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Islands Naturwunder

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Christof Hug-Fleck<br />

<strong>Islands</strong> <strong>Naturwunder</strong><br />

Portrait einer außergewöhnlichen Vulkaninsel<br />

E d i t i o n<br />

World geographic<br />

w w w.world- geographic.de


ISBN 978-3-00-030427-9<br />

Edition World geographic<br />

www.world-geographic.de<br />

C!H!F Verlag<br />

www.c-h-f.de<br />

4. überarbeitete Ausgabe, 2010<br />

© 1986-2010 Alle Rechte vorbehalten<br />

Fotografie, EBV, Satz und Layout: www.c-h-f.de<br />

Abb. 2<br />

»Bláa lónið« – die Blaue Lagune – auf der Halbinsel Reykjanes


Nirgends auf der Welt ist man den vier Elementen<br />

Feuer, Wasser, Luft und Erde näher als auf Island.<br />

Die stille Insel aus Basalt und Eis am Rande der bewohnten Welt<br />

ist die größte und letzte Wildnis Europas.<br />

Ein faszinierendes Land voller Zauber, Gegensätze, Mythen<br />

und Erkenntnisse über die wahre Gestalt unserer Erde.<br />

Ein urgewaltiges Land von bestechender Klarheit und herber Schönheit, gleichsam<br />

der irdischen Schöpfung zusehend.


4<br />

Inhalt<br />

Vorwort 8<br />

1 Im Innern der Erde<br />

Schalenbau der Erde 10<br />

Wärmehaushalt der Erde 13<br />

Kontinente und Ozeane 15<br />

Sea-floor-spreading – Ozeane entstehen vulkanisch 17<br />

Zerstückelter Ozeanboden 24<br />

2 Kleine Vulkanologie<br />

Forschung heute 26<br />

Magma ist nicht gleich Magma 30<br />

Laven, explosive Pyroklastite und Gase 34<br />

Vielfalt der Morphologie 38<br />

Eruptionsmechanismen 42<br />

Überwachung und Vorhersage 46<br />

Schutzmaßnahmen 48<br />

3 Island – Geologie einer Vulkaninsel 50<br />

4 Im Südwesten<br />

Thingvellir / Thingvallavatn 54<br />

Skjaldbreidur / Ok 56<br />

Hraunfossar 57<br />

Deltangahver – die heißen Quellen im Reykholtsdalur 58<br />

Grábrok / Grábrokarhraun 59<br />

Gullfoss 60<br />

Geysir / Strokkur 62<br />

Halbinsel Reykjanes 64<br />

5 Entlang der Jökulsá á Fjöllum<br />

Dettifoss 67<br />

Hafragilsfoss 69<br />

Jökulsá Canyon 69<br />

Hljodaklettar 70<br />

Vesturdalur 70<br />

Ásbyrgi 70


6 Im Hochland<br />

Sanddünen am Polarkreis 72<br />

Hrossaborg 73<br />

Die Missetäterwüste / Odadahraun 74<br />

Herdubreid 75<br />

Askja / Viti / Dyngjufjöll 77<br />

Kverkfjöll 78<br />

Trölladyngja / Aldeyjarfoss / Godafoss 79<br />

Sprengisandur 80<br />

Kjölur 80<br />

Hveravellir 81<br />

Strytur 82<br />

Kerlingarfjöll 82<br />

Landmannalaugar 83<br />

Eldgjá / Ofærufoss 86<br />

7 Rund um den Myvatn<br />

Námafjall / Námaskard 88<br />

Lúdent 90<br />

3800 Jahre Myvatn 90<br />

Hverfjall 91<br />

Dimmuborgir 92<br />

Pseudokrater von Skútustadir 93<br />

Grjótagjá / Storagjá / Krummagjá 94<br />

Krafla 95<br />

8 Entlang der Südküste<br />

Riesige Sandurflächen und Wasserfälle 98<br />

Gletscher und Eisseen 100<br />

Kap Dyrhólaey 102<br />

9 Die Hekla 104<br />

10 Die Westmännerinseln<br />

Surtsey 106<br />

Heimaey 107<br />

11 Vulkane unter den Gletschern<br />

Myrdalsjökull / Katla 108<br />

Vatnajökull 109<br />

12 Wasser ist Energie 112<br />

13 Eis kommt und geht – die Eiszeiten 114<br />

14 Glossar 116<br />

5


Vorwort<br />

„panta rhei“ – Es gibt nichts Bleibendes, alles ist im steten Fluss<br />

Mit dieser These sollte der Philosoph Heraklit<br />

in Bezug auf die Geologie unserer Erde Recht<br />

behalten, denn sie lebt und verändert ständig<br />

ihre Gestalt. Kontinente werden verschoben und<br />

kollidieren miteinander, andere zerbrechen und<br />

wandern auseinander. Dort, wo Teile der Erdkruste<br />

zusammentreffen, entstehen große Faltengebirge<br />

oder vulkanische Inselbogen – Ozeane werden<br />

dabei kleiner und verschwinden vollständig.<br />

Werden große Kontinentalplatten zerbrochen<br />

und ihre Teile auseinander getrieben, entstehen<br />

neue Meere, die im Laufe der Jahrmillionen zu<br />

Ozeanen anwachsen. Bei diesen globalen Krustenbewegungen<br />

verschwinden auch enorme Gesteinsmengen<br />

im Erdinnern, während andernorts Magma<br />

aus der Tiefe seinen Weg durch die Vulkane an die<br />

Erdoberfläche findet. Den engen Zusammenhang<br />

zwischen Kontinentaldrift und Vulkanismus hat<br />

die moderne Geowissenschaft durch intensive<br />

Forschungsarbeit erst in den letzten 50 Jahren<br />

erkannt. Immerhin sind 71% der Erdoberfläche von<br />

den Weltmeeren bedeckt und gerade dort hat die<br />

Wissenschaft die Lösung dieser Fragen gefunden.<br />

Es hat sich gezeigt, dass der Vulkanismus auf unserer<br />

Erde nicht eine zeitlich und räumlich begrenzte<br />

Laune der Natur ist, wie es der Gelehrte Abraham<br />

Gottlob Werner gegen Ende des 18. Jahrhunderts<br />

vertrat. Vielmehr ist die Entwicklung unseres<br />

»Blauen Planeten« seit seiner Geburt vor rund 4,8<br />

Milliarden Jahren ohne Vulkanismus überhaupt<br />

nicht denkbar.<br />

Mit diesem kleinen Führer möchte ich als Ergänzung<br />

zu vielen klassischen Island-Reiseführern dem Reisenden<br />

einen Einblick in die Entstehung und Geologie<br />

<strong>Islands</strong> und des isländischen Vulkanismus geben.<br />

Denn in der wilden Landschaft <strong>Islands</strong> drängen<br />

sich die Fragen nach den geologischen Prozessen<br />

geradezu auf. Dabei ist die geologische Geschichte<br />

des Atlantischen Ozeans eben so wichtig wie die<br />

rund 150 historischen Vulkanausbrüche auf Island.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und viel<br />

Freude am gewonnenen Naturverständnis.<br />

April 2010,<br />

Christof Hug-Fleck, Dipl.-Geologe


Abb. 3<br />

Gelöste Kieselsäure (SiO 2 ) bricht das himmelsblaue<br />

Licht zurück zum Betrachter und lässt so<br />

die heiße Quelle im Haukadalur leuchtend Blau<br />

erscheinen.


