Modelle in der Raumplanung I - Spiekermann & Wegener Stadt- und ...

Modelle in der Raumplanung I - Spiekermann & Wegener Stadt- und ... Modelle in der Raumplanung I - Spiekermann & Wegener Stadt- und ...

spiekermannwegener
von spiekermannwegener Mehr von diesem Publisher
22.03.2013 Aufrufe

Modelle in der Raumplanung I Klaus Spiekermann Michael Wegener 11 Polyzentralität 13. Januar 2009 1 Lehrveranstaltung "Modelle in der Raumplanung" WS 2008/2009 Polyzentralität Das Ziel der ausgewogenen polyzentrischen Entwicklung des europäischen Städtesystems wurde zuerst im Europäischen Raumentwicklungskonzept (EUREK) formuliert. Das Interesse an polyzentrischer Entwicklung beruhte auf der im EUREK geäußerten Hypothese, dass polyzentrische Städtesysteme effizienter, gerechter und nachhaltiger sind als monozentrische Stadtsysteme oder disperse Siedlungen. Das Ziel der polyzentrischen Entwicklung ist auch in der Territorialen Agenda der EU (2007) beibehalten. 3 Polyzentralität Bis heute ist das Prinzip der Polyzentralität jedoch ohne eine präzise operationale Definition geblieben. Insbesondere sind folgende Fragen unbeantwortet: - Was ist polyzentrische Entwicklung? - Gibt es zur Zeit polyzentrische Entwicklung? - Warum gibt es polyzentrische Entwicklung? - Ist polyzentrische Entwicklung gut oder schlecht? - Trägt polyzentrische Entwicklung zu den EU-Zielen Wachstum, Kohäsion und Nachhaltigkeit bei? - Was sollte getan werden? -WelcheMaßnahmen stehen zur Verfügung? - Wie können sie umgesetzt werden? 5 7 Theorie 2 Polyzentralität Europäische Traube (Kunzmann, 1991) 4 6 Fragestellung Polyzentralität Wie viel Polyzentralität ist ... - effizient? Große Zentren bieten economies of scale, aber leiden unter Überagglomeration. Streusiedlungen sind zu klein, Infrastruktur zu unterhalten. - gerecht? Räumliche Polarisierung führt zu sozialer und räumlicher Segregation. Dezentralisierung ist egalitär, aber verhindert soziale Mobilität. - nachhaltig? Große Städte brauchen weniger Energie für Verkehr, aber mehr für Hochhäuser. Streusiedlungen verbrauchen mehr Energie für Mobilität. Zentrale-Orte-Theorie (Christaller, 1933) Fragestellung: Ableitung: (a) Es gibt Güter und Dienstleistungen, die nur zentral erzeugt bzw. erbracht werden können. (b) Zentrale Güter und Dienstleistungen haben eine spezifische Reichweite (die Entfernung, bis zu der sie nachgefragt werden). 8 "Wie finden wir eine allgemeine Erklärung für die Größe, Anzahl und Verteilung der Städte?"

<strong>Modelle</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Raumplanung</strong> I<br />

Klaus <strong>Spiekermann</strong><br />

Michael <strong>Wegener</strong><br />

11<br />

Polyzentralität<br />

13. Januar 2009<br />

1<br />

Lehrveranstaltung "<strong>Modelle</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Raumplanung</strong>" WS 2008/2009<br />

Polyzentralität<br />

Das Ziel <strong>der</strong> ausgewogenen polyzentrischen Entwicklung<br />

des europäischen Städtesystems wurde zuerst im<br />

Europäischen Raumentwicklungskonzept (EUREK)<br />

formuliert.<br />

Das Interesse an polyzentrischer Entwicklung beruhte<br />

auf <strong>der</strong> im EUREK geäußerten Hypothese, dass polyzentrische<br />

Städtesysteme effizienter, gerechter <strong>und</strong><br />

nachhaltiger s<strong>in</strong>d als monozentrische <strong>Stadt</strong>systeme<br />

o<strong>der</strong> disperse Siedlungen.<br />

Das Ziel <strong>der</strong> polyzentrischen Entwicklung ist auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Territorialen Agenda <strong>der</strong> EU (2007) beibehalten.<br />

3<br />

Polyzentralität<br />

Bis heute ist das Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Polyzentralität jedoch ohne<br />

e<strong>in</strong>e präzise operationale Def<strong>in</strong>ition geblieben.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e s<strong>in</strong>d folgende Fragen unbeantwortet:<br />

