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Artikel über die LPMu von Bogdan Lent (pdf - bei Lent.ch AG

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IT-PROJEKTE LENKEN – MIT SYSTEM: DIE LENT PROJEKT M<br />

N<strong>AG</strong>EMENT-UHR LPMU<br />

TM<br />

DR.-ING. BOGDAN LENT, LENT.CH <strong>AG</strong>, PROFESSOR ATR BYDGOSZCZ (POLEN)<br />

Das Management <strong>von</strong> komplexen Projekten, <strong>die</strong> si<strong>ch</strong> unter anderem dur<strong>ch</strong> ihre Interdisziplinarität,<br />

strategis<strong>ch</strong>e Bedeutung, Dringli<strong>ch</strong>keit und Risikohaltigkeit auszei<strong>ch</strong>nen,<br />

stellt hohe Anforderungen an <strong>die</strong> Projektmanager und Projektbeteiligten. Ein methodis<strong>ch</strong>es<br />

Vorgehen si<strong>ch</strong>ert <strong>die</strong> Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit des Projektmanagements und <strong>die</strong> Zielerrei<strong>ch</strong>ung.<br />

Bei einem grossen Teil der bekannten Methoden ([5], [6], [7], [8]) kommen der<br />

Erfolgsfaktor Mens<strong>ch</strong> und <strong>die</strong> systematis<strong>ch</strong>e Einbindung aller einzelnen Managementprozesse<br />

allerdings zu kurz. Selten werden <strong>die</strong> Methoden mit den bereits im Unternehmen<br />

vorhandenen Vorgehensweisen abgegli<strong>ch</strong>en und <strong>die</strong> dur<strong>ch</strong> <strong>die</strong>se Unternehmen geforderten<br />

spezifis<strong>ch</strong>en Projektleistungen berücksi<strong>ch</strong>tigt. Im Folgenden wird eine Methode<br />

vorgestellt, wel<strong>ch</strong>e – <strong>von</strong> den Projektleistungen ausgehend – direkt und nur <strong>die</strong><br />

auf <strong>die</strong> spezifis<strong>ch</strong>en Leistungen bezogenen relevanten Methoden, Te<strong>ch</strong>niken und Werkzeuge<br />

mit integrierten Vorlagen und Checklisten präsentiert. Somit ist der Bezug zu<br />

unternehmensspezifis<strong>ch</strong>en Anforderungen si<strong>ch</strong>ergestellt und <strong>über</strong>flüssige Theorien<br />

werden vermieden.<br />

bogdan.lent@lent.<strong>ch</strong>, Tel. +41 79 5030305, Fax +41 31 990 11 67<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System 1 <strong>von</strong> 17<br />

A-


Was ist der Zweck einer unternehmensausgeri<strong>ch</strong>teten Projektmanagementmethode?<br />

Von einem Projekt erwartet man im Allgemeinen, dass es zu vereinbarten Terminen und Kosten<br />

<strong>die</strong> gewüns<strong>ch</strong>ten Ergebnisse erbringt. Projektmanagement umfasst oft 500 und mehr einzelne<br />

Projektleistungen. Zur Systematisierung <strong>die</strong>ser Projektleistungen werden <strong>die</strong> jeweils<br />

Nr. Projektleistungen<br />

Abb. 1: Beispiele <strong>von</strong> Projektleistungen<br />

zugehörigen Prozesse, deren Ziele, Methoden, Te<strong>ch</strong>niken, Vorlagen und Checklisten festgelegt.<br />

Sie werden einzeln als ergebnisbezogene Regeln R oder immer geltende Grundregeln G<br />

identifiziert und fortlaufend <strong>von</strong> 1 bis n nummeriert. Wo ein Unternehmen keine Regeln oder<br />

Grundregeln vorsieht, steht es dem Projektleiter ausdrückli<strong>ch</strong> frei das für ihn optimale Vorgehen<br />

zu wählen (vgl. Abbildung 1). Das Unternehmen unterstützt damit ein einheitli<strong>ch</strong>es und<br />

gut strukturiertes Vorgehen, während <strong>die</strong> Ents<strong>ch</strong>eide bzw. Resultate der Projektleitung bzw.<br />

des Projektteams dokumentiert, na<strong>ch</strong>vollziehbar und innerhalb des Multiprojekt-<br />

Environement verglei<strong>ch</strong>bar sind.<br />

Wertung in<br />

Relation zu<br />

anderen<br />

Bedeutung<br />

für <strong>die</strong> Rolle Methoden Te<strong>ch</strong>niken<br />

1 Projektantrag formuliert? 10 10 R1 R2<br />

2<br />

Projektvision aus dem Projekt-<br />

antrag entwickelt?<br />

10 10 R5<br />

3 Grobprojektplan erstellt? 10 8 R4, G1<br />

4 Projekthandbu<strong>ch</strong> erstellt? 10 2 G2 G3<br />

5 Ergebnisziele definiert? 10 6 R5 R6<br />

6 Projekt angemeldet? 10 10 G4 G5<br />

7<br />

Zielmodifikationen vorgenom<br />

men und dokumentiert?<br />

10 6<br />

8 Produktkonzept erstellt? 10 6 R7<br />

9 Produktstrukturplan erstellt? 10 0 R8<br />

R9<br />

10 Ergebnisbibliothek strukturiert? 10 10 G6<br />

Σ = 100% Jeweils 0 -10<br />

Die Ableitung der einzelnen Projektleistungen <strong>von</strong> den Bedürfnissen des Unternehmens und<br />

<strong>die</strong> Integration der – oft mit Erfolg – im Unternehmen bereits verwendeten Verfahren erhöhen<br />

wesentli<strong>ch</strong> <strong>die</strong> Akzeptanz und steigern in der Summe <strong>die</strong> Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit der termin- und<br />

kostengere<strong>ch</strong>ten Projektergebnisse.<br />

Eine unternehmensausgeri<strong>ch</strong>tete Methodik passt si<strong>ch</strong> den spezifis<strong>ch</strong>en Bedürfnissen und Gegebenheiten<br />

des jeweiligen Betriebes an und bleibt gegen<strong>über</strong> Projekttyp und -grösse flexibel.<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System 2 <strong>von</strong> 17


Wie wird der Projektmanager unterstützt?<br />

Die<br />

perfekte Beherrs<strong>ch</strong>ung <strong>von</strong> mehreren hundert einzelnen Projektleistungen grenzt an das<br />

Übermens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e, wenn sie ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> ein System, eine Navigation und präzise Vorgaben<br />

(Regeln) unterstützt wird.<br />

Als erstes ents<strong>ch</strong>eidend ist es ein System für alle den Projektmanager betreffenden Prozesse<br />

zu formulieren. Da<strong>bei</strong> sollten sowohl <strong>die</strong> verfahrensspezifis<strong>ch</strong>en, administrativen, als au<strong>ch</strong> <strong>die</strong><br />

den Faktor Mens<strong>ch</strong> betreffenden Prozesse in glei<strong>ch</strong>em Masse berücksi<strong>ch</strong>tigt werden.<br />

Weiter wird der Projektmanager das System na<strong>ch</strong>vollziehen und entspre<strong>ch</strong>end umsetzen<br />

kön-<br />

nen, wenn in allen Prozessen und gegenseitig verknüpften Projektleistungen ein „roter Faden“<br />

deutli<strong>ch</strong> erkennbar ist (z.B. Methode zur Projektstrukturierung, Finanzplan für <strong>die</strong> Organisation,<br />

Forts<strong>ch</strong>rittskontrolle bis hin zum Risiko-Management).<br />

Es gibt keinen universellen, multitalentierten Projektmanager. Die Profile<br />

unters<strong>ch</strong>eiden si<strong>ch</strong>:<br />

komplexe Projekte, grosse Projekte, Projektstrukturen und unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Si<strong>ch</strong>ten; <strong>die</strong>jenige<br />

des Herstellers (Leistungserbringer) und des Bestellers (Leistungsbezieher, Bes<strong>ch</strong>affer). Entspre<strong>ch</strong>end<br />

kann <strong>die</strong> Bedeutung jeder einzelnen Projektleistung für eine spezifis<strong>ch</strong>e Rolle individuell<br />

gedeutet werden (im Beispiel der Abbildung 1 mit Wertungen zwis<strong>ch</strong>en 0 und 10).<br />