Abb. 4 Schalenbau der Erde im Profil<br />

Ozeanische Erdkruste aus<br />

Basalt (vulkanisch)<br />

Bis ca. 10 Kilometer tief.<br />

Kontinentale Erdkruste aus<br />

Kalk (Meeresablagerungen),<br />

Granit (erstarrte Magmakammern)<br />

teils gefaltet in Gebirgen,<br />

teils flach liegend, 40 bis 120<br />

Kilometer tief.<br />

Äußerer Erdkern<br />

Nickeleisenmischung , flüssig<br />

2900 bis 5800 Kilometer Tiefe<br />

Innerer Erdkern<br />

Nickeleisenmischung , fest<br />

5800 bis 6370 Kilometer Tiefe<br />

„low-velocity-layer“<br />

50 bis 150 Kilometer<br />

Tiefe<br />

Übergangschicht<br />

150 Bis 400 Kilometer<br />

Tiefe<br />

Oberer Erdmantel<br />

400 bis 1000 Kilometer<br />

Tiefe<br />

Unterer Erdmantel<br />

Perowskit , flüssig<br />

1000 bis 2900 Kilometer<br />

Tiefe


Wärmehaushalt der Erde<br />

Die Gestaltung der Erde und der Ablauf vieler<br />

geologischer Prozesse im Erdinnern werden durch<br />

gewaltige Wärmeenergie im Innern in Gang gehalten.<br />

Die Kräfte, die auf die Erdoberfläche von außen<br />

einwirken, werden von der Sonneneinstrahlung<br />

gesteuert, die auch die verschiedenen Klimagürtel<br />

der Erde prägt. Klima und Wetter beziehen ihre<br />

ungeheuren Energiemengen ausschließlich von<br />

der Sonne.<br />

Seit der Entdeckung der Radioaktivität und<br />

der Erzeugung von Wärmeenergie durch den<br />

Zerfall der instabilen Isotope wird das natürliche<br />

Vorkommen solcher radioaktiven Substanzen im<br />

Erdinnern erforscht. Man weiß heute ungefähr,<br />

wie viel dieser radioaktiven Stoffe, vor allem Uran,<br />

Thorium und Kalium, bei der Entstehung der<br />

Erde ursprünglich vorhanden waren. Der Anteil<br />

von Uran und Thorium an der Wärmeproduktion<br />

durch radioaktiven Zerfall kann heute zu verlässig<br />

aus der chemischen Zusammensetzung der Urmaterie<br />

bestimmt werden. Aus der heutigen<br />

Gesamtmenge an spaltbarem Material errechnet<br />

sich die unvorstellbare Wärmeproduktion von 20<br />

Millionen Megawatt.<br />

Durch diese Wärmeproduktion im Erdinnern<br />

müssen sich zwangsläufig auch an der Erdoberfläche<br />

entsprechende Auswirkungen zeigen. Von<br />

ganz besonderem Interesse ist deshalb die Frage,<br />

ob dieses Wärmemengen gleichmäßig an die<br />

Erdoberfläche abgegeben wird, oder ob dieser<br />

sogenannte Hitzefluss aus der Tiefe regionale<br />

Unterschiede aufweist. Ebenso interessant ist<br />

die Frage, ob der Wärmefluss im Laufe der<br />

Erdgeschichte sich verändert hat oder konstant<br />

blieb. Obwohl der Erdmantel und die Erdkruste sehr<br />

schlechte Wärmeleiter sind, dringt die Erdwärme<br />

bis an die Oberfläche durch. Dieser Wärmefluss<br />

wurde gemessen. Wissenschaftler kamen zu<br />

dem Ergebnis, dass an der Erdoberfläche etwa 40<br />

Millionen Megawatt an Wärmeenergie abgegeben<br />

werden. Wenn nun die Erde „heute“ doppelt so<br />

viel Wärme abgibt, wie durch den radioaktiven<br />

Zerfall produziert wird, muss noch eine andere<br />

Energiequelle vorhanden sein. Man geht davon aus,<br />

dass die nichtradiogene Wärme bei der Entstehung<br />

der Erde gebildet und seitdem gespeichert wurde.<br />

Um die 40 Millionen Megawatt am Wärmeenergie<br />

an die Erdoberfläche zu transportieren, gibt es<br />

zwei physikalische Möglichkeiten: Zum einen<br />

kann Wärme, sie ist die Bewegung der Atome<br />

und Moleküle, durch Übertragung dieser Bewegungsenergie<br />

(Konduktion) transportiert werden.<br />

Die Schwingungen der Atome und Moleküle regen<br />

andere Teilchen bei einem Zusammenstoß an. Die<br />

neu angeregten Teilchen stoßen wiederum mit<br />

anderen zusammen und übertragen dabei einen<br />

Teil der Energie. Auf diese Weise diffundiert Wärme<br />

innerhalb fester Materie von heißeren in kühlere<br />

Bereiche, ohne dass sich die einzelnen Teilchen<br />

von ihrem Schwingungsplatz entfernen müssen.<br />

Wie effektiv diese Art des Wärmetransportes ist,<br />

hängt von der Wärmeleitfähigkeit des betreffenden<br />

Materials ab. Materialien mit sehr schlechter<br />

Wärmeleitfähigkeit sind Wärmeisolatoren.<br />

Die Erdkruste ist ein sehr guter Wärmeisolator,<br />

was experimentell bewiesen werden kann.<br />

Besonders anschaulich wird diese schlechte<br />

Wärmeleitfähigkeit anhand der Abkühlungsgeschwindigkeit<br />

von Lavaströmen an der Erdoberfläche.<br />

Ein etwa 100 Meter dicker und ca. 1000 °C<br />

heißer Lavastrom braucht rund 300 Jahre, um<br />

vollständig auszukühlen, obwohl die Wärme<br />

durch die Luftzirkulation an der Oberfläche schnell<br />

abtransportiert werden kann.<br />

Hätte die Erde eine starre Gesteinskruste von 400<br />

Kilometer Dicke, so würde bis auf den heutigen Tag<br />

keine „Tiefenwärme“ an die Oberfläche gedrungen<br />

sein. Denn der Wärmetransport durch 400 Kilometer<br />

Gestein würde fünf Milliarden Jahre dauern.<br />

Demgegenüber steht aber der klare Befund, dass die<br />

Erde seit ihrer Entstehung vor 4,8 Milliarden Jahren<br />

deutlich abgekühlt ist und auch gegenwärtig weiter<br />

an Wärme verliert. Offenbar reicht der statische<br />

Wärmetransport durch Konduktion nicht aus, um<br />

den messbaren Hitzefluss an der Erdoberfläche


Alfred Wegener hatte die Prinzipien der Kontinentaldrift<br />

zu einfach gesehen, denn die Ozeanböden<br />

sind nicht das tragende Element, auf dem die Kontinente<br />

aufliegen. Vielmehr werden Kontinente und<br />

Ozeaneböden von dem schweren Mantelgestein<br />

getragen.<br />

Wie verhalten sich nun diese zwei unterschiedlichen<br />

Krustentypen bei der Wanderung der Kontinente?<br />

Welche Rolle spielten dabei die Ozeanböden? Und<br />

wo finden die Bewegungen zwischen Kontinenten<br />

und Erdmantel genau statt?<br />

Unter der Lithosphäre fällt die Geschwindigkeit der<br />

P- und S-Wellen sehr stark ab. Es zeigte sich, dass<br />

für diese Geschwindigkeitsverringerungen teilweise<br />

geschmolzenes Mantelgestein verantwortlich<br />

ist. Teilweise Aufschmelzung von Gestein bedeutet,<br />

dass in einem Gestein unter gewissen Bedingungen<br />

selbst dann schon sogenannte Erstschmelzen vorliegen,<br />

wenn der Schmelzpunkt des Gesteins noch<br />

gar nicht erreicht ist. Man muss sich dies vorstellen<br />

wie eine Mischung aus verschiedenen Alkoholsorten,<br />

Wasser und anderen Flüssigkeiten und Feststoffen,<br />

die alle unterschiedliche Schmelztemperaturen<br />

haben. So kann es vorkommen, dass kaltes Wasser


Abb. 8<br />

Island wird durch das Sea-floor-spreading zerrissen<br />

In Island ist einer der wenigen Orte auf der Welt, an dem ein Mittelozeanischer Rücken sich über den Meersspiegel erhebt<br />

und sichtbar wird. Von der Südküste bis zur Nordküste erstreckt sich eine breite, vulkanisch sehr aktive Dehnungszone.<br />

Nördlich des Myvatn-Sees sind die breiten Dehnungsspalten direkt an der Erdoberfläche überdeutlich sichtbar. Die<br />

moosbewachsenen, wenige tausend Jahre alten Lavaströme haben sich an mehreren Spalten in der Summe um einige<br />

