Wo beginnt der Luxus?
Wo beginnt der Luxus?
Wo beginnt der Luxus?
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Bild: Ruedi Burkhalter<br />
Adrian Messer aus Zauggenried BE ist zufrieden mit seinem Fendt Vario 412. Mit dem Hightech-Traktor erzielt er eine hohe Produktivität. Er ist jedoch<br />
<strong>der</strong> Meinung, dass ein teurer Traktor mit viel Ausrüstungstechnik nicht als <strong>Luxus</strong>gründen gekauft werden darf, die Auslastung muss hoch sein.<br />
<strong>Wo</strong> <strong>beginnt</strong> <strong>der</strong> <strong>Luxus</strong>?<br />
Elektronische Feinheiten zur Traktoreneinstellung erfreuen den Technikfreak,<br />
weil er dadurch die Produktivität des Traktors erhöht. Wie hoch muss die jährliche<br />
Auslastung jedoch sein, damit zusätzlich bezahlte Ausrüstungen nicht als<br />
unwirtschaftlicher <strong>Luxus</strong> gelten?<br />
Adrian Messer aus<br />
Zauggenried BE ist<br />
sich nicht immer sicher,<br />
ob er anstelle eines<br />
Hightech-Fendt-Vario vor drei<br />
Jahren nicht besser einen Lowtech-Traktor<br />
gekauft hätte.<br />
So wie es in diesem Frühjahr<br />
beispielsweise Peter und Daniel<br />
Mosimann aus Bellach SO<br />
gemacht haben. Mosimanns<br />
trauten sich, in die kaum verbreitete<br />
Marke Zetor zu investieren<br />
und machten bisher<br />
nur positive Erfahrungen, wie<br />
später in diesem Artikel zu erfahren<br />
ist. Nach dem Adrian<br />
Messers 412er-Vario seinen<br />
ersten grossen Service hinter<br />
sich hatte und die Rechnung<br />
<strong>der</strong> Werkstatt vorlag, wurde es<br />
ihm schon ein bisschen bange,<br />
ob den 3300 Franken, die<br />
er dafür zu bezahlen hatte.<br />
«Bis zu diesem Zeitpunkt war<br />
ich mir zu wenig bewusst,<br />
dass ein Hightech-Traktor<br />
nicht nur in <strong>der</strong> Anschaffung,<br />
son<strong>der</strong>n auch im Unterhalt<br />
teurer ist», so Messer.<br />
Diese Erkenntnis bewog ihn,<br />
aus Neugier, einen Lowtech-<br />
Traktor genauer anzuschauen.<br />
Dabei staunte er nicht<br />
schlecht über das Preis-Leistungs-Verhältnis,<br />
wie es zurzeit<br />
bei Zetor zu finden ist.<br />
«Ich weiss, dass <strong>der</strong> Zetor eine<br />
sehr gute Grundausrüstung<br />
hat. Die neuen Modelle verfügen<br />
beispielsweise über eine<br />
elektronische Hubwerksregelung<br />
EHR und drei Lastschaltstufen,<br />
Luftdruckbremsen,<br />
Klimaanlage usw.», so Messer.<br />
Und er fügt an, dass die Landwirte<br />
sich in Zukunft genau<br />
überlegen müssten ob sie in<br />
Hightech o<strong>der</strong> Lowtech investieren<br />
wollten.<br />
Mit Hightech-Traktor die<br />
Produktivität gesteigert<br />
Wäre ein Lowtech-Traktor<br />
überhaupt in <strong>der</strong> Lage, die Arbeiten,<br />
die Adrian Messer mit<br />
dem Hightech-Fendt erledigt,<br />
ebenfalls auszuführen? «Ich<br />
könnte die Arbeiten bestimmt<br />
erledigen.» Allerdings, fügt<br />
Messer gleich an, dass er dank<br />
Vario-Technik bei seinem<br />
Hauptbetriebszweig, dem<br />
Kartoffelanbau, die Produktivität<br />