In der Systematisierung und methodis<strong>ch</strong>en Einbindung in das dur<strong>ch</strong>gehende Projektmanagement<br />

werden oft zwei Rollen verna<strong>ch</strong>lässigt:<br />

-der Projektmanager seitens der Leistungsbezieher und<br />

-der Projektmanager <strong>von</strong> mehreren glei<strong>ch</strong>zeitig zu realisierenden<br />

Projekten.<br />

Während Projektmanager des Herstellers oft <strong>über</strong> genügend ausgeprägtes Fa<strong>ch</strong>wissen <strong>über</strong><br />

den Projektgegenstand verfügen, ist es im Generellen ni<strong>ch</strong>t zu erwarten, dass der Leistungsbezieher<br />

au<strong>ch</strong> ein Fa<strong>ch</strong>spezialist ist. Entspre<strong>ch</strong>end muss er mit dem Instrumentarium (Methoden/Te<strong>ch</strong>niken)<br />

ausgestattet werden, wel<strong>ch</strong>es ihn in der Ausübung seiner Verantwortung gegen<strong>über</strong><br />

dem Auftraggeber effektiv unterstützt. Aus funktioneller und finanzieller Si<strong>ch</strong>t gelten<br />

au<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Optimierungskriterien für Leistungsbezieher und -erbringer, denen<br />

Re<strong>ch</strong>nung getragen werden muss.<br />

Beim Management <strong>von</strong> mehreren, glei<strong>ch</strong>zeitig zu realisierenden<br />

Projekten steht <strong>die</strong> Anglei<strong>ch</strong>ung<br />

der Bewertungen mehrerer vers<strong>ch</strong>iedener Projekte, <strong>die</strong> glei<strong>ch</strong>zeitig koordiniert und<br />

gesteuert werden müssen, im Vordergrund. Multiprojektmanagement bewegt si<strong>ch</strong> im Spannungsfeld<br />

zwis<strong>ch</strong>en operativen und strategis<strong>ch</strong>en Ents<strong>ch</strong>eidungen. Zum Einen gilt es auf der<br />

strategis<strong>ch</strong>en Ebene das Projektportfolio "ri<strong>ch</strong>tig" zusammenzustellen und <strong>die</strong> "ri<strong>ch</strong>tigen"<br />

S<strong>ch</strong>werpunkte zu setzen, zum Anderen sind auf der operativen Ebene <strong>die</strong> einzelnen Projekte<br />

wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> abzuwickeln und Ressourcenkonflikte zu lösen. Da da<strong>von</strong> auszugehen ist, dass<br />

viele Aufgaben in den vers<strong>ch</strong>iedenen Projekten glei<strong>ch</strong>artig sind und glei<strong>ch</strong>e Lernprozesse<br />

dur<strong>ch</strong>laufen werden, kommt es <strong>bei</strong>m Multiprojektmanagement neben der Ressourcenverwaltung<br />

vor allem darauf an, Synergien zu entdecken und Erfahrungswerte allgemein verfügbar<br />

zu ma<strong>ch</strong>en. Einsatzmittelverwaltung und Wissensmanagement sind daher zentrale Berei<strong>ch</strong>e<br />

<strong>von</strong> Multiprojektmanagement.<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System 3 <strong>von</strong> 17


Die Eckpfeiler der gesu<strong>ch</strong>ten Methode<br />

Die<br />

obigen Überlegungen, wel<strong>ch</strong>e stets unter dem Kriterium der Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit stehen,<br />

führen zu folgenden Eckpfeilern für <strong>die</strong> gesu<strong>ch</strong>te Methode:<br />

� Die Methode soll <strong>die</strong> Balanced Scorecard des Unternehmens<br />

als Basis für <strong>die</strong> Projektausar-<br />

<strong>bei</strong>tung und -bewertung berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />

� Die Methode sollte Leistungsbezieher und -bes<strong>ch</strong>affer<br />

effizient unterstützen.<br />

� Nur <strong>die</strong> unternehmensspezifis<strong>ch</strong>en Projektleistungen sollten in der Methode<br />

vorkommen<br />

und konsequent mit entspre<strong>ch</strong>enden Te<strong>ch</strong>niken, Werkzeugen, Vorlagen und Checklisten unterstützt<br />

werden.<br />

� Die bereits im Unternehmen<br />

vorhandenen und erfolgrei<strong>ch</strong> eingesetzten Verfahren, Werk-<br />

zeuge und Te<strong>ch</strong>niken sollten, wo zweckmässig, eingesetzt werden.<br />

� Der Projektleiter muss eine klare Linie erhalten, denn <strong>die</strong> gesu<strong>ch</strong>te Methode<br />

positioniert<br />

si<strong>ch</strong> im Feld vers<strong>ch</strong>iedener Projektmanagement-Methoden. Daher sind <strong>die</strong> Anforderungen<br />

vers<strong>ch</strong>iedener Zertifizierungsauflagen zu prüfen und mit den erwarteten Projektleistungen<br />

abzuglei<strong>ch</strong>en.<br />

� Alle den Faktor<br />

Mens<strong>ch</strong> betreffenden Managementprozesse sollten systematis<strong>ch</strong> in <strong>die</strong> Me-<br />

thode eingebunden und dur<strong>ch</strong> homogene Strukturen unterstützt werden.<br />

� Die einzelnen Projektleistungen werden analysiert und den entspre<strong>ch</strong>enden<br />

Prozessen<br />

zugeordnet. Die Navigation dur<strong>ch</strong> alle Prozesse und Projektleistungen hindur<strong>ch</strong> sollte einfa<strong>ch</strong>,<br />

intuitiv und effizient erfolgen.<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System 4 <strong>von</strong> 17


Stellen Sie si<strong>ch</strong> vor, Sie planen den Kauf eines neuen Kühls<strong>ch</strong>ranks.<br />

Im Verglei<strong>ch</strong> zu bspw. der Bes<strong>ch</strong>affung eines Atomkraftwerks<br />

werden Sie hier<strong>bei</strong> – unbewusst – glei<strong>ch</strong> viele Kriterien<br />

bea<strong>ch</strong>ten, wenn deren Bedeutung denn au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t immer<br />

glei<strong>ch</strong>en Ausmasses sein wird. Als erstes werden si<strong>ch</strong> Fragen<br />

bezügli<strong>ch</strong> der Kühls<strong>ch</strong>rankgrösse, des Einbaus, der Bes<strong>ch</strong>affung<br />

und der damit verbundenen Kosten stellen. Natürli<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>ten<br />

Sie, dass der Lieferant <strong>die</strong> Liefertermine einhält und werden das<br />

Produkt einer sorgfältigen Qualitätsprüfung unterziehen. Wel<strong>ch</strong>e<br />

Probleme könnten si<strong>ch</strong> <strong>bei</strong>m Kauf <strong>bei</strong> einem unbekannten<br />

Händler ergeben? Wel<strong>ch</strong>e Punkte stellen Teile <strong>von</strong> Verhandlungen<br />

dar, was fällt unter <strong>die</strong> Kulanz (Bes<strong>ch</strong>affungsmanagement)?<br />

Change Management betreiben Sie bspw. <strong>bei</strong> einer<br />

Änderung der Farbe des Kühls<strong>ch</strong>rankes. Fragen der Integration<br />

treten u.a. dann auf, wenn Kühls<strong>ch</strong>rank und Tiefkühler eine<br />

Einheit bilden und ni<strong>ch</strong>t separat eingebaut werden sollen. Indem<br />

Sie dann später viellei<strong>ch</strong>t mit Kollegen am runden Tis<strong>ch</strong><br />

Erfahrungen austaus<strong>ch</strong>en, werden Sie unbewusst au<strong>ch</strong> Knowledge-Management<br />

betreiben. Ebenso eine Dokumentationsauswertung<br />

bzw. <strong>die</strong> Auswertung Ihrer „Balanced Scorecard“<br />

ges<strong>ch</strong>ieht, wenn rückblickend der eigene Kassenbestand und <strong>die</strong><br />