Meter gedehnt.<br />

mit 0 °C zusammen mit Eis mit ebenfalls 0 °C gleichzeitig<br />

vorkommen.<br />

Zur völligen Aufschmelzung von typischem Mantelgestein<br />

(Peridotit) sind selbst die hohen Temperaturen<br />

des oberen Erdmantels nicht ausreichend.<br />

Typische Erst-Schmelzen im Mantelgestein sind<br />

von basaltischer Zusammensetzung und können<br />

sich tatsächlich schon bei etwa 1000 °C in ca. 50<br />

bis 100 km Tiefe bilden. Wie fließfähig ein teilweise<br />

aufgeschmolzenes Gestein ist, hängt von den<br />

prozentualen Anteilen von flüssigen und festen<br />

Bestandteilen ab. Selbst bei geringem Anteil flüs-<br />

siger Komponenten ist das Gestein bei genügend<br />

hohem Druck bewegungsfähig. Rot glühender<br />

Stahl ist beispielsweise von seinem Schmelzpunkt<br />

noch weit entfernt, dennoch lässt er sich mit dem<br />

Schmiedehammer verformen.<br />

Im „low-velocity-layer“ ist nach Meinung der Geowissenschaftler<br />

die Möglichkeit gegeben, dass die<br />

feste Lithosphäre über die bewegliche Asthenosphäre<br />

gleiten kann. Somit verkörpert das „low-velocity-layer“<br />

für die Wanderung der Kontinente und<br />

Ozeanböden (Plattentektonik) die wichtigste Transportbahn<br />

im physikalischen Aufbau der Erde. Mit


diesen Überlegungen wurde eine Revision der Kontinentaldrift<br />

Wegeners unumgänglich. Wenn die<br />

Kontinente sich gegenseitig bewegen, können sie<br />

dies nur zusammen mit der festen Mantelunterlage,<br />

der Schicht zwischen Erdkruste und dem „low-velocity-layer“.<br />

Nicht die Erdkruste allein bewegt sich<br />

auf dem Erdmantel, sondern die ganze Lithosphärenplatte<br />

– Erdkruste und oberster Erdmantel. Dieselbe<br />

Überlegung gilt auch für die Ozeanböden,<br />

denn unter der ozeanischen Kruste ist der oberste<br />

Erdmantel ebenfalls fest und bildet ozeanische Lithosphärenplatten.<br />

Wegener hatte Unrecht, wenn er die Kontinente<br />

wie große Floße durch die Ozeanböden treiben<br />

lässt, denn nach dem Modell der kontinentalen und<br />

ozeanischen Lithosphärenplatte sind beide Typen<br />

zunächst gleichberechtigt. Denn die ozeanische<br />

Lithosphärenplatte unterliegt denselben Isostasiegesetzen<br />

wie die kontinentale Lithosphäre. Aus<br />

diesem Grundspricht die Wissenschaft heute nicht<br />

mehr von Kontinentaldrift, sondern von Plattentektonik.<br />

Das Wort Tektonik steht für Bewegung und<br />

mit Platten sind die zwei Arten von Lithosphärenplatten<br />

gemeint.<br />

Ungeachtet der Unterschiede zwischen der Wegener´schen<br />

Kontinentaldrift und der modernen Plattentektonik<br />

bleibt nach wie vor die Frage nach der<br />

treibenden Kraft, die die riesigen Platten auf dem<br />

Globus bewegt. Der Wärmehaushalt der Erde hat<br />

den Forschern gezeigt, wie Gesteinsbewegungen<br />

im Erdmantel möglich sind. Durch Überhitzung geraten<br />

ganze Gesteinskomplexe in Bewegung und<br />

erzeugen Konvektionsströmungen im Erdmantel.<br />

Treffen die heißen Strömungen auf die Unterseite<br />

der Lithosphärenplatte, teilt sich das Material und<br />

fließt horizontal unter der Lithosphäre weiter. Die<br />

seitlich umgelenkten Konvektionsströme streichen<br />

unter der Lithosphäre vorbei und halten sie in Bewegung.<br />

Wie ein Floß mit der Wasserströmung treibt,<br />

so treiben die Lithosphärenplatten auf horizontalen


Abb. 8<br />

Dehnung ist auch mit Absenkung verbunden<br />

Dort, wo die Dehnungsraten besonder hoch sind – größer als 5 Zentimeter pro Jahr – dehnt sich die Erdkruste nicht nur,<br />

sondern senkt sich in etwa im gleichem Maße auch ab – wie ein Grabenbruch. Östlich des Myvatn wurde ein mächtiger<br />

Lavastrom von über 10 Meter Dicke durch die Dehnung zerbrochen und senkte sich (links im Bild) in den letzten 2500<br />

Jahren um mehrere Meter ab.<br />

Konvektionsästen. Dabei kann das heiße Gestein<br />

seine überschüssige Wärme an die kühlere Lithosphäre<br />

abgeben. Hat sich das Material der Unterströmung<br />

genügend abgekühlt, nimmt seine Dichte<br />

wieder zu und es sinkt in den tieferen Erdmantel<br />

zurück. Der Konvektionskreislauf ist geschlossen.<br />

Allein die Kugelform der Erde bedingt, dass die<br />

Konvektionszellen einen Anfang und ein Ende haben<br />

müssen. Ferner müssen die einzelnen Lithosphärenplatten<br />

und ihre zugehörigen Unterströmungen<br />

gegeneinander deutlich abgegrenzt sein.<br />

Solche Plattengrenzen liegen nach dem Modell der<br />

Konvektionsströme genau dort, wo heißes Mantelmaterial<br />

aufsteigt und auseinander strömt und dort<br />

wo es kalt und schwer wieder in den Erdmantel zurück<br />

sinkt.<br />

Bei der intensiven Erforschung der Meeresböden<br />

wurde entdeckt, dass alle Ozeane von langgestreckten<br />

Gebirgsrücken durchzogen werden. Diese Mit-<br />

telozeanischen Rücken ziehen sich einmal durch<br />

den ganzen Atlantik (Mittelozeanischer Rücke) zwischen<br />

Afrika und Antarktis in den Indischen Ozean<br />

(Atlantisch-Indischer Rücken). Der Mittelindische<br />

Rücken und der Carlsberg-Rücken ziehen weiter bis<br />

ins Rote Meer. Der andere Teil des Mittelindischen<br />

Rückens verläuft in südöstliche Richtung und mündet<br />

zwischen Neuseeland und der Antarktis in den<br />

Pazifischen Ozean (Indischer Pazifik-Rücken). Quer<br />

durch den Südpazifik und entlang der westamerikanischen<br />

Küste verläuft der Ostpazifische Rücken<br />

bis vor die Küste der kalifornischen Halbinsel. Bei genaueren<br />

Untersuchungen dieser Mittelozeanischen<br />

Rücken machten die Forscher ungewöhnliche Beobachtungen.<br />

Zunächst sind diese untermeerischen Rückensysteme<br />

keine gleichförmigen Erhebungen, sondern<br />

entpuppten sich als ausgedehnte Grabensysteme,<br />

ähnlich dem Oberrheingraben oder dem ostafrikanischen<br />

Rift-Valley. Solche Grabenbrüche deu-


2 Kleine Vulkanologie<br />

Forschung heute<br />

Nahezu jede Wissenschaft unserer Zeit bietet<br />

die Möglichkeit, ihr Wissen in irgend einer Form<br />

nutzbringend anzuwenden. So stellt sich diese<br />

Frage auch der Vulkanologie. Der größte Nutzen<br />

der Vulkanologie liegt in der möglichst genauen<br />

Vorhersage von Vulkanausbrüchen. Denn der beste<br />

Schutz vor solchen Naturkatastrophen liegt in der<br />

gründlichen Vorbereitung von Schutzmaßnahmen,<br />

die von vielen verschiedenen Faktoren abhängen.<br />

Dieser wichtige Aspekt in der Anwendung vulkanologischen<br />

Wissens ist Gegenstand vieler<br />

Forschungsarbeiten. Es ist jedoch noch nicht möglich,<br />

Vorhersagen über den genauen Zeitpunkt<br />

eventueller Ausbrüche zu treffen. Die Wissenschaftler<br />

sind aber so weit, dass bei gut erforschten Vulkanen,<br />

an denen laufend Messungen durchgeführt werden,<br />

das Gefahrenpotenzial sehr gut eingeschätzt werden<br />

kann. Ähnlich einem Lungenmediziner, der gefragt<br />

wird, ob ein ihm sehr gut bekannter und gesunder<br />

Patient in sechs Monaten eine lebensbedrohliche<br />

Lungenentzündung bekommen wird. Ist er nicht<br />

nur ein guter Mediziner, sondern auch noch ein


Abb. 13<br />

Energie aus der Tiefe<br />

Am Myvatn nutzen die Isländer die Hitze des Vulkans Krafla für die Erzeugung vonStrom, Heizwärme und natürlich auch<br />

für ihr Wohlbefinden.<br />

guter Wissenschaftler, wird seine salomonische<br />

Antwort wie folgt lauten: “Das hängt davon ab, ob<br />

er erstens von gefährlichen Pneumokokken infiziert<br />

wird, zusätzlich sein Immunsystem zu dieser Zeit<br />

besonders geschwächt ist, weil er durch einen<br />

Todesfall in der Familie in eine Depression gefallen<br />

ist, die er seit Wochen nicht behandeln lassen will<br />

und vor lauter Trauer auch die Voranzeichen der<br />

Pneumokokkeninfektion nicht ernst nimmt. Ja,<br />

dieser Patient könnte in Lebensgefahr schweben.”<br />

Zurück zu den Vulkanen: Immerhin ist die Vulkano-<br />

logie in der Lage, die Voranzeichen eines Ausbruches<br />

zu erkennen und entsprechende Schlüsse daraus<br />

zu ziehen. Somit ist es möglich, die betreffende<br />

Bevölkerung zu evakuieren, um dadurch das<br />

Schlimmste zu verhindern. Der Ausbruch des<br />

Vulkans Mount St. Helens am 18. Mai 1980 im<br />

Bundesstaat Washington (USA) hat dies gezeigt.<br />

Hier ist es gelungen, die Zahl der Todesopfer in<br />

Grenzen zu halten, obwohl vermutlich die Mehrzahl<br />

der Betroffenen die Katastrophe im Vorfeld massiv<br />

unterschätzte.


