind die hohen Differenzen bei den Produktionskosten innerhalb der einzelnen Gruppen. Als Gründe sind hier ebenso anzuführen: unterschiedliche verkehrliche Strukturen, die Unterschiede bei den Personalkosten, aber auch Effizienzunterschiede.

kreisfreie Städte mit Stadtbahn kreisfreie Städte ohne Stadtbahn Kreise Mülheim an der Ruhr Essen Dortmund Duisburg Krefeld Oberhausen Wuppertal Bochum Gelsenkirchen Köln Bielefeld Düsseldorf Bonn Erftkreis Solingen Mönchengladbach Herne Hamm Hagen Münster Leverkusen Aachen Bottrop Gütersloh Heinsberg Remscheid Euskirchen Aachen Paderborn Rheinisch-Bergischer Recklinghausen Neuss Minden-Lübbecke Mettmann Herford Wesel Rhein-Sieg-Kreis Märkischer Kreis Lippe Kleve Höxter Düren Viersen Oberbergischer Kreis Siegen-Wittgenstein Olpe Soest Hochsauerlandkreis Ennepe-Ruhr-Kreis Unna Warendorf Steinfurt Borken Coesfeld Abbildung 4-2 Aufwand je Nutzwagenkilometer Strukturanalyse und Kenngrößen: Finanzierung Gesamtaufwand je Nutzwagenkm in € - € 2 € 4 € 6 € 8 € 10 € 12 € 14 € 16 € - 24 -

kreisfreie Städte mit<br />

<strong>Stadt</strong>bahn<br />

kreisfreie Städte<br />

ohne <strong>Stadt</strong>bahn<br />

Kreise<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

Essen<br />

Dortm<strong>und</strong><br />

Duisburg<br />

Krefeld<br />

Oberhausen<br />

Wuppertal<br />

Bochum<br />

Gelsenkirchen<br />

Köln<br />

Bielefeld<br />

Düsseldorf<br />

Bonn<br />

Erftkreis<br />

Solingen<br />

Mönchengladbach<br />

Herne<br />

Hamm<br />

Hagen<br />

Münster<br />

Leverkusen<br />

Aachen<br />

Bottrop<br />

Gütersloh<br />

Heinsberg<br />

Remscheid<br />

Euskirchen<br />

Aachen<br />

Paderborn<br />

Rheinisch-Bergischer<br />

Recklinghausen<br />

Neuss<br />

Minden-Lübbecke<br />

Mettmann<br />

Herford<br />

Wesel<br />

Rhein-Sieg-Kreis<br />

Märkischer Kreis<br />

Lippe<br />

Kleve<br />

Höxter<br />

Düren<br />

Viersen<br />

Oberbergischer Kreis<br />

Siegen-Wittgenstein<br />

Olpe<br />

Soest<br />

Hochsauerlandkreis<br />

Ennepe-Ruhr-Kreis<br />

Unna<br />

Warendorf<br />

Steinfurt<br />

Borken<br />

Coesfeld<br />

Abbildung 4-2 Aufwand je Nutzwagenkilometer<br />

Strukturanalyse <strong>und</strong> Kenngrößen: Finanzierung<br />

Gesamtaufwand je Nutzwagenkm in €<br />

- € 2 € 4 € 6 € 8 € 10 € 12 € 14 € 16 €<br />

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