Abschlussbericht - Spiekermann & Wegener Stadt- und ...

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spiekermannwegener
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22.03.2013 Aufrufe

Regionaler Verkehr Strukturanalyse und Kenngrößen: Angebot Ein Routing der Pendlerströme über die Fahrplanauskunft ergibt die Reisezeiten und die Zahl der Umsteigevorgänge, aus denen auf die Qualität der Verbindungen zwischen den Gemeinden geschlossen werden kann. Für dieses Routing ist es wichtig, eine zentrale Haltestelle für jede Gemeinde festzulegen, die dem Hauptumsteigeknoten entsprechen sollte. Neben dem Hauptbahnhof ist dies oftmals der Marktplatz oder das Rathaus. Im Datensatz für die Haltestellenbedienung ist dies die Haltestelle mit den meisten Abfahrten. Die Feinverteilung der Pendler innerhalb der Gemeinde ist dann von der urbanen Bedienqualität und nicht vom regionalen Netz abhängig. Die digitale Fahrplanauskunft der Bahn ermöglicht neben der Standardreiseauskunft auch einen modalen Reisezeitvergleich. Dieser gibt Auskunft über die Reisezeit im motorisierten Individualverkehr (IV). Für große Pendlerströme können so, zum einen Relationen identifiziert werden, auf denen der ÖV Nachholbedarf hat, weil die Reisezeiten dort ein Vielfaches der Reisezeiten im IV betragen. Andererseits gibt es sicher auch Relationen, mit geringeren Pendlerzahlen und hervorragender IV-Verbindung, auf denen mit vertretbarem Aufwand keine vergleichbare Bedienqualität im ÖV erreicht werden kann. Die Abbildungen zeigen Relationen mit mehr als 300 Direktpendlern, bei denen die Reisezeiten im ÖV kürzer bzw. nicht länger als doppelt so lang wie im IV sind, sowie Relationen auf denen die Pendler mehr als 2 bzw. 3-mal so lang unterwegs sind als im IV (Abbildung 3-3+4). ── IV mind. 2x schneller als ÖV ── IV mind. 3x schneller als ÖV Abbildung 3-6 Routen mit ungünstigem Reisezeitverhältnis zwischen IV und ÖV - 17 -

── IV max. 2x schneller als ÖV ── IV langsamer als ÖV Abbildung 3-7 Routen mit günstigem Reisezeitverhältnis zwischen IV und ÖV 3.2 Fazit Strukturanalyse und Kenngrößen: Angebot Die Datenanalyse zeigt, dass eine Vielfalt von Daten zur Abbildung von Angebots- und Nachfragestrukturen im ÖV flächendeckend und digital vorliegt. Allerdings ist die nötige Kleinteiligkeit nicht immer gegeben und auch die Datenqualität der Datensätze ist über die Fläche nicht immer einheitlich. Hier sind vorliegende Ungenauigkeiten entsprechend abzuschätzen und zu berücksichtigen. Für die Abschätzung des Nachfragepotentials im städteübergreifenden Verkehr eignen sich die Berufspendlerzahlen. Ergänzend wären Daten, die Aussagen zum Einkaufs- und Freizeitverkehr ermöglichen, wünschenswert. Im innerstädtischen Verkehr lässt sich die Nachfrage beispielsweise aus den Einwohnerdichtewerten ableiten. Die vorliegenden Daten erlauben hier erste Vergleiche, allerdings würde eine stärkere räumliche Disaggregation bessere Möglichkeiten zur Zuordnung der Nachfragepotentiale erlauben. Bisher wurden hier nur Daten zu Wohnstandorten geprüft, für den innerstädtischen ÖV sind aber ebenfalls Ausbildungsplätze, Arbeitsplätze und weitere Versorgungseinrichtungen von Bedeutung. Die bisher vorliegenden Daten (ATKIS) erlauben derzeit noch keine Zuordnung entsprechend ihrer zu erwartenden ÖV-Nachfrageintensität, sodass sie hier nicht weiter berücksichtigt wurden. Auch wenn nicht alle hier analysierten Daten (zum Beispiel die Topografie) für die Ableitung der Verteilschlüssel zur Anwendung kommen, ermöglichen sie doch ein besseres Verständnis der aktuellen Situation im ÖV. - 18 -

Regionaler Verkehr<br />

Strukturanalyse <strong>und</strong> Kenngrößen: Angebot<br />

Ein Routing der Pendlerströme über die Fahrplanauskunft ergibt die Reisezeiten <strong>und</strong> die Zahl der<br />

Umsteigevorgänge, aus denen auf die Qualität der Verbindungen zwischen den Gemeinden geschlossen<br />

werden kann. Für dieses Routing ist es wichtig, eine zentrale Haltestelle für jede Gemeinde<br />

festzulegen, die dem Hauptumsteigeknoten entsprechen sollte. Neben dem Hauptbahnhof<br />

ist dies oftmals der Marktplatz oder das Rathaus. Im Datensatz für die Haltestellenbedienung<br />

ist dies die Haltestelle mit den meisten Abfahrten. Die Feinverteilung der Pendler innerhalb der<br />

Gemeinde ist dann von der urbanen Bedienqualität <strong>und</strong> nicht vom regionalen Netz abhängig.<br />

Die digitale Fahrplanauskunft der Bahn ermöglicht neben der Standardreiseauskunft auch einen<br />

modalen Reisezeitvergleich. Dieser gibt Auskunft über die Reisezeit im motorisierten Individualverkehr<br />

(IV). Für große Pendlerströme können so, zum einen Relationen identifiziert werden, auf<br />

denen der ÖV Nachholbedarf hat, weil die Reisezeiten dort ein Vielfaches der Reisezeiten im IV<br />

betragen. Andererseits gibt es sicher auch Relationen, mit geringeren Pendlerzahlen <strong>und</strong><br />

hervorragender IV-Verbindung, auf denen mit vertretbarem Aufwand keine vergleichbare<br />

Bedienqualität im ÖV erreicht werden kann. Die Abbildungen zeigen Relationen mit mehr als 300<br />

Direktpendlern, bei denen die Reisezeiten im ÖV kürzer bzw. nicht länger als doppelt so lang wie<br />

im IV sind, sowie Relationen auf denen die Pendler mehr als 2 bzw. 3-mal so lang unterwegs sind<br />

als im IV (Abbildung 3-3+4).<br />

── IV mind. 2x schneller als ÖV<br />

── IV mind. 3x schneller als ÖV<br />

Abbildung 3-6 Routen mit ungünstigem Reisezeitverhältnis zwischen IV <strong>und</strong> ÖV<br />

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