Laven, explosive Pyroklastite und Gase<br />

Medien berichten oft von Vulkanausbrüchen.<br />

Dabei sind erhebliche Unterschiede in der Art,<br />

der Heftigkeit und Gefährlichkeit der Eruptionen<br />

festzustellen. Bei manchen Eruptionen ist es<br />

möglich, in geringerem Abstand das Naturschauspiel<br />

der glühenden Lavaströme zu beobachten.<br />

Die Vulkane Kilauea auf Hawaii und der Stromboli<br />

in Sizilien sind berühmt dafür. Andere Meldungen<br />

sprechen von verheerenden Naturkatastrophen,<br />

bei denen Städte und Ernten vernichtet und<br />

Tausende von Menschen getötet werden. Wieder<br />

andere Eruptionen zeichnen sich durch ungeheure,<br />

alles zerstörende Explosivität aus. Mit Asche schwer<br />

beladene Eruptionssäulen steigen bis 25.000 Meter<br />

und mehr in die Atmosphäre empor und verteilen<br />

ihre Asche über die halbe Welt. Die Druckwellen<br />

der Explosionen können Wälder und Häuser im<br />

Umkreis von mehreren Dutzend Kilometern platt<br />

walzen wie Streichhölzer. Oder aber das geförderte<br />

Magma kann sehr ruhig und gleichmäßig ausfließen<br />

(Effusion). Dabei bilden sich Lavaströme, die mit<br />

unterschiedlicher Geschwindigkeit die Bergflanken<br />

hinunterfließen.<br />

Neben der mineralischen Zusammensetzung ist<br />

die Viskosität eine weitere Eigenschaft der Lava.<br />

Die Viskosität beschreibt, wie dünn bzw. zäh eine<br />

Flüssigkeit ist. Je geringer die Viskosität, desto<br />

dünnflüssiger ist die Schmelze. Die Viskosität<br />

von Lava bewegt sich je nach chemischer Zusammensetzung<br />

und Temperatur in einem weiten<br />

Bereich. Heiße Laven zwischen 1000 °C und 1200 °C<br />

sind sehr dünnflüssig. Es genügt ihnen eine geringe<br />

Hangneigung, um wie Wasser die Berghänge<br />

hinunterzufließen. Hochviskose Laven wie<br />

Obsidian bilden im Gegensatz dazu sehr kurze und<br />

dicke Lavaströme. Sie fließen manchmal nur wenige<br />

Meter pro Tag.<br />

Im Jahre 1977 floss der Lavasee des Nyiragongo<br />

in Ost-Kongo aus. Mit einer Geschwindigkeit von<br />

60 Kilometer pro Stunde rasten 20 Millionen m 3<br />

der 1000 °C heißen Feuerflut zu Tal. Zum Glück<br />

kam der Strom rund einen Kilometer vor der Stadt<br />

Goma zum Stehen. Dünnflüssige Laven überziehen<br />

sich schnell mit einer glasigen Erkaltungskruste.<br />

Treten Spannungen durch Veränderungen der<br />

Fließgeschwindigkeit auf oder drängt Lava von<br />

hinten, so werden die dünnen Erkaltungskrusten<br />

zusammengeschoben und es entstehen eigenartige<br />

Wellenmuster an der Lavaoberfläche. Ein<br />

Labyrinth von ineinander gedrehten Falten drängt<br />

den Vergleich mit Fladen oder Seilen auf. Sie werden<br />

deshalb auch Seil-, Strick- oder Fladenlava genannt.<br />

Auf Hawaii, wo diese Lava-Typ weit verbreitet ist,<br />

wird sie Pahoehoe-Lava genannt. Die Lava auf der<br />

man barfuß gehen kann. Diese Laven haben fast<br />

immer basaltischen Chemismus.<br />

Das andere Extrem sind die chemisch-sauren<br />

Schmelzen. Durch ihren westlich höheren SiO 2 -<br />

Gehalt liegen ihre Schmelzpunkte und ihre Austrittstemperaturen<br />

wesentlich niedriger – in der<br />

Regel bei 700 - 1000 °C. Durch die hohen SiO 2 -<br />

Gehalte ist ihre Viskosität höher und sie sind<br />

somit wesentlich zähflüssiger als die basischen<br />

Laven. Die Viskosität hängt hauptsächlich von der<br />

chemischen Zusammensetzung und dem Gehalt<br />

der Frühkristallisate ab. Bei einer Abkühlung um<br />

50 °C erhöht sich die Viskosität um das Zehnfache.<br />

Aus diesem Grund sind sauere Lavaströme in ihrer<br />

Ausdehnung wesentlich kleiner als basische Laven.<br />

Die Oberfläche dieser sauren Ströme wird durch<br />

die Zähigkeit stark zerbrochen und zurück bleibt<br />

nur ein wildes Haufwerk von kantigen Blöcken und<br />

Scherben.<br />

Neigt ein Vulkan mehr zu explosiver Tätigkeit, ist<br />

er in der Lage, das geförderte Magma durch den<br />

Druck der Explosionen stark zu fragmentieren.<br />

Dabei entstehen Bruchstücke, die im Durchmesser<br />

zwischen 0,01 mm und mehreren Metern variieren<br />

können. Da sie ihre Entstehung der Explosivität<br />

des heißen Magmas verdanken, werden sie als<br />

Pyroklastite (vom Feuer zerstört) bezeichnet.<br />

In Abhängigkeit der verschiedenen Korngrößen<br />

werden die Pyroklastite in drei Gruppen unterteilt:


Vielfalt der Strukturen:<br />

Je nach Temperatur, Viskosität, Chemismus<br />

und Geländeform entstehen unterschiedlichste<br />

Gesteinsstrukturen.<br />

Abb. 19<br />

Stricklava ist eine Erkaltungsstruktur.<br />

Meist ist sie basaltisch.<br />

Bildbreite ca. 1,5 Meter.<br />

Abb. 20<br />

Obsidian – ein Vertreter der Rhyolith-<br />

Familie – ist ein hartes Gesteinglas, das<br />

kaum Kristalle enthält und aus äußerst<br />

zähflüssiger, sauerer Lava entsteht. Da<br />

Obsidian sehr gasarm ist, kann diese Lava<br />

ruhig ausfließen und in Ruhe vollständig<br />

erstarren.<br />

Bildbreite ca. 2 cm<br />

Abb. 21<br />

Bimsstein ist wie erstarrter Gesteins–<br />

schaum. In den meisten Fällen ist er hellcremefarben<br />

bis weiß und entstand aus<br />

rhyolithischem sehr gasreichen Magma<br />

bei hochexplosiven Eruptionen. In<br />

Island ist er selten, da er in ozeanischem<br />

Dehnungsfugen eigentlich nicht auftritt.<br />

Die mikroskopisch feine Schaumstruktur<br />

ist jedoch typisch.<br />

Bildbreite ca. 1 cm<br />

17


3 Geologie einer Vulkaninsel<br />

Für jeden Naturfreund – und ganz besonders<br />

für Vulkanologen und Geologen – ist Island<br />

ein Eldorado. Auf der 103.000 km 2 großen Insel<br />

finden sich mehr Vulkane und andere vulkanische<br />

Erscheinungen wie sonst nirgends auf der Welt.<br />

Es erhebt sich aus diesem Grund die Frage,<br />

warum Island so eine hohe Vulkandichte hat.<br />

Die Antworten sind leicht zu geben: Zunächst<br />

liegt Island genau auf dem vulkanisch aktiven<br />

Mittelatlantischen Rücken und das zugehörige<br />

Spreading-Zentrum verläuft von Süd nach Nord<br />

quer über die Insel. Ein zweiter wichtiger Faktor ist,<br />

dass sich unter Island zusätzlich ein sogenannter<br />

Hot-Spot befindet, der die vulkanischen Tätigkeit<br />

weiter steigert und somit sich der Mittelatlantische<br />

Rücken über den Meersspiegel erheben konnte.<br />

Hot-Spots (heiße Flecken) sind tief (einige hundert<br />

Kilometer) im Erdmantel verwurzelte Magmaherde,<br />

die ihre Position kaum ändern. Wie ein<br />

gigantischer Schweißbrenner frisst sich das Magma<br />

an die Erdoberfläche. Dabei entstehen oft<br />

große Vulkanbauten, die wie eine Perlenschnur<br />

in einer Linie liegen. Hervorgerufen werden<br />

diese Vulkanketten durch die Wanderung der<br />

Kontinente und Ozeanböden über solch einem<br />

Hot-Spot. In bestimmten Abständen brennt der<br />

„Schweißbrenner“ quasi „Löcher“ in die ozeanische<br />

oder kontinentale Erdkruste, auf denen sich dann


Abb. 31<br />

Wo sich die Erde spaltet<br />

Im Südwesten <strong>Islands</strong> – bei der historischen Parlamentsstätte Thingvellir (Parlamentsebene) – dehnt sich die Insel um<br />

mehrere Zentimeter pro Jahr. Dabei entstehen tiefe Risse und Spalten in der Erdkruste und an der Oberfläche, die sich<br />

am Nordufer des Thingvallavatn (Parlamentsebenensee) mit Grundwasser füllen.<br />