gesteigert hat. «Ich kann<br />
die Geschwindigkeit beim<br />
Kartoffelgraben exakt den Verhältnissen<br />
anpassen. Dies bei<br />
stets gleich bleiben<strong>der</strong> Zapfwellendrehzahl.<br />
Ich kaufte<br />
den Vario zwar nicht deshalb,<br />
dass ich pro Tag zwei o<strong>der</strong> drei<br />
Furchen mehr graben kann.<br />
Aber dank den optimalen Einstellmöglichkeiten<br />
und <strong>der</strong><br />
bequemen Bedienung ergibt<br />
sich letztlich dennoch eine<br />
Mehrleistung», so Messer. Er<br />
meint, dass eine hohe Auslastung<br />
Voraussetzung sei,<br />
wenn man einen eher teureren<br />
Traktor kaufe, <strong>der</strong> in sei-
10 LANDTECHNIK | Traktorenausrüstung diegrüne | Nr. 25/2007<br />
nem Fall pro ECE-R24-PS<br />
Bruttokosten von über 1200<br />
Franken verursacht. Sein Vario<br />
leistet jährlich rund 750<br />
Arbeitsstunden. Dies ist nur<br />
dank dem überbetrieblichen<br />
Einsatz auf Nachbarbetrieben<br />
möglich, mit denen Messer<br />
auch an<strong>der</strong>e Landmaschinen<br />
gemeinsam nutzt. Ob die erwähnten<br />
Betriebsstunden<br />
nun als Grenzwert für die Frage,<br />
«ab wann <strong>beginnt</strong> <strong>der</strong> <strong>Luxus</strong>?»,<br />
für jeden Betrieb gelten,<br />
lässt sich so nicht beantworten.<br />
Viele Traktorenstunden, aufgrund<br />
intensiver Bodenbearbeitung,<br />
rechtfertigen nicht<br />
immer einen teuren Traktor.<br />
Vor allem dann nicht, wenn<br />
kein zusätzlicher Ertrag gegenüber<br />
einer extensiveren<br />
Kommentar<br />
<strong>Luxus</strong> ist nie wirtschaftlich<br />
Ein Traktor ist aufgrund seiner Definition<br />
dazu vorgesehen, Landmaschinen<br />
mit relativ langsamer<br />
Geschwindigkeit zu ziehen. Eine<br />
hohe Zugkraft steht dabei im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Eigentlich die gleiche<br />
Arbeit, wie sie vor dem Einzug <strong>der</strong><br />
Technik von Tieren erledigt wurde.<br />
Die Entwicklung ging jedoch<br />
weiter, so dient ein Traktor heutzutage<br />
als Trägerfahrzeug für verschiedenste<br />
Anbaugeräte und<br />
wird als Zugfahrzeug auf <strong>der</strong><br />
Strasse eingesetzt. Ausgehend<br />
von <strong>der</strong> Ursprungsaufgabe eines<br />
Traktors ist es erstaunlich, wie<br />
komplex ein Traktor heutzutage<br />
ausgerüstet werden kann. Vor<br />
einem Neukauf müsste man sich<br />
darauf besinnen, welches Aufgabengebiet<br />
auf den Traktor wartet.<br />
Man wäre nicht erstaunt, wenn<br />
dies auch von einem einfacheren<br />
Traktor erledigt werden könnte,<br />
Bewirtschaftung erzielt wird.<br />
An<strong>der</strong>erseits lässt sich ein<br />
teurer Traktor auch rechtfertigen,<br />
wenn er eher wenig Stunden<br />
fährt. Dies ist dann <strong>der</strong><br />
Fall, wenn nur dank <strong>der</strong><br />
mo<strong>der</strong>nen Traktorentechnik<br />
Gerätekombinationen eingesetzt<br />
werden können. Wenn<br />
dadurch weniger Überfahrten<br />
notwendig werden, ist es auch<br />
gut. Wichtig ist, dass die Kosten<br />