- Was ist polyzentrische Entwicklung?<br />

- Gibt es zur Zeit polyzentrische Entwicklung?<br />

- Warum gibt es polyzentrische Entwicklung?<br />

- Ist polyzentrische Entwicklung gut o<strong>der</strong> schlecht?<br />

- Trägt polyzentrische Entwicklung zu den EU-Zielen<br />

Wachstum, Kohäsion <strong>und</strong> Nachhaltigkeit bei?<br />

- Was sollte getan werden?<br />

-WelcheMaßnahmen stehen zur Verfügung?<br />

- Wie können sie umgesetzt werden?<br />

5<br />

7<br />

Theorie<br />

2<br />

Polyzentralität<br />

Europäische<br />

Traube<br />

(Kunzmann,<br />

1991)<br />

4<br />

6<br />

Fragestellung<br />

Polyzentralität<br />

Wie viel Polyzentralität ist ...<br />

- effizient? Große Zentren bieten economies of scale,<br />

aber leiden unter Überagglomeration. Streusiedlungen<br />

s<strong>in</strong>d zu kle<strong>in</strong>, Infrastruktur zu unterhalten.<br />

- gerecht? Räumliche Polarisierung führt zu sozialer<br />

<strong>und</strong> räumlicher Segregation. Dezentralisierung ist<br />

egalitär, aber verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t soziale Mobilität.<br />

- nachhaltig? Große Städte brauchen weniger Energie<br />

für Verkehr, aber mehr für Hochhäuser. Streusiedlungen<br />

verbrauchen mehr Energie für Mobilität.<br />

Zentrale-Orte-Theorie (Christaller, 1933)<br />

Fragestellung:<br />

Ableitung:<br />

(a) Es gibt Güter <strong>und</strong> Dienstleistungen, die nur zentral<br />

erzeugt bzw. erbracht werden können.<br />

(b) Zentrale Güter <strong>und</strong> Dienstleistungen haben e<strong>in</strong>e<br />

spezifische Reichweite (die Entfernung, bis zu <strong>der</strong><br />

sie nachgefragt werden).<br />

8<br />

"Wie f<strong>in</strong>den wir e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Erklärung für<br />

die Größe, Anzahl <strong>und</strong> Verteilung <strong>der</strong> Städte?"


Zentrale-Orte-Theorie (Christaller, 1933)<br />

(c) Aus (a) <strong>und</strong> (b) ergibt sich e<strong>in</strong> hierarchisches System<br />

von zentralen Orten (Orten, <strong>in</strong> denen zentrale Güter<br />

<strong>und</strong> Dienste erzeugt bzw. erbracht werden).<br />

(d) Zentrale Orte erfüllen zugleich die Funktionen aller<br />

rangniedrigeren zentralen Orte.<br />

(e) Rangniedrigere zentrale Orte s<strong>in</strong>d ranghöheren so<br />

zugeordnet, dass gleich große Versorgungsgebiete<br />

entstehen (Versorgungspr<strong>in</strong>zip).<br />

(f) Beim Versorgungspr<strong>in</strong>zip liegt e<strong>in</strong> rangniedrigerer<br />

zentraler Ort im Mittelpunkt e<strong>in</strong>es Dreiecks, das aus<br />

den drei nächsten ranghöheren Orten gebildet wird.<br />

(g) Abwandlungen des Versorgungspr<strong>in</strong>zips: Verkehrspr<strong>in</strong>zip<br />

<strong>und</strong> Verwaltungspr<strong>in</strong>zip.<br />

9<br />

Zentrale-Orte-<br />

Theorie<br />

(Christaller,<br />

1933)<br />

11<br />

Zentrale-Orte-<br />

Theorie<br />

(Christaller,<br />

1933)<br />

Hierarchisches<br />

Zentrale-Orte-<br />

System nach<br />

dem Versorgungspr<strong>in</strong>zip<br />

13<br />

Zentrale Orte-Theorie (Lösch 1940)<br />

Gleichgewichtsstandorte von Produktion <strong>und</strong> Versorgung:<br />

(1) Das Territorium ist <strong>in</strong> kreisförmige Marktgebiete um<br />

zentrale Märkte geglie<strong>der</strong>t.<br />

(2) Der Durchmesser <strong>der</strong> Marktgebiete ist durch Transportkosten<br />

<strong>und</strong> Häufigkeit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>käufe bestimmt.<br />