Zufriedenheit der Familie geprüft werden. Ni<strong>ch</strong>t nur reine Fakten,<br />

sondern au<strong>ch</strong> „Soft-Faktoren“, also alles, was den Mens<strong>ch</strong>en<br />

betrifft, steht fortwährend im Mittelpunkt der Überlegungen:<br />

Beim Human Ressource Management müssen Sie si<strong>ch</strong><br />

fragen, wer letztli<strong>ch</strong> etwas mit dem Kühls<strong>ch</strong>rank zu tun haben<br />

will, ob viellei<strong>ch</strong>t der Partner auswählen mö<strong>ch</strong>te oder inwiefern<br />

der Kühls<strong>ch</strong>rank für Kinder ab einer gewissen Altersgrenze<br />

zulängli<strong>ch</strong> sein darf. Will man Konflikte zu Hause und mit dem<br />

Lieferant gezielt lösen oder sie <strong>von</strong> vornherein gar ni<strong>ch</strong>t aufkommen<br />

lassen und Präventionsar<strong>bei</strong>t betreiben? Eine gut<br />

funktionierende – vor allem interne – Kommunikation erweist<br />

si<strong>ch</strong> dar<strong>über</strong> hinaus als günstig, wenn es etwa um eine Finanzierungshilfe<br />

<strong>von</strong> Verwandten geht. Führung im engeren Sinne<br />

wird dann wi<strong>ch</strong>tig, wenn der S<strong>ch</strong>reiner, Partner und andere<br />

direkt betroffene Personen zusammengebra<strong>ch</strong>t und zur gemeinsamen<br />

Lösung des Einbaus motiviert werden müssen. Was Sie<br />

letzten Endes alles selber in <strong>die</strong> Hand nehmen oder eben delegieren,<br />

liegt in Ihrer Hand, in Ihrem Selbst Management.<br />

Der LPMU TM -Ansatz<br />

Die <strong>Lent</strong> Projekt Management-Uhr<br />

(LPMU TM ) ist eine Projektmanagement-Methode,<br />

<strong>die</strong> alle für das<br />

Projektmanagement relevanten<br />

Prozesse berücksi<strong>ch</strong>tigt (vgl. [3]).<br />

Sie zei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> <strong>die</strong> integrierte,<br />

systematis<strong>ch</strong>e und an der<br />

Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit orientierte Gesamtsi<strong>ch</strong>t<br />

auf das Projekt, insbesondere<br />

auf ein IT-Projekt, aus.<br />

Der Ansatzpunkt der LPMU TM ist<br />

der prozessbasierende Aufbau, um<br />

<strong>die</strong> jeweiligen Bedürfnisse des<br />

Kunden optimal abzudecken. Eine<br />

Reihe alle Projektleistungen umfassender<br />

Prozesse verfolgt jeweils<br />

ein klar definiertes Ziel. Ein Prozess<br />

wird als Ablauf <strong>von</strong> Aktivitäten<br />

und Ents<strong>ch</strong>eidungen, wel<strong>ch</strong>er<br />

ein auf das Ziel ausgeri<strong>ch</strong>tetes<br />

Ergebnis hervorbringt, verstanden.<br />

Die Interaktion aller einzelnen<br />

Prozesse ist ein wi<strong>ch</strong>tiger Bestandteil<br />

des Projektmanagements; der<br />

Projekterfolg wird au<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong><br />

beeinflusst, wie gut <strong>die</strong>se Interaktion<br />

funktioniert. Als Beispiel<br />

könnte an <strong>die</strong>ser Stelle <strong>die</strong> S<strong>ch</strong>nittstelle<br />

zwis<strong>ch</strong>en den Berei<strong>ch</strong>en<br />

Projektforts<strong>ch</strong>rittskontrolle und<br />

Human Ressource Management<br />

Abb. 2: Prozesse <strong>bei</strong>m Kauf eines Kühls<strong>ch</strong>ranks genannt werden, wo <strong>die</strong> Interaktion<br />

zwis<strong>ch</strong>en den Prozessen (z.B. Beherrs<strong>ch</strong>ung der Fertigungsgrad-Ermittlung als Fähigkeit<br />

des Kandidaten) gewillt und absi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> abläuft. Oder das Change-Management, wel<strong>ch</strong>es <strong>von</strong><br />

allen anderen Prozessen angesteuert wird.<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System 5 <strong>von</strong> 17


Die Optimierung der Auswirkungen einzelner Management-Prozesse auf andere Prozesse ist<br />

ein zentrales Anliegen der LPMU TM . Doppelspurigkeiten in den Projektmanagementprozessen<br />

werden dur<strong>ch</strong> das Vorgehen gemäss dem Management System na<strong>ch</strong> ISO 9001:2000 vermieden.<br />

Das System LPMU TM und <strong>die</strong> einzelnen Projektleistungen umfassen alle Anforderungen<br />

des Projektmanagements. Die Ausprägungen der Anforderungen variieren je na<strong>ch</strong><br />

Grösse, Komplexität und Profil des Projekts und werden in den Wertungen der einzelnen Projektleistungen<br />

(vgl. Abbildung 1) wiedergegeben. Ein Beispiel aus dem Alltag in Abbildung 2<br />

illustriert <strong>die</strong> Anwendung der LPMU TM in einem (hoffentli<strong>ch</strong>!) ni<strong>ch</strong>t zu komplexen Projekt.<br />

Um <strong>die</strong> Kontinuität und Wahrnehmung aller Führungsaufgaben und weiterer Elemente des<br />

Projektmanagements auf einfa<strong>ch</strong>e Art und Weise zu unterstützen, wird <strong>die</strong> gedankli<strong>ch</strong>e Anknüpfung<br />

an <strong>die</strong> allen bekannte Uhr gesu<strong>ch</strong>t (vgl. Abbildung 3). Der Vorteil einer Uhr mit<br />

Einteilungen in Stunden und Minuten gegen<strong>über</strong> bspw. einer Liste beruht darin, dass intuitiv<br />

und bewusst eine Assoziation mit den jeweils übli<strong>ch</strong>en Aktivitäten zur Tagesstunde gema<strong>ch</strong>t<br />

werden können. Zum Beispiel kann <strong>die</strong> Tageszielsetzung und -planung um 7 Uhr morgens in<br />

Unternehmen wie au<strong>ch</strong> privat erfolgen.<br />

Die einzelnen Prozesse werden na<strong>ch</strong>einander im<br />

Uhrzeigersinn dur<strong>ch</strong>laufen. Ist ein Dur<strong>ch</strong>lauf beendet,<br />

fängt der Zyklus wieder <strong>von</strong> vorne an. Da<strong>bei</strong><br />

werden <strong>die</strong> Resultate des vorangegangenen<br />

Dur<strong>ch</strong>laufes im neuen Dur<strong>ch</strong>lauf berücksi<strong>ch</strong>tigt<br />

und in <strong>die</strong> Prozesse integriert.<br />

Die Prozesse orientieren si<strong>ch</strong><br />

an den Führungs-<br />

aufgaben des Projektmanagements und sind in<br />

verfahrenste<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e (vgl. Abbildung 4) und den<br />

Faktor Mens<strong>ch</strong> betreffende Prozesse (vgl. Abbildung<br />

5) unterteilt. Beim Faktor Mens<strong>ch</strong> (bezei<strong>ch</strong>net<br />

<strong>die</strong> am Projekt beteiligten oder aus dem Projektumfeld<br />

stammenden Personen sowie den Umgang<br />

und <strong>die</strong> Beziehung unter ihnen) handelt es<br />

si<strong>ch</strong> um einen zentralen Bestandteil der LPMU<br />

wenig bea<strong>ch</strong>tet. Die LPMU berücksi<strong>ch</strong>ti<br />

gemeine Gültigkeit jedo<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> für Vorhaben anderer<br />

TM .<br />

Abb. 3: Die <strong>Lent</strong> Projekt Managementuhr Er ist ein kritis<strong>ch</strong>er Erfolgsfaktor <strong>bei</strong>m Management<br />

<strong>von</strong> Projekten und wird in der Praxis oft zu<br />

TM<br />

gt <strong>die</strong>sen Faktor glei<strong>ch</strong>wertig und umfassend und<br />

versu<strong>ch</strong>t, den oft nur rein theoretis<strong>ch</strong>en Zusammenhang zwis<strong>ch</strong>en Methoden, Rollen und Projektleistungen<br />

si<strong>ch</strong>tbar darzulegen. Besondere Aufmerksamkeit ist da<strong>bei</strong> au<strong>ch</strong> den Anliegen<br />

der Leistungsbezieher und deren Beziehungen zu den Leistungserstellern gewidmet.<br />