pro Betriebsstunde mit<br />
<strong>der</strong> erledigten Arbeit gedeckt<br />
werden können.<br />
Wie viel Zusatzausrüstung<br />
darf es denn sein?<br />
Beim Fendt-Vario hat man eigentlich<br />
keine grosse Auswahl<br />
bei <strong>der</strong> Ausrüstung. Diese<br />
Traktoren sind bereits in <strong>der</strong><br />
Grundausrüstung auf einem<br />
als diese heute vielfach als Standard<br />
angeboten werden. Kauft<br />
man da nicht am besten das<br />
günstigste Grundmodell mit wenig<br />
Elektronik und viel Mechanik?<br />
Man muss sich tatsächlich fragen,<br />
ob Preisdifferenzen von rund<br />
30 000 Franken für das gleiche<br />
Grundmodell gerechtfertigt sind.<br />
Kann man so viel Geld in einem<br />
Traktorenleben, bei gleich bleiben<strong>der</strong><br />
Hubkraft und Nutzlast, nur<br />
mit höherer Produktivität wettmachen,<br />
o<strong>der</strong> hat man es mit<br />
<strong>Luxus</strong> zu tun? Es kommt auf die<br />
Auslastung an, die man beispielsweise<br />
wie folgt definieren könnte:<br />
Wenn jemand mit einem Hightech-Traktor<br />
jährlich 1000 produktive<br />
Arbeitsstunden leistet, in<br />
denen er das Potenzial, das im<br />
Traktor steckt, nutzt, darf einen<br />
solchen Traktor kaufen. Wer jedoch<br />
bloss 400 wenig produktive<br />
Arbeitsstunden macht, die das<br />
Traktorenpotenzial nicht<br />
annähernd ausschöpfen, darf<br />
einen solchen Traktor nicht kaufen.<br />
Ob <strong>Luxus</strong> o<strong>der</strong> nicht, kann<br />
man kaum beantworten, denn in<br />
Zusammenhang mit <strong>Luxus</strong> gehen<br />
Wirtschaftlichkeitsrechnungen nie<br />
auf. | Beat Schmid<br />
hohen Niveau. An<strong>der</strong>e Hersteller<br />
bieten verschiedene<br />
Ausrüstungsvarianten an (siehe<br />
Seite nebenan). Dies <strong>beginnt</strong><br />
bei einem Grundfahrzeug<br />
mit einfachem Schaltgetriebe<br />
und einfacher Hydraulikausrüstung<br />
und erlaubt viele<br />
Optionen. So können Lastschaltstufen,Schaltautomatiken,<br />
stufenlose Getriebe,<br />
höhere Hydraulikleistungen,<br />
elektrische Hydraulikventile<br />
usw. hinzugekauft werden. Je<br />
stärker die Bedienung über<br />
Elektronik gesteuert wird, desto<br />
mehr Arbeitsabläufe können<br />
für verschiedene Arbeiten<br />
optimal eingestellt und<br />
auch programmiert werden.<br />
Kauft man diese Optionen, ist<br />
es wichtig, sie bei <strong>der</strong> täglichen<br />
Arbeit zu nutzen. Die<br />
Optionen nehmen dem Fahrer<br />
nicht nur Arbeit ab, sie<br />
helfen, dank optimaler Motor-<br />
Getriebesteuerung, die Kosten<br />
zu senken. Ein<br />
Überblick, wie weit es sich<br />
lohnt auf <strong>der</strong> Optionenliste<br />
nach oben zu klettern, zeigt<br />
die Darstellung unten.<br />
Daniel Mosimann hat sich<br />
nicht gross um Optionen<br />
gekümmert. Er brauchte an<br />
seinem 9641er-Zetor mit 90 PS<br />
zusätzlich eine Fronthydraulik<br />
und Frontzapfwelle für das<br />
Mähwerk. Eine Klimaanlage<br />
war bereits serienmässig vorhanden,<br />