Vulkane aufbauen (siehe Abb. 11, Seite 25). Das<br />

Zusammenwirken von »sea-floor-spreading« und<br />

Hot-Spot hat in Island bewirkt, dass in den letzten 17<br />

Millionen Jahren ungeheuer viel Magma gefördert<br />

wurde und sich eine Insel über dem Meeresspiegel<br />

aufgebaut hat. Island besteht aus diesem Grund<br />

nur aus magmatischem Gestein – abgesehen<br />

von ganz wenigen marinen und kontinentalen<br />

Ablagerungen, die sich im Zeitraum von 2,5 bis 1<br />

Million Jahre in flachen Küstenbereichen ablagern<br />

konnten. Die Tätigkeit des Hot-Spots begann schon<br />

vor rund 50 Millionen Jahren. Aber erst vor 36<br />

Millionen Jahren schob sich das Spreading-Zentrum<br />

des jungen Nordatlantiks über diesem Hot-Spot<br />

und ab diesem Zeitpunkt wurden die Vulkane noch<br />

zusätzlich von tieferem Mantelmaterial gespeist.<br />

Nun war die Magmazufuhr im Vergleich zum<br />

übrigen Spreading-Zentrum wesentlich größer und<br />

es konnte zunächst ein untermeerisches Plateau<br />

entstehen, das sich deutlich über den normalen<br />

Mittelatlantischen Rücken erhebt. Die ältesten<br />

Gesteine auf Island liegen im äußersten Osten<br />

und Westen der Insel. Sie entstanden vor rund<br />

17 Millionen Jahren. Um diese Zeit hatte sich das<br />

zunächst noch untermeerische Plateau über dem<br />

Meeresspiegel aufgebaut und riesige Flutbasalte<br />

ergossen sich über das junge Land – es war die<br />

Geburtsstunde <strong>Islands</strong>.<br />

Während sich danach die östliche und westliche<br />

Atlantikhälften immer weiter ausdehnten und<br />

sich immer neue Flutbasalte ergossen, wanderten


4 Im Südwesten<br />

Thingvellir / Thingvallavatn<br />

Rund 40 km nordöstlich der Hauptstadt Reykjavik<br />

liegt Thingvellir, die älteste Parlamentsstätte der<br />

Welt. Im Jahre 930 n. Chr. versammelten sich die<br />

Isländer zum ersten Mal an diesem Platz zum<br />

Althing (Versammlung), um Recht und Gesetz zu<br />

sprechen. In der Allmännerschlucht (Almannagjá)<br />

konnten sich alle Männer <strong>Islands</strong> versammeln<br />

und gleich nebenan, in der Verlängerung der Allmännerschlucht,<br />

wurden die Pferde in die Pferdeschlucht<br />

(Hrossagjá) gesperrt. Ohne es zu wissen,<br />

hielten die alten Isländer ihr Althing auch gleichzeitig<br />

an einem geologisch sehr eindrucksvollen<br />

Ort ab, denn die Allmänner- und Pferdeschlucht<br />

sind im weitesten Sinne die geologische Grenze<br />

zwischen Nordamerika und Europa. Westlich von<br />

Thingvellir wandert der westliche Teil von Island<br />

mit der westlichen Atlantikhälfte – zusammen mit<br />

Nordamerika – immer weiter westwärts, während<br />

die Gebiete östlich von Thingvellir als Grabenbruch<br />

immer weiter absinken. Diese Dehnungs- und


Abb. 35<br />

Geologie und Geschichte:<br />

In Thingvellir wurde im Jahre 930 n. Chr. nicht nur das älteste Parlament der Welt gegründet, hier bricht auch die Insel<br />

quasi in zwei Teile auseinander. Der tektonische Graben erstreckt sich bis zu den dunklen Bergen im Hintergrund.<br />

Ganz links im Hintergrund der 1060 m hohe Schildvulkan „Skjaldbreidur“.<br />

Einbruchsbewegungen der Erdkruste sind natürlich<br />

immer wieder von Erdbeben begleitet. 1789<br />

ereignete sich in Thingvellir ein starkes Erdbeben,<br />

das vermutlich die Stärke 7,5 erreichte, was für Island<br />

außerordentlich stark ist. Bei diesem Beben brach<br />

der Graben auf einen Schlag stellenweise um ca.<br />

60 cm ein. Genaue Geländevermessungen haben<br />

ergeben, dass sich im Bereich von Thingvellir die<br />

Erdkrustenplatten um durchschnittlich 8 mm<br />

jährlich auseinander bewegen und der Grabenbruch<br />

sich um denselben Betrag weiter senkt. In<br />

den vergangenen 9000 Jahren hat sich der Graben<br />

60–90 m abgesenkt.<br />

Neben der Allmänner- und Pferdeschlucht sind im<br />

Umkreis von einigen Kilometern noch viele dieser<br />

rein tektonischen (durch Gesteinsbewegungen)<br />

Spalten zu beobachten. Dabei fällt auf, dass in der<br />

direkten Verlängerung der Allmänner- und Pferdeschlucht<br />

die Abrisskante des jungen Grabenbruches<br />

zu verfolgen ist. Selbst 40 km nordöstlich von<br />

Thingvellir lässt sich diese Bruchstelle in der<br />

Region Kaldidalur noch beobachten. Alle diese<br />

Bruchstrukturen und Spalten sind geologisch<br />

sehr jung, denn sie durchsetzen Lavaströme, die<br />

erst nach Ende der letzten Eiszeit vor rund 12.000<br />

Jahren ausgeflossen sind.<br />

Wer bei einem gemütlichen Spaziergang durch<br />

die Allmänner- und Pferdeschlucht geht, kann<br />

die unermesslichen Kräfte der Natur erahnen,<br />

die hier am Werk sind. Diese großräumige


Grabenbruchtektonik zeigt sich überaus deutlich<br />

auf der Landkarte am Verlauf der Flüsse, Straßen<br />

und der Lage der Seen in Nordost–Südwest-<br />

Richtung. Im Grabenbruch von Thingvellir hat<br />

sich der Thingvallavatn gebildet. Mit einer Fläche<br />

von 83 km 2 ist er der größte See <strong>Islands</strong>; seine<br />

Tiefe: 114 m. Inmitten des Sees erhebt sich eine<br />

nacheiszeitliche Vulkaninsel namens Sandey.<br />

Ihre Entstehung im See lässt Vergleiche mit<br />

der Vulkaninsel Surtsey zu, denn beide Inseln<br />

entstanden durch Vulkanausbrüche im Wasser.<br />

Skjaldbreidur und Ok<br />

Rund 20 km nordöstlich des Thingvallavatn – in<br />

direkter Verlängerung des Grabenbruchs – liegt<br />

der 1060 m hohe Schildvulkan Skjaldbreidur. Seit<br />

der letzten Eiszeit vor ca. 12.000 Jahren haben<br />

unzählige Ausbrüche mit sehr dünnflüssigen Laven<br />

einen sehr gleichmäßigen Schild aufgebaut. Die<br />

Neigung der Hänge beträgt nur 7 - 8° (siehe Abb.<br />

33 auf Seite 55). Der eigentliche Vulkanschild hat<br />

eine Höhe von 550 m und einen Basisdurchmesser<br />

von rund 10 km. Seit der Besiedelung <strong>Islands</strong> im<br />

9. Jahrhundert sind von ihm keine Ausbrüche<br />

bekannt. Dennoch ist ein tiefer Krater von 350 m<br />

Durchmesser noch vorhanden. Durch die flache<br />

Schildform sind Schildvulkane nur aus einiger<br />

Entfernung gut zu sehen. Von der Straße 52 bietet<br />

sich ein herrlicher Blick über die Lavaströme der<br />

Bláskógaheidi hinüber zum Skjaldbreidur.<br />

Im Gegensatz zum Skjaldbreidur bietet der deutlich<br />

ältere Schildvulkan Ok ein anderes Bild. Wer die<br />

Straße F 35 nach Norden fährt, stellt fest, dass der<br />

1198 m hohe Gipfel des Vulkans kaum auszumachen<br />

ist, denn zu flach sind seine Hänge. Seine Schildform<br />

wurde in der letzten Eiszeit (ca. 70.000 bis<br />

12.000 vor heute) stark vom Eis abgehobelt. Frische


Abb. 36<br />

Die Lavawasserfälle<br />

Über viele Kilometer fließt das Wasser unter einer porösen Lava quasi unterirdisch dahin. Der darunter liegende wasserundurchlässige<br />

Ignimbrit verhindert das weitere Versickern. Sprudelnd quillt dann das frische Wasser genau dort aus<br />

dem Untergrund an die Oberfläche, wo sich der größere Fluß Hvitá in den Ignimbrit eingegraben hat und das Wasser<br />

in kleinen Wasserfällen in die Hvitá ergießt: die Hraunfossar bei Húsafell<br />

Lavaströme wie beim Skjaldbreidur sind nicht mehr<br />

zu sehen. Im weiteren Verlauf der Straße F 35 kann<br />

man jedoch nacheiszeitlichen Vulkanismus sehen:<br />

Westlich der Straße sind einige kleine Vulkankegel<br />

auf einer Spalte aufgereiht, die wiederum die<br />

markante Nordost–Südwest-Richtung zeigt.<br />

Hraunfossar<br />

Die Schmelzwasser des Lang- und Eiriksjökull vereinen<br />

sich zu dem Fluss Hvitá (Weißer Fluss), der<br />

in den Borgarfjördur mündet. Ein Naturschauspiel<br />

besonderer Art bieten die Hraunfossar (Lava-<br />

wasserfälle) 5 km westlich von Húsafell. Ein<br />

kleiner Seitenbach der Hvitáver sickert in den<br />

schroffen und stark zerklüfteten Lavamassen der<br />

1190 Jahre alten Lava namens Hallmundarhraun.<br />

Wenige Meter unter dem Lavastrom befindet<br />

sich ein nahezu wasserundurchlässiges Gestein<br />

(dazitischer Ignimbrit), auf dem das Wasser abfließt.<br />

Die Hvitá hat genau diese Schichtgrenze erosiv<br />

angeschnitten und der „unterirdische Bach“ ergießt<br />

sich in unzähligen kleinen Wasserfällen in die Hvitá.<br />

Die Wassertemperatur beträgt das ganze Jahr über<br />

3 - 4°. Einer der kleinsten, aber auch schönsten<br />

Wasserfälle in Island. Einen zweiten dieser Art gibt<br />

es weltweit nicht.