(3) Verschiedene Güter <strong>und</strong> Dienstleistungen haben<br />

Marktgebiete unterschiedlicher Größe.<br />

(4) Die Marktgebiete unterschiedlicher Größe bilden e<strong>in</strong><br />

hierarchisches System zentraler Orte.<br />

(5) Um das Territorium vollständig auszufüllen, s<strong>in</strong>d die<br />

Marktgebiete sechseckig.<br />

15<br />

Zentrale-Orte-Theorie (Christaller, 1933)<br />

(h) Zentrale Orte gleichen Ranges s<strong>in</strong>d gleichmäßig im<br />

Raum verteilt,<br />

<strong>und</strong> zwar nicht so: • • • • •<br />

• • • • •<br />

• • • • •<br />

• • • • •<br />

• • • • •<br />

10<br />

12<br />

son<strong>der</strong>n so: • • •<br />

• • • •<br />

• • • • •<br />

• • • •<br />

• • •<br />

Zentrale-Orte-<br />

Theorie<br />

(Christaller,<br />

1933)<br />

Zentrale Orte-Theorie (Lösch 1940)<br />

Fragestellung:<br />

Annahmen:<br />

- Unbegrenzte homogene Fläche<br />

- Ke<strong>in</strong>e topographischen Barrieren<br />

- Transportkosten proportional zu Entfernung<br />

- Bevölkerung mit gleichem E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> gleichen<br />

Bedürfnissen <strong>in</strong> gleichförmiger Dichte<br />

- Produzenten <strong>und</strong> Konsumenten haben vollkommene<br />

Information <strong>und</strong> maximieren ihren Nutzen<br />

14<br />

Zentrale-<br />

Orte-<br />

Theorie<br />

(Lösch,<br />

1940)<br />

Ableitung des<br />

Zentrale-Orte-<br />

Systems nach<br />

Lösch<br />

16<br />

"Wo s<strong>in</strong>d die optimalen Standorte für<br />

Produktion <strong>und</strong> Versorgung?"


Zentrale-<br />

Orte-<br />

Theorie<br />

(Lösch,<br />

1940)<br />

Zentrale-Orte-<br />

System nach<br />

Lösch mit<br />

städtereichen<br />

<strong>und</strong> städtearmen<br />

Zonen durch<br />

Überlagerung<br />

<strong>der</strong> Marktgebiete<br />

von drei Gütern<br />

mit Rotation<br />

(nach Isard,<br />

1956).<br />

17<br />

Polyzentralität o<strong>der</strong> Polarisierung? (Krugman, 1991)<br />

Programm<br />

<br />

19<br />

Agglomerationsvorteile<br />

Raumüberw<strong>in</strong>dungskosten<br />

Programm : Beispiele<br />

α = 1.2<br />

β = 4.0<br />

21<br />

α = 2.0<br />

β = 4.0<br />

α = 1.5<br />

β = 2.0<br />

Programm : Anzahl Zentren<br />

23<br />

α<br />

Polyzentrische<br />

Raumstruktur<br />

Politik?<br />

Raumüberw<strong>in</strong>dungskosten β<br />

hoch niedrig<br />

Polyzentrische<br />

Raumstruktur<br />

Monozentrische<br />

Raumstruktur<br />

4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5<br />

1.2 221 205 201 177 89 81 57 9<br />

1.4 125 89 81 81 49 49 25 1<br />

1.6 97 81 81 81 49 25 9 1<br />

1.8 81 81 81 49 49 25 9 1<br />

2.0 81 81 81 49 29 25 9 1<br />

2.2 81 81 61 49 29 13 1 1<br />

Zentrale-<br />

Orte-<br />

Theorie<br />

(Lösch,<br />

1940)<br />

Zentrale-Orte-<br />

System nach<br />

Lösch mit<br />

Modifikation<br />

durch Agglomeration<br />

<strong>der</strong><br />

Bevölkerung<br />

(nach Isard,<br />

1956)<br />

18<br />

Programm : Rechengang<br />

Das Programm berechnet die Größe e<strong>in</strong>es<br />

Zentrums j als die Summe <strong>der</strong> Nachfrage aus an<strong>der</strong>en<br />

Zentren i (siehe "Räumliche Interaktionsmodelle" im<br />

Sommersemester):<br />

Der Ausgleichsfaktor A i bewirkt, dass die E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> i<br />

ihre Kaufkraft P i q i ausgeben:<br />

20<br />

22<br />

Nachfrage <strong>in</strong> j<br />

E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> i<br />

mit Kaufkraft q i<br />

∑<br />

A = 1 W exp( −β<br />

c )<br />

i<br />

∑<br />

D A P q W exp( −β<br />

c )<br />

j =<br />

i<br />

j<br />

i<br />

i<br />

i<br />

α<br />

j<br />

Angebot <strong>in</strong> j<br />

mit Exponent α<br />

α<br />

j<br />

Programm : Beispiele<br />

α = 1.8<br />

β = 1.5<br />

24<br />

α = 1.8<br />

β = 1.0<br />

α = 2.0<br />

β = 0.5<br />

ij<br />

ij<br />

Raumüberw<strong>in</strong>dungskosten<br />

ij<br />

Rank-Size Rule (Auerbach, 1913; Zipf, 1949)<br />

In vielen Län<strong>der</strong>n weist die Größenverteilung <strong>der</strong> Städte<br />

e<strong>in</strong>e Regelmäßigkeit auf:<br />

- Es gibt viele kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> nur wenige größere Städte.<br />