ebenso eine Druckluftanlage.<br />
Mit Druckluft werden<br />
denn auch die Zapfwelle<br />
und die Lastschaltstufen geschaltet.<br />
Dies ist laut Mosimann<br />
eine feine Sache, da diese<br />
Schaltvorgänge dadurch<br />
sehr sanft ausgeführt werden.<br />
Der mechanische Getriebeaufbau<br />
ermöglicht zwar keine<br />
automatischen Schaltmanöver,<br />
Mosimann hat dennoch<br />
Freude daran. Denn er<br />
machte die Erfahrung, dass<br />
dadurch <strong>der</strong> Wirkungsgrad<br />
besser ist. Ob er denn keine<br />
Angst hat, <strong>der</strong>einst auf einem<br />
gebrauchten Zetor sitzen zu<br />
bleiben? «Da habe ich keine<br />
Angst», so Mosimann. Gebrauchte<br />
Zetor-Traktoren seien<br />
international sehr gesucht,<br />
wie er auf verschiedenen Internetplattformen<br />
festgestellt<br />
habe. Und dies zu Preisen, die<br />
in einem guten Verhältnis zu<br />
den Anschaffungskosten<br />
stünden. In bisher acht Monaten<br />
erreichte Mosimanns Zetor,<br />
<strong>der</strong> unter 800 Franken<br />
Das Beispiel New Holland T 6020: Von<br />
Der New Holland T 6020 mit<br />
4-Zylin<strong>der</strong>-Motor und Leistungen<br />
zwischen 112- und 132 PS, gibt<br />
Fr. 91980.–<br />
New Holland T 6020 in<br />
einfachster Ausführung mit<br />
112 PS. Entspricht dem<br />
Grundmodell Delta mit<br />
24✕24-Getriebe, mechanischer<br />
Hubwerkregelung.<br />
es in den Modellen Delta, Plus und<br />
Elite. Diese Modelle unterscheiden<br />
sich in ihrer Grundausrüstung.<br />
16x16-Getriebe<br />
Fr. 2 990.–<br />
Mit diesem Getriebe können<br />
8 Gänge, ohne zu kuppeln,<br />
geschaltet werden.<br />
Dieser Aufpreis lohnt sich<br />
bei häufigen Arbeiten mit<br />
unterschiedlichem Zugwi<strong>der</strong>stand.<br />
Dadurch kann<br />
unter Last die Übersetzung<br />
angepasst und die Motorendrehzahl<br />
im optimalen<br />
Bereich gehalten werden.
Nr. 25/2007 | diegrüne<br />
Traktorenausrüstung | LANDTECHNIK<br />
Gleiche Leistungswerte mit günstiger und teurer Ausstattung<br />
Markenvergleich wegen unterschiedlicher PS-Norm und Ausrüstung nicht möglich. (Angaben von Importeur. Valtra- und Claas-Preise inkl. MWSt.)<br />
87 900.–<br />
Valtra N 101, 4 Zyl. 110 PS,<br />
synchronisiertes Wendegetriebe,<br />
24✕24 Getriebe.<br />
99 600.–<br />
Elektrohydraulisches Wendegetriebe,<br />
automatische Lastschaltstufen,<br />
36✕36-Getriebe.<br />
Bruttokosten pro PS verursachte,<br />
500 Betriebsstunden.<br />
Darin inbegriffen sind neben<br />
Pflegearbeiten Einsätze im<br />
Futterbau und in <strong>der</strong> Bodenbearbeitung.<br />
Adrian Messer<br />
ist begeistert von seinem Va-<br />
<strong>der</strong> einfachen Grundausrüstung bis zum Topmodell<br />
Unten sind einige Ausrüstungsmöglichkeiten<br />
und <strong>der</strong>en Aufpreis.<br />
Begonnen vom einfachsten Modell<br />
EHR<br />
Fr. 2570.–<br />
Die elektronische Hubwerksregelungermöglicht,<br />
den Zugwi<strong>der</strong>stand<br />
rascher zu regeln.<br />
Zusammen mit einem<br />
Radar kann die Schlupfgrenze<br />
definiert werden.<br />