Geysir/Strokkur<br />

Rund 10 km westlich des Gullfoss liegt das<br />

Gebiet der größten isländischen Springquellen:<br />

Geysir und Strokkur. Streng genommen ist Geysir<br />

der Eigenname einer Springquelle. Der Name<br />

»Geysir« hat sich aber im Laufe der Zeit zu einem<br />

weltumspannenden Begriff gewandelt, sodass<br />

heute alle Springquellen auch als Geysir bezeichnet<br />

werden.<br />

Der berühmte Geysir verdankt seine Existenz<br />

vermutlich einem Erdbeben, das in der Tiefe<br />

Spalten aufriss, in denen das erhitzte Grundwasser<br />

gut zirkulieren konnte. Die ersten historischen<br />

Aufzeichnungen von seiner Tätigkeit stammen<br />

aus dem Jahre 1294, die zeitlich in Zusammenhang<br />

mit einem schweren Erdbeben zubringen sind.<br />

Doch seit 1925 hat er seine natürliche Tätigkeit<br />

eingestellt. Der Schlot des Geysirs wird von einem<br />

flachen weißen Kegel aus Kieselsinter gefasst. Das<br />

heiße Wasser im Schlot hat viele mineralische<br />

Stoffe gelöst, die aber bei den niedrigen Temperaturen<br />

an der Oberfläche ausgeschieden<br />

werden – hauptsächlich Kieselsäure (SiO 2 ). In sehr<br />

feinen Schichten lagert sich diese Kieselsäure ab<br />

und bildet sehr feinen Kieselsinter – auch Geyserit<br />

genannt. So entstand in den letzten 8000 - 10.000<br />

Jahren ein wenige Meter hoher Sinterkegel. Das<br />

wassergefüllte Becken hat einen Durchmesser<br />

von 14 m; die Wassertemperatur schwankt um die<br />

80 °C und mehr.<br />

Der berühmte Naturforscher Robert Bunsen reiste<br />

zusammen mit dem Naturforscher Sartorius von<br />

Waltershausen und dem französischen Mineralogen<br />

Descloiseaux eigens zur Erforschung des<br />

Geysirs im Jahre 1846 nach Island. Mit Lot und<br />

Thermometer hat er den geheimnisvollen Schlot<br />

vermessen. Bunsen konnte das Lot bis in 22 m<br />

Tiefe ablassen, ab hier muss sich der Schlot in<br />

kleineren Schächten in die Tiefe verzweigen.<br />

Die Wassertemperaturen nehmen mit der Tiefe<br />

kontinuierlich zu. So konnte Bunsen in 12 m Tiefe<br />

schon 120 °C und in 22 m Tiefe 127,5 °C messen.<br />

Die Temperaturzunahme mit der Tiefe ist nicht<br />

außergewöhnlich, denn durch den steigenden<br />

Wasserdruck mit zunehmender Wassertiefe steigt<br />

auch der Siedepunkt des Wassers. So war die<br />

Erklärung dieses <strong>Naturwunder</strong>s für Bunsen recht


Abb. 40<br />

Reykjanes: Wo die Vulkane ins Meer abtauchen<br />

Das geothermale Kraftwerk Svartsengi im Westen der Halbinsel Reykjanes versorgt Tausende von Menschen mit Heizenergie<br />

und heißem Wasser. Der heiße Dampf kommt aus tiefen Bohrungen und hat Temperaturen über 200 ˚C. Der<br />

zu Wasser kondensierte Dampf ist außerordentlich reich an Mineralien und wird – quasi als Abwasser – in ein Becken<br />

eingeleitet und dient als öffentliches Bad. Die Wassertemperatur liegt zwischen äußerst angenehmen 37 und 39 ˚C.<br />

einfach: In der Tiefe bleibt das Wasser bei 127 °C nur<br />

bei höherem Druck unter dem dort herrschenden<br />

Siedepunkt. Doch an der Wasseroberfläche tritt immer<br />

ein wenig Wasser aus, was den Wasserspiegel<br />

absinken lässt und den Druck in der Tiefe verringert.<br />

Schließlich beginnt das überhitzte Wasser in der<br />

Tiefe erst langsam später schlagartig zusieden: Eine<br />

gewaltige Dampfblase steigt dann im Schlotauf<br />

und wirft mit heftigen Eruptionen das Wasser aus.<br />

Im Grundsatz ist die Erklärung von Bunsen auch<br />

heute noch richtig, doch genauere Erkenntnisse<br />

komplettieren das Bild: So hat man festgestellt, dass<br />

der ph-Wert des Wassers bei 8 liegt (leicht alkalisch)<br />

und im Wasser viele mineralische Stoffe und vulkanische<br />

Gase gelöst sind, die das Siedeverhalten<br />

auch beeinflussen. Auch der Luftdruck spielt eine<br />

Rolle: Ist er besonders niedrig, verringern sich auch<br />

die Druckverhältnisse im Wasser, was wiederum<br />

den Siedepunkt herabsetzt.<br />

Die periodische Aktivität des Geysirs unterlag im<br />

Laufe der Zeit sehr starken Schwankungen. Bunsen<br />

maß Ruhezeiten von 1 bis 30 Stunden. 1860: 80 bis<br />

100 Stunden; 1873: 6 Stunden; 1896: 1 bis 12 Stunden;<br />

von 1897 bis 1907 Unterbrechungen von mehreren<br />

Wochen, bis er 1915 schließlich ganz „erlosch“. In<br />

dieser Zeit erreichte seine Eruptionsfontäne bis<br />

zu 60 m Höhe. Lange Zeit versuchte man in den<br />

Sommermonaten Juli und August mit großen<br />

Mengen von Seifen den Geysir für die Touristen<br />

wieder zum Leben zu erwecken. Manchmal lies<br />

er sich dazu überreden, doch oftmals blieb nur<br />

ein Teppich von Seifenschaum im Gelände und<br />

Enttäuschung in den Gesichtern der Zuschauer<br />

zurück. Heute hat man diese Versuche eingestellt.<br />

Warum die Seife von Zeit zu Zeit doch Erfolg hatte,<br />

scheint nicht ganz geklärt zu sein.


5 ENTLANG DER JOKULSÁ Á FJÖLLUM<br />

An warmen Sommertagen macht sich der Vatnajökull<br />

(Wassergletscher) alle Ehre. Hunderte von<br />

kleinen Rinnsalen ergießen sich aus der 10 km<br />

breiten Gletscherzunge des Dyngjujökull in die<br />

ausgedehnten Sandurflächen Zentralislands, die<br />

dem Gletscher vorgelagert sind. Sie vereinen sich<br />

rasch zu Flussläufen, teilen sich wieder in unzählige<br />

Bäche auf, die im lockeren Sand totlaufen und<br />

versickern. Hier wird die 206 km lange Jökulsá<br />

á Fjöllum (der Gletscherfluss aus den Bergen)<br />

geboren. Die große Masse der Schmelzwasser<br />

sammelt sich auf ihrem Weg nach Norden zu<br />

einem der reißendsten Flüsse <strong>Islands</strong>. Seit 1986<br />

gibt es außer den zwei großen Hängebrücken bei<br />

Grimsstadir (Ringstraße 1) und Ásbyrgi (Straße 85)<br />

eine dritte Brücke über die Jökulsá á Fjöllum, die<br />

die Piste von Herdubreidarlindir zur Askja und die<br />

Piste F 98 zu den Kverkfjöll verbindet. Die Brücke<br />

befindet sich etwas nördlich des 1084 m hohen<br />

subglazialen Vulkans Upptyppingar.


Abb. 41<br />

Dettifoss – der Mächtige<br />

Der Dettifoss gilt als mächtigster Wasserfall Europas. Im Sommer stürzen hier bis zu 700 m 3 Wasser und Sand 44 m in<br />

die Tiefe. Besonders beeindruckend ist seine Mächtigkeit vom Ostufer aus, da man von hier direkt auf den Wasserfall<br />

blicken kann.<br />

Dettifoss<br />

Die letzten 40 km der Jökulsá á Fjöllum präsentieren<br />

unvergleichliche Naturschönheiten: Fünf<br />

Wasserfälle unterschiedlicher Höhe und einen<br />

gewaltigen Canyon hat der Fluss in den letzten<br />

10.000 Jahren hier geschaffen. Nördlich der Ringstraße<br />

1 fließt der Fluss noch weitverzweigt in<br />

flachem Gelände, gräbt sich der Fluß nördlich<br />

der Ringstraße 1 aber zusehends in die harten<br />

Basaltschichten (Flutbasalte) ein und stürzt zunächst<br />

über den Selfoss 10 m in die Tiefe. Gut einen<br />

km weiter flussabwärts stürzen die Wassermassen<br />

44 m über den mächtigsten Wasserfall Europas,<br />

den Dettifoss. An warmen Sommertagen tosen<br />

hier bis zu 1500 m 3 pro Sekunde mit Schlamm und<br />

Geröll beladenes Wasser in die Tiefe (siehe auch<br />

Kapitel 10: Die Flüsse <strong>Islands</strong>). Messungen haben<br />

ergeben, dass pro Liter Wasser bis zu 2 Gramm<br />

Gesteinsfracht enthalten sind. Bei einer durch-


Abb. 55<br />

Märchenlandschaft<br />

Farbenfrohe Rhyolithe im Gebiet der Landmannalaugar, die die Fantasie inspiriert.<br />