TM<br />

Die Prozessziele der <strong>LPMu</strong>U ri<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> auf <strong>die</strong> erfolgrei<strong>ch</strong>e Umsetzung <strong>von</strong> IT-<br />

Projekten, das System behält seine all<br />

Art, gegebenfalls mit der Anpassung einzelner Prozessziele, Projektleistungen und – selbstverständli<strong>ch</strong><br />

– angewandten Methoden, Te<strong>ch</strong>niken, Vorlagen und Cheklisten.<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System 6 <strong>von</strong> 17


Prozessbezei<strong>ch</strong>nung Ziel<br />

ZVM Zielverwirkli<strong>ch</strong>ungsmanagement<br />

OM Organisationsmanagement<br />

BM Bes<strong>ch</strong>affungsmanagement<br />

ETKM Ergebnis-, Terminund<br />

Kosten-<br />

Management<br />

QM Qualitätsmanagement<br />

PBM Problemlösungsmanagement<br />

RM Risikomanagement<br />

CM Changemanagement<br />

IM Integrationsmanagement<br />

KM Knowledgemanagement<br />

DM Dokumentationsmanagement<br />

BSC Balanced Scorecard<br />

Abb. 4: Bes<strong>ch</strong>reibung der verfahrenste<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en<br />

Prozesse<br />

Na<strong>ch</strong>haltige und kontinuierli<strong>ch</strong>e Zielausformulierung und -umsetzung während<br />

des Projekts hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> Ausri<strong>ch</strong>tung des Projekts auf <strong>die</strong> vorgegebene<br />

Gesamtaufgabe und <strong>über</strong>geordnete Unternehmensstrategie, Strukturierung,<br />

Planung und Si<strong>ch</strong>erstellung der geforderten Kosten/Nutzen-Relation.<br />

Definition der Form der Aufbauorganisation für <strong>die</strong> Dur<strong>ch</strong>führung des Projekts,<br />

der Projektrollen und deren Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortli<strong>ch</strong>keiten<br />

und der Einsatzmittel.<br />

Si<strong>ch</strong>erstellung der Ausri<strong>ch</strong>tung des Vorgehens und der angestrebten Ergebnisse<br />

im formellen Umgang mit den Lieferanten <strong>über</strong> alle Projektphasen auf<br />

eine optimale Projektzielerrei<strong>ch</strong>ung sowie auf Gesetze und Auflagen des<br />

Unternehmens.<br />

Projektforts<strong>ch</strong>rittsmessung entlang der Vorgaben des Zielverwirkli<strong>ch</strong>ungsmanagements<br />

und unter Berücksi<strong>ch</strong>tigung <strong>von</strong> ausserplanmässigen Ereignissen.<br />

Si<strong>ch</strong>erstellung der Übereinstimmung <strong>von</strong> Projektergebnissen, Projektprozessen<br />

und anderweitigen Projekt<strong>ch</strong>arakteristiken mit den Vorgaben aus den<br />

Projektzielen und Anforderungen sowie deren Umsetzungsplanung.<br />

Lösung der te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en und organisatoris<strong>ch</strong>en Probleme innerhalb des Projektkosten-<br />

und Zeitrahmens mit der eingesetzten Methodik als Team und<br />

Überwa<strong>ch</strong>ung und Steuerung des Problems wie au<strong>ch</strong> der Lösungsumsetzung<br />

während des Projekts.<br />

Minimierung des Gesamtrisikos für das Projekt dur<strong>ch</strong> permanentes Erkennen<br />

und Analysieren <strong>von</strong> Risiken und der Entwicklung <strong>von</strong> Gegenmassnahmen.<br />

Erfassung und Bewertung der notwendigen und zweckmässigen Veränderungen<br />

im Projekt, Fällung und planmässig in das Projektmanagement einfliessen<br />

Lassen der Ents<strong>ch</strong>eide <strong>über</strong> deren Umsetzung.<br />

Si<strong>ch</strong>erstellung, dass <strong>die</strong> im Projekt erar<strong>bei</strong>tete Lösung in <strong>die</strong> bestehende<br />

Systemumgebung eingebettet wird, dass mit deren Einführung eine hohe<br />

Kunden- und Mitar<strong>bei</strong>terzufriedenheit erei<strong>ch</strong>t wird und dass das System mit<br />

der vereinbarten Verfügbarkeit/Performance betrieben werden kann.<br />

Erfassung der Prozesserfahrungen aus dem Verlauf eines Projekts zwecks<br />

Verwendbarkeit <strong>bei</strong> weiteren Vorhaben sowie optimale Nutzung der in früheren<br />

Projekten gewonnenen Erkenntnisse.<br />

Si<strong>ch</strong>erstellung der Dokumentation und Ar<strong>ch</strong>ivierung zur einfa<strong>ch</strong>en Wiederauffindbarkeit<br />

aller im Projekt entwickelten, relevanten Objekte und zur<br />

Transformation des Systems vom Projekt in den Betrieb und <strong>die</strong> Wartung.<br />

Integrale, ganzheitli<strong>ch</strong>e Bewertung des Projektmanagementprozesses und<br />

<strong>von</strong> Projektergebnissen zwecks na<strong>ch</strong>haltigem, positivem Beitrag zur Umsetzung<br />

der Unternehmensstrategie.<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System 7 <strong>von</strong> 17


HRM Human resource- Bestmögli<strong>ch</strong>e Wahl der Mitar<strong>bei</strong>ter für <strong>die</strong> Besetzung der Rollen im Projekt<br />

management und Förderung der persönli<strong>ch</strong>en Weiterentwicklung entlang der Unternehmensstrategie.<br />

TM Team-<br />

management<br />

Maximierung der Effizienz der Gruppe unter Bewertung der erbra<strong>ch</strong>ten<br />

Leistung, Mitar<strong>bei</strong>ter- und Kundenzufriedenheit, Prozessverbesserung,<br />

Gruppenklima und Teambildung.<br />

KFM Konfliktmanagement<br />

Frühstmögli<strong>ch</strong>e Erkennung <strong>von</strong> potentiellen Konflikten und deren Bereinigung<br />

mit geeigneten Konfliktlösungen.<br />

KOM Kommunikationsmanagement<br />

Si<strong>ch</strong>erstellung der effizienten Zusammenar<strong>bei</strong>t innerhalb und ausserhalb des<br />

Projekts zur Errei<strong>ch</strong>ung der Projektziele.<br />

SM Selbstmanagement<br />

Förderung der persönli<strong>ch</strong>en Zufriedenheit dur<strong>ch</strong> wirkungsvollen Umgang<br />

mit si<strong>ch</strong> selbst und den eigenen Ressourcen.<br />

F Führung Si<strong>ch</strong>erstellung der Errei<strong>ch</strong>ung der Projektziele dur<strong>ch</strong> bewusste Verhaltensbeeinflussung<br />

und Verhaltenssteuerung.<br />

Abb. 5: Die 6 „Soft“-Pr ozesse im Überblick<br />

Na<strong>ch</strong> der LPMU TM ist der Projektleiter während des Tages<br />

mit den verfahrenste<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en<br />

Managementprozessen bes<strong>ch</strong>äftigt, in der Na<strong>ch</strong>t<br />

widmet er si<strong>ch</strong> dem Faktor Mens<strong>ch</strong> (den<br />

„ Softfaktoren“). Die einzelnen Prozesse wiedergeben<br />

da<strong>bei</strong> <strong>die</strong> Logik des Projektablaufs:<br />

Vom Zielmanagement bis hin zur Projektbewertung und vom Projektteamaufbau bis hin zur<br />

gezielten Mitar<strong>bei</strong>terführung. Die Logik der LPMU TM kann, und das ist eine der Stärken <strong>die</strong>ser<br />

Methode, au<strong>ch</strong> als Navigationsinstrument <strong>bei</strong> anderen Methoden angewendet werden.<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System 8 <strong>von</strong> 17


Das oben präsentierte Prozesssystem erlaubt nun <strong>die</strong> intuitive und geordnete Aufteilung der<br />