Bei Ackerbautraktoren<br />
lohnt sich dieser Aufpreis.<br />
94379.–<br />
John Deere 6330, 4 Zyl.105 PS.<br />
24✕24 mit 4 Lastschaltstufen, Reversierung,<br />
2 mech. Steuergeräte.<br />
128 606.–<br />
Getriebe stufenlos, 4 elektrische<br />
Steuergeräte, Vor<strong>der</strong>achsfe<strong>der</strong>ung,<br />
Vorgewendemanagement.<br />
rio, <strong>der</strong> bei einer reduzierten<br />
Motorendrehzahl von knapp<br />
1400 U/min, 40 km/h fährt.<br />
«Beim Strassentransport, vor<br />
allem bei Leerfahrten, bringt<br />
mir dies enorme Treibstoffeinsparungen.<br />
Auch was die<br />
mit mechanischem Getriebe- und<br />
Hubwerksregelung bis zum Modell<br />
mit vielen elektronischen Feinhei-<br />
Klimaanlage<br />
Fr. 2270.–<br />
Eine Klimaanlage<br />
verbessert das Arbeitsumfeld<br />
des Fahrers.<br />
Dies wirkt sich direkt auf<br />
die Konzentrationsfähigkeit<br />
aus. Bei langen<br />
Arbeitseinsätzen ist eine<br />
Klimaanlage kein <strong>Luxus</strong>.<br />
89913.–<br />
Fr. 114 640.–<br />
New Holland T 6020 mit<br />
112 PS-Leistung,<br />
Klimaanlage, Load-Sensing-<br />
Hydraulikanlage, Kabinenfe<strong>der</strong>ung.<br />
Entspricht<br />
dem Grundmodell Plus.<br />
Deutz Agrotron K 100, 4 Zyl.<br />
101 PS. 3 mech. Steuergeräte.<br />
101793.–<br />
4 elektrische Steuergeräte, Klimaanlage,<br />
automatische Lastschaltung,<br />
Vorgewendemanagement.<br />
Betriebssicherheit anbelangt,<br />
ist Messer mit dem teuren<br />
Hightech-Traktor sehr zufrieden.<br />
Ausfallzeiten hat er in<br />
bisher 2300 Betriebsstunden<br />
keine hinnehmen müssen.<br />
Dies sind Punkte, die es mit<br />
ten in <strong>der</strong> Bedienung und 20 PS-<br />
Mehrleistung dank elektronischer<br />
Einspritzung. Die Leistungsmerk-<br />
Gefe<strong>der</strong>te<br />
Vor<strong>der</strong>achse<br />
Fr. 6 900.–<br />
Eine gefe<strong>der</strong>te Vor<strong>der</strong>achse<br />
verbessert den<br />
Fahrkomfort und schont<br />
den Traktor und die<br />
Geräte des Frontanbaus<br />
bei unruhiger Strassenfahrt.<br />
Sorgt allgemein für<br />
mehr Komfort. Können<br />
die Anschaffungskosten<br />
wettgemacht werden?<br />
111909.–<br />
126430.–<br />
11<br />
Claas Arion 510, 4 Zyl. 105 PS,<br />
24✕24 6 Lastschaltstufen, mech.<br />
Steuergeräte, CIS-Infosystem.<br />
Schaltautomatik, Load-Sensing,<br />
elekt. Steuergeräte, Vorgewendemanagement,<br />
Cebis-Infosystem.<br />
dem Hightech-Traktor möglich<br />
machen, im Wirtschaftlichkeitsrennen<br />
das Starthandicap<br />
aufgrund höherer Anschaffungskosten<br />
aufzuholen.<br />
Dabei muss <strong>der</strong> Hightech-<br />
Traktor den vor ihm gestarte-<br />
male wie Hubkraft, Nutzlast usw.<br />
sind in je<strong>der</strong> Ausrüstungsvariante<br />
gleich. (Preise inkl. Mwst.)<br />
Fr. 127620.–<br />
New Holland T 6020 mit<br />
elektronischer Motorregelung<br />
132 PS, elektronischer Bedienung,<br />
gefe<strong>der</strong>ter Vor<strong>der</strong>achse<br />
17✕16-Gang-Eco-Getriebe.<br />
Entspricht Grundmodell Elite.