- Die Größenunterschiede zwischen den Städten nehmen<br />

mit abnehmen<strong>der</strong> Größe ab.<br />

- "Zipf's Law": Wenn alle Städte e<strong>in</strong>es Landes nach Größe<br />

sortiert werden, s<strong>in</strong>d ihre Größen umgekehrt proportional<br />

zu ihrem Rang. Die zweitgrößte <strong>Stadt</strong> ist halb so groß wie<br />

die größte <strong>Stadt</strong>, die drittgrößte <strong>Stadt</strong> e<strong>in</strong> Drittel so groß,<br />

die viertgrößte e<strong>in</strong> Viertel so groß usw.<br />

- In e<strong>in</strong>igen Län<strong>der</strong>n ist die Verteilung jedoch flacher o<strong>der</strong><br />

steiler. Deshalb wird Zipf's Law verallgeme<strong>in</strong>ert:


Rank-Size Rule (Auerbach, 1913; Zipf, 1949)<br />

- Verallgeme<strong>in</strong>erung von Zipf's Law: Das Größenverhältnis<br />

zweier Städte ist e<strong>in</strong>e Funktion ihres Rangunterschieds:<br />

o<strong>der</strong>:<br />

logarithmiert:<br />

25<br />

Ranggrößenverteilung<br />

E<strong>in</strong>wohner<br />

<strong>der</strong> Städte<br />

Frankreich<br />

1831-1975<br />

Quelle:<br />

Puma<strong>in</strong> (1982)<br />

27<br />

29<br />

Bevölkerung <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> mit Rang r<br />

Bevölkerung <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> mit Rang r<br />

Bevölkerung <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> mit Rang q Rang q<br />

log = −α<br />

logr<br />

+ logP<br />

P r<br />

Pr q<br />

Bevölkerung <strong>der</strong><br />

größten <strong>Stadt</strong><br />

/ P =<br />

Pr = P1<br />

Raumordnungskonzepte <strong>und</strong><br />

Ranggrößenverteilung <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Deutschland<br />

(Blotevogel, 1984)<br />

(a) Situation <strong>und</strong> Status-quo-<br />

Prognose bis zum Beg<strong>in</strong>n<br />

<strong>der</strong> siebziger Jahre<br />

(b) Dezentralisierungskonzept<br />

mit Hilfe e<strong>in</strong>er Zentrale-Orte-<br />

Strategie<br />

(c) Konzept <strong>der</strong> ausgeglichenen<br />

Funktionsräume<br />

31<br />

( ) α<br />

q / r<br />

α<br />

r<br />

1<br />

Rang r<br />

Rang r<br />

E<strong>in</strong>e Gerade!<br />

Raumordnung im im Nationalsozialismus<br />

Generalgouvernement Gdańsk<br />

H.-J. Nationalsozialismus<br />

H.-J. Zentralörtliche Schepers Glie<strong>der</strong>ung (1942) im Generalgouvernement<br />

Koszal<strong>in</strong><br />

W. Christaller (1941)<br />

Die endgültige Beherrschung des Generalgouvernements<br />

wird ihren Ansatzpunkt <strong>in</strong> den Schlüsselstellungen e<strong>in</strong>es<br />

regelmäßigen Netzes zentraler Orte f<strong>in</strong>den müssen.<br />

Dem zentralen Ort im Generalgouvernement als dem<br />

Mittelpunkt <strong>und</strong> dem Leitorgan e<strong>in</strong>er ihm zugehörigen<br />

Bydgoszcz<br />

Raumlandschaft <strong>und</strong> als <strong>der</strong> deutschen Kultur-, Macht<strong>und</strong><br />