Projektleistungen<br />

auf <strong>die</strong> jeweils relevanten Prozesse. Die dann resultierenden 20-30 Projekt-<br />

leistungen pro Prozess lassen si<strong>ch</strong> den einzelnen Prozesss<strong>ch</strong>ritten zuordnen und so zusammen<br />

zu einer logis<strong>ch</strong>en Abfolge (z.B. Basis s<strong>ch</strong>affen, Aufgabe ausführen, Bilanz ziehen) strukturieren.<br />

Dies hilft dem Projektmanager im Weiteren <strong>die</strong> Beherrs<strong>ch</strong>ung aller Projektleistungen<br />

in den Griff zu bekommen. Aktuelle Erkenntnisse und Best Practice im Projektmanagement<br />

werden dur<strong>ch</strong> <strong>die</strong> LPMU<br />

zeuge<br />

nisse<br />

TM bewusst aufgegriffen und berücksi<strong>ch</strong>tigt.<br />

Die Regeln (ereignisabhängig) und Grundregeln (gelten immer) setzen si<strong>ch</strong> nun aus folgenden<br />

Elementen zusammen:<br />

-Prozessbes<strong>ch</strong>reibungen<br />

Beim Problemlösungsmanagement bspw. verfährt man<br />

-Zielbes<strong>ch</strong>reibungen<br />

immer in 3 S<strong>ch</strong>ritten:<br />

-Methoden<br />

-Informationsbes<strong>ch</strong>affung; hier bewähren si<strong>ch</strong> Inter-<br />

-Te<strong>ch</strong>niken und Werk<br />

views, Ckecklisten oder<br />

ähnli<strong>ch</strong>e Te<strong>ch</strong>niken<br />

-Vorlagen<br />

-Lösungsfindungsprozess; hier sind <strong>die</strong> kreativen<br />

-Phasenaufgaben und –ergeb Te<strong>ch</strong>niken wie Brainstorming oder aber au<strong>ch</strong> Exper-<br />

tenbefragungen gefragt<br />

-Bewertung; <strong>bei</strong>nhaltet diverse Analysen wie eine Risiko-<br />

oder Nutzwertanalyse<br />

Abb. 6: S<strong>ch</strong>ritte <strong>bei</strong>m Problemlösungsprozess<br />

Die Elemente lassen si<strong>ch</strong> ebenfalls grösstenteils den einzelnen Projektmanagement- Prozessen<br />

zuordnen<br />

und können so au<strong>ch</strong> systematis<strong>ch</strong><br />

assoziiert werden (vgl. Abbildung 6).<br />

Die Assoziation mit der Uhr hilft uns au<strong>ch</strong> hier weiter: Dem Stundenraster folgend wird jeweils<br />

<strong>bei</strong> voller Stunde (X.00) ein einzelner Prozess sti<strong>ch</strong>wortartig oder als volles Diagramm<br />

präsentiert. 10 Minuten na<strong>ch</strong> der vollen Stunde (X.10) werden jeweils <strong>die</strong> Ziele (vgl. Abbildungen<br />

4 und 5), 20 Minuten na<strong>ch</strong> (X.20) <strong>die</strong> Methoden usw. präsentiert. Abbildung 7 gibt<br />

hierzu ein konkretes Beispiel. Die genauere Bes<strong>ch</strong>reibung der einzelnen Prozesse lässt si<strong>ch</strong><br />

[3] entnehmen.<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System 9 <strong>von</strong> 17


22.00 Uhr: Teammanagement<br />

22.10: Ziele<br />

Maximierung der Effizienz der Gruppe unter Bewertung der Kriterien<br />

- Erbra<strong>ch</strong>te Leistung<br />

- Mitar<strong>bei</strong>terzufriedenheit<br />

- Kundenzufriedenheit<br />

- Prozessverbesserung<br />

- Gruppenklima<br />

- Teambildung<br />

22.20: Methoden<br />

Gruppendynamik und Teambildungsprozess. Ziel des Teambildungprozesses<br />

ist es, <strong>die</strong> Berei<strong>ch</strong>e der Aktivitäten, <strong>die</strong> einem selbst und anderen bekannt, re-<br />

spektive unbekannt sind, zu entwickeln.<br />

Der Teambildungsprozess gliedert si<strong>ch</strong> in 4 Phasen: Die Ar<strong>bei</strong>tsphase ( Perfor-<br />

ming), <strong>die</strong> Kontaktphase (Forming), <strong>die</strong> Organisationsphase (Norming) und <strong>die</strong><br />

Ar<strong>bei</strong>tsphase (Storming).<br />

Betroffenheitsanalyse. Die Bedürfnisse, Wüns<strong>ch</strong>e und Ängste <strong>von</strong> Projektmit<br />

gliedern und Stakeholdern (künftige Benutzer, Ents<strong>ch</strong>eider) müssen analysiert<br />

werden um ihr Engagement und ihre Akzeptanz für das Projekt positiv beein<br />

flussen zu können. Die Motivation der Projektmitar<strong>bei</strong>ter ist unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong><br />

und<br />

kann au<strong>ch</strong> mit vers<strong>ch</strong>iedenen Mitteln beeinflusst werden.<br />

Negative Einflüsse auf Teams eruieren.<br />

„Not invented here“ – Effekt: Informationen <strong>von</strong> aussen – vor allem au<strong>ch</strong> kriti<br />

s<strong>ch</strong>e Bewertungen - werden ni<strong>ch</strong>t in <strong>die</strong> Gruppe gelassen und ni<strong>ch</strong>t bea<strong>ch</strong>tet.<br />

„Gatekeeper“-Effekt:<br />

Nur ein Mitglied kommuniziert gegen aussen, au<strong>ch</strong> in Si-<br />

tuationen, wo <strong>die</strong>s ni<strong>ch</strong>t zwingend notwendig ist.<br />

Isolierung der gesamten Gruppe na<strong>ch</strong> aussen und Etablieren<br />

<strong>von</strong> Filtern auf<br />

Erkenntnissen zu bestimmten Zwecken und Te<strong>ch</strong>niken.<br />

Na<strong>ch</strong>ahmer und Neinsager, Ausgrenzung und Mobbing.<br />

22.30: Te<strong>ch</strong>niken<br />

und Werkzeuge<br />

Verfahren zur Gruppenbildung:<br />

Beoba<strong>ch</strong>tung, Workshops, Trainings, Events,<br />

Spielregeln der Gruppeninteraktion.<br />

Verfahren zur Motivationsbeeinflussung:<br />

Gesprä<strong>ch</strong>e und Feedback, Navigati-<br />

onsinstrumente zur Zielorientierung, teamorientierte Entlöhnungsmodelle.<br />

22.40: Vorlagen<br />

Projektmanagementbezogene<br />

Dokumente. Definition der Gruppenleitung im<br />

projektbezogenen<br />

Lohnmodell.<br />

Produktbezogene Dokumente. Datenblatt „Produkteigens<strong>ch</strong>aften“ für Teambrainstorming.<br />

22.50: Phasenaufgaben<br />

und Ergebnisse<br />

Initialisierung. Keine Aufgaben und Ergebnisse.<br />

Planung. Aufgaben: Potentielle<br />

Teammitglieder beoba<strong>ch</strong>ten, Team zusammenstellen,<br />

Teambildung einleiten, Dur<strong>ch</strong>führung <strong>von</strong> Workshops, Trainings und<br />

Events, Erstellung eines leistungsbezogenen Lohnmodells mit Teamkomponente.<br />

Ergebnisse: Leistungsbezogenes Lohnmodell.<br />

Realisierung. Aufgaben: Dur<strong>ch</strong>führen <strong>von</strong> Workshops, Trainings und Events,<br />

Interviews mit Teammitgliedern, um Konflikte mögli<strong>ch</strong>st früh zu erkennen.<br />

Ergebnisse:<br />

Interview-Beri<strong>ch</strong>te.<br />

Einführung. Aufgaben: Dur<strong>ch</strong>führen <strong>von</strong> Workshops, Trainings und Events,<br />

Interviews<br />

mit Teammitgliedern, um Konflikte mögli<strong>ch</strong>st früh zu erkennen. Ergebnisse:<br />

Interview-Beri<strong>ch</strong>te.<br />

Abb. 7: Das Stundenraster des Teammanagement-Prozesses<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System 10 <strong>von</strong> 17