12 LANDTECHNIK | Traktorenausrüstung diegrüne | Nr. 25/2007<br />
Was ist <strong>Luxus</strong>? Fünf Traktorenimporteure nehmen Stellung!<br />
Matra<br />
Industriering 19<br />
3250 Lyss<br />
Tel. 032 387 28 28<br />
Fax 032 387 28 20<br />
info@matra.ch<br />
Same Deutz-Fahr<br />
Schweiz AG<br />
Pfattstrasse 5<br />
9536 Schwarzenbach<br />
Tel. 071 929 54 80<br />
Fax 071 929 5411<br />
Service Company AG<br />
Nie<strong>der</strong>mattstrasse 25<br />
4538 Oberbipp<br />
Tel. 032 636 66 66<br />
Bucher<br />
Landtechnik AG<br />
8166 Nie<strong>der</strong>weningen<br />
Tel. 044 857 26 00<br />
GVS-Agrar<br />
Im Majorenacker 11<br />
8207 Schaffhausen<br />
Tel. 052 631 19 00<br />
Fax 052 631 19 29<br />
info@gvs-agrar.ch<br />
Kaufen die Kunden eher preisgünstige,<br />
einfache Grundausrüstung<br />
o<strong>der</strong> gegen Aufpreis noch<br />
etwas Zusatzausrüstung mit ein?<br />
Beispielsweise bei <strong>der</strong> Serie 6030 Premium<br />
ist bereits die Grundausrüstung<br />
auf einem sehr guten Niveau, doch werden<br />
auch da häufig Optionen wie die<br />
praxiserprobte Vor<strong>der</strong>achsfe<strong>der</strong>ung TLS<br />
Plus, die hydropneumatische Kabinenfe<strong>der</strong>ung<br />
HCS Plus o<strong>der</strong> auch das erweiterte<br />
Vorgewendemanagement HMS<br />
Plus gerne bestellt. Grundsätzlich<br />
kaufen Kunden gegen Aufpreis noch<br />
gewisse Zusatzausrüstung dazu. Mit<br />
den 6030-Premium-Traktoren können<br />
die höchsten Ansprüche erfüllt werden.<br />
Für tiefere Anfor<strong>der</strong>ungen stellt seit<br />
Herbst 2007 die brandneue Serie 6030<br />
eine ideale Lösung dar.<br />
Je nach Anfor<strong>der</strong>ungsprofil entscheiden<br />
sich die Kunden für die für sie passende<br />
Grundvariante. Da diese bei uns bereits<br />
sehr umfangreich sind, beschränkt<br />
sich die Auswahl <strong>der</strong> Zusatzoptionen<br />
zum Beispiel auf die Fronthydraulik<br />
und Frontzapfwelle o<strong>der</strong> bei grösseren<br />
Traktoren auf die gefe<strong>der</strong>te Vor<strong>der</strong>achse.<br />
Oft wird gegen Aufpreis Zusatzausrüstung<br />
eingekauft (z. B. die optionale<br />
Klimaanlage auf Celtis-Traktoren,<br />
70 bis 100 PS).<br />
Unsere Ausrüstungsvarianten haben wir<br />
auf Wunsch <strong>der</strong> Kunden und <strong>der</strong> Händler<br />
mit möglichst wenigen Optionen<br />
«standardisiert». Somit entfällt die lästige<br />
Aufpreispolitik. Wichtig ist eine<br />
Grundausrüstung, die in <strong>der</strong> Praxis auch<br />
benötigt wird.<br />
Die meisten Kunden kaufen noch einige<br />
Optionen gegen Aufpreis dazu. Dies<br />
um den Traktor den persönlichen und<br />
betrieblichen Bedürfnissen anzupassen<br />
(z. B Fronthydraulik, Frontzapfwelle,<br />
Frontla<strong>der</strong>, zusätzliche Steuergeräte,<br />
Ballastierungsgewichte, Bereifungen<br />
usw.).<br />
Kaufen die Kunden das leistungsmässig<br />
gerade notwendige Modell,<br />
o<strong>der</strong> kaufen sie Leistungsreserve<br />