Wirtschaftszentrale werden alle diejenigen Elemente<br />

zuzuteilen se<strong>in</strong>, die ihm als dem unmittelbaren Ausdruck<br />

Poznań<br />

<strong>der</strong> deutschen Herrschaft gebühren.<br />

Quelle: W. Christaller (1941): Die<br />

zentralen Orte <strong>in</strong> den Ostgebieten<br />

(a)<br />

(b)<br />

(c)<br />

Łódź<br />

Ranggrößenverteilung<br />

E<strong>in</strong>wohner<br />

<strong>der</strong> Städte<br />

USA<br />

1790-1930<br />

Quelle:<br />

Zipf (1949)<br />

26<br />

Ranggrößenverteilung<br />

E<strong>in</strong>wohner<br />

<strong>der</strong> Städte<br />

Deutschland<br />

1815-1970<br />

Quelle:<br />

Blotevogel (1982)<br />

28<br />

Raumordnung im Nationalsozialismus<br />

"Die endgültige Beherrschung des Generalgouvernements<br />

wird ihren Ansatzpunkt <strong>in</strong> den Schlüsselstellungen e<strong>in</strong>es<br />

regelmäßigen Netzes zentraler Orte f<strong>in</strong>den müssen.<br />

Dem zentralen Ort im Generalgouvernement als dem<br />

Mittelpunkt <strong>und</strong> dem Leitorgan e<strong>in</strong>er ihm zugehörigen<br />

Raumlandschaft <strong>und</strong> als <strong>der</strong> deutschen Kultur-, Macht<strong>und</strong><br />

Wirtschaftszentrale werden alle diejenigen Elemente<br />

zuzuteilen se<strong>in</strong>, die ihm als dem unmittelbaren Ausdruck<br />

<strong>der</strong> deutschen Herrschaft gebühren".<br />

H.-J. Schepers (1942)<br />

30<br />

Kritik <strong>der</strong> Zentrale-Orte-Theorie<br />

Die Zentrale-Orte-Theorie erklärt Regelmäßigkeiten <strong>der</strong><br />

Siedlungsentwicklung aufgr<strong>und</strong> rationaler Entscheidungen<br />

öffentlicher <strong>und</strong> privater Akteure.<br />

E<strong>in</strong> Zentrale-Orte-Konzept als Raumordnungsstrategie<br />

muss mit folgenden Schwierigkeiten fertig werden:<br />

- Konflikt zwischen Versorgungs-, Verkehrs- <strong>und</strong> Verwaltungspr<strong>in</strong>zip.<br />

- Konflikt zwischen den langsamen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Siedlungsstruktur <strong>und</strong> den schnellen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

von Raumüberw<strong>in</strong>dung <strong>und</strong> economies of scale.<br />

- Trotzdem ist e<strong>in</strong>e polyzentrische Siedlungsstruktur aus<br />

Gründen <strong>der</strong> Effizienz, Raumgerechtigkeit <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

unabd<strong>in</strong>gbar.<br />

32


33<br />

Messung <strong>der</strong> Polyzentralität<br />

Polyzentralität<br />

Die drei Dimensionen wurden quantifiziert <strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>em<br />

Gesamt<strong>in</strong>dex zusammengefasst:<br />

Index Indikator Teil<strong>in</strong>dikator<br />

E<strong>in</strong>wohner (50%) Ranggrößenverteilung (20%)<br />

Primacy rate (80%) 1<br />

Größe (33%)<br />

BIP (50%) Ranggrößenverteilung (20%)<br />

Primacy rate (80%) 1<br />

Lage (33%) Versorgungsgebiete 2 G<strong>in</strong>i-Koeffizient 3<br />

Vernetzung (33%) Erreichbarkeit Korrelation E<strong>in</strong>wohner (50%)<br />

G<strong>in</strong>i-Koeffizient (50%) 3<br />

1 Verhältnis <strong>der</strong> größten <strong>Stadt</strong> zum Erwartungswert <strong>der</strong> Ranggrößenverteilung.<br />

2 Thiessen-Polygone teilen e<strong>in</strong> Gebiet so auf, dass je<strong>der</strong> Punkt dem nächsten<br />

Zentrum zugeordnet ist.<br />

3 Der G<strong>in</strong>i-Koeffizient misst die (Un)gleichheit e<strong>in</strong>er Verteilung (0 = vollkommene<br />

Gleichheit, 100 = vollkommene Ungleichheit).<br />

35<br />

Europäische Polyzentralität<br />

Ranggrößenverteilung<br />

E<strong>in</strong>wohner<br />

(MEGAs)<br />

37<br />

E<strong>in</strong>wohner (1000)<br />

ESPON<br />

Europäische Polyzentralität<br />

G<strong>in</strong>i = 21.3<br />

Versorgungsgebiete MEGAs<br />

Europa<br />

39<br />

G<strong>in</strong>i = 21.3<br />

Rang<br />

Europa<br />

Steigung = -1.19<br />

Primacy = 0.39<br />

Polyzentralität<br />

Im ESPON-Projekt 1.1.1 wurde e<strong>in</strong> Polyzentralitäts<strong>in</strong>dex<br />

vorgeschlagen, <strong>der</strong> drei Dimensionen <strong>der</strong> Polyzentralität<br />

erfasst:<br />

Größe<br />

- E<strong>in</strong>wohner: ke<strong>in</strong>e zu dom<strong>in</strong>ante <strong>Stadt</strong><br />