Wie wird <strong>die</strong> Unternehmensausri<strong>ch</strong>tung der Methode gewährleistet?<br />

Das Ziel der Balanced Scorecard ist eine integrale, ganzheitli<strong>ch</strong>e Bewertung aller Projektmanagementprozesse<br />

sowie <strong>von</strong> Projektergebnissen zwecks na<strong>ch</strong>haltigem, positivem Beitrag zur<br />

Umsetzung der Unternehmensstrategie. Mit dem BSC-Prozess wird der Tagesablauf der<br />

LPMU TM ges<strong>ch</strong>lossen. Die im ZVM-Prozess definierten Ziele werden im BSC-Prozess einer<br />

systematis<strong>ch</strong>en Bewertung unterzogen und fliessen am darauffolgenden Tag wieder ins ZVM<br />

ein. Der Zyklus der verfahrensorientierten Managementprozesse startet wieder.<br />

Die Balanced Scorecard will alle für den Erfolg eines Unternehmens wi<strong>ch</strong>tigen Faktoren ab-<br />

bilden, messbar ma<strong>ch</strong>en und kommunizieren – <strong>die</strong> Leistungen der Mitar<strong>bei</strong>ter ebenso wie <strong>die</strong><br />

Innovationsstärke, <strong>die</strong> internen Abläufe und <strong>die</strong> finanziellen Entwicklungen. Die Scorecards<br />

zeigen <strong>die</strong> Daten in ihren Ursa<strong>ch</strong>e-Wirkungs-Zusammenhängen und bringen sie mit der Vision<br />

und den strategis<strong>ch</strong>en Zielen des Unternehmens in Einklang [vgl. Frick, I. (2000), S. 22ff;<br />

Dellmann, K. (1999)]. Somit s<strong>ch</strong>afft <strong>die</strong> BSC einen Messrahmen zur Integration <strong>von</strong> strategis<strong>ch</strong>en<br />

Massnahmen. Sie <strong>über</strong>setzt da<strong>bei</strong> Vision und Strategie in Ziele und ist in <strong>die</strong> vier Perspektiven<br />

Kunden, Finanzen, interne Prozesse und Lernen & Entwicklung unterteilt, für <strong>die</strong><br />

geeignete Kennzahlen zu wählen sind. Zentraler Ausgangspunkt der vier Perspektiven ist <strong>die</strong><br />

Vision des Unternehmens, auf <strong>die</strong> <strong>die</strong> Strategie- und Zielformulierung sowie <strong>die</strong> Leistungsplanung<br />

und -messung ausgeri<strong>ch</strong>tet sind.<br />

Die LPMU kli<strong>ch</strong>ungszur<br />

Bewertung eines Projekts aus diversen Perspektiven<br />

TM -Prozesse sind konsequent, beginnend mit dem Zielverwri<br />

Management, <strong>von</strong> den Balanced Scorecard-Vorgaben abgeleitet und gegenseitig abgestimmt.<br />

Die einzelnen Projektleistungen sind auf <strong>die</strong> BSC-Kennzahlen ausgeri<strong>ch</strong>tet, so dass für den<br />

Projektmanager der Zusammenhang zwis<strong>ch</strong>en BSC-Projektauswertung/Ergebnis-Termin-<br />

Kosten-Management/einzelne Projektleistung/Methode/Te<strong>ch</strong>nik/Checkliste na<strong>ch</strong>vollziehbar<br />

und dadur<strong>ch</strong> besser umsetzbar ist.<br />

Aus den mögli<strong>ch</strong>en Systematiken<br />

wird der Project Excellence (PE) spezielle Aufmerksamkeit gewidmet. Gründe dafür sind <strong>die</strong><br />

weitestgehende Übereinstimmung der Ziele der BSC und der Project Excellence, <strong>die</strong> Skalierbarkeit<br />

der Project Excellence (<strong>von</strong> der Grobbewertung bis zur Detailauswertung) und <strong>die</strong><br />

zunehmende Akzeptanz und Anwendung der Project Excellence in der Praxis. [vgl.<br />

http://gpm-ipma.de/main/10-2].<br />

Die Bewertungsstruktur <strong>von</strong> Project Excellence ist in folgende Berei<strong>ch</strong>e gliedert: Kundenorientierung,<br />

Mitar<strong>bei</strong>terentwicklung & -beteiligung, Partners<strong>ch</strong>aft mit Lieferanten, Führung &<br />

Zielkonsequenz, gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Verantwortung, Prozesse & Fakten und Ergebnisorientierung.<br />

Aus <strong>die</strong>sen Berei<strong>ch</strong>en werden entspre<strong>ch</strong>ende Bewertungskriterien abgeleitet, wel<strong>ch</strong>en<br />

eine unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> hohe Gesamtpunktzahl zuges<strong>ch</strong>rieben wird.<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System 11 <strong>von</strong> 17


Mitar<strong>bei</strong>terentwicklung: 289<br />

mögli<strong>ch</strong>e Punkte<br />

Vision, Strategie, Kultur, Werte:<br />

99 mögli<strong>ch</strong>e Punkte<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

� maximal mögli<strong>ch</strong>e Punkte<br />

Finanzen: 99 mögli<strong>ch</strong>e Punkte<br />

Abbildung 8 illustriert<br />

<strong>die</strong> Ver-<br />

bindung<br />

zwis<strong>ch</strong>en<br />

dem BSC-<br />

Konzept<br />

und dem<br />

Modell Project<br />

Excellence;<br />

<strong>die</strong><br />

Punkte der einzelnen<br />

PE-<br />

Kriterien werden<br />

proportional auf<br />

<strong>die</strong> zutreffenden<br />

BSC-Berei<strong>ch</strong>e<br />

Prozesse: 169 mögli<strong>ch</strong>e Punkte<br />

Kunden: 344 mögli<strong>ch</strong>e Punkte verteilt.<br />

Das Kriterium„Zielorien-<br />

Abb. 8: Gewi<strong>ch</strong>tung der BSC-Berei<strong>ch</strong>e mit Project Excellence-Punkten<br />

max. mögli<strong>ch</strong>e Punkte<br />

tierung“ wird<br />

<strong>bei</strong>spielsweise<br />

aus allen beste-<br />

henden<br />

BSC-<br />

Berei<strong>ch</strong>en abgeleitet und muss seine Punkte na<strong>ch</strong> einem bestimmten S<strong>ch</strong>lüssel (hier proportional)<br />

den einzelnen Berei<strong>ch</strong>en zuteilen. Hingegen gibt es Kriterien, wie z.B. „Kundenzufriedenheit“,<br />

wel<strong>ch</strong>e nur mit einem einzigen BSC-Berei<strong>ch</strong> (in <strong>die</strong>sem Fall Kundenperspektive)<br />

einen direkten Zusammenhang haben. Hier kann <strong>die</strong> Punktezahl vollständig dem betreffenden<br />

Berei<strong>ch</strong> zugeteilt werden.<br />

Auffallend ist, dass <strong>bei</strong> der Umsetzung der PE-Wertung unter Integration des BSC-Konzepts<br />

ni<strong>ch</strong>t alle BSC-Berei<strong>ch</strong>e ein glei<strong>ch</strong> grosses Gewi<strong>ch</strong>t aufweisen. So hat <strong>bei</strong>spielsweise der Berei<strong>ch</strong><br />

„Finanzielle Perspektive“ eine eher untergeordnete Bedeutung (99 Punkte). Im Gegensatz<br />

dazu nimmt aber der Berei<strong>ch</strong> „Kundenperspektive“ eine dominierende Stellung ein (344<br />

Punkte). Abb. 8 zeigt <strong>die</strong> Gewi<strong>ch</strong>tung der einzelnen BSC-Berei<strong>ch</strong>e in einem Netzdiagramm.<br />

Project Excellence ermögli<strong>ch</strong>t also eine bedarfsgere<strong>ch</strong>te Anpassung der BSC-Grundsätze an<br />

<strong>die</strong> vorhandene Projektsituation.<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System 12 <strong>von</strong> 17


Wie werden unternehmensspezifis<strong>ch</strong>e Anforderungen berücksi<strong>ch</strong>tigt?<br />

Abb. 9: Netzdiagramm der Prozesse<br />

Unternehmen erwarten vom Projektmanager eine gesamtheitli<strong>ch</strong>e<br />