Eldgjá / Ofaerufoss<br />

Zwischen Vatnajökull und Myrdalsjökull liegen viele<br />

Kraterreihen und Explosionsspalten. 1783 hatte die<br />

Laki-Spalte den größten historischen Lavastrom<br />

mit einem Volumen von 12 km 3 gefördert (siehe<br />

Kapitel 3, Island – Geologie einer Vulkaninsel). Viele<br />

der über 100 Krater der Laki-Spalte waren aber in<br />

den Jahrtausenden schon aktiv.<br />

Zwischen dem Langisór-See und dem Thórisvatn<br />

liegt eine über 70 km lange Eruptionsspalte in der<br />

Tungnaáöraefi. Während den letzten 10.000 Jahren<br />

ereigneten sich einige Ausbrüche, bei denen ungeheure<br />

Lavamassen gefördert wurden. Vor ca.<br />

9000 Jahren die ältere Thórsárhraun mit einer<br />

Fläche von 335 km 2 und einem Volumen von etwa<br />

5 km 3 ; vor ca. 7000 Jahren ergoss sich die jüngere<br />

Thórsárhraun über eine Fläche von 614 km 2<br />

underreichte ein Volumen von 13,5 km 3 .<br />

Unter den vielen Nordost–Südwest-gerichteten<br />

Spalten ist die Eruptionsspalte »Eldgjá« etwas ganz<br />

Besonderes. Ein rund 40 km langes Spaltensystem<br />

in der typischen Nordost–Südwest-Richtung zeigt<br />

im nordöstlichen Teil eine 5 km lange, bis zu 140<br />

m tiefe und bis zu 600 m breite Eruptionsspalte.<br />

Jüngere geologische Untersuchungen haben eindeutig<br />

gezeigt, dass die Eldjá im Jahre 934 nicht<br />

unbedingt entstanden, aber zumindest einen sehr<br />

starken Ausbruch hatte, der die heute sichtbare<br />

Spalte weitgehend gebildet hat. Wie die Spalte<br />

vor dem Ausbruch aussah, ist nicht bekannt, da<br />

die Eldgjá erst im Jahre 1893 entdeckt wurde. Die<br />

sehr genaue Datierung ins Jahr 934 ergibt sich aus<br />

Eisbohrungen im Vatnajökull und im Grönlandeis,<br />

in denen die Aschen der Eldgjá zu finden sind.<br />

Bei dem Ausbruch wurden vermutlich über 9 km 3<br />

Laven explosiv ausgeworfen.


Nachdem sie zum Boden zurückgefallen waren,<br />

verschmolzen die Lavafetzen zu sogenannten<br />

sekundären Lavaströmen, die bis weit in die<br />

Küstenebene flossen. Auf den Hochflächen<br />

beiderseits der Eldgjá-Spalte sind die stark verschweißten<br />

Lavafetzen (Schweißschlacken) zu<br />

sehen. Dass es sich dabei nicht um einen direkt<br />

aus der Spalte ausgeflossenen Lavastrom handelt,<br />

beweisen die mit Schweißschlacken bedeckten<br />

Hügel am südwestlichen Schluchtausgang, denn<br />

ein Lavastrom kann ein solches Relief nicht einfach<br />

überfließen. Bei einem effusiven (ruhigen, nicht<br />

explosiven) Lavaausfluss wäre auch keine tiefe<br />

Spalte zurückgeblieben.<br />

Am Grund der Spalte sind kleine Schlackenkegel<br />

von wenigen Metern Durchmesser zu sehen.<br />

Sie rühren von den letzten Aktivitäten am Ende<br />

des großen Ausbruchs. Unweit des Parkplatzes<br />

stehen ein Hornito (siehe Kapitel 6, Strytur) mit<br />

einem tiefen Schlot. Ähnlich wie die kleinen<br />

Schlackenkegel entstand auch er durch sehr lokale<br />

Schlackenwurftätigkeit, die diesen spitzen Kegel<br />

aufbaute.<br />

Über einen der schönsten Wasserfälle <strong>Islands</strong><br />

– den Ofærufoss – stürzt der kleine Fluss Ofæra<br />

in die Eldgjá-Spalte. Durch das Abrutschen des<br />

Hanges wurde die harte Lavadecke nach unten<br />

versetzt. Der Wasserfall hatte die untere Stufe<br />

der Lavadecke durchbrochen und unterhöhlte<br />

über Jahrtausende hinweg eine immer schmaler<br />

werdende Naturbrücke aus poröser Basaltlava.<br />

Leider ist diese wunderschöne und zuletzt nur<br />

noch pfadbreite Naturbrücke im Jahre 1994 auf<br />

natürliche Weise eingebrochen.


7 RUND UM DEN MYVATN<br />

Der weltbekannte isländische Geologe und<br />

Vulkanologe Sigurdur Thorarinsson, †1983, konnte<br />

mit Hilfe der sogenannten Tephrochronologie<br />

(siehe Kapitel 9, Die Hekla) die geologische<br />

Geschichte des Myvatn-Gebietes entschlüsseln.<br />

Denn starke Vulkanausbrüche der Hekla hatten zu<br />

verschiedenen Zeiten deutlich unterscheidbare<br />

Aschenlagen in ganz Nordisland abgelagert: Die<br />

Asche H5 vor ca. 6600 Jahren, H4 vor ca. 4000 - 4500<br />

Jahren und H3 vor ca. 2800 Jahren. Thorarinsson<br />

konnte im Myvatn-Gebiet die einzelnen Aschenlagen<br />

identifizieren und je nachdem, ob die verschiedenen<br />

Aschenlagen (H3 bis H5) unter oder<br />

über einer Lava oder anderen Tuffenschichten aus<br />

dem Myvatn-Gebiet liegen, kann ihr Alter relativ<br />

zu den Hekla-Aschen benannt werden. Mit dieser<br />

Arbeitsweise konnte Thorarinsson einen zeitlichen<br />

Ablauf der geologischen Ereignisse im Myvatn-<br />

Gebiet ausarbeiten<br />

+<br />

Námafjall / Námaskard<br />

Die ältesten vulkanischen Aktivitäten im Myvatn-<br />

Gebiet waren subglaziale Spalteneruptionen, die<br />

den lang gezogenen ockerfarbenen Hyaloklastit-<br />

Rücken Námafjall aufbauten. Durch tief reichende<br />

Spalten und Brüche in der Erdkruste können<br />

bis heute heiße Dämpfe und Wasser an die<br />

Erdoberfläche dringen. Östlich des Námafjall


Abb. 56<br />

Blubbernd:<br />

Das Thermalgebiet von Námaskard gehört zu den schönsten und größten von ganz Island. Kochende Schlammtümpel<br />

– sogenannte Solfataren – in unterschiedlichen Formen, Farben begeistern jeden.<br />