- BIP: ke<strong>in</strong> zu dom<strong>in</strong>antes Wirtschaftszentrum<br />

Lage<br />

- Städte nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Teil des Landes konzentriert<br />

- Versorgungsgebiete: möglichst gleich groß<br />

Vernetzung<br />

- Funktionale Arbeitsteilung zwischen Zentren<br />

- Erreichbarkeit: auch für mittlere <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>e Städte<br />

34<br />

36<br />

38<br />

Europäische Polyzentralität<br />

Europäische Polyzentralität<br />

Ranggrößenverteilung<br />

BIP<br />

(MEGAs)<br />

BIP (Mio Euro)<br />

Europäische Polyzentralität<br />

Erreichbarkeit<br />

v. E<strong>in</strong>wohner<br />

(MEGAs)<br />

40<br />

Erreichbarkeit (Mio)<br />

Rang<br />

E<strong>in</strong>wohner (1000)<br />

Europa<br />

Steigung = -1.44<br />

Primacy = 0.37<br />

Europa<br />

Steigung = 11.1<br />

Primacy = 8.0


Europäische Polyzentralität 1981-2031<br />

41<br />

Nationale Polyzentralität<br />

Ranggrößenverteilung E<strong>in</strong>wohner (FUAs)<br />

E<strong>in</strong>wohner (1000)<br />

43<br />

Rang<br />

Deutschland<br />

Steigung = -1.11<br />

Primacy = 0.29<br />

Nationale Polyzentralität<br />

Ranggrößenverteilung BIP (FUAs)<br />

BIP (Mio Euro)<br />

45<br />

Rang<br />

Deutschland<br />

Steigung = -1.33<br />

Primacy = 0.14<br />

Nationale Polyzentralität<br />

Versorgungsgebiete FUAs<br />

Großbritannien<br />

G<strong>in</strong>i = 36.7<br />

Belgien<br />

G<strong>in</strong>i = 33.7<br />

Frankreich<br />

47<br />

G<strong>in</strong>i = 23.6<br />

Nie<strong>der</strong>lande<br />

G<strong>in</strong>i = 33.9<br />

Dänemark<br />

G<strong>in</strong>i = 15.4<br />

200<br />

Deutschland<br />

G<strong>in</strong>i = 36.3<br />

Schweden<br />

G<strong>in</strong>i = 47.6<br />

Österreich<br />

G<strong>in</strong>i = 46.4<br />

Tschechien<br />

G<strong>in</strong>i = 39.0<br />

Rang<br />

Frankreich<br />

Steigung = -1.03<br />

Primacy = 1.44<br />

Rang<br />

Frankreich<br />

Steigung = -1.06<br />

Primacy = 4.30<br />

Lettland<br />

G<strong>in</strong>i = 11.8<br />

Litauen<br />

G<strong>in</strong>i = 19.9<br />

Polen<br />

G<strong>in</strong>i = 20.2<br />

Ungarn<br />

G<strong>in</strong>i = 35.4<br />

Slowakei<br />

G<strong>in</strong>i = 23.8<br />

42<br />

44<br />

Nationale Polyzentralität<br />

Nationale Polyzentralität<br />

Ranggrößenverteilung E<strong>in</strong>wohner (FUAs)<br />

E<strong>in</strong>wohner (1000)<br />

46<br />

Rang<br />

Ungarn<br />

Steigung = -.67<br />

Primacy = 2.58<br />

Nationale Polyzentralität<br />

Ranggrößenverteilung BIP (FUAs)<br />

BIP (Mio Euro)<br />

Rang<br />

Ungarn<br />

Steigung = -0.72<br />

Primacy = 5.39<br />

100<br />

Nationale Polyzentralität<br />

Erreichbarkeit v. E<strong>in</strong>wohner (FUAs)<br />

Erreichbarkeit (Mio)<br />

48<br />

Deutschland<br />

Steigung = 5.2<br />

G<strong>in</strong>i = 10.6<br />

Rang<br />

Rang<br />

Polen<br />

Steigung = 0.95<br />

Primacy = 0.59<br />

Polen<br />

Steigung = -1.23<br />

Primacy = 0.83<br />

Frankreich<br />

Steigung = 3.5<br />

G<strong>in</strong>i = 18.4<br />

E<strong>in</strong>wohner (1000) E<strong>in</strong>wohner (1000)