Leitung des Projekts. Die unternehmensspezifis<strong>ch</strong>en Anforderungen<br />

werden in einer Liste <strong>von</strong> 500-1000 einzelnen Projektleistungen<br />

detailliert erfasst und entspre<strong>ch</strong>end der 18 Prozesse<br />

der LPMU TM gruppiert.<br />

Eine Bewertung der Bedeutung einzelner Projektleistungen und<br />

deren gegenseitige Gewi<strong>ch</strong>tung führt zu einer ganzheitli<strong>ch</strong>en<br />

Bewertung und Zusammenstellung der Anforderungen in Form<br />

der Grafik in Abbildung 9.<br />

Konsequent werden au<strong>ch</strong> <strong>die</strong> zu <strong>die</strong>sen Projektleistungen in den Unternehmen geltenden Regeln<br />

erfasst, zumal eine Projektleistung – funktional gesehen – wie folgt definiert werden<br />

kann:<br />

Projektleistung = f(Ereignis x Regel + Grundregel)<br />

Regeln sind ereignisbezogen (z.B. Konzeptstart na<strong>ch</strong> der Freigabe dur<strong>ch</strong> <strong>die</strong> Ges<strong>ch</strong>äftsleitung),<br />

während <strong>die</strong> Grundregeln immer zu bea<strong>ch</strong>ten sind (wenn es z.B. um <strong>die</strong> Verwendung<br />

<strong>von</strong> Projektantragsformularen geht). Nur <strong>die</strong>se Regeln und Grundregeln bilden zusammen das<br />

unternehmensspezifis<strong>ch</strong>e, präzise und projektleistungsbezogene Projekthandbu<strong>ch</strong>.<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System 13 <strong>von</strong> 17


Wie werden <strong>die</strong> Mens<strong>ch</strong>en in das Projekt eingebunden?<br />

Innerhalb<br />

des Organisationsmanagements kann der Projektleiter <strong>die</strong> Erbringung der anfallen-<br />

den Projektleistungen auf mehrere Rollen verteilen. Die Verteilung erfolgt, wie weiter oben<br />

<strong>bei</strong> der Projektleistungsbewertung bes<strong>ch</strong>rieben, dur<strong>ch</strong> eine entspre<strong>ch</strong>ende Bewertung der<br />

Ausprägungen vers<strong>ch</strong>iedener Projektleistungen in einer bestimmten Rolle (z.B. hat <strong>die</strong> Kostenerfassung<br />

für <strong>die</strong> Projektkontrolle maximale Bedeutung [10 Punkte], während der Projektleiter<br />

<strong>von</strong> der Projektdokumentation vollständig entlastet werden kann [0 Punkte]). Das so<br />

entstehende Anforderungsprofil (Organisationsmanagement) wird mit der glei<strong>ch</strong>en Systematik<br />

(Wertung <strong>von</strong> 0-10, alle Projektleistungen, 18 Prozesse) wie <strong>die</strong> unternehmensspezifis<strong>ch</strong>en<br />

Anforderungen im Gesamtprojekt erfasst und mit der glei<strong>ch</strong>en Grafik (vgl. Abbildung 9) dargestellt.<br />

Diese Anforderungen können si<strong>ch</strong> während<br />

des Projektverlaufs au<strong>ch</strong> ändern, wie Abbildung<br />

10 zeigt:<br />

Abb. 10: Zeitli<strong>ch</strong>e Differenzierung der Projektleistungen<br />

Wie s<strong>ch</strong>on bes<strong>ch</strong>rieben, wird <strong>die</strong> Mitar<strong>bei</strong>terperspektive u.a. au<strong>ch</strong> <strong>bei</strong> der Balanced Scorecard<br />

explizit miteinbezogen. Im Berei<strong>ch</strong> Lernen und Entwicklung werden Themen wie Mitar<strong>bei</strong>terzufriedenheit/-motivation,<br />

Weiterbildung oder das Verbesserungs- und Vors<strong>ch</strong>lagswesen<br />

erfasst.<br />

Nebst den verfahrenste<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en<br />

Prozessen werden <strong>die</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter und Projektleiter bezügli<strong>ch</strong><br />

allen Prozessen, wel<strong>ch</strong>e <strong>die</strong> „Softfaktoren“ betreffen, umfassend auf ihre Fähigkeiten und<br />

Erwartungen hin untersu<strong>ch</strong>t, da sie im Projekt keinesfalls <strong>über</strong>fordert werden sollten (HRM).<br />

Das Teammanagement befasst si<strong>ch</strong> mit der gezielten Förderung des Teamaufbaus, im Konfliktmanagement<br />

werden <strong>die</strong> Beteiligten mit Methoden der Konfliktlösung und -prävention<br />

ausgerüstet. Die Regeln der erfolgrei<strong>ch</strong>en Information und Marketingvermittlung werden eingehend<br />

im Kommunikationsmanagement behandelt, Methoden zur besseren Entwicklung<br />

eigener Projektleitungsfähigkeiten bietet das Selbstmanagement. Der Führungsprozess<br />

s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> fokussiert auf <strong>die</strong> Beeinflussung der Teams zwecks Projektzielerrei<strong>ch</strong>ung.<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System 14 <strong>von</strong> 17


Wie wird <strong>die</strong> Mitar<strong>bei</strong>terentwicklung gefördert?<br />

Die<br />

Beherrs<strong>ch</strong>ung der Komplexität der Projektmanagement-Aufgaben erfordert – <strong>bei</strong> der er-<br />

wähnten<br />

Vielfalt an auftretenden Projektleistungen bzw. Anforderungen – entspre<strong>ch</strong>ende Fä-<br />

higkeiten und Kompetenzen. Als erstes steht dem Projektmanager wie au<strong>ch</strong> dem ganzen Projektteam<br />

ein auf <strong>die</strong> erwarteten Projektleistungen ausgeri<strong>ch</strong>tetes Projekthandbu<strong>ch</strong> zur Verfügung.<br />

Weiter erlaubt ein ebenfalls auf <strong>die</strong>se Projektleistungen und <strong>die</strong> Inhalte des Projekthandbu<strong>ch</strong>es<br />

abgestimmtes<br />

Ausbildungsprogramm ein individuelles und wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> optimales Cur-<br />

riculum.<br />

Das Bestreben na<strong>ch</strong> einer optimalen Abstimmung des Ausbildungsangebotes mit den Fähigkeiten<br />

der einzelnen Betroffenen<br />

kann dur<strong>ch</strong> ein Einzelassessment <strong>von</strong> Projektmanagern und<br />

Kandidaten sowohl vor wie au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dem Abs<strong>ch</strong>luss der entspre<strong>ch</strong>enden Weiterbildung si<strong>ch</strong>ergestellt<br />

werden.<br />

Die Einführung einheitli<strong>ch</strong>er Standards in der Bewertung erlaubt eine Optimierung der Wahl<br />

eines Projektmanagers innerhalb des ganzen Unternehmens. Einheitli<strong>ch</strong>e und objektive Beur-<br />

teilungsprozesse ermögli<strong>ch</strong>en eine systematis<strong>ch</strong>e Erfassung zentraler Kompetenzen und führen<br />

zu grösserer Transparenz.<br />

In Assessments werden dur<strong>ch</strong> <strong>die</strong> Beoba<strong>ch</strong>tung des Verhaltens und der Leistung der Teilnehmer<br />

in Simulationen, Rollenspielen,<br />

Tests, Fallstu<strong>die</strong>n und Interviews Rücks<strong>ch</strong>lüsse auf<br />

Kompetenzen, Potenziale und Persönli<strong>ch</strong>keitseigens<strong>ch</strong>aften gezogen. Das auf den Projektmanager<br />

und <strong>die</strong> Projektleistungen ausgeri<strong>ch</strong>tete Einzelassessment prüft <strong>die</strong> Fähigkeiten der<br />

Probanden um dana<strong>ch</strong> aufbauend auf den Ergebnissen einen individuellen Personalentwicklungsplan<br />

zusammenzustellen (vgl. Abbildung 11).<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System 15 <strong>von</strong> 17