ist dadurch das Thermalgebiet von Námaskard<br />

entstanden. In den letzten Jahrtausenden waren<br />

die Schwefelaushauchungen so stark und konnten<br />

oberflächennah soviel Schwefel anreichern, dass<br />

der Schwefelabbau bis 1940 betrieben wurde.<br />

Doch durch Brand und Explosionen wurden<br />

die Schwefelfabriken immer wieder zerstört<br />

und der erhoffte wirtschaftliche Erfolg blieb<br />

letztlich aus. Heute lassen sich die faserigen<br />

Schwefel- und Gipskristalle bewundern, die an<br />

den Austrittsstellen sublimieren. Knapp unter der<br />

Erdoberfläche beginnen die Kristalle ihr Wachstum<br />

und drücken dabei die wenigen Zentimeter Lehm<br />

und Gesteinsgrus in die Höhe. Der Boden wird<br />

dadurch stark aufgelockert.<br />

Das Hauptfördergebiet der Gase und Dämpfe hat<br />

sich in den letzten Jahrtausenden vom Námafjall<br />

weiter nach Osten an seinen Fuß verlagert. Große<br />

tiefgraue Schlammtümpel köcheln vor sich hin,<br />

andere haben eine sehr starke Wärmezufuhr aus<br />

der Tiefe, so dass sie ungestüm überkochen und<br />

dabei ihre ölig-graue Brühe bis zu 3 m in die Höhe<br />

schleudern. Hier und da öffnen sich Löcher, gefüllt<br />

mit zähem Schlamm, und jede ausgestoßene<br />

Dampfblase zeichnet ein Muster von schmalen<br />

dunklen Streifen. Die Existenz und Lebensdauer<br />

solcher Schlammvulkane unterliegt dem Gleichgewicht<br />

von Energie- und Wasserzufuhr im<br />

Untergrund und Energie abgaben an der Oberfläche.<br />

Viel mehr als 100 °C kann die wässrige


Grjótagjá / Stóragjá / Krummagjá<br />

In dem vulkanisch und plattentektonisch sehr<br />

aktiven Myvatn-Gebiet sind natürlich auch große<br />

Erdspalten zu sehen. Die »Grjótagjá« liegt am Ostrand<br />

des mächtigen Lavastroms namens »Vogahraun«<br />

– zwischen Hverfjall und der Ringstraße 1.<br />

Durch die typisch grabenartige Absenkung wurde<br />

hier ganz ähnlich wie in Thingvellir die Vogahraum<br />

vertikal versetzt und die Zwischenschollen wurden<br />

um ca. 45 ° verkippt (siehe Abb 7; Seite 23). In der<br />

Spalte konnte sich in einer kleinen Kaverne Wasser<br />

sammeln. 1978 hat sich das Wasser jedoch durch die<br />

gesteigerte Gesteinswärme im Zuge der Eruptionen<br />

des Vulkans Krafla von angenehmen 40 °C auf<br />

60 °C erwärmt; seit einigen Jahren aber wieder<br />

auf rund 50 ˚C abgekühlt und ist zum Baden nicht<br />

mehr geeignet. Die »Stóragjá« liegt direkt südlich<br />

der Straßenkreuzung 1/848 und ist in wenigen<br />

Minuten zu Fuß von der Ortschaft Reykjahlid zu<br />

erreichen. Bei der Stóragjá handelt es sich um eine<br />

reine Dehnungsspalte, die keine nennenswerten<br />

Vertikalversätze aufweist. Auch hier konnte sich<br />

Wasser sammeln, das durch die Gesteinswärme<br />

aufgeheizt wird. Die Wassertemperatur beträgt ca.<br />

28 °C. Obwohl der Badeplatz windgeschützt liegt,<br />

ist von einem Baden aus hygienischen Gründen<br />

abzusehen, da sich im Laufe der Zeit das stehende<br />

Wasser verunreinigt hat. Eine Spalte besonderen<br />

Ausmaßes ist die »Krummagjá« am Westhang des<br />

Námafjall. Sie wird bis zu 60 m breit und zeigt in<br />

beeindruckenden Dimensionen, wie schnell sich der<br />

Zentralisländische Graben in Nordisland dehnt. Von<br />

1975 bis 1983 hat sich das gesamte Grabengebiet<br />

um 5–7 m in Ost/West-Richtung gedehnt.<br />

Krummagjá, Stóragjá und Grjótagjá gehören zu<br />

einem 80 km langen und durchschnittlich 7–10 km<br />

breiten Spaltensystem, das sich bis zur Nordküste<br />

erstreckt.


Abb. 62<br />

In Teufels Küche<br />

Der Vulkan Krafla zählt zu den aktivesten in Island. Neben Schlammvulkanen und Explosionskratern wird ein Kraftwerk<br />

betrieben.<br />

Krafla<br />

Das Krafla-Gebiet – ca. 10 km nordöstlich des<br />

Myvatn – ist eines der aktivsten Vulkangebiete<br />

der Welt. Ähnlich wie 1875 in der Askja-Caldera<br />

begann der Eruptionszyklus der ersten »Myvatn-<br />

Feuer« 1724-1729 mit der Entstehung eines Explosionskraters.<br />

Am 17. Mai 1724 wurde der Helviti<br />

(Höllenkrater) geboren. Bis zum nächsten Tag<br />

wurde wie beim Viti-Krater der Askja über ein<br />

Kubikkilometer pyroklastisches Material gefördert<br />

und die Eruptionssäule erreichte vermutlich<br />

eine Höhe von 15.000 m. Dabei wurden die<br />

Lavaströme, die hier geschichtet im Untergrund<br />

liegen, durchschlagen. Zurück blieb ein kochender<br />

Schlammsee, der sich nach rund 100 Jahren in<br />

einenklaren Kratersee verwandelte.<br />

Am 11. Januar 1725 öffnete sich wenige 100 m<br />

westlich von Helviti eine lange Eruptionsspalte<br />

namens »Leirhnúkur«, aus der sich bis 1729<br />

fünf Lavaströme ergossen. Im August 1729 erreichte<br />

ein Lavastrom das Nordufer des Myvatn. Er umfloss<br />

die Kirche von Reykjahild und ergoss sich in den<br />

See. Dieser Lavastrom bekam den Namen Eldhraun<br />

– die Feuerlava – und liegt direkt westlich von<br />

Reykjahlid. Bis auf eine kleine Unterbrechung im<br />

Jahre 1746 herrschte bis 1975 Ruhe im Krafla-Gebiet.<br />

Durch die guten Erfahrungen mit dem kleinen<br />

Dampfkraftwerk der früheren Kieselgurfabrik, die<br />

mittlerweile abgerissen wurde, wurde Anfang 1975<br />

mit dem Bau des Krafla-Kraftwerkes begonnen. Die<br />

ersten Bohrungen waren vielversprechend und es<br />

wurde eine Endleistung von 55.000 kW geplant.<br />

Doch im selben Jahr begann der Eruptionszyklus<br />

der zweiten »Myvatn-Feuer«. Die Dampfförderung<br />

der Bohrung änderte sich und auch die chemische<br />

Zusammensetzung des Dampfes birgt wegen<br />

seiner chemischen Aggressivität große Probleme.<br />

Seit 1975 haben sich etliche Lavaströme er-


gossen und immer wieder wurde in den 1980-er<br />

Jahren von offiziellen Stellen Vulkanalarm gegeben,<br />

wenn sich das Magma im Untergrund<br />

bewegte. Geowissenschaftler verfolgen solche<br />

Magmabewegungen mit einem System von Seismografen,<br />

die die vielen kleinen Erschütterungen<br />

registrieren, welche durch das wandernde Magma<br />

in der Tiefe verursacht werden. Im Fachjargon<br />

bezeichnet man solche Kleinbeben als vulkanische<br />

Tremos. Wissenschaftler können daran erkennen,<br />

in welcher Tiefe die Magmakammer liegt und ob<br />

sich die Schmelze in vertikaler oder horizontaler<br />

Richtung bewegt. Steigen die registrierten Tremos<br />

auf, so zeigen sie aufdringendes Magma an. Eine<br />

zweite Möglichkeit, aufsteigendes Magma zu<br />

erkennen, ist das »Atmen« des Vulkans. Steigen<br />

Schmelzkörper in die oberen Krustenbereiche,<br />

wölbt sich die Region leicht auf. Durch genaue<br />

topografische Vermessung oder einfach durch ein<br />

System von kommunizierenden Röhren sind schon<br />

Neigungsunterschiede von einem tausendstel<br />

Winkelgrad zu erkennen. Bei der Eruption im<br />

September 1984 wurde der Seespiegel des Myvatn<br />

als Wasserwaage benutzt, um die Aufwölbung des<br />

Gebietes zu dokumentieren. Durch die Entfernung<br />

von 10 km vom Eruptionszentrum konnte man am<br />

Myvatn das Aufsteigen der Erdkruste nur indirekt<br />

nachweisen. In den Monaten vor der Eruption<br />

sanken manche Gebiete ab, stiegen aber wenige<br />

Wochen vor der Eruption wieder stark an. Während<br />

der Eruptionszeit sind dann alle Messwerte<br />

stark gesunken. Oftmals ist nach einer Eruption<br />

festzustellen, dass die östlichen und westlichen<br />

Erdkrustenteile auseinander gedriftet sind und<br />

der Graben – eine Art Linear-Caldera – weiter<br />

eingebrochen ist.<br />

Forschungen haben ergeben, dass sich im Krafla-<br />

Gebiet in ca. 30 km Tiefe die tiefste Magmakammer<br />

nachweisen lässt. Eine zweite Magmakammer liegt<br />

in 20–25 km Tiefe. Eine dritte Magmakammer liegt<br />

in 5–8 km Tiefe und die flachste Magmakammer in<br />

3–4 km Tiefe. Von diesem flachen Magmakörper<br />

dringt die Schmelze in das Spaltensystem ein und<br />

kann dort große horizontale Strecken zurücklegen.<br />

Dieser Prozess macht es in einem mehrere Dutzend<br />

Kilometer langen Spaltensystem schwer, den genauen<br />

Eruptionsort vorherzusagen. Im Moment des<br />

Eruptionsbeginns öffnet sich dann mit einem Ruck<br />

die Eruptionsspalte durch das einschließende Magma<br />

– ein Paradebeispiel für das „sea-floor-spreading“. Da<br />

seit 1975 etwa nur 1% des zur Verfügung stehenden<br />

Magmas ausgeflossen ist, dürften sich in der Zukunft<br />

noch einige Eruptionen ereignen. Vielleicht steht<br />

der Hauptausbruch mit gigantischem Lavaausfluss<br />

noch bevor. Wie mobil das Magma innerhalb des


Abb. 63<br />

Dampf aus allen Ritzen:<br />

Der Vulkan Krafla, nach dem nahe gelegenen<br />

Berg östlich des Explosionskraters<br />

Helviti benannt, gehört zu den<br />

aktivsten Vulkangebieten <strong>Islands</strong>. Der<br />

typische Spaltenvulkan war zuletzt in<br />

den Jahren 1975 bis 1984 aktiv. Er ist<br />

sehr jung (erste Aktivitäten 1725) und<br />

konnte bislang keine großen Kegel<br />

aufbauen. Die Schlackenkegel entlang<br />

der kilometerlangen Spalte sind oft<br />

nur wenige Meter hoch und erreichen<br />

maximal ca. 20 m Höhe.<br />

Spaltensystems der Krafla sein kann, hat sich<br />

im September 1977 in beeindruckender Weise<br />

gezeigt, als aus einer zuvor trockenen gefallenen<br />

geothermalen Bohrung 1,2 m 3 Basalt ausflossen.<br />

Dies war der erste künstliche und zugleich der<br />

kleinste basaltische Vulkanausbruch.<br />

Abb. 64<br />

Energie aus der Magmakammer:<br />

Das geothermale Kraftwerk „Kröflustöd“ auf dem Vulkan Krafla zapft mit<br />

Bohrungen die Hitze der Magmakammer an.<br />

Historische Ausbrüche<br />

Viti: 17. – 18. 5. 1724;<br />

Lavaströme: 1. Zyklus:<br />

1725; 1727; 1728; 1729 Eldhraun; 1746.<br />

Lavaströme 2. Zyklus:<br />

1975; 1977; 1980; 1981; 1984.


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