Nationale Polyzentralität<br />

Erreichbarkeit v. E<strong>in</strong>wohner (FUAs)<br />

Erreichbarkeit (Mio)<br />

49<br />

51<br />

Ungarn<br />

Steigung =14.8<br />

G<strong>in</strong>i = 19.9<br />

E<strong>in</strong>wohner (1000) E<strong>in</strong>wohner (1000)<br />

Regionale Polyzentralität<br />

Ranggrößenverteilung E<strong>in</strong>wohner <strong>und</strong> BIP (FUAs)<br />

E<strong>in</strong>wohner (1000)<br />

Regionale<br />

Polyzentralität<br />

Regionaler<br />

Polyzentralitäts<strong>in</strong>dex<br />

(NUTS-1)<br />

2006 (FUAs)<br />

53<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen<br />

Steigung = -1.19<br />

Primacy = 0.39<br />

Ist Polyzentralität gut?<br />

55<br />

Räumliche Kohäsion 1<br />

1 100 -G<strong>in</strong>ikoeffizient<br />

BIP je E<strong>in</strong>wohner<br />

BIP (Mio Euro)<br />

Rang Rang<br />

Polyzentralitäts<strong>in</strong>dex<br />

Polen<br />

Steigung = 9.6<br />

G<strong>in</strong>i = 17.5<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen<br />

Steigung = -1.44<br />

Primacy = 0.37<br />

Nationale<br />

Polyzentralität<br />

Nationaler<br />

Polyzentralitäts<strong>in</strong>dex<br />

2006<br />

(FUAs)<br />

50<br />

Regionale Polyzentralität<br />

Ranggrößenverteilung Versorgungsgebiete <strong>und</strong> E<strong>in</strong>wohner Erreichbarkeit <strong>und</strong> BIP (FUAs) (FUAs)<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen<br />

G<strong>in</strong>i = 21.3<br />

52<br />

54<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen<br />

Steigung = -1.19<br />

Primacy = 0.39<br />

Ist Polyzentralität gut?<br />

Wachstum 1<br />

1 BIP je E<strong>in</strong>wohner<br />

Ist Polyzentralität gut?<br />

Nachhaltigkeit 1<br />

1 Erdölverbrauch des<br />

Verkehrssektors je<br />

E<strong>in</strong>heit BIP<br />

56<br />

Erreichbarkeit (Mio)<br />

Polyzentralitäts<strong>in</strong>dex<br />

Polyzentralitäts<strong>in</strong>dex<br />

E<strong>in</strong>wohner (1000)<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen<br />

Steigung = -1.44<br />

Primacy = 0.37<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen<br />

Steigung = 11.1<br />

G<strong>in</strong>i = 8.0


Nationale Polyzentralität 1981-2031<br />

57<br />

Zielkonflikte <strong>der</strong> EU<br />

Die Ziele <strong>der</strong> EU Wettbewerbsfähigkeit, Kohäsion <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeit stehen mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> im Konflikt:<br />

Wenn es zum Beispiel das Ziel ist, die großen Städte<br />

außerhalb des 'Pentagon' zu för<strong>der</strong>n, verstärkt dies die<br />

räumlichen Disparitäten <strong>in</strong> den neuen Mitgliedslän<strong>der</strong>n.<br />

Wenn dagegen ausgewogene polyzentrische Städtesysteme<br />

<strong>in</strong> den neuen Mitgliedlän<strong>der</strong>n das Ziel s<strong>in</strong>d,<br />

müssen mehr Strukturfondmittel <strong>und</strong> Verkehrs<strong>in</strong>vestitionen<br />

mittelgroßen Städten <strong>in</strong> den neuen Mitgliedslän<strong>der</strong>n<br />

zugute kommen.<br />

59<br />

Phasenmodell <strong>der</strong> Raumentwicklung<br />

Die Akademie für Raumforschung <strong>und</strong> Landesplanung<br />

hat im Jahr 2004 e<strong>in</strong>en Vorschlag für die rationale Lösung<br />

dieser Zielkonflikte im Rahmen e<strong>in</strong>er durch die Erweiterung<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union notwendigen Fortschreibung des<br />

Europäischen Raumentwicklungskonzepts (EUREK)<br />

gemacht.<br />

Der Vorschlag geht von e<strong>in</strong>em Phasenmodell <strong>der</strong> Raumentwicklung<br />

aus, nach dem <strong>in</strong> frühen Stadien <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>es Landes die För<strong>der</strong>ung von<br />