ProPe<br />

Projektmanager<br />

Personalentwicklung<br />

Initiali-<br />

Projekt-<br />

Manager<br />

sierung Konzept Entwicklungs-<br />

Förderung<br />

______________________________________________________<br />

ProAss<br />

Projektmanager<br />

Assessment<br />

Assessment-<br />

Bewertungskriterien<br />

_____________________________________________________________<br />

ProCur<br />

Projektmanager<br />

Curriculum<br />

Initiali-<br />

sierung<br />

Initiali-<br />

sierung<br />

Konzept<br />

Bedürfnisse<br />

des Unternehmens<br />

Konzept<br />

Projektmanager-<br />

Anforderungsprofil<br />

Projekt-<br />

Manager<br />

Curriculum<br />

Entwicklung<br />

Projekt-<br />

Manager<br />

Assessment<br />

Entwicklung<br />

Projektmanager-<br />

Entwicklungskriterien<br />

Pilot-<br />

Erprobung<br />

Abb. 11: Regelkreis der Aktualitätssi<strong>ch</strong>erung<br />

Wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Untersu<strong>ch</strong>ungen und praktis<strong>ch</strong>e Erfahrungen zeigen, dass Assessments<br />

anderen Potentialbeurteilungsinstrumenten <strong>über</strong>legen sind. Nirgends sonst werden soziales<br />

Verhalten, konzeptionelle Fähigkeit und kognitive Leistungsfähigkeit kombiniert derart eingehend<br />

beoba<strong>ch</strong>tet und systematis<strong>ch</strong> beurteilt. Unternehmen und ihre Projektmanager erhalten<br />

dur<strong>ch</strong> Assessments <strong>die</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit, Ents<strong>ch</strong>eidungen und Stellenbesetzungen besser auf <strong>die</strong><br />

tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Fähigkeiten der Mitar<strong>bei</strong>ter zu beziehen.<br />

Pilot-<br />

Erprobung<br />

Pilot-<br />

Erprobung<br />

Aktualitätssi<strong>ch</strong>erungs-<br />

Regelkreis<br />

Projektmanager-<br />

Entwicklungskriterien<br />

Projektmanager-<br />

Entwicklungsplan<br />

Assessment-<br />

Bewertungskriterien<br />

Assessment<br />

Projektleiter-<br />

Anforderungsprofil<br />

Projektleiter-<br />

Curriculum<br />

Projektleiter-<br />

Praxis<br />

Neben <strong>die</strong>sen qualitativen Vorteilen zei<strong>ch</strong>nen si<strong>ch</strong> gut dur<strong>ch</strong>geführte Assessments au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong><br />

eine hohe Akzeptanz <strong>bei</strong> allen Beteiligten aus und weisen einen Nutzen auf mehreren Ebenen<br />

auf. Die systematis<strong>ch</strong>e Beoba<strong>ch</strong>tung und Beurteilung <strong>von</strong> berufsrelevanten, eindeutig definierten<br />

Kompetenzen liefert sowohl für Selektions- als au<strong>ch</strong> Entwicklungsents<strong>ch</strong>eide einen<br />

wesentli<strong>ch</strong>en Mehrwert: Die Projektmitar<strong>bei</strong>ter erhalten <strong>die</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit, ihr Können und ihr<br />

Potential in einem fairen, auf <strong>die</strong> Projektleistungen bezogenen und transparenten Verfahren<br />

unter Beweis zu stellen, wel<strong>ch</strong>es für alle <strong>die</strong> glei<strong>ch</strong>en Rahmenbedingungen garantiert. Zudem<br />

stellt das Feedback <strong>über</strong> <strong>die</strong> Ergebnisse si<strong>ch</strong>er, dass si<strong>ch</strong> der Kandidat mit den Ergebnissen<br />

des Assessments auseinandersetzt und <strong>die</strong>se als Grundlage für seine Weiterentwicklung <strong>bei</strong>zieht.<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System<br />

16 <strong>von</strong> 17


S<strong>ch</strong>lussfolgerungen<br />

Die LPMU TM bietet ein System, wel<strong>ch</strong>es <strong>die</strong> an Stereotypen (<strong>die</strong> Uhr) angelehnte, umfassende<br />

Navigation <strong>über</strong> alle (au<strong>ch</strong> bereits vorhandenen, eingesetzten oder bekannten) Projektleistungen,<br />

Prozesse, Methoden, Te<strong>ch</strong>niken, Werkzeuge, Vorlagen und Checklisten ermögli<strong>ch</strong>t.<br />

Da der Mens<strong>ch</strong> <strong>bei</strong>m Management <strong>von</strong> Projekten einen kritis<strong>ch</strong>en Erfolgsfaktor darstellt, berücksi<strong>ch</strong>tigt<br />

<strong>die</strong> LPMU TM <strong>die</strong>sen Faktor ausgiebig und glei<strong>ch</strong>wertig mit weiteren Erfolgsfaktoren<br />

(wie z.B. <strong>die</strong> Forts<strong>ch</strong>rittskontrolle).<br />

Die effiziente Ausri<strong>ch</strong>tung des Projektmanagements auf <strong>die</strong> Unternehmensziele wird dur<strong>ch</strong><br />

<strong>die</strong> Wertung der einzelnen Projektleistungen und <strong>die</strong> Fokussierung auf <strong>die</strong>se Projektleistungen<br />

des <strong>von</strong> unternehmenseigenen Prozessen abgeleiteten Projekthandbu<strong>ch</strong>s si<strong>ch</strong>ergestellt.<br />

Das zielgeri<strong>ch</strong>tete Management <strong>von</strong> Projekten wird ebenfalls dur<strong>ch</strong> <strong>die</strong> angebotenen projektleistungsbezogenen<br />

S<strong>ch</strong>ulungen, Assessments und Personalentwicklung unterstützt.<br />

Dur<strong>ch</strong> <strong>die</strong> strukturierte und detaillierte Analyse aller Projektmanagement-Prozesse und Pro-<br />

jektleistungen kann eine optimale Berücksi<strong>ch</strong>tigung der gegenseitigen Auswirkungen, wel<strong>ch</strong>e<br />

<strong>die</strong> einzelnen Projektmanagement-Prozesse aufeinander haben, errei<strong>ch</strong>t werden.<br />

Zusammenfassend wird dadur<strong>ch</strong> <strong>bei</strong> hoher Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit des Projektmanagements<br />

<strong>die</strong><br />

erhöhte Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit der ergebnis-, termin- und kostengere<strong>ch</strong>ten Zielerrei<strong>ch</strong>ung in den<br />

Projekten si<strong>ch</strong>ergestellt.<br />

Der<br />

Autor dankt Antoine Pfander für <strong>die</strong> Mitar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong> der Erstellung <strong>die</strong>ses <strong>Artikel</strong>s und dem<br />

Verlag für <strong>die</strong> ras<strong>ch</strong>e Publikation.<br />

Referenzen:<br />

[1] Dellmann,<br />

K. (1999): Vorlesungsunterlagen Controlling II, Universität Bern<br />

[2] Frick, I. (2000), Visionen und strategis<strong>ch</strong>e Ziele sind messbare Grössen des<br />

Erfolgs;<br />

In: Industrieanzeige, 45/2000, S. 22ff<br />

[3] <strong>Lent</strong>, B. (2003): IT-Projekte lenken – mit System, Friedr. Vieweg & Sohn Verlag<br />

[4] http://gpm-ipma.de/main/10-2 (Homepage der „International Project Management<br />

Association (IPMA), German section“)<br />

[5] PMI (2003) A Guide to the Project Management<br />

Body of Knowledge (PMBOK®<br />

Guide) PMI, Newtown Square, 2003<br />

[6] Rationalisierungskuratorium der Deuts<strong>ch</strong>en<br />

Wirts<strong>ch</strong>aft e.V. Hrsg. (2002): Projektmanagement<br />

Fa<strong>ch</strong>mann, Band1 und 2, Es<strong>ch</strong>born, 2002.<br />

[7] Jenni, B. (2001), Projektmanagement in der Wirts<strong>ch</strong>aftsinformatik,<br />

5. Auflage, Steinhausen/Zuri<strong>ch</strong><br />

2001<br />

[8] HERMES (2004), Führen und Abwickeln <strong>von</strong> Projekten in der Informations- und<br />

Kommunikationste<strong>ch</strong>nik; Strategieorgan Bund ISB, Bern 2004<br />

<strong>Lent</strong>, IT-Projekte lenken – mit System 17 <strong>von</strong> 17

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