mit ein?<br />
Häufig wird ein Modell mit einer gewissen<br />
Leistungsreserve gekauft, da es<br />
sich bei Traktoren um längerfristige<br />
Investitionen handelt und sich <strong>der</strong> Trend<br />
ungehalten Richtung leistungsstärkere<br />
Maschinen fortbewegt. Selbstverständlich<br />
muss die Traktorperipherie wie<br />
Anbaumaschinen, Anhänger und nicht<br />
zu vergessen auch Gebäudeeinfahrten<br />
auf den Traktor abgestimmt sein.<br />
Das hängt von einer professionellen<br />
Beratung ab. Im Moment ist es sicher<br />
ratsam, etwas mehr Power einzukaufen,<br />
da die Landwirtschaftsbetriebe laufend<br />
grösser werden und damit werden auch<br />
die Anbaugeräte leistungsfähiger und<br />
erfor<strong>der</strong>n somit meistens auch mehr<br />
Leistung vom Zug- bzw. Trägerfahrzeug.<br />
Zudem sind bei uns die Preisunterschiede<br />
zum nächststärkeren Traktor<br />
dank <strong>der</strong> sehr umfangreichen Modellpalette<br />
eher gering, und mit einem<br />
etwas grösseren Traktor steigt natürlich<br />
auch die entsprechende Nutzlast an.<br />
Betreffend Leistung orientiert sich <strong>der</strong><br />
Traktorkunde an <strong>der</strong> schwersten Arbeit<br />
die er zu verrichten hat (Pressen o<strong>der</strong><br />
Säkombination).<br />
Bei einer Neuanschaffung wird eher ein<br />
bisschen Leistungsreserve eingebaut.<br />
Bei einer Neuanschaffung geht man<br />
von einer gewissen Nutzungsdauer<br />
<strong>der</strong> Maschine aus. Die meisten Kunden<br />
rechnen mit 10 o<strong>der</strong> mehr Jahren.<br />
Dabei wird sicherlich eine gewisse<br />
Leistungsreserve mit eingerechnet.<br />
Es gibt Landwirte, die <strong>Luxus</strong><br />
amTraktor mit einem besseren<br />
Wie<strong>der</strong>verkaufswert rechtfertigen<br />
(z. B. Fronthydraulik usw.). Wie ist<br />
Ihre Erfahrung?<br />
Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass <strong>der</strong><br />
Kunde beim Traktorkauf eher weniger<br />
an den Wie<strong>der</strong>verkauf denkt. Sobald<br />
<strong>der</strong> Traktor Jahre später eingetauscht<br />
wird, muss die Zusatzausrüstung auch<br />
berücksichtigt werden. Vielmehr för<strong>der</strong>t<br />
gewisse Zusatzausrüstung die Produktivität<br />
<strong>der</strong> Maschine, sogar die Klimaanlage<br />
dient nicht einfach nur zur<br />
Steigerung des Komforts. In einer angenehm<br />
klimatisierten Kabine lässt sich<br />
die Konzentrationsfähigkeit länger auf<br />
hohem Niveau halten, und Maschinendefekte<br />
o<strong>der</strong> gar Personenschäden können<br />
reduziert werden.<br />
Es gibt unter den heutigen Traktoren<br />
keinen wirklichen <strong>Luxus</strong>, denn auf vielen<br />
Betrieben werden diese Zusatzausrüstungen<br />
benötigt und deshalb auch<br />
gekauft. Schliesslich sind diese oft fälschlicherweise<br />
als <strong>Luxus</strong> bezeichneten<br />
Optionen sehr oft för<strong>der</strong>lich für die<br />
Gesundheit des Fahrers. So schützt eine<br />