Wachstumspolen angemessen ist, <strong>in</strong> späteren Stadien<br />

jedoch e<strong>in</strong>e polyzentrische Raumstruktur angestrebt<br />

werden sollte.<br />

61<br />

Was aber passiert heute tatsächlich?<br />

Die durch die EU-Erweiterung notwendige Fortschreibung<br />

des Europäischen Raumentwicklungskonzepts (EUREK)<br />

ist bisher nicht erfolgt.<br />

Stattdessen ist 2007 die Territoriale Agenda <strong>der</strong> EU verabschiedet<br />

worden, e<strong>in</strong>e unverb<strong>in</strong>dliche Absichtserklärung,<br />

die erst noch zu konkretisieren ist. Die Territoriale Agenda<br />

bestätigt die Ziele des EUREK, suggeriert aber e<strong>in</strong>e Zielkonformität<br />

zwischen den Zielen Wachstum, räumliche<br />

Kohäsion <strong>und</strong> Nachhaltigkeit <strong>und</strong> legitimiert somit die<br />

vorrangige För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> europäischen Metropolregionen<br />

zu Lasten <strong>der</strong> polyzentrischen Raumstruktur.<br />

63<br />

58<br />

Wachstum<br />

('Lissabon')<br />

60<br />

Phasenmodell <strong>der</strong> Raumentwicklung<br />

Zielkonflikte <strong>der</strong> EU<br />

Ziele Maßnahmen Zielkonflikte<br />

Europäische<br />

Polyzentralität<br />

Nationale<br />

Polyzentralität<br />

Nachhaltigkeit<br />

('Göteborg')<br />

ARL (2004)<br />

62<br />

Stärkung <strong>der</strong> global<br />

cities<br />

Stärkung <strong>der</strong> großen<br />

Städte <strong>in</strong> den neuen<br />

Mitgliedslän<strong>der</strong>n<br />

Stärkung mittlerer<br />

Städte <strong>in</strong> den neuen<br />

Mitgliedslän<strong>der</strong>n<br />

Stärkung kle<strong>in</strong>erer<br />

Städte <strong>in</strong> den neuen<br />

Mitgliedslän<strong>der</strong>n<br />

Polarisierung zwischen<br />

den alten <strong>und</strong> neuen<br />

Mitgliedslän<strong>der</strong>n<br />

Polarisierung zwischen<br />

den Städten <strong>in</strong> den<br />

neuen Mitgliedslän<strong>der</strong>n<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> neuen Mitgliedslän<strong>der</strong><br />

geschwächt.<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> neuem Mitgliedslän<strong>der</strong><br />

geschwächt.<br />

Phasenmodell <strong>der</strong> Raumentwicklung<br />

Dies erlaubt es, unterschiedliche Prioritäten <strong>in</strong> den<br />

neuen <strong>und</strong> alten Mitgliedslän<strong>der</strong>n zu setzen:<br />

- In den neuen Mitgliedslän<strong>der</strong>n dürfen für e<strong>in</strong>e begrenzte<br />

Übergangsperiode die Hauptstädte <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e große<br />

Städte geför<strong>der</strong>t werden, um den wirtschaftlichen Aufschwung<br />

dieser Län<strong>der</strong> zu beschleunigen. Später aber<br />

müssen auch <strong>in</strong> den neuen Mitgliedlän<strong>der</strong>n polyzentrische<br />

Raumstrukturen entwickelt werden.<br />

- In den alten Mitgliedslän<strong>der</strong>n müssen von vornhere<strong>in</strong><br />

polyzentrische Raumstrukturen geför<strong>der</strong>t werden, um<br />

schrumpfende Städte <strong>und</strong> zurückgebliebene ländliche<br />

Regionen zu för<strong>der</strong>n.<br />

Weitere Literatur<br />

Akademie für Raumforschung <strong>und</strong> Landesplanung (2004): Notwendigkeit<br />

e<strong>in</strong>er Europäischen Raumentwicklungspolitik. Positionspapier<br />

60. Hannover: ARL. http://www.arl-net.org/pdf/pospapier/PosPaper_<br />

60.pdf.<br />

ESPON 1.1.1 (2005): Potentials for Polycentric Development <strong>in</strong><br />

Europe. Stockholm: Nordregio - Nordic Centre for Spatial Development.<br />

http://www.espon.eu/mmp/onl<strong>in</strong>e/website/content/projects/<br />

259/648/file_1174/fr-1.1.1_revised-full.pdf.<br />

ESPON 1.1.3 (2006): Enlargement of the European Union and the<br />

Wi<strong>der</strong> European Perspective as regards its Polycentric Spatial<br />

Structure. Stockholm: Royal Institute of Technology. http://www.<br />

espon.eu/mmp/onl<strong>in</strong>e/website/content/projects/259/650/file_1190/<br />

full_revised_version_113.pdf.<br />

64

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!