Klimaanlage vor unnötigem Staub, und<br />
ein luftgefe<strong>der</strong>ter Sitz inklusive gefe<strong>der</strong>te<br />
Kabine und gefe<strong>der</strong>te Vor<strong>der</strong>achse<br />
sind für einen gesunden Rücken<br />
wichtig.<br />
Nein, <strong>der</strong> Kunde kauft,<br />
was er im<br />
Moment benötigt.<br />
<strong>Luxus</strong> rechtfertigt sich im Eintauschpreis<br />
nicht. Allerdings, eine Fronthydraulik,<br />
eine 40-km/h-Ausrüstung o<strong>der</strong><br />
eine Klimaanlage usw. sind kein <strong>Luxus</strong><br />
mehr.<br />
Dies ist eindeutig richtig, wobei wir<br />
z. B. eine Fronthydraulik nicht als <strong>Luxus</strong><br />
betrachten. In <strong>der</strong> heutigen Zeit sind<br />
die Anfor<strong>der</strong>ungen an einen Gebrauchttraktor<br />
gross. Gewünscht wird vielfach<br />
Fronthydraulik, Klimaanlage und<br />
40-km/h-Getriebe. Eine Nachrüstung<br />
wichtiger Optionen ist meist nicht<br />
möglich o<strong>der</strong> zu teuer.
Bild: Ruedi Burkhalter<br />
Daniel Mosimanns Zetor mit 90 PS wurde seit diesem Frühjahr während rund 500 Arbeitsstunden im Acker- und Futterbau eingesetzt. Mosimann ist<br />
überzeugt, mit dem technisch einfachen, dafür kostengünstigen Traktor für seinen Betrieb die wirtschaftlich optimale Lösung gefunden zu haben.<br />
ten Lowtech-Traktor nicht unbedingt<br />
ganz aufholen o<strong>der</strong><br />
gar überholen. Denn <strong>der</strong> teurere<br />
Traktor hat nämlich einen<br />
Joker, wenn es um dessen<br />
Verkauf als Occasion geht.<br />
Dann hat er die besseren<br />
Chancen überhaupt verkauft<br />
zu werden – und dies zu einem<br />
besseren Preis. Fragt sich<br />
bloss, wie diese Eigenheit be-<br />
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reits bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Ausrüstung<br />
beim Neukauf mitberücksichtigt<br />
werden soll.<br />
Die Meinungen <strong>der</strong> Importeure<br />
zu diesem Thema gehen<br />
auseinan<strong>der</strong>, wie in <strong>der</strong> Übersicht<br />
links zu sehen ist.<br />
Obschon Adrian Messer, vor<br />
allem wenn Service-Rechnungen<br />
ins Haus flattern, in Zweifel<br />
gerät, ob er anstelle des<br />
Hightech- nicht besser einen<br />
Lowtech-Traktor gekauft hätte,<br />
ist er mit seiner Traktorenwahl<br />
zufrieden und würde<br />
nicht tauschen wollen. Er<br />
setzt jedoch als Bedingung<br />
voraus, dass die vorhandenen<br />
technischen Möglichkeiten<br />
bei <strong>der</strong> täglichen Arbeit genutzt<br />
werden müssen. Dadurch<br />
können Kosten wie<br />
Treibstoff, Arbeitszeit usw. gesenkt<br />
werden. Zudem sei es<br />
wichtig, dass, sobald <strong>der</strong> Traktor<br />
gestartet werde, auch wirklich<br />
hochwertige Arbeit damit<br />
erledigt werde. Denn die Traktorkosten<br />
pro Stunde sind<br />
hoch und diese Kosten müssen<br />
mit <strong>der</strong> geleisteten Arbeit<br />
gedeckt werden. Leerläufe liegen<br />
nicht drin. | Beat Schmid